Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
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Wenn Klimaschutz der Ampel wichtig wäre, hätte man die Kohlekraftwerke abgeschaltet und die Kernkraftwerke weiter betrieben.

Und was die Meinung des "Volkes" vorgestern und die Meinung von Markus gestern angeht: muss uns das heute und Morgen noch binden?
Ich denke es ist ein wenig viel verlangt von einer Partei, hier den Grünen, zu verlangen das sie quasi gegen ihre eigene DNA handelen, die CDU würde niemals unter keinen Umständen die Kirchensteuer abschaffen und die SPD würde Gewerkschaften nicht abschaffen - irgendwelche Säulen hat die Politik der Parteien nun einmal.

Heute würde auch die Bevölkerung den Ausstieg ganz entspannt sehen wenn wir durch den Russlandkrieg nicht in diese "Energiekrise" gerutscht wären und dieses Heizungsgesetz die Bevölkerung nicht endgültig weich kochen würde.

Alles in allem hätte die Regierung Merkel ihre Zeit nutzen sollen und die AKWs als Zukunftstechnologie hoffähig machen sollen - stattdessen haben sie Gas als Brückentechnologie angepriesen.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
"Die Ereignisse in Japan lehrten uns, dass Risiken, die für absolut unwahrscheinlich gehalten wurden, doch nicht vollends unwahrscheinlich sind", sagt Bundeskanzlerin Merkel. Und aus diesem Grund müsse die Lage neu analysiert werden.

Das sagten Merkel und Westerwelle drei Tage nach Fukushima.
 
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NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
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EIne Steigerung um 11% ist aber keine Vervielfachung.

Ich sprach ja auch von Vervielfachung in den nächsten 50 Jahren, also so grob übern Daumen bis 2070.
Wenn wir bis 2030 schon mindestens 11% haben kommt da noch ne ganze Menge. Vielleicht ersetzten wir "Vervielfachung" durch "Verdopplung", die bekommen wir auch jeden Fall.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Ich sprach ja auch von Vervielfachung in den nächsten 50 Jahren, also so grob übern Daumen bis 2070.
Wenn wir bis 2030 schon mindestens 11% haben kommt da noch ne ganze Menge. Vielleicht ersetzten wir "Vervielfachung" durch "Verdopplung", die bekommen wir auch jeden Fall.
Mag alles sein, nur sind es zunächst Annahmen deinerseits, mit denen du Stimmung machen möchtest. Und die Annahmen sagen ja auch das wir das dann mit grünem Wasserstoff gewuppt bekommen. Deine Annahme ist natürlich richtig, das mit dem grünen Wasserstoff aber vollkommen aus der Luft gegriffen - merkste selber oder?
 

NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
563

Das sagten Merkel und Westerwelle drei Tage nach Fukushima.

"Eine solch gewaltige Naturkatastrophe wie in Japan sei in Deutschland nicht wahrscheinlich, die deutschen Kernkraftwerke seien sicher und die friedliche Nutzung der Kernenergie werde nach wie vor als Brückentechnologie benötigt." - Zitat aus der selben Erklärung

Ausgerechnet Merkel war doch die Pragmatikerin schlechthin, mir will doch wohl niemand ernsthaft verkaufen wollen dass die da nem Prinzip gefolgt wäre. Hätte es bis Juni ( glaube da wurde der Ausstieg publik gemacht ) weniger negative Presse und mehr Rückhalt für die Atomkraft gegeben würden unsere Reaktoren noch heute laufen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
"Eine solch gewaltige Naturkatastrophe wie in Japan sei in Deutschland nicht wahrscheinlich, die deutschen Kernkraftwerke seien sicher und die friedliche Nutzung der Kernenergie werde nach wie vor als Brückentechnologie benötigt." - Zitat aus der selben Erklärung

Ausgerechnet Merkel war doch die Pragmatikerin schlechthin, mir will doch wohl niemand ernsthaft verkaufen wollen dass die da nem Prinzip gefolgt wäre. Hätte es bis Juni ( glaube da wurde der Ausstieg publik gemacht ) weniger negative Presse und mehr Rückhalt für die Atomkraft gegeben würden unsere Reaktoren noch heute laufen.
Sorry aber nicht die Medien oder die Bevölkerung verantworten die Politik sondern die Politiker. Wenn Merkel hier dem öffentlichen Druck wieder der eigenen Überzeugung nachgegeben hat dann ist das nur ein weiterer Beweis das sie eine ziemlich schlechte Politikerin war.
 
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NeaeraMS

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19.04.2022
370
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Mag alles sein, nur sind es zunächst Annahmen deinerseits, mit denen du Stimmung machen möchtest. Und die Annahmen sagen ja auch das wir das dann mit grünem Wasserstoff gewuppt bekommen. Deine Annahme ist natürlich richtig, das mit dem grünen Wasserstoff aber vollkommen aus der Luft gegriffen - merkste selber oder?

