Ich wollte mal meine Erfahrungen der letzte 2,5 Wochen (nach Feragosto) in Italien (Toskana) mit euch teilen:
- Gardasee (nur 2 Tage gewesen) wie immer: ganz Deutschland ist dort, in den Bergen sind die Italiener, dort Restaurants mir fairen Preisen (pro Person 25€ inck. Wein)
- solche (gut aber normalpreisigen) Restaurants gibt's natürlich - für Kenner - auch weiterhin im Hügelland des Gardsees (z.B. Lazise-Cola) aber dort machen die schon um 17:30 auf, wegen der deutschen Kundschaft

und die Deutschen verändern auch mit ihrem zwanghaften Aufrunden (10-15%) die Italienische Restaurant Kultur. Mir haben jetzt mehrere Italiener ein tippen "NICHT NOTWENDIG" bestätigt (ggf. im echten Ristorante pro Person max 1€) Um 20h kommen dann langsam die Italiener. Auch das ändert die Kultur: 2 Schichten Restaurants kennt in Italien nicht! Bei Reservierung wird nie nach der Uhrzeit gefragt, man kommt wie üblich zwischen 20 und 20:30 und sitzt solange man will.
- im Hinterland der Toskanischen Küste ruhiger Urlaubsverkehr, sehr wenige Deutsche Autos, in den Restaurants auch wenige Deutsche (ich vergleiche mit 2018), eher Autos mit polnischen Kennzeichen (verdammt langer Weg)
- Restaurants haben offensichtlich ein Problem, die Preise wie in DE zu erhöhen: es sind noch die Speisekarten von 2021 und natürlich frage ich, wielang die das noch durchhalten: es ist fast wie in Asien: Essen gehen ist geringfügig teurer als selber kochen. Tagiata mit Rucola und Grana für 10€, da ist nix verdient!
- Menu fisso (25-30€ teils incl. Wein, alle im Restaurant esssen das gleiche): 3 mal probiert, 3 mal unterdurchschnittlich und enttäuschend!
- Unsere Nachbarwohnung stand leer, nebenan noch Polen und Franzosen -kann natürlich daran liegen, dass ein Weingut andere Prioritäten hat als Wohnungen zu vermieten.
- gute Restaurants musst man reservieren, in den Städten sowieso - die mit Speisekarte von 2021 immer, andere mit Preisen wie am Strand standen eher leer.
- im Hinterland Apartements mit fairen Preisen (Woche 600-700€ für Familien) eher Italiener (die schwimmen nicht im Geld)
Zusammenfassend mein Eindruck: es ist eben nicht so, dass ganz Deutschland für den Sommerurlaub mit der Familie 5000-8000€ Budget hat und alles bezahlt. Die Italiener haben weniger Geld und reagieren offensichtlich speziell in der Gastronomie extremer auf Preissprünge als die Deutschen (Italiener blieben weg, Deutsche bezahlen gerne mehr s.o.). Einkaufen empfand ich teuer wenn man auf "DOP" Waren achtet. Preise für Wein identisch wie die letzten 3 Jahre (davon gibt's einfach zuviel)