Dem deutschen Luftverkehr fehlen die Billigflieger

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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Deutscher Luftverkehr und innerdeutscher sind unterschiedliche Dinge. Es ging ja mehr grundsätzlich um das Fehlen von Konkurrenz, was leider stimmt.
 
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30.06.2020
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Und wenn es Konkurrenz gibt, dann halt über deren Drehkreuze. Da ist zum Beispiel KLM ab Bremen ein gutes Beispiel: Mit denen komme ich auch nach Nürnberg, aber halt über AMS. Ob das dann sinnvoll ist, muss man sich dann halt auch fragen
 
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red_travels

Reisender
16.09.2016
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Und wenn es Konkurrenz gibt, dann halt über deren Drehkreuze. Da ist zum Beispiel KLM ab Bremen ein gutes Beispiel: Mit denen komme ich auch nach Nürnberg, aber halt über AMS. Ob das dann sinnvoll ist, muss man sich dann halt auch fragen

Wenn die Möglichkeiten da sind, weicht man doch eh erst auf die anderen Drehkreuze aus, ehe man mit Zug/Bus nach FRA/MUC fährt. Wenn dir danach ist, kannst du auch BRE-AMS-HAM fliegen..
 
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thbe

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27.06.2013
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Deutscher Luftverkehr und innerdeutscher sind unterschiedliche Dinge. Es ging ja mehr grundsätzlich um das Fehlen von Konkurrenz, was leider stimmt.
Die Konkurrenz fehlt allerdings im innerdeutschen Luftverkehr. Das mag man noch auf die Nachbarländer der vollintegrierten LHG-Marken ausdehnen können. An internationaler Konkurrenz fehlt es dagegen generell nicht.

Allerdings agiert der Großteil der großen Airlines dieser Welt nach den Prinzip “Teile, herrsche, kaufe auf”. Deshalb führt Konkurrenz häufig nicht zu echtem Wettbewerb.
 
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rolandditz

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03.12.2012
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Westfalen
Die Aufgabe zentrumsnaher Flughäfen in Deutschland (erst in MUC von Riem ins Moos, dann in Berlin von THF über TXL nach Brandenburg zum BER) verlängert die Distanz, damit es sich für den Passagier lohnt, eine Strecke zu fliegen anstatt auf Bahn oder Auto zurückzugreifen. Zusätzlich erlaubt die Bodeninfrastruktur in den letzten Jahren schon mit deutlich mehr Schnellfahrstrecken bei der Bahn und Autobahnausbauten kürzere Reisezeiten, während die Wartezeiten vor dem Check-In und den Sicherheitskontrollen immer länger werden. Speziell beim Inlandsflugverkehr sieht man daher seit mindestens 15 Jahren nur noch Rückzugsgefechte der Airlines. Erst haben die Billigflieger die regionalen (dezentralen) Airlines gekillt, danach die "hybriden" Konkurrenten aus der Fläche. Es bleiben neben den Netzwerkairlines, die aber nur zu und über ihre Hubs fliegen mögen, nur die Billigflieger, die aber sehr unstete Flugpläne haben und alles abseits von Sonne, Strand und Urlaub auch vernachlässigen. Daher fehlen die Billigflieger dem deutschen Luftverkehr nicht um zusätzliche Flugverbindungen zu erhalten. Es fehlt einfach der Markt.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
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Es geht nicht um (großes) Gepäck, sondern um den Kleinkram, den man zwischendurch mal braucht. Notizbuch, Handy, Tablett, Kaffeebecher usw. Vernünftig arbeiten kann man da kaum.

dann buch halt einen Tisch, wenn es für dich sonst nicht lösbar ist... in einer 3er Reihe bei LH wirst du wohl kaum großartig arbeiten zum Vergleich ;)

nur die Billigflieger, die aber sehr unstete Flugpläne haben und alles abseits von Sonne, Strand und Urlaub auch vernachlässigen.

FR und W6 bedienen auch Ziele wie Banja Luka, Katowice, Tuzla oder Nis, von Sonne und Strand sieht man da nicht viel ;). Ist ja nicht so als wäre das Hauptziel PMI...
 
