Amazon Lieferprobleme

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Nightwish80

Erfahrenes Mitglied
07.02.2015
2.395
792
Nürnberg
samclaudi.blogspot.de
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Ich arbeite auch in der Nähe dieses Saturns und bin relativ häufig dort. Richtig ist, dass die Kassenschlagen in dieser Jahreszeit etwas länger als üblich sind. Falsch ist, dass Amazon günstiger ist: Bei allen Produkten, die ich dort gekauft habe, hält Saturn den Amazon-Preis oder war sogar günstiger. Die Verkäufer bei Saturn haben ein Programm, was sehr schnell die EAN des Produktes bei Amazon (oder woanders im Netz) abgleicht und den Preis ausspuckt. Ist der Amazon-Preis niedriger, geht Saturn diesen Preis mit.
Also, falls man der Meinung ist, dass der Internetpreis günstiger ist: Sprich einen Verkäufer an, die sind sich der Konkurrenzsituation bewusst und handeln entsprechend.

Bei Reklamationen gibt es dort im zweiten Stock eine eigene Abteilung, an der man (idR) mit wenigen Minuten Wartezeit sein Problem klären kann und Saturn repariert entweder oder schickt die Ware ein oder erstattet den Betrag (hängt vom Einzelfall ab).

Ist doch logisch, dass man bei Preisen vergleichen muss. Es klappt aber nicht immer den günstigeren Preis zu bekommen.
Was mich an diesen Ketten nervt, dass die meisten Verkäufer keine Ahnung haben von ihren Produkten.
Was ich da teilweise für antworten bekommen habe....

PS: bin immer noch mit dem Prime Versand zufrieden. Hat diese Woche wieder geklappt.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
hatten wir vor ein paar Wochen im Laden (und das ist keine Horrorgeschichte):
Allerdings muss man sich ja nicht beschweren, dass man gegen Amazon nicht ankommt, wenn man so als Verkäufer reagiert. Man kann das ja wohl wesentlich geschickter handhaben. Aber so wie von dir berichtet, werden Kunden halt üblicherweise im Laden nebenan behandelt. Nur wenn er Geld zu versprechen bringt, wird er gut behandelt. Sonst soll er halt sehen wo er bleibt. Kann man machen, dann sollte man sich aber nicht über die böse Onlinekonkurrenz beschweren.

Und packe ihr morgen eine in einen Umschlag und schicke sie Ihr zu. Besser kann Amazon das auch nicht.
Doch, Amazon hätte das noch gestern verschickt. Muss man ganz ehrlich mal so sagen. Ohne dich jetzt bashen zu wollen, aber wenn du als Händler eben meinst so gut wie Amazon zu sein, wenn du es nicht bist, wirst du auch nicht willens sein zu erkennen, was du tun musst, um dich auch langfristig gegen große Onlinehändler zu behaupten. Nicht, dass es nicht ok wäre, dass du es erst heute versendest, es ist aber nicht genauso gut wie Amazon.

Aber versuch mal was bei Amazon zu klären was bei denen NICHT geregelt ist - keine Chance, das geht nicht.
Versuch mal im Fachhandel das zu klären, was sogar gesetzlich geregelt ist. Die meisten Händler, verweisen nach Ablauf von 6 Monaten Gewährleistung nur noch darauf, dass der Kunde beweisen muss, dass der Mangel schon beim Kauf der Sache bestanden hat.

Standardprozess bei einer Reklamation ob beechtigt oder nicht Umtausch gegen ein anderes Teil oder Gutschein.
Auch hier: ist vollkommen ok das so zu handhaben, aber man muss sich nicht wundern, wenn man dann doch lieber beim Onlinehändler einkauft, wo man problemlos "echtes" Geld zurückbekommt, wenn man eine Reklamation anbringt.

Es ist klar, dass man nicht als kleiner Händler nicht so agieren kann wie Amazon. Allerdings finde ich die Sichtweise recht beschränkt. Der Fachhandel hätte ja jede Chance gehabt, dass sie jetzt genauso gut dastehen wie Amazon, so dass ein Kunde beim Aufkommen von Amazon sich gesagt hätte: ich bleibe lieber beim Fachhändler. Aber nein, Kundenservice ist nur was für zahlungskräftige Kunden, Reklamationen nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt und wenn dann nur einen Gutschein oder Umtausch und Internet: "das setzt sich nicht durch". Heute rennt man dann Amazon hinterher und beschwert sich, dass man als kleiner Händler niemals so agieren kann. Wie gesagt, man hätte sich damals entsprechend positionieren müssen. Die Prämisse von Amazon "Customer First" ist jetzt nicht so abwegig, dass man als Fachhändler nicht auch hätte drauf kommen können.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Doch, Amazon hätte das noch gestern verschickt.
Hallo TachoKilo,
die Tage hättest du niemals wieder beim Bothur gekauft, weil er sich erdreistet ein Päckchen Gummibärchen ins Paket zu legen.
Heute ist es die Kugelschreibermine die erst morgen statt heute versendet wird.
Komm mal etwas runter, trink nen Täschen Tee und entspann dich.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Komm mal etwas runter, trink nen Täschen Tee und entspann dich.
Hast du auch gelesen, was ich dazu schrieb? Offensichtlich nicht, als entspann du dich. Meine Aussage zu den Gummibärchen und der Mine haben nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun. Bei solchen Kunden wie dir, kann man die Reaktion der Verkäuferin aus Hans' Laden natürlich wieder etwas besser verstehen. Also danke, dass du mein Verständnis ein bisschen gefördert hast. ;)
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Doch, Amazon hätte das noch gestern verschickt. Muss man ganz ehrlich mal so sagen. Ohne dich jetzt bashen zu wollen, aber wenn du als Händler eben meinst so gut wie Amazon zu sein, wenn du es nicht bist, wirst du auch nicht willens sein zu erkennen, was du tun musst, um dich auch langfristig gegen große Onlinehändler zu behaupten. Nicht, dass es nicht ok wäre, dass du es erst heute versendest, es ist aber nicht genauso gut wie Amazon.

