Streik in FRA 16./17.2 & mehr (verlängert)

ANZEIGE

haakona

Erfahrenes Mitglied
23.12.2009
348
3
ANZEIGE
Spezialisten vielleicht, aber eigentlich leicht ersetzbar. Und genau das ist der Unterschied z.B. auch zu den "echten" Lotsen.

Auf "leichter" lass ich mich ein. :)
Davon mal ab: Von Solidaritätsstreiks halt ich überhaupt nichts.
 
R

riga

Guest
versteh ich das richtig, wir reden immer von der gleichen Menge Lotsen die entweder unter brititscher Flagge oder deutscher Flagge fahren, je nachdem wer den Zuschlag bekommen soll? Das wird sicher interessant, als Lotse würde ich meine eigene Firma aufmachen und den höchsten Lohn fordern - noch höher als jetzt und zwar mit dem Argument es gibt ja Wettbewerb...

Mit den höchsten Löhnen würdest Du aber den Zuschlag nicht bekommen.

Beispiel:
Ausschreibung für den Luftraum X.
Firma Y bewirbt sich und sagt: Stelle ich mit so und so vielen Lotsen sicher und hätte gern dafür die Summe Z.
Firma bekommt den Zuschlag.
Firma A, die bisher den Zuschlag hatte und zu teuer geworden ist, hat den Auftrag nicht mehr.
Mitarbeiter der Firma A können jetzt schauen, wo sie sich bewerben: bei Firma Y, in Italien, in Irland, wo auch immer - freie Auswahl.
Bei Firma Y würden sich schon genug Leute bewerben.

Ich fände das eine echte Zumutung für die betroffenen Mitarbeiter und wirklich wünschen würde ich es ihnen (bisher) noch nicht.
Aber das wäre Privatisierung nach den Regeln der freien Wirtschaft.

Bisher nutzen die Lotsen aber nur einseitig die Regeln der freien Wirtschaft: indem sie Bedingungen aufstellen und mit Streik drohen, während sie Quasi-Beamte sind und ein staatlich garantiertes Monopol haben. Das passt nicht zusammen und m.E. überdreht die GdF es.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Bei den Sanis ist es doch etwas anders, die können auch einen anderen Job übernehmen - es ist ja meist ein Arzt, oder? Was soll ein Lotse machen wenn seine Firma nicht dabei ist...daher machen diesen Lotsen-Job auch nur wenige. Ob Beamtung das Problem löst, weiss ich nicht - zwingend aber sollte der AG sich von dem Gedanken lösen, es sind normale AN.

Sannis fahren schon seit Jahren nicht mehr RTW, was Du meinst sind Rettungsassistenten, aber das sind keine Ärzte sondern ein Ausbildungsberuf. Mit Arzt wird ein RTW zum NAW.
 
  • Like
Reaktionen: huihui

sunflyer30

Erfahrenes Mitglied
13.07.2010
3.182
6
ZRH, MUC, BLR
Echt? 70%?
Wer tut denn sowas?
Oder andersrum gefragt: Hast du hier im Thread mal ein wenig mitgelesen?
Offenbar nicht...

So habe ich es den Medien entnommen, dass aufgrund der Verbesserung (=Reduktion) der Arbeitszeiten in Verbindung mit der Lohnerhöhung hier bis zu 70% Lohnerhöhung im Raum stehen.

Wenn das Pflegeperson in den Krankenhäusern morgen sagt, wir arbeiten alle nur noch 50% bei gleichem Lohn ist das auch eine 100%ige Lohnerhöhung.

Und auch ich kann nur sagen: Wenn Ihnen die Bedingungen nicht passen, dann sollen sich die halt einen anderen Job suchen.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Das grundsätzliche Problem bei den Fluglotsen ist tatsächlich, dass die Politik durch die Pseudoprivatisierung einen Status geschaffen hat, die es der Lotsengewerkschaft ermöglicht, die DFS zu erpressen. Ich weiß nicht, ob ich mich im Flugzeug besser fühlen würde, wenn die Flugsicherung "richtig" privatisiert wäre und die Flugtschinsky Sicherungskawa s.r.o. die Ausschreibung gewonnen hätte. Da ist mir ein badischer foxyankee doch mehr wert.