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rolandditz

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03.12.2012
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Westfalen
FR und W6 bedienen auch Ziele wie Banja Luka, Katowice, Tuzla oder Nis, von Sonne und Strand sieht man da nicht viel ;). Ist ja nicht so als wäre das Hauptziel PMI...
Richtig, den VFR-Verkehr habe ich vergessen. Der ist aber in Deutschland Richtung Osten und Südosten bereits sehr stark und wachstumsstark durch die Arbeitsmigration vorhanden und wird zu über 90% bereits von Billigfliegern bedient. Wobei hier die meisten Passagiere die Airlines oder Tickethändler der Heimatländer oder die bekannten Namen unter den Günstigfliegern bevorzugen. Dass dafür (zusätzliche) Billigflieger fehlen, sehe ich weiterhin nicht.
 
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Micha1976

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09.07.2012
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dann buch halt einen Tisch, wenn es für dich sonst nicht lösbar ist... in einer 3er Reihe bei LH wirst du wohl kaum großartig arbeiten zum Vergleich ;)
Dummerweise sind die Plätze mit Tisch in den 1. Klasse-Wagen der DB sehr begrenzt verfügbar -i.d.R. 2x4 auf der einen und 2x2 auf der anderen Gangseite. Kurzfristig kann man die kaum reservieren.

Auf Flügen unter 1,5 h reicht mir Eco, da lohnt es netto auch meinst schlicht nicht irgendwas arbeiten zu wollen. Und darüber fliege ich in der Business-Class, wo sich das Platz- und Ablagenproblem auch nicht stellt.
 

Flying Lawyer

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09.03.2009
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Also, ich reise aus Duisburg und brauche normal 10 Taximinuten von meinem Haus zum Hauptbahnhof (Momentan sind es 15 Minuten, weil die Neudorfer Seite des Bahnhofs wegen Umbau zu ist).

Duisburg - München sind gut fünf Stunden,
Duisburg - Hamburg sind gut drei Stunden,
Duisburg - Nürnberg sind knapp vier Stunden,
Duisburg - Stuttgart sind knapp drei Stunden,
Duisburg - Berlin sind vier Stunden.

Ich habe mir Jahre lang das Fliegen innerdeutsch schöngerechnet, aber schon seit Beginn von Corona meist die Bahn genommen. Seitdem ich nach Corona das erste Mal zum BER musste, fliege ich jetzt aber auch Berlin nicht mehr, das ist zeitlich und preislich Wahnsinn.

Das Taxi zum Flughafen kostet mich 140 EUR hin und zurück, das zum Bahnhof 25 EUR. Ich habe eine BC25 First, die dank regelmäßiger Aktionen irgendwas um die 60 EUR im Jahr kostet. Hin reise ich regelmäßig mit SSP mit BC25, zurück oft genug auch. Wenn ich fliege rechne ich den Stau auf der A3 vor Breitscheid oder zwischen Kaiserberg und Wedau ein (und damit mindestens 45 Minuten mit Puffer). Ich rechne ein, dass ich in der Schlange in Düsseldorf auch mal 45 Minuten bis eine Stunde brauchen kann und ich rechne bei meine Planung ein, dass die Koffer bei der EW regelmäßig 30 Minuten brauchen. Wenn alles gut geht, sitze ich in der überfüllten SEN Lounge und ärgere mich über verschwendete Zeit. Schön ist das nicht mehr. Über Verspätungen, die an der Tagesordnung sind, brauchen wir da gar nicht zu reden.

Ich finde es echt toll, wie man hier die Bahn mit den typischen Verspätungen schlecht redet, aber das Chaos an deutschen Flughäfen und die Schlechtleistung von EW und LH schönredet. Es ist doch nicht so, dass man mit dem Flieger heute alles pünktlich und in Idealzeit mehr schaffen kann. Das ging vor Corona und vor den Einsparungen und Personalproblemen. Heute klappt bei LH doch das meiste nicht mehr.