auch wenn ich Dir ansonsten bei Deinem Beitrag zustimme, hier muss ich widersprechen: Als Kundensicht ist mir das menschliche (und dazu gehört auch, wenn ein Händler weiß, dass ich lieber ne Marzipankartoffel als ein Gummibärchen im Paket hätte) durchaus etwas wert.

Abgesehen davon, dass in diesem konkreten Beispiel "passende Kugelschreiber-Mine kommt alleine 1 Tag später" oftmals effizienter ist als bei Amazon, wo ein neuer Kugelschreiber gekommen wäre (ich also den alten wieder zurücksenden muss, was mich Arbeit kostet).
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Als Kundensicht ist mir das menschliche ... durchaus etwas wert.
Das ist auch was wert, finde ich. Allerdings (und damit meine ich jetzt nicht Hans) ist es oft so, dass der Faktor "Mensch" einen Vorgang kompliziert macht, speziell bei Fachhändlern.

Abgesehen davon, dass in diesem konkreten Beispiel "passende Kugelschreiber-Mine kommt alleine 1 Tag später" oftmals effizienter ist als bei Amazon, wo ein neuer Kugelschreiber gekommen wäre (ich also den alten wieder zurücksenden muss, was mich Arbeit kostet).
Dann muss man aber auch beides komplett vergleichen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie lange das Telefonat bei Hans' Beispiel gedauert hat, aber die Zeit hätte ich ja zur Verfügung, um die Rücksendung fertig zu machen. Wahrscheinlicher ist natürlich, dass Amazon dir den Kugelschreiber gut schreibt und ausdrücklich keine Rücksendung möchte (es sei denn es ist ein sehr hochwertiger Kugelschreiber).

Aber deine Anmerkung ist schon richtig: manch einer zieht es vor, irgendwo anzurufen und mit einem Menschen zu reden, statt ein paar Klicks zu machen. Und wenn das so abläuft wie bei Hans ist das doch auch absolut guter Service. Mir ging es ja nur um die Aussage "besser hätte es XYZ auch nicht machen können". Bei Hans mach mich mir jetzt keine Sorgen, der hat seinen Laden offensichtlich im Griff, aber bei vielen ist das der erste Schritt zum Abstieg, weil man glaubt, dass man sich nicht (weiter) verbessern müsse. Dabei geht es doch genau darum sogar (in einigen Bereichen) besser zu sein als Amazon, damit der Kunde auch einen Grund hat mehr zu zahlen.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Auch hier: ist vollkommen ok das so zu handhaben, aber man muss sich nicht wundern, wenn man dann doch lieber beim Onlinehändler einkauft, wo man problemlos "echtes" Geld zurückbekommt, wenn man eine Reklamation anbringt.

Der Fachhandel hätte ja jede Chance gehabt, dass sie jetzt genauso gut dastehen wie Amazon, so dass ein Kunde beim Aufkommen von Amazon sich gesagt hätte: ich bleibe lieber beim Fachhändler.

Also zeig mir mal den Fachhändler der mit einem Gewinn von <2% klar kommt. Amazon steht zur Zeit wirtschaftlich bestimmt nicht besonders gut da. Gewinne werden dort in erster Linie mit AWS gemacht (soll der Fachhändler jetzt auch noch Cloudservices anbieten?)

Das heißt: Der ganze Amazon-Zirkus mit 35,7 Milliarden Dollar Umsatz, einem Plus von 23 Prozent zum Vorjahr, verdient operativ 1,01 Milliarden Dollar. Nimmt man die Cloud heraus, die nur zehn Prozent des Umsatzes beisteuert, verschwinden gleichzeitig fast 90 Prozent des operativen

Amazon: Online-Handel spielt für Amazon-Gewinn nur Nebenrolle

Euer Bashing des Einzelhandels macht zwei Sachen klar:

1. Euch interessiert der Fachhandel nicht sonderlich (Amazon macht das eh besser)

2. Ihr akzeptiert die Realitäten mit denen sich der stationäre Handel auseinandersetzen muss nicht (Customer First/Der Kunde ist König klappt nur wenn es sich dabei um Kunden oder potentielle Kunden handelt) - das sieht Amazon auch nicht anders

Auch wenn sich ein Kunde an den Kundenservice wende, um nicht erhaltene oder beschädigte Ware zu melden, mache er von diesen Konzessionen Gebrauch - und werde damit zum "unbequemen" Kunden.

https://www.n-tv.de/ratgeber/So-sperrt-Amazon-Kundenkonten-article17639226.html

Aber wie gesagt Amazon ist nicht der einzige Grund warum der stationäre Handel Probleme hat (damit alleine könnte man gut umgehen), es geht mehr um die Frequenz in den Innenstädten und um das geänderte Kundenverwalten.


So wie ihr es darstellt wäre es z.B. vollkommen OK sich mit dem mitgebrachten Bier in den Biergarten zu setzen, in einer Bar einfach nur kostenloses Leitungswasser zu bestellen oder eben die Klos der Kneipe nebenan zu benutzen.