Trotzdem: was die GdF in FRA treibt, spottet jeder Beschreibung. Wie bekloppt muss man sein anzunehmen, ein Streik des Towers wäre eine "verhältnismäßige" Unterstützung der Berufskraftfahrer vom Vorfeld und der Verkehrszentrale/Kontrolle. Die Vorfelder sind kleine Jungs, die mit Steinen Fenster kaputt schmeißen. Ein streikender Tower ist dann schon eher eine Bazooka. "Sind ja nur 12 von 3000, die streiken." Wird man so ignorant geboren oder bietet die GdF da spezielle Kurse an?

Man kann sich immer fragen, ob Gehälter von bestimmten Positionen oder Berufsgruppen gerecht oder verhältnismäßig sind. Am Ende bestimmen viele Faktoren das Gehaltsgefüge, wobei der Faktor "Gerechtigkeit" sicher keine Rolle spielt! Wenn die Gesellschaft aber funktionieren soll, muss man solch maßlosen Gierlappen wie der GdF eben gesetzlich einen Riegel vorschieben. BTW fielen mir da auch noch andere Punkte ein, bei denen eingegriffen gehört (gegenseitige Verquickung von Vorstands- und Aufsichtsratsposten, Bonusregelungen ohne Anstandsklauseln, ...)
 
Zuletzt bearbeitet:

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.343
3.040
FRA
Was ich nicht verstehe, warum hat GdF diese Berufskraftfahrer überhaupt aufgenommen?

Überdurchschnittlich gute Löhne kann man doch nur durchsetzen, solange man eine kleine Spartengewerkschaft bleibt. Ein Wachstum der Gewerkschaft scheint also für die Einkommen der bestehenden Mitglieder alles andere als förderlich zu sein. Schliesslich nimmt die Cockpit-Vereinigung auch keine Flugbegleiter auf :)
 

SlRlUS

Erfahrenes Mitglied
08.10.2009
2.409
1
Allgäu
Was ich nicht verstehe, warum hat GdF diese Berufskraftfahrer überhaupt aufgenommen?

Überdurchschnittlich gute Löhne kann man doch nur durchsetzen, solange man eine kleine Spartengewerkschaft bleibt. Ein Wachstum der Gewerkschaft scheint also für die Einkommen der bestehenden Mitglieder alles andere als förderlich zu sein. Schliesslich nimmt die Cockpit-Vereinigung auch keine Flugbegleiter auf :)
Deswegen die geforderte Tarifunion.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Moin!

@Riga: Bevor ich mit den Antworten anfange: Respekt! Wieso nicht gleich so eine richtige, IMHO sehr gute Diskussion! Gefällt mir - oder im Facebookdeutsch: I like*daumenhoch*

Das mag sein, dass die Qualität zum Teil "unterirdisch" ist. Das System funktioniert dennoch.

Ja, funktioniert. Aber leider will man mit Ausschreibungen hierzulande rein an der Geldschraube drehen. Hochqualifizierte Arbeiter hätte ich auch gerne, grade beispielsweise im Rettungsdienst. Und sowas kostet nunmal etwas. Wenn wir mal ins benachbarte Ausland (Niederlande, Schweiz) schauen ist die Qualität und die Ausbildung des Rettungsdienstpersonals (und damit auch deren Kompetenzen!) sehr viel größer! Können wir das hier nicht? Nein, wir wollen nicht weil es ja schon so irgendwie grade funktioniert und den Preis kann man immer noch mehr drücken! Ganz tolle Einstellung hierzulande! *Ironieaus*

Bei der Flugsicherung könnte man es genauso machen, wenn man sie denn wirklich privatisieren möchte.
Man kann sich alle paar Jahre bewerben, auch EU-Firmen wären zugelassen.
Wenn z.B. ein britisches Unternehmen den Zuschlag bekäme, könnten die Lotsen da anheuern.
So entstünde ein realer Wettbewerb, wie schon erläutert.

