Als Weltmarktführer im Flugzeugbau würde ich mal ganz schnell dafür sorgen, dass die Fehler in der Lackierhalle abgestellt werden und dann die bereits ausgelieferten Maschinen nachbessern. Und zwar ganz still und unauffällig.
Die Luftfahrt ist nicht umsonst so sicher, weil wir alle voneinander lernen. "ganz still und unauffällig" ist eine ganz dumme Idee. Da gehören SILs oder ähnliches an alle Airlines verschickt, da braucht es eine offene Datensammlung und Reparaturinitiative. Natürlich unaufgeregt und ohne Streit, aber ganz offen und offiziell. Nur so lernen alle davon, und nur so bleibt Luftfahrt sicher. Man kann sich nicht erlauben, dass jeder jeden Fehler selbst einmal macht.
Und dabei geht es um Sicherheitskultur allgemein, nicht um die Bewertung der konkreten Lackschäden. Jede Anomalie in der Luftfahrt gehört öffentlich gelöst.
Ja, die wollen ja über 600.000.000 USD Preisnachlass! Wieviel ist das pro Maschine? On Top auf den Rabatt beim Kauf?
Wie viele Maschinen sind betroffen? Alle 19?
Kaufpreis mit Rabatt ca. 200 Mille?
Lufthansa berechnet die Kosten von Streiks ähnlich realistisch...
Natürlich kannst du den Umsatz von 13 geparkten Maschinen als Schadenersatz fordern, nur ist das natürlich überhaupt nicht dein tatsächlicher Schaden, schon gar nicht zu Corona Zeiten, wenn ohnehin deine halbe Flotte geparkt ist.
Oder sind die Gewährleistungen im Kaufvertrag geregelt?
Auch, ja.
Einige Airlines haben durchaus bessere Gewährleistungen ausgehandelt als andere. Grundsätzlich ist Gewährleistung aber auch im nationalen Recht geregelt.
Werden Flugzeugkaufverträge eigentlich nach nationalem Recht abgewickelt? Im Land des Herstellers?
Eilmeldung: Deutsche Bahn verklagt Bombardier auf 670.000.000.000€ wegen Lackschäden an der S-Bahn-Rhein-Main. Alter der Züge 6 Jahre:
**Ironie off**
Der ist gut! *Ironie on*
Einigung mit der Bahn
Bombardier leistet erneut Schadenersatz
Der kriselnde Zughersteller muss der Deutschen Bahn eine zweistellige Millionensumme wegen verspätet gelieferter Doppelstockzüge zahlen.
Deutsche Bahn: Klage gegen Bombardier wegen Mängeln an Zügen der S-Bahn Berlin
Ansonsten ist das Problem an sich alt und in Fachkreisen bekannt.
DG Flugzeugbau
Das “Geheimnis” der unterschiedlichen Qualität des Lackes verschiedener Flugzeughersteller liegt dann unter anderem in dem verwendeten Lack-Fabrikat.
Neben den (ganz klar bemerbaren) verschiedenen Qalitäten verschiedener Hersteller ist natürlich die Pflege duch den Halter ganz entscheidend.
Wenn Segelflugzeuge so aussehen:
gehen die Risse definitiv bis in die tragende Struktur durch, und es ist schon arg spät für eine Neulackierung. Das geht schon nahe an den wirtschaftlichen Totalschaden, so weit muss man es aber auch nicht kommen lassen, die Risse wachsen über Jahre bis sie so aussehen.
Da die Aussenhaut von Segelflugzeugen allerdings deutlich überdimensioniert ist (aus aerodynamischen und Handlinggründen, bekanntermaßen kann man ja weite Bereiche auch mit Stoff bespannen...) ist die Lufttüchtigkeit meist nicht gefährdet. Die Hersteller haben betreffende Details veröffentlicht.
Nun haben die Segelflieger da 60 Jahre Erfahrung, die Verkehrsluftfahrt wird auch noch lernen, wie sie mit Faserverbundstrukturen umgehen muss.
Diesen Lernprozess jetzt mit einem derartigen Rechtsstreit zu vergiften ist sicher für niemanden hilfreich. Hier wäre eigentlich Kooperation angesagt um die Probleme gemeinsam in den Griff zu bekommen...