In Berlin und in Hamburg machen Spätis der Gastronomie große Probleme, nach euerer Logik müssten die Kneipen jetzt einfach auch nur billiges Bier anbieten und schon wäre das Problem gelöst - das der Gastronom eine andere Kostenstruktur hat ist ja egal, soll er doch auch Zeitungen und Süssigkeiten verkaufen und seine Öffnungszeiten ausdehnen - dann kann er ja gegen den Späti bestehen. So Dinge wie GEMA und Genehmigungen bezahlen sich ja von alleine, auch die Mitarbeiter kann man entsprechend reduzieren, dann muss eben die Bedienung auch kochen und der Besitzer die Spät- und Wochenendschichten alleine machen.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
16
@abend-gramm:

A) Bei amazon sitzt ne hotline Tante in Dublin da und tippt das schnell in ein ERP und senden button. Flux kommt nen Packzettel in Bad Hersfeld oder sonstwo raus wo Pavel dann losrennt und das verpackt.
-> In Hamburch flirten zwei am Telefon 30 min weil die Mine ein Aufhänger war. Der Kollege schreibt ne email oder macht nen Anruf bei Kollege im Magazin. In der jetzigen Peakzeit sind Sachen ausserhalb der Linie etwas ambitionierter. Also muss Froind Bothur selbst ins Lager gehen und dort auslagern. Natürlich entweder vorher selbst den Entnahmeschein ausgefüllt zu haben oder im ERP eingetippt.

Sollte Bothur nun kein Sachbearbeiter sein und ihm die Rechte dazu fehlen, dackelt er zur Kollegin xyz rüber und flirtet mit Ihr erst mal da Kollegin xyz auch ziemlich busy ist und Sachen ausserhalb der Linie in der jetzigen Peak Zeit fast unmöglich sind.

Also dackelt er dann mit dem LFS ins Lager, holt dat Ding und legt es ins Kuvert und das Kuvert in die Post (oder beppt selber die Marke)

Das ist der günstigste Fall. Schlecht wenn was dazwischen kommt und Bothur dorthin seine Aufmerksamkeit lenkt.

B) Im günstigsten Fall kommt die Post oder Paket am Abend und holt ab. Im ungünstigen Fall morgens oder Mittags. Im worst case hat Kundin um 15:47 angerufen um die Zeit bis 16h zu überbrücken. Um 16h findet möglicherweise auch Bothur keinen mehr mit Rang und Namen im Hause der das flux macht.

Während bei amazone der LKW nachts um 3 kommt um den Trailer bzw. die Trailer dort abzuholen. Habt ihr schon mal nen amazon lager gesehen ? Sieht man tlws an einigen Autobahnknotenpunkten.

Ich höre bei moin-kilo auch raus dass er keinen Bock auf den EH oder Kundenservice hat. Sonst würde er nicht permanent so dagegen Argumente finden. Sei doch ehrlich, Du möchtest nur bei amazon kaufen und Dir kann es ein FH oder EH nie und nimmer recht machen.

OK. ist halt so. Ist Deine Entscheidung. Dann aber auch ehrlich kommunizieren dass man es Dir nicht recht machen kann ausser amazone,


Unabhängig davon, so wie ich hier einige Voristen offline höre und lese und einige online schon gesehen habe - Es erschleicht sich bei mir der Verdacht dass einige davon noch nie ein "traditionelles" Unternehmen gesehen hat oder gar eine Lehre gemacht hat. Dann würde man sehen und erfahren wie schwierig es sein kann im Betrieb. Viele sind ja Programmierer und Studenten. Ist ja OK. Haben aber Ansprüche an den Handel oder Industrie die ist unglaublich. Vor allem wenn man als jungspund aus dem Studium rauskommt und meint man wäre der geborene GF und alles vorher ist Mist und man möchte den Laden aufräumen.

Wenn nur diese Jungspunde oder andere Arbeitnehmer so einen Ehrgeiz bei sich bei der Arbeit an den Tag legen würden was sie von anderen erwarten, würden auch viele Prozesse in anderen Bereichen besser funktionieren.
Ich kenne solche Pappenheimer - nicht jetzt explizit TachoKilo (den ich ja nicht kenne) aber es gibt Studis oder aus dem Studium raus die nix auf die Reihe bringen aber von anderen erwarten dass sie einen das Table in der Kantine schleppen oder die Arbeit machen. Das sind leider genau die, die Sachen fordern von Ihrer Umwelt auf sofort.

Just my paar cent
 

malone

Erfahrenes Mitglied
11.05.2015
1.827
1.137
......

So wie ihr es darstellt wäre es z.B. vollkommen OK sich mit dem mitgebrachten Bier in den Biergarten zu setzen, in einer Bar einfach nur kostenloses Leitungswasser zu bestellen oder eben die Klos der Kneipe nebenan zu benutzen.

.....

nicht nur das. Danach beschweren sie sich über die schlechtgereinigte Toilette und die angesäuerte Bedienung und verpassen dir dafür in jedem erreichbarem Netzwerk eine Ein-Sterne-Bewertung.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.223
1.837
KUL (bye bye HAM)
In Berlin und in Hamburg machen Spätis der Gastronomie große Probleme, nach euerer Logik müssten die Kneipen jetzt einfach auch nur billiges Bier anbieten und schon wäre das Problem gelöst - das der Gastronom eine andere Kostenstruktur hat ist ja egal, soll er doch auch Zeitungen und Süssigkeiten verkaufen und seine Öffnungszeiten ausdehnen - dann kann er ja gegen den Späti bestehen. So Dinge wie GEMA und Genehmigungen bezahlen sich ja von alleine, auch die Mitarbeiter kann man entsprechend reduzieren, dann muss eben die Bedienung auch kochen und der Besitzer die Spät- und Wochenendschichten alleine machen.

