Diskussion zu eingeschalteter Elektronik (z.B. Ipad) aus Zusendung der FTL-Karte

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YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
2.057
947
KLU/GRZ
I
Zu Handys am Bord habe ich mal gehört, dass Piloten Handy-Signale manchmal in ihren Kopfhörern hören (beim Radiohören passiert das ja auch :))
Das ein Mobiltelefon beim Telefonieren elektromagnetische Strahlung aussendet, ist klar - ohne geht es einfach nicht ;)
Das Problem ist hier vor allem die Flugzeug-Elektronik, welche nicht ausreichend gegen diese Strahlung geschirmt ist. Ein (billiges) Radio zuhause hat einfach keine spezielle Schirmung gegen die EM-Wellen eines Mobiltelefones, diese strahlen in die Elektronik ein und erzeugen das bekannte Pfeifen und Brummen. Elektronik von Lfz muss hingegen gegen EM-Strahlung geschützt werden (z.B. in den DO-160 Normen festgelegt) - durch entsprechende metallische Gehäuse, Filterstufen in den Eingängen, entsprechende Schirmung der Kabel, ...
Das Problem ist hier nun, dass es keinen 100% Schutz gibt, vor allem nicht für das gesamte Frequenzspektrum. Flugzeugelektronik wird also so konstruiert, dass 99,9...95% der Strahlung nicht in die Elektronik einstrahlen, aber wenn nun 200 Telefone gleichzeitig mit voller Leistung in der gleichen Frequenz lossenden, könnte es doch eine gewisse Restwahrscheinlichkeit (!!!) geben, dass die eingestrahlte Energie in der Elektronik zu einem gewissen Fehlverhalten kommt. Mobiltelefone haben das ungute Verhalten, dass sie mit der Sendeleistung raufgehen, wenn sie keine Basisstation finden, was ja im Flugzeug manchmal der Fall ist ...
 
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travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.435
358
MUC
Habt ihr schon einmal daran gedacht, dass diese ganzen Regelungen nur noch aufrecht gehalten werde, damit der Passagier eben nicht durch Telefon, Kopfhörer, IPad, Laptop, etc. abgelenkt ist bzw. nicht die Anweisungen des Personal hört, wenn es (bei Start und Landung) zu Not-Situationen kommt?
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
Habt ihr schon einmal daran gedacht, dass diese ganzen Regelungen nur noch aufrecht gehalten werde, damit der Passagier eben nicht durch Telefon, Kopfhörer, IPad, Laptop, etc. abgelenkt ist bzw. nicht die Anweisungen des Personal hört, wenn es (bei Start und Landung) zu Not-Situationen kommt?

Das dürfte höchstwahrscheinlich der Fall sein. Warum darf ich dann aber nicht in meinem Kindle oder iPad lesen? In der Zeitung lesen darf ich ja auch.
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.435
358
MUC
Mir ging es nur um Start und Landung...
So wurde es mir zumindest mal erklärt.

Aber ehrlich gesagt ist es mir auch wurscht, weil ich ganz froh bin wenn ich dem Gebimmel, Gequatsche und Bildschirmen mich entziehen kann.

Die technische Seite hinter dem Verbot würde mich aber interessieren...
 
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Scheh

Reguläres Mitglied
05.10.2010
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0
CGN
Eine kleine Geschichte von mir dazu:

Ich bin vor ein paar Jahren mal von ACE nach BRE mit einer 757 geflogen. Auf dem Rückflug ist dann die Steuerelektronik ausgefallen, so dass deine Sicherheitslandung in FRA gemacht wurde. Alle Paxe sind dann in FRA direkt in eine andere 757 umgestiegen und haben natürlich alle erstmal ihre Handys rausgeholt, um sich bei ihren Familien zu melden. Aus dem Cockpit kam dann die Durchsage, dass alle bitte ihre Handys bis zur nächsten Durchsage (kam ca. 10-15mins später) ausschalten sollen, weil der Kapitän aufgrund der Störungen nicht die Checkliste abarbeiten könne. Es war also Fakt, dass vorne im Cockpit die übermäßige Handynutzung durchaus bemerkt wurde, ob an den Geräten im Cockpit oder am Funkempfang kann ich nicht sagen.
 