Ja, hast du schon mal erläutert.
Und du hast damit auch fast immer Recht!
Aber es gibt eben einige Bereiche, da funktioniert das nicht und dazu gehört global gesehen die Flugsicherung! Es mag einzelne Teilbereiche (kleinere Towerdienste, Technikbereiche im Support etc.) geben da könnte man das so machen und das wird auch angegangen, aber da geht es wieder ganz deutlich (für jeden der dort arbeitet erkenntlich) auf Kosten der Qualität!

Zum ganzen Rest, also den Hauptteilen der Flugsicherung musst du dich wohl oder übel auf die Aussage eines Fachmannes verlassen. Ich sage das nicht um meinen Berufsstand zu sichern, sondern ich habe es oben schoneinmal angedeutet:
Die Verfahren, die Technik, die Einrichtung, Die Ausbildung, die Ressourcen - das alles benötigt zwingend Konsistenz und Kontinuität, Erfahrung und Ausdauer.
Es ist schlicht nicht nötig sowas alle paar Jahre auszutauschen - sowhl die Technik, das Personal und und und - NICHTS würde funktionieren weil die Infrastruktur um Flugsicherung zu betreiben einfach nicht da wäre!
Die kostet nämlich -egal wo- einen Haufen Geld! Ich kann Dir von ausländischen oder privatfirmen in der Flugsicherung berichten was da abgeht: Da spart man schon am Nötigsten. Ich kenne Tower da gibt es aus Kostengründen nichtmal Listen in denen man nachschauen kann wohin ein Flieger fliegt. Wenn man die 4stellige Abkürzung nicht auswendig kann hat man Pech gehabt. Dies ist ein kleines, relativ unwichtiges Beispiel - zeigt aber wo der Hase in der Fliegerei und in der Flugsicherung grade hinläuft. Dem muss man -auch als Passagier oder als Airline- entgegenwirken!


Das ist auch alles keine perfide Gemeinheit meinerseits, so läuft es in der realen Welt.
Ja, in der freien Wirtschaft läuft das so und es ist auch gut sich immer wieder mit kritischen Stimmen auseinanderzusetzen um den Blick dafür zu haben. Wie oben beschrieben lässt sich das System aber nicht auf alle Bereiche des täglichen Lebens abbilden.

Aber was ich u.a. bei der großen Mehrheit der Fluglotsen vermisse, ist: ein Blick über den Tellerrand.
Es herrscht eine Mentalität nach dem Motto: Wir sind relativ einzigartig, nicht ersetzbar, uns steht das alles zu.
Diese Haltung ist m.E. unwürdig für so einen verantwortungsvollen Beruf.

Halt halt halt!
Du hast Recht: Diese Mitarbeiter gibt es - leider leider leider!
ABER: Es ist definitiv NICHT die große Mehrheit, es sind Einzelne. Und solche Ausreißer gibt es leider überall - in jeder Familie!


Ein Lotse, der ein sehr intelligenter Mensch ist, sollte einsehen, dass er vergleichsweise paradiesische Arbeitsbedingungen und -verträge hat.
Er sollte wissen, dass vielen Menschen die Bedingungen in letzter Zeit verschlechtert worden sind und nicht alles für die Ewigkeit ist - er wäre nicht allein damit. Schau mal, was sich bei Piloten und Flugbegleitern negativ verändert hat!

Ich und wenn sie ehrlich sind auch alle meine Kollegen wissen das und sich dessen sehr wohl bewusst!
Ich -um mal eine persönliche Aussage zu tätigen- habe das nie und in keinster Weise bestritten. Ich habe auch "bürgerliche" Feunde und Verwandte und Bekannte und weiß sehr wohl dass wir uns über derartige Dinge im Großen und Ganzen nicht beschweren können - habe ich auch noch nie getan!

