Im Detail kling der vorläufige Richterbeschluss übrigens nicht ganz so nach einer Qatar-Watsche wie hier bisher dargestellt...
Richter kritisiert Grounding von A350 in Katar
Richter Waksman schmetterte alle von Qatar Airways gegen Airbus beantragen Verfügungen ab. Aus dem Schneider ist der Hersteller damit aber keineswegs. Waksman wertet die Oberflächenschäden nicht als kosmetischen Mangel, sondern vorortet den Ursprung des Problems in der Materialauswahl.
"Airbus hat in der Klageerwiderung selbst vorgetragen, dass der Fehler während der Lebensdauer einer A350 zwangsläufig auftreten muss", hält Waksman dem Hersteller in der Zwischenentscheidung vor. Das Dokument liegt aero.de vor.
Die "unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten" zwischen dem faserverstärkten Verbundwerkstoff (CFK) der Flugzeugzelle und der Kupferfolienschicht (ECF) des Blitzschutzsystems bedeuten, "dass sich diese beiden Materialgruppen unterschiedlich schnell ausdehnen und zusammenziehen, was zumindest bei der A350 mit der Zeit zu Rissen in den darüber liegenden Lackschichten führt".
Die Schäden gehen damit zu Waksmans Überzeugung unmittelbar auf die "Konstruktion des Flugzeugs" zurück und seien für "drei oder vier Jahre alte Maschinen" eher untypisch. Nach dem Stand der Technik wäre der Fehler zur Überzeugung des Richters vermeidbar gewesen - immerhin sei das Vergleichsmodell Boeing 787 nicht für geplatzte Lackschichten bekannt.
Um es mal etwas weniger Boeingbezogen auszudrücken ; "Immerhin sind bisherige Airbus Faserverbundbauteile (Seit A310 Setenflosse 1980) nicht für geplatzte Lackschichten bekannt"
Aber damals durfte Lack ja auch noch Lösungsmittel und Weichmacher enthalten, und zur Reinigung vor der Lackierung wirklich biestige Substanzen verwendet werden, die inzwischen verboten sind... Ausserdem wurde damals noch ein echtes Gewebe für Blitzschutz verwendet (das inherrent risstoppend ist, da aus Einzeldrähten gewoben), heute wird
expandierte Kupferfolie verwendet, in der Risse durch das kontinuierliche Material wachsen können.
Das selbe Problem wie bei den Fenstern, die "umweltfreundlichen" Werkstoffe und Verbrauchsmaterialien sind nicht
unbedingt besser.
Ein Punkt bei dem vermutlich COMAC punkten kann. In China kräht kein Hahn nach Umwelt- oder gar Arbeitsschutz...