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A

Anonym2039

Guest
Wie schon oben angemerkt, kann das Anmelden bei einer Funkzelle oder Location Update des GSM Gerätes zu Modulationseffekten im Headset des Kutschers führen.
Eine durchaus reale Störung, die die Kommunikation im Intercom massiv stört und auch zu Missverständnissen mit dem ATC bzw. im Cockpit führen können.
Man mag sich vorstellen wie es klingt, wenn man 10 Handys auf einen Lautsprecher legt und gleichzeitig einschaltet. Bei einem Handy im Cockpit kein Problem, doch bei 200 potentiellen Sendern?? Soviel zur technischen Seite.
 

Glazer

Reguläres Mitglied
08.12.2009
95
0
FRA

Instruktiv hierzu der Leser-Kommentar #17:

As somebody who used to fly on Air Force One and other big aircraft (747s, 757s, 737s,etc.) converted for government use, I can tell you NOBODY ever shut down electronic devices for safety reasons. The same is true on private aircraft (Gulfstreams, Falcons, etc.) There is argument for taking off headsets, so you can pay attention to any emergency instructions, but the radio frequency fear seems a very red herring.

Offenbar gilt das Verbot nur für das gemeine Volk, nicht aber für die Regelersteller.
 
A

Anonym2039

Guest
Gerade Regierungsflieger haben eine Kommunikationsinfrastruktur an Bord die mit einem Airliner nicht verglichen werden kann. Gerade wenn ein GSM Repeater an einer Sat-Com hängt. Gut heutzutage ist es eher die FleetBroadband. Dasselbe trifft für viele private Fliegerlein zu... Zudem ist es bei einigen wenigen Paxen auch nicht wirklich ein Problem...
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
2.057
947
KLU/GRZ
Gerade Regierungsflieger haben eine Kommunikationsinfrastruktur an Bord die mit einem Airliner nicht verglichen werden kann. Gerade wenn ein GSM Repeater an einer Sat-Com hängt. Gut heutzutage ist es eher die FleetBroadband. Dasselbe trifft für viele private Fliegerlein zu... Zudem ist es bei einigen wenigen Paxen auch nicht wirklich ein Problem...
FleetBroadBand ist auch Satcom, nur halt IP über Inmarsat-4 ;)
Wobei die GSM Repeater (wie Voice über Satcom ganz allgemein) in der Regel doch noch über Swift64 betrieben werden, FBB wird für's Internet-Surfen benutzt.

Btw: Ich bin letztens mit ner C-26 unterwegs gewesen, und wir haben auch während Start und Landung unser SBB-Modem mit Vollzeugs betrieben, das sind 60 Watt im Bereich 1.5 GHz - hat den Flieger auch nichts ausgemacht.
 
A

Anonym2039

Guest
FBB hat auch zwei Voice Channels. Einen HQ und den 3.1er... Aber ist mehr in den kleineren Vögeln zu finden.

Btw: Ich bin letztens mit ner C-26 unterwegs gewesen, und wir haben auch während Start und Landung unser SBB-Modem mit Vollzeugs betrieben, das sind 60 Watt im Bereich 1.5 GHz - hat den Flieger auch nichts ausgemacht.

Für irgendwas müssen die EMC-Checks ja auch gut sein... ;)
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
2.057
947
KLU/GRZ
FBB hat auch zwei Voice Channels. Einen HQ und den 3.1er... Aber ist mehr in den kleineren Vögeln zu finden.
Jetzt wirds OT - der nachteil der Voice Channels ist aber das die nur "virtuell" übers FBB dargestellt werden, in der Realität bedeutet das, das alle 20 - 30 Minuten es mal zu kurzen unterbrechungen führt, weil FBB sich am Satelliten updaten muss. Wenn Du nun die Sprache verschlüsseln willst (bei Regierungsmaschienen), gehen die Kryptos ausser Phase und du kriegst nur noch Datenmüll drüber. Bei Swift64 stehen die (Voice) Channels als "reelle" Kanäle zur Verfügung, da hat man das Problem nicht.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
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6
HAM
das Thema war bei heise.de schon 2003 aktuell:
gross.jpg
 

Vollblut

Aktives Mitglied
01.06.2011
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Im Artikel schreibt der ach so arme Autor:

"On Monday morning I’m going to drive to the airport, check in for my flight to New York, then head to the airport bookstore for a stack of magazines to read on the plane. I’ll do this reluctantly because I will carry both an Amazon Kindle and an Apple iPad packed full of reading material in my bag.