Er sollte auch wissen, dass es ihm immer noch weitaus besser geht als jedem durchschnittlichen Arbeitnehmer, selbst wenn man ihm mehr Arbeit und weniger Gehalt zumuten würde. Und er sollte wissen, dass er in einer Branche arbeitet, die unter einem enormen Kostendruck steht. Da kann es sein, dass man auch mal Kröten schlucken muss.

s.o.
Kröten schlucken grade wenn das Geld ja sogar da ist/da wäre will keiner - den Kampf muss man verstehen!

Ich darf das einmal richtig platt sagen: Wenn ich so viel verdiene, so viel frei habe und so früh in den Ruhestand gehe, dann sollte ich mit Blick auf die allgemeine Wirtschaftslage so viel Realitätssinn besitzen, dass mir auch mal Bedingungen verschlechtert werden könnten.

Vorausgesetzt du beziehst dich nicht auf auf die Zahlen die der Herr Verkehrsminister rumposaunt hat (die waren nämlich übellst falsch und glatt gelogen - und da ging es nicht um wenige Tage Urlaub oder Euro, das war echt abartig was der von sich gegeben hat) kann ich Dir versichern dass in solchen Diskussionen so viel Realitätssinn da ist: Wenn aber das Geschäft stets bergauf geht, der Luftverkehr steigt, die Einnahmen steigen, alle Anzeichen zeigen "Daumenhoch" gibt es keinen Grund dermaßen zurückzurudern. Dazu kommen noch firmeninterne Gründe - diese hier aufzuführen wäre zu viel.


Und was ein Lotse auch wissen sollte: Überdreht die Gewerkschaft das Rädchen, und da ist sie bei, wird es irgendwann Folgen haben. Dann kommt es vielleicht wirklich zu einer Zerschlagung.

Völlig korrekt. Ich und andere Kollegen sehen die Angelegenheit auch deutlich kritisch, auch wenn die Zahlen die hier die meisten User haben völlig falsch sind!
Nochmal zur Wiederholung:

Momentane Verdienstsituation bei FRAPORT (TVÖD), die größeren Beträge gibt es nur als "Senior" bzw. SV=Supervisor/Schichtleiter:
VoKo 3400-5700€, VoKo-SV max. 6500€
VeZe 2800-4000€, VeZe-SV max. 4700€
FollowMe 2700-4200€

Schlichterspruch:
VoKo 4500-6100€, SV max. 6700€ (=32%-7% bzw. 3% mehr)
VeZe 3900-4500, SV max. 4900€ (=39%-12,5% bzw. 4,25% mehr)
FollowMe 3600-4200, SV max. 4700€ (=33%-0% bzw. 12% mehr)

Ich rudere hier keinesfalls zurück und finde dn "Aufstand" der Kollegen in Frankfurt soweit ich es abschätzen/einschätzen kann für nötig und gerechtfertigt in den allermeisten Belangen, bin aber immer -deswegen schreibe ich hier auch so- für faire und Korrekte Diskussion die auch hier größtenteils nur ansatzweise (z.B. auf den letzten paar Seiten) stattgefunden hat. Die meisten Beiträge sind nur sinnentleerte "Haudrauf-Beiträge".

Ich finde es übrigens gut, wie Du hier argumentierst und dass Du Dich dieser Meute hier stellst.

Vielen Dank. "Meute" ist übrigens hier ein recht passender Ausdruck, die Gründe sind in der Antworte darüber enthalten :)
Das generelle Image der Fluglotsen hat aber dennoch sehr gelitten unter diesen Streik-Verwicklungen.
[/QUOTE]

Tja, ich sage es nochmal: DFS-Lotsen haben noch nie getreikt! Wo diese intuitive Verbindung der zwei Wörter herkommt (und ich meine jetzt falls dem so wäre außerhalb eines Luftfahrtforums!) ist mir schleierhaft!