Man muss aber auch schauen, wo ist die Leistungserbringung seitens der betroffenen Kneipen? Die die am meisten in HH leiden, sind die Gammelbuden um den Hamburger Berg und die Diskotheken an der Großen Freiheit. Ein Großteil des Deckungsbeitrages geht für die überzogene Miete des Ladenlokals drauf und wird damit finanziert das man eine 70c Flasche Bier für 4€ verkauft. Höherwertige Klubs schaffen es hingegen durch die gebotene Dienstleistung (Musik, Ambiente), Eintrittsgelder vom Publikum zu kassieren und nicht nur teure Getränke zu verkaufen. Das wiederum kann die Ramschkiosk nicht bieten. Auch wenn außer Frage steht das seitens der Kioskbetreiber ein Geschäft betrieben wird welches ohne notwendige Genehmigungen auskommt und reglementiert werden müsste.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Also zeig mir mal den Fachhändler der mit einem Gewinn von <2% klar kommt.
Kannst du das etwas untermauern? Also bei Amazon sind nach dem Bezahlen aller Kosten (inklusive aller Lohnkosten, Steuern, Investitionen) weniger als 2% Gewinn übrig. Ist jetzt das Problem, dass der Gesellschafter nicht genug Geld bekommt? Bei einem Inhaber-geführten Laden ist ja der Geschäftsführer auch der Inhaber. Kann der sich jetzt nicht genug Geld zusätzlich zum Gehalt auszahlen, um seinen Dritt-Porsche zu finanzieren?
Amazon steht zur Zeit wirtschaftlich bestimmt nicht besonders gut da. Gewinne werden dort in erster Linie mit AWS gemacht (soll der Fachhändler jetzt auch noch Cloudservices anbieten?)
Richtig, die Investoren sind nicht besonders glücklich, dass nicht viel viel mehr Gewinn abfällt, aber was ist jetzt das Problem? Ein Fachhändler hat doch üblicherweise keinen Investor, der sich den (natürlich möglichst großen) überschüssigen Gewinn abgreifen möchte? Oder steigen euch die Aktionäre eures Unternehmens aufs Dach?

So wie ihr es darstellt wäre es z.B. vollkommen OK sich mit dem mitgebrachten Bier in den Biergarten zu setzen, in einer Bar einfach nur kostenloses Leitungswasser zu bestellen oder eben die Klos der Kneipe nebenan zu benutzen.
Wo habe ich das denn gesagt? Ihr tut allerdings so, als wären das alles nur lästige Schmarotzer. Dass man durchaus auch potentieller Kunde ist (oder sein könnte, wäre der Ladeninhaber nicht so unfreundlich und genervt) wird halt geflissentlich übersehen. Aber macht ja nix. Wer die Leute so behandelt, hat wohl genug Kunden. Dann muss er sich aber auch nicht über Konkurrenz beschweren, oder? Früher hat man überlegt, wie man etwas besonderes für den Kunden tun kann, heute jammert man nur über die Konkurrenz.

In Berlin und in Hamburg machen Spätis der Gastronomie große Probleme, nach euerer Logik müssten die Kneipen jetzt einfach auch nur billiges Bier anbieten und schon wäre das Problem gelöst - ...
Du verschließt die Augen vor der Realität. Ein Gastronom, der dir unfreundlich das Bier auf den Tisch knallt und dich spüren lässt, dass er unzufrieden ist, weil du nicht auch was zum Essen bestellst, muss sich doch nicht wundern, dass du dein Bier im Späti kaufst und auf die "freundliche" Atmosphäre verzichtest. Man darf halt nicht vergessen, dass man dem Kunden auch einen Mehrwert bieten muss, wenn man mehr Geld möchte. Und da geht es nicht darum eine unangemessene Leistung im Vergleich zum Preis zu liefern, sondern einfach den Kunden das mehr an Kosten in Form von Service am Kunden auch zu vermitteln. Das ist aber vielen offensichtlich noch nicht klar.

A) Bei amazon sitzt ne hotline Tante in Dublin da und tippt das schnell in ein ERP und senden button. ...
Was hindert denn den Fachhändler daran sein ERP-System ebenfalls so zu gestalten? Ich arbeite im ERP-Umfeld und kann genau das beschriebene von dir beobachten: die Prozesse funktionieren mehr schlecht als recht, aber die Prozesse verbessern und eine gute Softwarelösung finden? "Brauchen wir nicht...", "haben wir schon immer so gemacht", "das macht XYZ doch auch so" ... Einen Anspruch besser zu sein als andere haben nur wenige, maximal ein "ich möchte das auch so hinkriegen wie Konkurrent Y" kann man vernehmen.

Ich höre bei moin-kilo auch raus dass er keinen Bock auf den EH oder Kundenservice hat. Sonst würde er nicht permanent so dagegen Argumente finden. Sei doch ehrlich, Du möchtest nur bei amazon kaufen und Dir kann es ein FH oder EH nie und nimmer recht machen.
Das zeigt wieder die Ignoranz. Ja, ich bestelle gern bei Amazon, aber ich kaufe auch gerne bei den leider sehr wenigen Fachhändlern, die einen guten Service bieten, wenn ich ihn brauche. Aber genau der Arroganz und Ignoranz, die du latent vermittelst, tritt man auch bei Fachhändlern oft entgegen. Und: ja, dann kaufe ich lieber bei Amazon.