Wenn ich weit fliege, dann oft F/C und selbst das klappt nicht mehr. Meinen Bericht über den Flug vor Weihnachen nach JNB habt ihr gelesen, gestern sind wir zurück gekommen. Was war hier das Erlebnis? Umsteigezeit ursprünglich 1:30. Im FRA auf Z50 oder so aber dann mit 25 Minuten Verspätung angekommen. Weiterflug um 15 Minuten vorverlegt. Blieben 50 Minuten um durch Sicherheit, Einreise und Zoll nach A36 zu kommen. Trotz F/C und zwei Personen mit Kleinkind: Niemand von LH kümmert sich. Wir haben es knapp geschafft, das Gepäck nicht. Das ist immer noch nicht da. Kein Service, null. Wer will denn jetzt LH noch glorifizieren, wenn schon das Premiumprodukt ab Hub nicht klappt???
 

DerSenator

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08.01.2017
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5.972
MUC/INN
Duisburg - München sind gut fünf Stunden,
Ich bin gestern, zufälligerweise, um 12 Uhr (Parkticket König Heinricht Parkhaus 12.04 Uhr) von Duisburg nach MUC, mit Sharenow (zuvor von DUS nach DU) zum Flughafen, war um 13 Uhr auf LH 2014 und um 14.05 Uhr in MUC. Um 15 Uhr saß ich im Büro am Schreibtisch.

Ohne asslige Hauptbahnhöfe, ohne Messerstechereien, ohne Masken-Nazis im Zug und vor allem: ohne Verspätung (bei Ankunft ;) , Zugausfälle, fehlende wirkungsvolle Rechte bei Zugausfällen oder einfach eine Stunde Mitten im Nirgendwo rumstehen weil der Zug nicht mehr geht.
 
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Micha1976

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09.07.2012
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Ich finde es echt toll, wie man hier die Bahn mit den typischen Verspätungen schlecht redet, aber das Chaos an deutschen Flughäfen und die Schlechtleistung von EW und LH schönredet. klappt???
Ich sag's mal so: Die permanente Schlechtleistung der Deutschen Bahn kann man nicht mehr wohlwollend sehen oder gar schönreden.
Unter meinen letzten 20 IC(E)-Reisen war keine mit einer Verspätung unter einer Stunde. Was von Großstadt zu Großstadt noch irgendwie im Zeitpuffer untergeht fliegt den Leuten krachend um die Ohren sobald Anschlüsse ins Umland ins Spiel kommen.
 

Senfgnu

Erfahrenes Mitglied
16.09.2015
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NUE
Ich sag's mal so: Die permanente Schlechtleistung der Deutschen Bahn kann man nicht mehr wohlwollend sehen oder gar schönreden.
Unter meinen letzten 20 IC(E)-Reisen war keine mit einer Verspätung unter einer Stunde. Was von Großstadt zu Großstadt noch irgendwie im Zeitpuffer untergeht fliegt den Leuten krachend um die Ohren sobald Anschlüsse ins Umland ins Spiel kommen.

Und statt wie früher zwei Minuten stand ich neulich ne halbe Stunde in NUE an der Kontrolle, weil kein Personal und die Passagiere sind irgendwie auch nicht schlauer geworden...
Dafür hab ich beim Zugfahren eigentlich immer Glück. Sollte mal überlegen, mich als Zugescort selbstständig zu machen.

Hat aber alles wenig mit Billigfliegern und Konkurrenzwunsch zu tun...
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
22.503
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FRA
Mal abgesehen von unseren subjektiven Eindrücken im Bahn- und Luftverkehr in Deutschland sind es objektive Fakten, dass
•die Deutsche Bahn im Fernverkehr mit Pünktlichkeitswerten von ~ 50-60% im Internationalen Vergleich miserabel ist.
•Deutschland (und D-A-CH) fest in der Hand der LHG-Quasi-Monopolisten ist. Auf Rennstrecken wie CGN-BER, HAM-MUC, DUS-PRG, BRU-BER, FRA-LON usw. gibt es keine Konkurrenz durch Billigflieger. Keine, nicht wenig.
 

juliuscaesar

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12.06.2014
22.503
20.446
FRA
BER (Größte Stadt der EU und Hauptstadt des wirtschaftlich stärksten EU-Landes) : Easyjet eröffnet in Berlin pünktlich ihren Wartungshangar für die Europa-Flotte der Airline. Am Flughafen BER zieht sich die Airline aber immer weiter zurück. Denn Geld verdient sie hier nicht.