Und gerne noch ein Nachwort von mir:
Der Job ist -wenn man vom Geld absieht- ein relativ undankbarer was die Rpckmeldungen angeht: Nur im persönlichen Gespräch mit Crews gibt es eigentlich immer höchst anerkennende Worte und die Jungs&Mädels sind voll des Lobes. Und das macht dann auch Spaß denn eines sei Euch allen gesagt:
In 98% der Fälle sitzen hinter dem Radarschirm und im Tower hochmotovierte Kollegen die jederzeit so viel möglich machen, so viele Abkürzungen arrangieren die sehr grötenteils sehr arbeitsintensiv sind und im Bezug auf "Service für den Kunden" immer alles versuchen möglich zu machen. Der Kunde unserer Kunden (aka der Fluggast) bekommt davon in der Regel überhaupt nichts mit. Wenn er was mitbekommt sind das meist nur die negativen Dinge wie bei tollen Ansagen dern Bodencrew oder der Cockpitbesatzung ("Wegen der Flugsicherung müssen wir jetzt hier noch lange warten"). Leider stimmen diese Angaben oft nicht und sind aber wegen der örtlichen Distanz eine klasse Ausrede für andere Dinge die falsch gelaufen sind in der OPS - egal ob Koffer ausladen, Technikgedöhns, mangelhafte Organisation oder oder oder..... Der Fluggast bekommt oft nur die negativen Dinge mit und wenn wir mal in Extrembereiche gehen wird man bei den Lärmgegnern noch beschuldigt als Fluglotse absichtlich Flieger über irgendwelche Häsuer zu jagen um dort Lärm zu produzieren. Was für Schwachfug geht hier eigentlich ab?

Soweit mein Wort zum Mittwoch ..... bis Neulich!
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Völlig korrekt. Ich und andere Kollegen sehen die Angelegenheit auch deutlich kritisch, auch wenn die Zahlen die hier die meisten User haben völlig falsch sind!

Wie ist denn da die Diskussion unter den Kollegen ob eine dermaßen überzogene Maßnahme wie die jetzt verbotene Streikausweitung tatsächlich mitgetragen worden wäre? Du hast für dich ja schon geantwortet aber ist das Mehrheitsmeinung oder bist du da eher ein Außenseiter?
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Der Job ist -wenn man vom Geld absieht- ein relativ undankbarer was die Rpckmeldungen angeht: Nur im persönlichen Gespräch mit Crews gibt es eigentlich immer höchst anerkennende Worte und die Jungs&Mädels sind voll des Lobes.

Bei allem Ärger der Bertroffenen muss man natürlich festhalten, dass die GdF im Tarifkonflikt mit Fraport nicht "die Fluglotsen" sind. Die Politik bzw. das BAG hat die Splittergewerkschaften stark gemacht und sich offensichtlich fälschlicherweise darauf verlassen, dass Eigenverantwortung geübt wird (was die da wohl als Beispiel vor Augen hatten? Die Industrie? Vorstände? Die Politik? ;)). Ich habe höchsten Respekt vor der Arbeit der Fluglotsen und ich weiß nicht, ob ich das machen wollte bzw. könnte. Trotz der (zugegebenermaßen) üppigen Kohle.

Mit der Stärkung der Spartengewerkschaften hat sich im Gewerkschaftsmarkt (da geht es auch um Mitglieder, Einfluss und eben auch Geld) einiges getan. Und Vereine wie die GdL oder GdF testen jetzt die Grenzen aus. Dass das langfristig nicht gutgehen kann und den Gesetzgeber irgendwann auf den Plan ruft, ist denen offensichtlich egal. Auch der Solidaritätsverlust in der Bevölkerung wiegt scheinbar nicht so schwer wie kurfristige, materielle Erfolge. Insofern zeigen die Herren dort genau das gleiche Verhalten, dass sie den "bösen" Arbeitgebern vorwerfen.