Unabhängig davon, so wie ich hier einige Voristen offline höre und lese und einige online schon gesehen habe - Es erschleicht sich bei mir der Verdacht dass einige davon noch nie ein "traditionelles" Unternehmen gesehen hat oder gar eine Lehre gemacht hat. Dann würde man sehen und erfahren wie schwierig es sein kann im Betrieb.
Da bist du bei mir an der falschen Adresse, denn ich habe schon viele, viele Unternehmen gesehen. Und da herrscht halt die Haltung vor, dass man lieber weiter in seiner liebevoll seit jahrzehnten bestehenden Excel-Wurschtel-Liste rumhantiert, statt die Prozesse zu ordnen und eine vernünftige ERP-Software einzusetzen, die diese Prozesse möglichst gut unterstützt. Und du hast absolut Recht: als Kunde merkt man oft, dass "traditionell" im Hintergrund nur rumgewurschtelt wird. Aber soll das jetzt mein Vertrauen in das Unternehmen stärken?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Kannst du das etwas untermauern? Also bei Amazon sind nach dem Bezahlen aller Kosten (inklusive aller Lohnkosten, Steuern, Investitionen) weniger als 2% Gewinn übrig. Ist jetzt das Problem, dass der Gesellschafter nicht genug Geld bekommt? Bei einem Inhaber-geführten Laden ist ja der Geschäftsführer auch der Inhaber. Kann der sich jetzt nicht genug Geld zusätzlich zum Gehalt auszahlen, um seinen Dritt-Porsche zu finanzieren?

Ganz ehrlich, auf diesem Níveau muss man nicht diskutieren. Einzelhändler sind raffgierige Deppen die nicht wissen wie sie ihre Kunden pleasen - in welcher Welt lebst du? Drittporsche bei Leuten voraussetzen die eher in der Liga Skoda-Kombi oder wenn es echt gut läuft E Klasse T Modell liegen zeigt doch nur das du solche Menschen überhaupt nicht kennst - das ist fast schon ärgerlich. Den Gewinn braucht der kleine Händler für Rücklagen und Investitionen - denn das läuft da dann doch ein wenig anders als bei den Tech Giganten.

Man muss aber auch schauen, wo ist die Leistungserbringung seitens der betroffenen Kneipen? Die die am meisten in HH leiden, sind die Gammelbuden um den Hamburger Berg und die Diskotheken an der Großen Freiheit. Ein Großteil des Deckungsbeitrages geht für die überzogene Miete des Ladenlokals drauf und wird damit finanziert das man eine 70c Flasche Bier für 4€ verkauft. Höherwertige Klubs schaffen es hingegen durch die gebotene Dienstleistung (Musik, Ambiente), Eintrittsgelder vom Publikum zu kassieren und nicht nur teure Getränke zu verkaufen. Das wiederum kann die Ramschkiosk nicht bieten. Auch wenn außer Frage steht das seitens der Kioskbetreiber ein Geschäft betrieben wird welches ohne notwendige Genehmigungen auskommt und reglementiert werden müsste.

Du kennst die Rahmenbedingungen für die Gastronomie nicht. Wenn du Hamburger bist dann schau dir mal einen Laden wie den Saal 2 in der Schanze an. Der Einkaufspreis für Getränke in der Gastronomie ist in der Regel deutlich höher als die Preise die du aus dem Getränkemarkt kennst.

Es sind nicht die "Gammelbuden" die leiden, sondern es sind alle in deren Umfeld sich Spätis befinden.


Du verschließt die Augen vor der Realität. Ein Gastronom, der dir unfreundlich das Bier auf den Tisch knallt und dich spüren lässt, dass er unzufrieden ist, weil du nicht auch was zum Essen bestellst, muss sich doch nicht wundern, dass du dein Bier im Späti kaufst und auf die "freundliche" Atmosphäre verzichtest. Man darf halt nicht vergessen, dass man dem Kunden auch einen Mehrwert bieten muss, wenn man mehr Geld möchte. Und da geht es nicht darum eine unangemessene Leistung im Vergleich zum Preis zu liefern, sondern einfach den Kunden das mehr an Kosten in Form von Service am Kunden auch zu vermitteln. Das ist aber vielen offensichtlich noch nicht klar.

Also auch hier - selber Schuld Service Wüste Deutschland. Das die Spätis erfolgreich sind weil sie billiger sind kommt dir nicht in den Sinn, nein der Wirt ist unfreundlich (in "meinen Kneipen" ist das nicht so, trotzdem bleiben die Gäste weg).
 
Zuletzt bearbeitet:

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Ganz ehrlich, auf diesem Níveau muss man nicht diskutieren. Einzelhändler sind raffgierige Deppen die nicht wissen wie sie ihre Kunden pleasen - in welcher Welt lebst du? Drittporsche bei Leuten voraussetzen die eher in der Liga Skoda-Kombi oder wenn es echt gut läuft E Klasse T Modell liegen zeigt doch nur das du solche Menschen überhaupt nicht kennst - das ist fast schon ärgerlich.
Aha, man muss sich als unwissender Basher abstempeln lassen, aber wenn man etwas überspitzt fragt, wo jetzt das Problem wäre, wenn du 2% Gewinn machst, dann beantwortest du die Frage nicht? Interessant. Aber dann hast du recht. Ohne Argumente brauchst du nicht weiterzudiskutieren.