Ne versteh ich nicht, warum soll das mit dem Wasserstoff aus der Luft gegriffen sein?
 

LH88

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08.09.2014
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Ne versteh ich nicht, warum soll das mit dem Wasserstoff aus der Luft gegriffen sein?
Na siehste dann wird man die Energiewende ja im Zweifel mit grünen Wasserstoff schaffen. Glücklicherweise gibt es auch im Resteuropa AKWs somit wird uns der Strom so schnell nicht ausgehen. Genauso wenig wie uns das Gas im letzten Winter ausgegangen ist.
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
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FRA/QKL
Ich sprach ja auch von Vervielfachung in den nächsten 50 Jahren, also so grob übern Daumen bis 2070.
Wenn wir bis 2030 schon mindestens 11% haben kommt da noch ne ganze Menge. Vielleicht ersetzten wir "Vervielfachung" durch "Verdopplung", die bekommen wir auch jeden Fall.
Nein, die Verdopplung bekommen wir nicht. Heute wird immer noch viel zu viel Strom unnütz produziert und unnütz verbraucht. Es gibt noch erhebliche Sparpotentiale und es wird insbesondere auf eine bessere Lastverteilung hingearbeitet. Des Weiteren gibt es z.B. im PV Sektor noch erhebliche Potentiale.

Wer Zeit und Muße hat und wirklich Interesse an der entwicklung des Strommarktes abseits von populistischen Themen dem sei das folgende Fraunhofer Papier empfohlen:
 
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NeaeraMS

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19.04.2022
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Sorry aber nicht die Medien oder die Bevölkerung verantworten die Politik sondern die Politiker. Wenn Merkel hier dem öffentlichen Druck wieder der eigenen Überzeugung nachgegeben hat dann ist das nur ein weiterer Beweis das sie eine ziemlich schlechte Politikerin war.

Hast du das aus dem Handbuch für neuernannte Autokraten abgeschrieben? :D Wir leben in einer Demokratie.

Na siehste dann wird man die Energiewende ja im Zweifel mit grünen Wasserstoff schaffen. Glücklicherweise gibt es auch im Resteuropa AKWs somit wird uns der Strom so schnell nicht ausgehen. Genauso wenig wie uns das Gas im letzten Winter ausgegangen ist.

Also machen wir uns abhängig vom Ausland, zahlen - wenn wir erstmal richtig drauf angewiesen sind - wohl signifikant mehr für den Importstrom und haben im Austausch 0 Sicherheitsgewinn oder sonstige Vorteile weil die baufälligen Reaktoren unserer Nachbarn eh an der Grenze stehen.
10/10

Überproduktion von heute bis zu 25% zu reduzieren

Hab das wichtige mal hervorgehoben. Wurde jetzt schon oft genug betont dass das Problem in den Zeiten besteht wo eben keine Überproduktion stattfindet
 
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LH88

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08.09.2014
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Hast du das aus dem Handbuch für neuernannte Autokraten abgeschrieben? :D Wir leben in einer Demokratie.
Sorry Politiker werden auf das Wohl des deutschen Volkes vereidigt und nicht auf die Wünsche des deutschen Volkes. Und mit Weitsicht richtige und wichtige Entscheidungen zu treffen hat sicher weniger mit Autokratie zu tun als das handeln das der Laune der Wähler entspricht.

Wir leben eben nicht in er direkten Demokratie, sondern geben den Handlungsspielraum an Menschen mit anderem Zugang zu Informationen und hoffentlich auch einem besseren Blick für das große ganze ab. Wenn diese dann aber nicht mehr für ihre Entscheidungen verantwortlich sind, sondern die Medien und die Bevölkerung - dann kann man gleich mit einer "Freibier für alle" und "freie Fahrt für freie Bürger" Politik anfangen. Natürlich tragen die Politiker die Verantwortung für ihre Entscheidungen und nicht die Medien. Die Bevölkerung kann alle 4 Jahre überprüfen ob alles in ihrem Sinne läuft, und dem haben wir aktuell die Ampel zu verdanken. Also läuft doch wie du es dir wünscht. Nur dann bitte Habeck nicht für seine Entscheidungen beschimpfen - das waren die Medien und die Bevölkerung.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ich würde mal vorsichtig damit anfangen, die Realität zu akzeptieren, dass die deutschen Atomkraftwerke weg sind. Die Genehmigungsprozedur dürfte ja bekannt sein, falls jemand neue haben wollte. Also schminkt es Euch ab und denkt weiter, statt hier rückwärts gegen Eure "Dämonen" zu kämpfen. Ist ja offenbar ein regelrechtes Lebenstrauma? Alte Baby Boomer und ihre Atomschlacht.