Der Unterschied ist nur, dass die GdFler (ich spreche immer von den Funktionären) in ihrer warmen Stube sitzen, sich zurück lehnen können und das Prinzip "nach mir die Sinnflut" anwenden können. Sie verbrennen ja kein eigenes sonderen fremdes Geld.

und auch nochmal @foxyankee: was mich auf die Palme bringt ist, dass ein komplettes Drehkreuz lahmgelegt werden sollte, wobei es nur noch um wirklich absurde Forderungen für die Vorfeldaufsicht geht. Und Basis für absurd sind für mich schon die von der GdF genannten Fakten und Zahlen. Wenn sich die Lotsen vor einen solchen Karren spannen lassen, dann verstehe ich es wirklich nicht. Die Forderungen für Verkehrszentrale und Vorfeldkontrolle ist doch schon übererfüllt.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.343
11.210
irdisch
Da gehört aber auch ein wenig strategische Weitsicht des Arbeitgebers dazu, es nicht so weit eskalieren zu lassen. Was sollte z.B. die äußerst ungeschickte Nummer mit dem plötzlich verweigerten Schlichterspruch?
 

bsa

Erfahrenes Mitglied
17.08.2010
646
0
WI
Zuletzt bearbeitet:

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Da gehört aber auch ein wenig strategische Weitsicht des Arbeitgebers dazu, es nicht so weit eskalieren zu lassen. Was sollte z.B. die äußerst ungeschickte Nummer mit dem plötzlich verweigerten Schlichterspruch?

In einem Konflikt ist niemand unschuldig. Aber ein Schlichterspruch ist eben nur eine Empfehlung und nicht bindend. Vielleicht hat von Beust das Thema mit der Vorfeldaufsicht unterschätzt.
 

SlRlUS

Erfahrenes Mitglied
08.10.2009
2.409
1
Allgäu
Das Gericht verbietet den Streik mit Hinweis auf Nichteinhaltung der Friedenspflicht. Komisch, wieso ist dieses Argument in den letzten Wochen von Fraport nicht genannt worden? Es hatte doch den Anschein, dass die das gut handhaben konnten und die Streikenden 'ausbluten' lassen wollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Y

YuropFlyer

Guest
Bild.de meldet gerade, dass die GdF keine Berufung einlegen wird.

Die haben wohl gemerkt, das es politisch nicht sehr klug ist, 99.9999% der Bevölkerung (Also alle, die nicht GdF-Mitglieder sind) gegen sich zu haben.. too late würde ich sagen.

Den Betrieb entweder komplett liberalisieren (Mit Ausschreibungen) oder wieder verbeamten, den Status Quo so rasch als möglich abschaffen (Und dafür sorgen das der harte Kern der Streikenden/Gewerkschaftsführer nie mehr einen Flughafen von Innen sehen wird)
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Jetzt bitte noch eine deftige Rechnung an die GdF und dann stimmt mein Weltbild wieder. Schön, dass diese abgedrehten Funktionäre auf der ganzen Linie scheitern.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.017
3.237
CGN
Hätte das Gericht sowas nicht schneller entscheiden können oder wurde jetzt erst geklagt?

So wie ich das verstanden habe, hat Fraport die Verfügung jetzt erst beantragt. Und von sich aus wird das Gericht selbstverständlich nicht tätig, dass ist Privatrecht, wo kein Kläger....
Ich kann mir gut vorstellen, dass man das vll ursprünglich aussitzen wollte, als dann der Streik der Fluglotsen drohte, der ganz FRA den ganzen Tag lahm gelegt hat, war man zusammen mit LH ja in Windeseile zum ArbG unterwegs
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Luftikus

Matze20111984

Erfahrenes Mitglied
08.12.2009
687
0
Warum auch? Die müssen ja nur die beiden beanstandeten Forderungen rausnehmen ...

Handwerklich schlecht, was die GdF dort schon zum 2. Mal abliefert! Vielleicht sollten die sich mal ein paar gute Spezialisten holen.

Das könnte eine ziemlich teure Sache werden für die GdF! Illegale Streiks, das riecht nach Schadensersatz oder man könnte auch sagen, die Verhandlungsposition Von Fraport gegen+ber der GdF hat sich schlagartig verbessert, aber ich tippe Lufthansa wird ordentlich Schadensersatz einklagen! Mal sehen ob sie recht bekommen und ob die Kriegskasse der GdF groß genug ist dafür.
 
P

pmeye

Guest
und noch eine meiner Vorhersagen trifft ein:

Gericht stoppt Streiks am Frankfurter Flughafen - Yahoo!