Das die Spätis erfolgreich sind weil sie billiger sind kommt dir nicht in den Sinn, nein der Wirt ist unfreundlich (in "meinen Kneipen" ist das nicht so, trotzdem bleiben die Gäste weg).
Aber es gibt doch nur zwei Arten Leute die bei den Spätis kaufen.
1. Die, die es einfach nur billig wollen. Die wollen keinen Service, keine Atmosphäre, nix. Die wirst du wohl als Gastronom nicht für dich gewinnen können. Aber die jetzt als böse abzustempeln? Bin ich auch der Feind des Fachhändlers, weil ich mir für den Abend auf der Couch meinen Wein auch mal im Supermarkt kaufe und nicht beim Weinhändler meines Vertrauens?
2. Die, die Service, Atmosphäre, zwischenmenschliche Interaktion, etc. wollen. Die gehen zum Gastronom. Finden sie da nicht was sie wollen, dann kommt die Überlegung auf: "dann kann ich mein Bier auch beim Späti kaufen". Kostet weniger und mehr Service gibt's beim Gastronom ja auch nicht. Möchtest du die Kunden der sich Kundenservice wünscht, wirklich verteufeln?

Man könnte sich natürlich auch die Frage stellen "Warum bleiben die Kunden weg?", aber nein, man selber macht auf keinen Fall Fehler. Der Späti ist Schuld! In der Luftfahrtbranche wird ja oft kolportiert, dass der Wegfall von AB eben zur Martkentwicklung gehöre, vielleicht gibt es ja inzwischen auch zu viele Gastronomen, die um zu wenige Kunden buhlen müssen. Kann man das jetzt dem Kunden vorwerfen, der sein Geld lieber für etwas anderes als (aus seiner Sicht) überteuertes Bier ausgibt? Es ist schon eine besonders arrogante Einstellung, wenn jeder Kunde, der nicht im (selbstverständlich laut Post im Forum immer bestens geführten und mit bestem Kundenservice versehenen) eigenen Laden einkauft, als Feind abgestempelt wird. Vielleicht kann oder möchte er sich den Service auch einfach nicht leisten. Oft ist es meiner Erfahrung nach aber so, dass er sich den Service durchaus leisten würden, wenn er ihn denn vorfinden würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

H.Bothur

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
931
338
HAM - PRM
Zitat von H.Bothur
hatten wir vor ein paar Wochen im Laden (und das ist keine Horrorgeschichte):
Allerdings muss man sich ja nicht beschweren, dass man gegen Amazon nicht ankommt, wenn man so als Verkäufer reagiert. Man kann das ja wohl wesentlich geschickter handhaben. Aber so wie von dir berichtet, werden Kunden halt üblicherweise im Laden nebenan behandelt. Nur wenn er Geld zu versprechen bringt, wird er gut behandelt. Sonst soll er halt sehen wo er bleibt. Kann man machen, dann sollte man sich aber nicht über die böse Onlinekonkurrenz beschweren.

Nein ... ich glaube schon das man das etwas anders hätte handeln können: "Natürlich bekommen Sie bei uns eine Beratung, die kostet aber 25,-" Aber das wäre unter Garantie ja auch falsch gewesen, weil ... "Sie müssen mich beraten !". Und das sind in meinen Augen Kunden die einfach eine Leistung klauen wollen. Diese hier war nur so blöde das auch noch offen zu sagen.

quote_icon.png
Zitat von H.Bothur
Und packe ihr morgen eine in einen Umschlag und schicke sie Ihr zu. Besser kann Amazon das auch nicht.
Doch, Amazon hätte das noch gestern verschickt. Muss man ganz ehrlich mal so sagen. Ohne dich jetzt bashen zu wollen, aber wenn du als Händler eben meinst so gut wie Amazon zu sein, wenn du es nicht bist, wirst du auch nicht willens sein zu erkennen, was du tun musst, um dich auch langfristig gegen große Onlinehändler zu behaupten. Nicht, dass es nicht ok wäre, dass du es erst heute versendest, es ist aber nicht genauso gut wie Amazon.

Na ja ... wenn der Anruf um 15:00 oder von mir aus auch um 16:00 gewesen wäre - er war aber kurz vor 18:00 und da werden in unserer Ecke leider keine Briefkästen mehr geleert. Und da kann man nicht mehr viel machen. Mal ganz davon ab das das so auch mit der Kundin abgesprochen war weil sie noch anderes dazu bestellt hat.

Versuch mal im Fachhandel das zu klären, was sogar gesetzlich geregelt ist. Die meisten Händler, verweisen nach Ablauf von 6 Monaten Gewährleistung nur noch darauf, dass der Kunde beweisen muss, dass der Mangel schon beim Kauf der Sache bestanden hat.

Wieso ... das ist so nun mal geregelt. Wenn ich eine Chance sehe das irgendwie über den Hersteller zu tauschen dann mache ich das auch. Aber auch Amazon wird nichts anderes machen - nur das sich da die Hersteller nicht weitern können den Umtausch an Amazon zu vergüten.

Hans
 

H.Bothur

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
931
338
HAM - PRM
Bei solchen Kunden wie dir, kann man die Reaktion der Verkäuferin aus Hans' Laden natürlich wieder etwas besser verstehen. Also danke, dass du mein Verständnis ein bisschen gefördert hast. ;)

Hi TachoKilo,

ich verstehe immer noch nicht was Du dir vorstellst was die Verkäuferin hätte anders machen sollen. Beraten und die Kundin dann bei Amazon bestellen lassen sollen ? Meines Wissens bekommen meine Mitarbeiter ihr Gehalt immer noch von mir und nicht von Amazon.

