Deutschland hat ja nicht nur wenig Airlines, wir haben auch wenig Flugplätze z.B. verglichen mit Großbritanien.
Das ist aber eine verzerrte Wahrnehmung, wenn man nicht die Verkehrsoptionen als ganzes betrachtet.
Wer denkt, die Bahn sei unzuverlässig, sollte in UK gar nicht erst in den Zug steigen. Kein ICE, der meiste Verkehr wird über x Bahnhöfe in London mitentsprechendem Umsteigen, und dann sind immer wieder Strecken gesperrt oder Verbindungen werden gestrichen. Am Endpunkt solltest du dich abholen lassen, wenn du nicht gerade in einer großen Stadt aussteigst, nach 17 h, wenn die Schüler zuhause sind, wird der ÖPNV extrem ausgedünnt. In Kleinstädten sind Taxis oft nur am Wochenende unterwegs, hat ja jeder ein Auto.
Mit dem Auto: Von Devon kommt man zwar über die M5 nach Manchester, aber die führt sorgfältig an Wales vorbei. Wales ist nur im Süden über ein kurzes Stück M4 angebunden, die Waliser müssen halt Schafe hüten. Der Rest zwängt sich dann um die M25 nach Norden, Osten oder sonstwohin, immer schön um London rum, weil es quasi keine Querverbindungen gibt.
Flughäfen: Doncaster ist pleite und bei EMA läuft es nur gut, weil er Verteiler für Frachtverkehr ist. Ich muss regelmäßig Leute 45 min morgens um 4 hinfahren, weil man öffentlic nicht hinkommt und die Billigflieger halt nun mal um 6 starten. Danach ist da nicht mehr viel. Wer von London nach Cornwall will, fliegt sicherlich besser, aber schon vom näher liegenden Southhampton ist fliegen keine Alternative, Bahnverbindungen s. o. ,und man tuckert über das, was bei uns Bundesstraße wäre.
Dieser Diskussionstart erinnert mich an die Ladenöffnungszeitendiskussion, als plötzlich alle von "aber in England" redeten. Außerhalb der großen Städte London/Manchester/Birmingham etc. hatten zwar die Supermärkte länger offen, dafür wurde um 17 h in kleineren Städten die Gehsteige hochgeklappt, als man in Deutschland immerhin eine Stunde länger shoppen konnte. Insgesamt war es in UK in den 90ern viel schwieriger, als arbeitender Mensch noch in einen Laden zu kommen.