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte einen rechtlichen "Rahmen", der die Macht kleiner Gewerkschaften begrenzen soll. "Ich glaube, das ist nötig", sagte die Ministerin im ARD-"Morgenmagazin". Bislang habe es das Einverständnis in Deutschland gegeben, dass in einem Betrieb immer nur ein Tarifvertrag gelte. Dies habe in der Vergangenheit gut funktioniert. Damit spielte die Ministerin auf die sogenannte Tarifeinheit an. Das Bundesarbeitsgericht hatte diesen Grundsatz 2010 für gesetzes- und verfassungswidrig befunden.

Guten Morgen, liebe Bundesregierung! ;)
 
P

pmeye

Guest
Nachruf und Danksagung

Ich neige normalerweise nicht zu Häme, aber das muss jetzt sein:

Liebe, bald ehemalige GDF,

Danke! Ihr habt unserer Gesellschaft viel gegeben! Die notwendige Diskussion über die Macht von Splittergewerkschaften, seinerzeit heldenhaft von Euren Lokführerkumpels aufgebracht, gewinnt dank Eures unermütlichen Einsatzes nun endlich an Fahrt! Nur zwei Anläufe, und Ihr habt es geschafft! Berlin bewegt sich!
Gericht stoppt Flughafenstreik: Schadenersatzklagen geplant - n-tv.de
"Ein Betrieb, ein Tarifvertrag"
Politisch wächst der Druck auf die kleinen Spartengewerkschaften. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) verlangte neue Regeln für kleine Gewerkschaften. Damit das Prinzip "Ein Betrieb, ein Tarifvertrag" wieder funktioniere, müsse ein neuer Rahmen her, sagte sie. "Es hätte sich vor anderthalb Jahren niemand vorstellen können, dass das, was wir in Frankfurt im Augenblick erleben, tatsächlich eintritt, mit solch einer Vehemenz."
Die SPD erklärte ihre Bereitschaft zu Gesprächen über eine gesetzliche Regelung. SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil sagte: "Die bestehende Rechtslage führt zu einer Entsolidarisierung unter den Beschäftigten. Gleichzeitig schädigen Partikularstreiks den Wirtschaftsstandort Deutschland."

Leider werdet Ihr ja nun wohl bald von der Bildfläche verschwinden, erstens, weil man Euch die Rolle der Bedeutung beschneiden wird und zweitens, weil Ihr pleite sein werdet:

Teure Folgen für die GdF?

Für die Gewerkschaft könnte der möglicherweise illegale Streik noch teuer werden. Die Lufthansa kündigte an, schon im Interesse ihrer Aktionäre den Schaden zu ermitteln und einzuklagen, wenn sich dazu die rechtliche Möglichkeit zeige. Europas größte Airline hatte ihren Schaden bislang auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Fraport sprach von 3,5 Millionen Euro Streikkosten.

Bereits an diesem Donnerstag wollen Lufthansa, Ryanair und Air Berlin 3,2 Mio. Euro Schadenersatz von der GdF erstreiten. In dem Prozess vor dem Arbeitsgericht Frankfurt geht es um die Folgen zweier Streikdrohungen für die Fluglotsen im Sommer 2011. Beide Ausstände waren aber gestoppt worden. Die Airlines beklagen, dass ihnen aber trotzdem Kunden abgesprungen und Planungskosten entstanden seien.

Leider gibt es bei jeder, noch so heldenhaften Schlacht auch Kollateralschäden, die wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen wollen. Da wären zunächst erstmal die reichen Lotsen und die armen Vorfeldarbeiter. Die werden sich wohl wieder wie alle Arbeitnehmer solidarisch mit ihren Kollegen verhalten müssen. Schade. Und natürlich das Betriebsklima bei Fraport und DFS. Vielleicht lassen ja Eure Kollegen Gnade vor Recht ergehen und reichen Euch die versöhnenden Hand.
Meinem Taxifahrer allerdings, der diese Woche mit deutlichen Einbußen heimgeht und nicht streiken kann, solltet Ihr Euren Beruf zukünfig lieber verschweigen!