 
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thbe

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27.06.2013
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•Deutschland (und D-A-CH) fest in der Hand der LHG-Quasi-Monopolisten ist. Auf Rennstrecken wie CGN-BER, HAM-MUC, DUS-PRG, BRU-BER, FRA-LON usw. gibt es keine Konkurrenz durch Billigflieger. Keine, nicht wenig.
Das ist mindestens eine missverständliche Aussage.

Nicht Deutschland oder DACH sind in der Hand der LHG-Quasi-Monopolisten, sondern innerdeutsche oder inner-DACH-Verbindungen. Das ist ein erheblicher Unterschied. Innerdeutsche Verbindungen machen nur rund 10% des Passagieraufkommens in Deutschland aus und hat nochmal weniger Anteil am Umsatz.

Es suggeriert auch etwas falsches. Normalerweise schalten Monopolisten den Wettbewerb aus, um sich an einem lukrativen Geschäft zu erfreuen. Das ist hier jedoch nicht der Fall.

Alle Netzwerk-Carriers dieser Welt haben einen hohen Marktanteil bei Kurzstrecken von/zu ihren Hubs. Das hat wenig mit einer klassischen Monopolstellung auf diesen Strecken zu tun, sondern mit dem Konzept der Hubs/Feeder. Einige Strecken wie STR-FRA oder NUE-MUC gäbe es gar nicht, wenn es keine Feeder wären. Andere Strecken würden erheblich weniger bedient, wenn der Feeder-Aspekt nicht wäre. Rund die Hälfte der Passagiere auf HAJ-MUC sind Umsteiger. Auf anderen Strecken zu den Hubs ist der Umsteigeranteil noch höher (97% auf NUE-MUC). Die drei Network-Carrier in DACH gehören nun einmal zur LHG.

LCC tauchen da wenig auf, weil diese ihrer Passagiere nicht über Hubs bedienen.

Wer solche Strecken nicht als Feeder, sondern als einziges Segment fliegt, der mag über Monopolpreise schimpfen. Die Masse der Passagiere im selben Flieger zahlt jedoch Niedrigstpreise, häufig sparen sie sogar ordentlich Geld durch den Feeder, bekommen also durch das Segment Geld raus. Deshalb sind die “Monopolstrecken” nicht alleine für sich betrachtet lukrativ.

Das ist nicht, was man üblicherweise unter einem Monopol versteht.

Der innerdeutsche Luftverkehr ist ohne den Feeder-Aspekt nun einmal nicht lukrativ. Herrschte da “freier Wettbewerb” in dem Sinne, dass nur Strecken bedient würden, die für sich genommen - ohne den Feederaspekt - lukrativ wären, dann gäbe es nicht mehr Konkurrenz, sondern deutlich weniger Flüge.
 
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thorfdbg

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14.10.2010
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Mal so als Beobachtung eingestreut. Gestern morgen, Abflug ab BER (Richtung SIN) Interessehalber mal die Abflugtafel studiert und meine alte Rennstrecke gesucht. Ich sehe gerade mal zwei (2!) BER-STR Verbindungen, beide mit EW. Da ging früher stündlich(!) ein Flieger, AB, LH, 4U, alle rei-um. Nun, mittlerweile ist das nicht mehr meine Strecke, aber zu Denken gibt das schon. Will da niemand mehr hin? Denn Zugfahren auf der Strecke ist ja jetzt auch nicht deutlich einfacher geworden. Es sind immer noch 6+x Stunden (x = der übliche Bahn-Lag).
 

hannes08

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19.08.2011
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GRZ
Zum Thema in der Bahn arbeiten:
In AT sind im Zug Online Meetings und Telework weitestgehend super möglich (via Mobilfunk+Router oder Bahn-WIFI) - sobald ich die Grenze nach DE passiere ändert sich das schlagartig.
Getestet v.a. im Bereich Salzburg-München-Kufstein. Wenn das für den Rest von DE auch so zutrifft, dann gäbe es hier einen Ansatzpunkt die Bahn zu attraktivieren.
 