Gruß
Hans
 
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TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Nein ... ich glaube schon das man das etwas anders hätte handeln können: ...
Aber die Frage "Warum möchten Sie denn lieber bei Amazon kaufen?" kommt dir nicht in den Sinn? Also Interesse am Kunden und seinen Bedürfnissen zu zeigen? Mag schon sein, dass das wirklich einfach nur eine blöde Kundin war, aber etwas mehr Geschick und Interesse erwarte ich vom Profi dann schon. Dass du die Frau nie wieder siehst ist bei der Reaktion doch klar.

Na ja ... wenn der Anruf um 15:00 oder von mir aus auch um 16:00 gewesen wäre - er war aber kurz vor 18:00 und da werden in unserer Ecke leider keine Briefkästen mehr geleert. Und da kann man nicht mehr viel machen. Mal ganz davon ab das das so auch mit der Kundin abgesprochen war weil sie noch anderes dazu bestellt hat.
Du, alles gut. Ich habe ja schon anerkannt, dass du deinen Betrieb offensichtlich gut im Griff hast. Es ging nur darum, seinen Willen besser zu sein (und in den Bereichen wo es geht, natürlich auch besser als Amazon) nicht zu verlieren.

Wieso ... das ist so nun mal geregelt. Wenn ich eine Chance sehe das irgendwie über den Hersteller zu tauschen dann mache ich das auch. Aber auch Amazon wird nichts anderes machen - nur das sich da die Hersteller nicht weitern können den Umtausch an Amazon zu vergüten.
Also es tut mir leid, aber wenn mir ein Händler bei einer Reklamation nach 8 Monaten als erstes sagt: "ich kann das zwar zum Hersteller schicken, aber die Beweislast liegt nach 6 Monaten bei ihnen" (genauso selbst erlebt), der ist doch auch nicht besser als ein Kunde der sagt "ich möchte mich bei Ihnen beraten lassen, kaufe aber nur bei Amazon". Gerade von einem Fachhändler erwarte ich mehr Augenmaß, als das simple auf die 6 Monate schauen. Wenn das der Maßstab ist, dann fragt man sich doch, was einem 24 Monate gesetzlich geregelte Gewährleistung bringen sollen, wenn sie der Fachhändler faktisch auf 6 Monate beschränkt.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Aha, man muss sich als unwissender Basher abstempeln lassen, aber wenn man etwas überspitzt fragt, wo jetzt das Problem wäre, wenn du 2% Gewinn machst, dann beantwortest du die Frage nicht? Interessant. Aber dann hast du recht. Ohne Argumente brauchst du nicht weiterzudiskutieren.

Die Antwort habe ich dir bereits gegeben der Händler braucht Geld für Rücklagen und Investitionen.

Nehmen wir mal einen Umsatz von 5 Millionen, da machen dann 2% 10000€ Gewinn, mit diesem musst du in die Zukunft investieren. Der Ausbau einer größeren Handelsfläche (so 150QM) kostet in meiner Branche je nach Ausbauzustand bis zu 500.000€.

Die Anmietung einer attraktiven Fläche kostet alleine Maklergebühren, hier mal ein Ausschnitt aus den AGBs eines großen Gewerbemaklers:

Bei Abschluss von Miet- oder Pachtverträgen beträgt die Provision
für Verträge über Einzelhandelsflächen (Verkaufs-, Lager-, Personalflächen o.ä.) 3,0 % der
Nettomiete für die gesamte Festlaufzeit (maximal für 10 Jahre), mindestens jedoch 3,0
Nettomonatsmieten, zzgl. 1,0 % der Nettomiete für etwaige Optionsmietzeiten.

Bei dem konkreten Angebot geht es um eine ca. 150qm große Fläche die etwas über 13000€ Netto/kalt im Monat kostet, bei Anmietung werden bei einer 5 Jahres Option also 55000€ für den Makler fällig, dazu kommen 6 Monatsmieten Kaution also nochmals 78000€. Das macht also alleine ca. 130.000€ nur damit du in diesen Laden einziehen kannst. Dann kommen die Ausbaukosten und die Ware - du bist also locker bei 500.000€++ Investition - dann geh mal zur Bank und sage "na ich mache ja 10000€ Gewinn im Jahr, das finanzieren mir sie sicher - oder?"
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Also es tut mir leid, aber wenn mir ein Händler bei einer Reklamation nach 8 Monaten als erstes sagt: "ich kann das zwar zum Hersteller schicken, aber die Beweislast liegt nach 6 Monaten bei ihnen" (genauso selbst erlebt), der ist doch auch nicht besser als ein Kunde der sagt "ich möchte mich bei Ihnen beraten lassen, kaufe aber nur bei Amazon". Gerade von einem Fachhändler erwarte ich mehr Augenmaß, als das simple auf die 6 Monate schauen. Wenn das der Maßstab ist, dann fragt man sich doch, was einem 24 Monate gesetzlich geregelte Gewährleistung bringen sollen, wenn sie der Fachhändler faktisch auf 6 Monate beschränkt.

Das ist die Rechtslage. Wenn ein Händler sich nach mehr als 6 Monaten an den Hersteller wendet bekommt er genau dies zu hören - Amazon verrechnet es einfach mit dem Hersteller und gut ist. Der Händler bleibt auf der defekten Ware sitzen.