I need the paper products because Federal Aviation Administration rules state that I cannot use these digital reading devices on an airplane during taxi, take-off or landing."


Wie hyperaktiv gestört sind wir denn mittlerweile? Was würde Schlimmes passieren, wenn man ein paar Minuten ganz ohne äussere Ablenkungen und Handlungen verbringen müsste? Oh Gooooootttt, nichts zu lesen!? DRINGEND sollte sich der Autor mit "einem Stapel Zeitschriften" eindecken, aber ja doch! Um solche Geldverschwendung zu verhindern, sollte man die Regelungen wirklich überdenken und teure Studien in Auftrag geben. Und gerne sollten die Überängstlichen unter uns doch auch ein minimes Risiko in Kauf nehmen, dass die Bordelektronik vielleicht doch gestört wird, wenn 300 Geräte gleichzeitig ihren Besitzern die dringende Ablenkungsmaximierung ermöglichen!

Also los, erst mal "prüfen", und dann wirklich testen am live Objekt. Alles, damit wir uns auch nicht eine Sekunde mit uns selber beschäftigen müssen. Und das nennt sich dann Dienst am Kunden? Ist es auch angesagt, dass man einem quengelnden Kind alles gibt, weil es meint, es brauche es? :rolleyes:
 
F

feb

Guest
Mag ja sein....

Schwachsinnsgesetz. (...)

...dann hilft es freilich nur, eine Bundestagsmehrheit zu finden und das Gesetz aufzuheben/abzuändern. Solange das nicht geschehen ist, muss der Gesetzesübertreter mit den Folgen kalkulieren. In Europa gibts bei Verstössen als Faustregel eine Geldstrafe von ca. 1 Monatseinkommen. Richtig interessant wird's bei den Scheichs: 70 Peitschenhiebe oder 200 Stockhiebe....

Handy-Gebrauch im Flugzeug: 70 Peitschenhiebe für ein Telefonat - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Reise

Fazit: Ich halte das "Schwachsinnsgesetz" ein.... . Fällt mir auch nicht richtig schwer, da ich die Zeit der Ruhe im Flieger genieße.
 
F

feb

Guest
Mein iPhone, mein iPad, mein Blackberry und mein Lappi bleiben immer an.
Wer mich bei Start blöd anmacht, bekommt eine passende Antwort von mir.
Wenn ich ganz gut gelaunt bin, schalte ich aus, warte 30 Sekunden und mache weiter...

Sommer 2011, China, Inlandsflug mit Hainan Airlines:

Bei meinem chinesichen Sitznachbarn piept kurz vor dem Start noch eine SMS. Eine WUNDERWUNDERHÜBSCHE FB kommt und schnauzt den Pax laut und wortreich in Landessprache zusammen. Zum Schluss überkreuzt Sie die Handgelenke und macht deutlich: ...Du bist kurz davor in Eisen gelegt zu werden....
 
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marcccus

Erfahrenes Mitglied
29.04.2011
813
1
Oberursel / FRA
Winter 2011, PEK - LAX, 2 Std. nach Abflug:

Mein deutscher Sitznachbar wurde von einer unfreundlichen FB mit Kopschütteln und lauter Stimme auf chinesisch aufgefordert sein iPad sofort auszuschalten, da es absolut verboten sei!

Wie ich das verstanden habe? Nach minutenlangem Achselzucken kam eine englisch-sprechende Purserin.
 

phxsun

Erfahrenes Mitglied
02.01.2010
1.747
61
OWL
heise online | Ursache für iPhone-Überhitzung in Flugzeug geklärt
Der AV Herald geht noch etwas detailliert darauf ein: Incident: REX SF34 near Sydney on Nov 25th 2011, smartphone battery runaway
- During repair work at an unauthorised maintenance facility, a screw was misplaced in the mobile telephone battery bay.

- The screw caused mechanical damage to the battery which resulted in an internal short circuit and rapid heating.

- The rapid internal heating within the mobile telephone battery triggered a thermal runaway event, producing a large amount of heating and associated smoke.
 
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