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Volume

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01.06.2018
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Nachdem der Titel ja eigentlich eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Bahnfahren ausschließen sollte, will ich mich nun der Frage widmen, ob es hier an Billigflieger fehle.
Darauf habe ich keine Antwort, was aber aus meiner Sicht fehlt, ist fliegende Konkurrenz auf innerdeutschen Strecken.
Es liegt in der Natur der Sache, dass da wo es keinen Flug gibt eigentlich nur noch Bahn und Auto als Alternative bleiben, somit ist die Sinnhaftigkeit von Bahnfahrten ganz eng damit verknüpft, ob es auch einen Flug gibt.
Es liegt genauso in der Natur der Sache, das Netzwerkairlines vor allem ihr Netz über ihre Hubs betreiben möchte, AF oder BA würden kaum innerdeutsche PtP Flüge anbieten, bleiben also die großen Billigflieger als typische Kandidaten dafür. Zeitweise hatten wir sowas ja.

Und wenn es Konkurrenz gibt, dann halt über deren Drehkreuze. Da ist zum Beispiel KLM ab Bremen ein gutes Beispiel: Mit denen komme ich auch nach Nürnberg, aber halt über AMS. Ob das dann sinnvoll ist, muss man sich dann halt auch fragen
Eben, es mangelt nicht an möglichen (oder billigen) Verbindungen, sondern an sinnhaften.
Statt über das Verbot von Inlandsflügen anchzudenken, sollte man eher die "Inlandsflüge via Hub" verbieten, die zwar perverserweise bisweilen kostenmäßig, ansonsten aber überhaupt keinen Sinn machen.

Noch vor 10 Jahren konnte man easy von Köln nach Dresden mit Germanwings fliegen, mit etwas Glück Innenstadt zu Innenstadt unter 3 Stunden, sicher unter 4. Sowohl DRS als auch CGN hat perfekte und preiswerte Bahnanbindung (CGN im Gegensatz zu z.B. MUC selbe Tarifzone wie Innenstadt). Die Bahnalternative liegt zwischen 7 und 9 Stunden, mit dem Auto schafft man es allenfalls tief in der Nacht in 4, und fährt dann nicht unbedingt spritsparen/preiswert. Das war eine absolut sinnhafte Flugverbindung, die Reisen ohne zusätzliche Reisetage ermöglicht hat.
CGN-HAM ging damals mit LH, 4U oder AB, auch früh morgens und spät abends, Zuganbindung von HAM ist auch OK. Der früheste Zug des Tages der gerade so gepasst hat ging via Frankfurt, Fulda, Kassel, Hannover mit gigantischem Umweg und Aufstehen nachts um 1, oder mit IC nach Bremen und dann Reginalbahn nach HAM, alles keine echten Alternativen, definitiv deutlich länger. Der erste durchgehende ICE fuhr erst, wenn das Meeting längst lief. Auch da ist heute das Angenbot mager, nur noch EW fliegt und das auch nicht unbedingt zu brauchbaren Zeiten.

Der Aspekt, das 4U und AB eventuell als "Billigflieger" zu bezeichnen wäre, ist eher zweitrangig. Auch die Kosten der Flüge/Züge/Autofahrt sind relativ egal, vor allem wenn bei bestimmten Verkehrsmittel ein oder zwei Hotelnächte dazukommen, darf der Flug auch gerne mal €100 teurer sein.

