Also ich möchte gar nicht bestreiten, dass Swiss von LH profitiert aber dein Post klingt, als ob LX nur wegen der Hansa überhaupt überleben kann. Das würde ich bestreiten und behaupten das LX einen starken strategischen Partner (sprich Allianz) braucht. Das man bei gutem Management auch als kleinere Airline überlebt halte ich auch in Europa (entspechende Rahmenbedingungen vorausgesetzt) für möglich. Ausserdem profitiert auch die LH von Swiss (nicht nur auf der Geldseite) und wäre ohne ihre Tochter ebenfalls in einer schlechteren Position. Ebenfalls behaupte ich, dass kont. profitables Wachstum genauso gut vom Markt (und den Aktionären) gefordert werden kann, dafür braucht es keine Muttergesellschaft.
Aber keine strategische Allianz brauchte die Swissair, abgesehen von Feederdiensten nach Heathrow, die die BA propagierte, von daher ist man als 90 Flieger Airline viel zu klein, um zu ueberleben, da reichen selbst 180 Flieger nicht mehr, sogar die Amerikaner waren mit 400 Fliegern alleine kaum noch ueberlebensfaehig. Zum Thema Groesse gab es von KLM schon vor ueber 20 Jahren Studien mit einer klaren Kernborschaft und da waren die Rahmenbedingungen in AMS noch deutlich besser als in ZRH. So hat die LH ja nicht nur auf der Kostenseite mehrere hundert Mios Kostenreduktion gebracht, sondern auch die Revenues massiv steigern koennen, da koennte man sicherlich auch im Rahmen einer Allianz oder eines simplen Codeshareagreements partiell punkten, nur halt nicht in dem Masse wie aktuell.
Und dann haben wir das Problem, dass sich vielleicht New York, Boston und Tokyo alleine darstellen lassen, so dass man eigentlich nur 4-5 Langstreckenflieger braucht und dafuer braucht man nur 15 Europaflieger und mit 20 Fliegern hat man das Verkehrsaufkommen einer Condor...und dann muss die Schweiz natuerlich auch bilaterale Rechte einraeumen, d.h. im Extremfall fliegen auch die Flagcarrier aus den USA und Japan und dann lohnt es sich noch weniger..., wenn auch noch Halbeuropa aus der Schweiz Passagiere absaugt.
Damit ich auch mal was zum Thema Swissair gesagt habe:
Es ist schade, dass alles nur immer auf die Hunterstrategie und Grössenwahn heruntergebrochen wird. Der Swissair Niedergang wurde durch so viele andere Faktoren beeinflusst die immer vergessen werden wollen (z. B. politische Entscheide / Shockereignisse 9/11 oder SR111), dass man heute anscheinend immer gleich reflexmässig sagen muss "VIEL ZU GROSS, VIEL ZU ÜBERDIMENSIONIERT" und die Grössenwahn-Keule hervorholt.
Das Thema Hunter wurde hier bereits mehrfach diskutiert. Entgegen der Meinung, McK haette falsch beraten, wird einem bei genauer Betrachtung der Problematik schnell bewusst, dass die Hunterstrategieempfehlung finanziell gedeckelt war, leider hat sich die SAir Group nicht an die Limits gehalten und froehlich halb Europa eingekauft. Von daher muessen wir dem CEO und in der Konsequenz dem Aufsichtsrat die Schuld geben.
Sicherlich war dann Sep. 11 das endgueltige Todesurteil, nur haette man die folgenden 3-4 Jahre so oder so nicht ueberlebt, vielleicht noch alleine mit Hilfe der Quersubventionen innerhalb der Gruppe und mit Hilfe des Steuerzahlers, aber nicht nur wenn man halb Airlineeuropa durch Kriege und SARS mitziehen muss.
In Sachen Flieger sehe ich die Swiss eher Frequenzen anbieten und keine Massenmarkte bedienen, so dass ich eher eine kleine Flotte um 200+ Paxe pro Flieger und z.B eine weitere Frequenzen nach New York prognostiziere als zwei-drei Flieger pro Tag mit 77W, auch wenn zwei-drei Destination ex ZRH mit Discounttickets sicherlich halbwegs konstant 300 Sitze fuellen koennten, gerade wenn sich die Hansa auch noch Italien einverleibt.