Unfreiwillig mit schlepper unterwegs, das höre ich öfter...
Das kommt davon, wenn ich in verschwurbelten Halbsätzen schreibe und eigentlich den abgesagten Erstflug nach JUI in der Frühe meinte.
Denn ich bin eher kein Freund von Erstflügen mit Presse und Tamtam. Dennoch hatte ich mich entschieden, den Meer Express zu Beginn des Betriebes auszuprobieren, denn neben der neuen Airline IAS Itzehoer Airservice und dem für mich neuen Flugzeugtyp Cessna C-208 Caravan I (ich hatte bisher nur bei OLT die C-208B Grand Caravan) war auch der anzufliegende Norderneyer Flughafen für mein Log neu. Und dieser wurde nur an den ersten zwei Betriebstagen sowohl in der Morgen- als auch in der Nachmittagsrotation im Dreieck mit Juist bedient, was ich gerne mitnehmen wollte. Zudem blieben die Erstflug-Feierlichkeiten hier angenehm unauffällig.
Also startete ich morgens um 7:30 Uhr mit dem Auto ins Ruhrgebiet, den Flugplatz erreichte ich nach 90 Minuten. Schneller als bis nach DUS. Und schon begrüßten wir den Flugplatz Dinslaken Schwarze Heide im Kreise der Linienflughäfen:
Nachdem sich die Fluggäste versammelt haben und vom Geschäftsführer des Meer Express handgezählt für vollzählig befunden wurden, ging es per Busboarding zur Cessna:
Einige Worte des Geschäftsführers, das Cityradio übertrug den ersten Abflug von FNK 1.
Und schon ging es los.
Der Flug war nicht ausgebucht. Das Beherbergungsverbot verhindert den Saisonauftakt an der Nordsee. Ein Fan aus München, der auch für verschiedene Luftfahrtmagazine schreibt, zwei User, vermutlich eines GA-Nachbarforums, und wir zwei VFTler waren die zahlenden Gäste, der Geschäftsführer begleitete den Flug.
Es ging immer an der Ems entlang, über Meppen und Papenburg mit der Meyer-Werft.
Nach 45 Flugminuten dank reichlich Rückenwind wurde Norderney um 11:46 Uhr erreicht. Während sich die Nachbar-Foristen für einen Juist-Aufenthalt entschieden hatten, stoppten wir auf Norderney. Perfekt, denn so ergab sich für uns auf dem Rückflug der notwendige Halt in JUI, um die Beiden wieder einzusammeln.
Bei bestem Wetter ging es zu Fuß durch die Dünen auf der Wattseite in den Ort. Schlepper hat da bereits die deutlich schöneren Fotos hochgeladen.
Der Ort war ausgestorben. Nur wenige Lokale boten überhaupt To-go-Essen an, die allermeisten Restaurants hatten kein Außer-Haus-Angebot und waren geschlossen, einige waren komplett ausgeräumt, neu zu vermieten oder zu verkaufen. Wir wurden aber doch fündig, und die Schollenfilets wurden auf der Parkbank vor der Insel-Grundschule verspeist. Beim benachbarten Asia-Imbiss gab es noch Fischbrötchen für meine Jungs daheim und dann ging es schon wieder mit dem Taxi zum Flugplatz.
Kurz nach uns traf auch die Cessna wieder ein, um uns einzusammeln. An Bord erneut der Geschäftsführer des Meer Express sowie zwei Mitglieder eines Fliegerclubs aus Schwarze Heide und der Geschäftsführer der dortigen UL-Flugschule, die alle einen Direct-Return auf dem Nachmittags-Umlauf flogen. Mit sechs Passagieren ging es in vier Flugminuten die 12 km nach Juist. Hier sammelten wir die zwei Juist-Tagesausflügler wieder ein und so ging es vollbesetzt mit acht Passagieren zurück nach Dinslaken. Was am Morgen noch Rückenwind war, war nun ein steifer Gegenwind. So benötigten wir 62 Minuten für den Rückflug und landeten um 17:33 Uhr wieder in EDLD.
Die Zeit verging übrigens rasend schnell, auch durch den interessanten Austausch mit dem Juser aus dem VFT, gerne wieder.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ein richtig schöner Tag am Meer und in der Luft mit netten Gesprächen und viel Fachsimpelei über die Fliegerei und Reiserei, immer wieder gerne. Sehr schön, Insassen des VFT auch mal "in Echt" persönlich kennen zu lernen.