Insgesamt 20-30000 pax fliegen Monatlich zwischen BER & STR: https://ec.europa.eu/eurostat/datab.../table?lang=en&category=avia.avia_pa.avia_par
Hin 8-15 000, zurück 11-15000.
Dafür braucht es nicht mehr als 3-4 Flüge pro Tag.
Vermutlich braucht es dafür sogar nur 2 Flüge, einen frühen und einen späten. Erfahrungsgemäß sind das immer diie teuren/ausgebuchten, mittags ist meist günstig und auch kurzfristig zu haben.
Dann lieber zwei Flüge von einem Reginalflughafen nördlich von Berlin (z.B. Werneuchen, Schönhagen, Staaken ) nach STR als einen dritten oder vierten vom südlichen BER. Der Speckgürtel von Berlin bietet reichlich Bedarf für einen kleinen Regionaflughafen.

Aber Reginalflugverkehr in Deutschland war bisher unter keiner Regierung ein Thema, und wurde immer nur be-/verhindert. Bestehende, wirtschaftliche Flugplätze sogar geschlossen (um da Messen oder Industriegebiete zu errichten...)
 

Luftikus

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08.01.2010
25.578
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irdisch
Regionalflug wird ja bei uns immer noch ideologisch verteufelt, obwohl elektrisches Fliegen aus Reichweitenmangel wohl überhaupt nur regional funktionieren wird. Eigentlich fehlt ein dichtes Netz von ATR-Flügen in Deutschland. Hub ist aber "gut".

Die deutschen Flughäfen werden den bleibenden Verlust an Passagieren nicht lange aushalten, wenn das so weiter geht. Türkeiflüge und Osteuropa retten es auch nicht.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.809
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BER (Größte Stadt der EU und Hauptstadt des wirtschaftlich stärksten EU-Landes) : Easyjet eröffnet in Berlin pünktlich ihren Wartungshangar für die Europa-Flotte der Airline. Am Flughafen BER zieht sich die Airline aber immer weiter zurück. Denn Geld verdient sie hier nicht.


Genau so ist. Die Berliner Hybris kann sich ja gerne auf die "größte Stadt" in der EU beziehen. Formell richtig. Nur ist jenseits der Stadtgrenzen ziemlich viel Pampa. Mit den wirklich interessanten Wirtschaftsräumen in der EU ist halt Berlin nicht zu vergleichen. Und ein Luftfahrthub ist es auch nicht. Die LH braucht kein Berlin, denn sie hat München und Frankfurt. Als OW Hub taugt Berlin nach dem Ende von AB nicht mehr. Inofern, es gibt wohl keinen Bedarf.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der Aspekt, das 4U und AB eventuell als "Billigflieger" zu bezeichnen wäre, ist eher zweitrangig. Auch die Kosten der Flüge/Züge/Autofahrt sind relativ egal, vor allem wenn bei bestimmten Verkehrsmittel ein oder zwei Hotelnächte dazukommen, darf der Flug auch gerne mal €100 teurer sein.

Ja, und Team Meetings machen alles viel billiger. Mein Arbeitsalltag hat sich in den letzten drei Jahren dramatisch verändert und viele haben erkannt, dass so vieles virtuell geht. Meine Mandanten wollen (leider aber sehr verständlich) nicht mehr dafür zahlen, dass teure Anwälte auf Stundensatzbasis durch die Gegend fliegen. Ebenso wie wir gemerkt haben, dass Home Office funktioniert haben wir gemerkt dass Teams funktioniert. Du kannst jetzt auf den Mechanker oder wen auch immer rekurrieren, der vor Ort sein muss. Das sind aber nicht die Hauptkunden.
 

Luftikus

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Natürlich braucht Berlin Flugverbindungen. Ihr könnt ja mal per Bahn nach Brüssel fahren. Oder London. Das Berlin-Bashing ist ja sicher sehr entspannend, aber so ziellos bringt es nichts. Dass LH mit Berlin direkt nicht viel anfangen kann, außer sich dort sehr viel Aufkommen für ihre Drehkreuze abzuholen, ist schon lange bekannt. Mal sehen, was die A321XLR möglich macht?