Das erste Land, das "in Panik verfallen ist", war Taiwan. Da wurde
sofort gehandelt, noch bevor es den 1. Corona-Fall im Lande gab. Es gab Flugverbote aus betroffenen Regionen, Screening aller ankommenden Passagiere,
es wurden Atemschutzmasken an die gesamte Bevölkerung verteilt etc.
Ergebnis: die Epidemie in Taiwan ist gar nicht ausgebrochen (trotz Nähe zu China), es gibt (und gab) keinen Lockdown, die Wirtschaft funktioniert, alle Restaurants, Einkaufszentren etc. haben geöffnet. Es gibt im heutigen Taiwan mehr Freiheit als im heutigen Deutschland - und es gibt dort keine Epidemie.
Unsere jetzige Krise haben wir nur Leuten (u. a. an der Macht) zu verdanken, die anfangs "keine Panik" schrien und keinen Handlungsbedarf sahen. Wir haben zwei Monate Vorlaufzeit einfach dumm vergeudet, es gab nicht einmal einen Krisenstab, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Man hat viel früher handeln müssen - dann wären auch die Auswirkungen geringer gewesen.
Es ist noch aber nicht zu spät: Südkorea hat den Anfang der Epidemie zwar verschlafen (wie wir auch), hat dann die Ausbreitung aber erfolgreich gestoppt. Und auch in Südkorea gab's keinen totalen Lockdown. Aber der Depp lernt bekanntlich nur aus eigenen Fehlern, und so wird bei uns mit einer bemerkenswerten Sturheit nicht aus Erfahrung von anderen Ländern gelernt.
Leute, die trotz Krise aus Prinzip nach "Freiheit" schreien und gegen Einschränkungen protestieren, werden in einem Monat genauso aus Prinzip gegen die dann ansetzende Triage in Krankenhäusern protestieren, weil es dann nicht mehr genug Beatmungsgeräte für alle gibt, und Ärzte dann selbst entscheiden müssen, wer stirbt und wer überlebt. Etwas Realitätssinn wäre hier hilfreich