Google mal den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie.
 

H.Bothur

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
931
338
HAM - PRM
So wie ihr es darstellt wäre es z.B. vollkommen OK sich mit dem mitgebrachten Bier in den Biergarten zu setzen, in einer Bar einfach nur kostenloses Leitungswasser zu bestellen oder eben die Klos der Kneipe nebenan zu benutzen.

Das ist leider generell eins der Probleme die sich heutzutage ergeben ... eine "alles muss kostenlos sein"-Kultur.

Ich finde Musik im Netz - also ist die kostenlos
Bilder und Filme ? Kann ich nutzen, hab ich ja im Netz gefunden
Beratung im Laden ? Muss ich kostenlos bekommen - bei Amazon finde ich ja auch genügend Rezensionen.
Dinge ausprobieren - muss jederzeit gehen - natürlich kostenlos !

Nur ... die Miete ist nicht kostenlos, das Personal ist nicht kostenlos und meine Lieferanten muss ich auch von etwas bezahlen.

Hans
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Die Antwort habe ich dir bereits gegeben der Händler braucht Geld für Rücklagen und Investitionen.

Nehmen wir mal einen Umsatz von 5 Millionen, da machen dann 2% 10000€ Gewinn, mit diesem musst du in die Zukunft investieren. Der Ausbau einer größeren Handelsfläche (so 150QM) kostet in meiner Branche je nach Ausbauzustand bis zu 500.000€.
Was du aber m.E. bei deiner gesamten Betrachtung außer Acht lässt: diese Investitionen sind beim Amazon-Gewinn schon abgezogen. Dass sie durch zusätzlich Geschäftsfelder (und natürlich ursprünglich durch finanzkräftige Investoren) noch ganz andere Möglichkeiten haben, zu investieren, bestreite ich gar nicht. Allerdings ist mir die Aussage "2% Gewinn sind für den Fachhändler zu wenig" zu simpel. Denn auch für die Amazon-Investoren sind 2% Gewinn zu wenig.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Das ist die Rechtslage. Wenn ein Händler sich nach mehr als 6 Monaten an den Hersteller wendet bekommt er genau dies zu hören - Amazon verrechnet es einfach mit dem Hersteller und gut ist. Der Händler bleibt auf der defekten Ware sitzen.

Google mal den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie.
Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Soll ich jetzt wirklich "aber die Rechtslage erlaubt es auch, dass ein Kunde sich im Laden beraten lässt und dann online kauft" antworten? Ich kenne den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie sehr genau. Aber wenn der Händler nach 6 Monaten auch nicht mehr leistet als die oft gegebene 2-jährige Herstellergarantie, dann frag ich mich: wofür brauch ich den Händler dann?
 

H.Bothur

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
931
338
HAM - PRM
Aber die Frage "Warum möchten Sie denn lieber bei Amazon kaufen?" kommt dir nicht in den Sinn? Also Interesse am Kunden und seinen Bedürfnissen zu zeigen? Mag schon sein, dass das wirklich einfach nur eine blöde Kundin war, aber etwas mehr Geschick und Interesse erwarte ich vom Profi dann schon. Dass du die Frau nie wieder siehst ist bei der Reaktion doch klar.

Gut - die Frage hätte man stellen können - ich gebe Sie mal weiter an die Verkäuferin. Mal sehen was Sie sagt :) Kann aber dauern weil die im Moment natürlich viel besseres zu tun hat als blöde Fragen vom Chef zu beantworten :-D

Also es tut mir leid, aber wenn mir ein Händler bei einer Reklamation nach 8 Monaten als erstes sagt: "ich kann das zwar zum Hersteller schicken, aber die Beweislast liegt nach 6 Monaten bei ihnen" (genauso selbst erlebt), der ist doch auch nicht besser als ein Kunde der sagt "ich möchte mich bei Ihnen beraten lassen, kaufe aber nur bei Amazon". Gerade von einem Fachhändler erwarte ich mehr Augenmaß, als das simple auf die 6 Monate schauen. Wenn das der Maßstab ist, dann fragt man sich doch, was einem 24 Monate gesetzlich geregelte Gewährleistung bringen sollen, wenn sie der Fachhändler faktisch auf 6 Monate beschränkt.

Da gebe ich Dir sogar Recht ... ich hätte eher gesagt "gerne, ich muss kucken was ich machen kann, ich melde mich." oder ... bei denen wo ich es weiß das es getuscht wird hätte ich dem Kunden gleich ein neues Produkt mitgegeben.

Aber so wie Du vor allem im Blick hast das es jede Menge "blöder Fachhändler" gibt gibt es eben auch jede Menge "blöder Kunden". Und so wie Du sagst das Du nur bei wenigen Fachhändlern kaufst sage ich das es Kunden gibt auf die man eben lieber verzichten sollte.

Hans
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
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Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Soll ich jetzt wirklich "aber die Rechtslage erlaubt es auch, dass ein Kunde sich im Laden beraten lässt und dann online kauft" antworten? Ich kenne den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie sehr genau. Aber wenn der Händler nach 6 Monaten auch nicht mehr leistet als die oft gegebene 2-jährige Herstellergarantie, dann frag ich mich: wofür brauch ich den Händler dann?

Wenn es eine 2-jährige Herstellergarantie gibt ist das ja kein Problem. Es wird zum Problem wenn der Kunde die Gewährleistung beim Händler einfordert und dieser dann auf den Kosten sitzen bleibt - aber egal es macht keinen Sinn mit dir zu diskutieren.