Die neue Stromverbrauchseuphorie sollte man stattdessen mal hinterfragen und wer eigentlich dahinter steckt? Batterieautos, LKW mit Oberleitung, Wärmepumpen überall und alles andere schnell verbieten. Das riecht nach Lobbyisten in der Politik. Wieder mal, muss man leider sagen.
 
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Rennip

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28.02.2016
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Wenn man Politik ohne Verstand betreibt:


Deutschland zahlt (an den Steinmeier-Spezi Lula)

China investiert und wird verdienen

 

NeaeraMS

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19.04.2022
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Sorry Politiker werden auf das Wohl des deutschen Volkes vereidigt und nicht auf die Wünsche des deutschen Volkes. Und mit Weitsicht richtige und wichtige Entscheidungen zu treffen hat sicher weniger mit Autokratie zu tun als das handeln das der Laune der Wähler entspricht.

Wir leben eben nicht in er direkten Demokratie, sondern geben den Handlungsspielraum an Menschen mit anderem Zugang zu Informationen und hoffentlich auch einem besseren Blick für das große ganze ab. Wenn diese dann aber nicht mehr für ihre Entscheidungen verantwortlich sind, sondern die Medien und die Bevölkerung - dann kann man gleich mit einer "Freibier für alle" und "freie Fahrt für freie Bürger" Politik anfangen. Natürlich tragen die Politiker die Verantwortung für ihre Entscheidungen und nicht die Medien. Die Bevölkerung kann alle 4 Jahre überprüfen ob alles in ihrem Sinne läuft, und dem haben wir aktuell die Ampel zu verdanken. Also läuft doch wie du es dir wünscht. Nur dann bitte Habeck nicht für seine Entscheidungen beschimpfen - das waren die Medien und die Bevölkerung.

Wenn du das glauben willst.....
 

LH88

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08.09.2014
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Wenn du das glauben willst.....
Das hat nichts mit glauben zu tun. Du biegst dir die Welt wie du sie gerne hättest. Merkels Entscheidungen von Bevölkerung und Medien gesteuert, Habecks Entscheidungen die Entscheidungen eines ausgeflippten Irrens.

An welchen Entscheidungen ist denn die Bevölkerung direkt beteiligt? Welches Interesse hätten Medien irgendeine Entscheidung herbei zu führen?

Hat die Bevölkerung die 7% MwSt für Hotels zu verantworten? Wurde der BER auf Druck von Medien gebaut?

Die Liste ist ewig lang.

Und natürlich spielt die öffentliche Meinung eine Rolle, und natürlich können Medien Politiker unter Druck setzen - nur handeln die Politiker in ihrer eigenen Verantwortung, wenn sie das nicht tun fehlt ihnen die eigene Weitsicht und man denkt nur an die eigene Karriere - kommt öfter vor als einem lieb ist, aber das ist nicht das Modell unserer Demokratie.
 

NeaeraMS

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19.04.2022
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Welches Interesse hätten Medien irgendeine Entscheidung herbei zu führen?

Katastrophen und Weltuntergangsfantasien verkaufen sich immer gut.
Davon mal abgesehen: meinst du Reporter hätten keine eigene Meinung? Das sind doch alles schlaue Leute, weltoffen und gebildet....
Untereinander kritisieren sich die Medien sowieso fast nie, Fehler werden auch nicht oft eingestanden und die Politik kann ja schlecht was sagen....

Kannst du dir nicht vorstellen dass da der ein oder andere in Versuchung gerät, quasi die Welt ein "bisschen besser" zu machen? Ich glaub ich kann es.

Sogar einzelne Medienmenschen geben öffentlich zu dass es enorm einfach ist als Presse die Politik zu beeinflussen

Sieh dir das Theater mit den Wärmepumpen an. Wer soll das bezahlen, woher sollen die Handwerker kommen, kann das lokale Stromnetz das überhaupt, blablabla. Das sind doch keine von Grund auf neuen Fragen.
Ist es nicht kurios dass solche konkreten Fragen zur Umsetzung kurz vor der Bundestagswahl nicht/kaum in Zeitungen und Talkshows gestellt wurden?
Hätte die Grünen sicher einige % gekostet, aber zum Glück kamen die ja nie in die Verlegenheit.
Man will ja kein Klimaleugner sein, siehe der Artikel bei der Bundeszentrale für politische Bildung


Wurde der BER auf Druck von Medien gebaut?

Was hat das mit dem Thema zu tun?

nur handeln die Politiker in ihrer eigenen Verantwortung, wenn sie das nicht tun fehlt ihnen die eigene Weitsicht und man denkt nur an die eigene Karriere

Und ich bieg mir die Welt wie sie mir passt, ja? Die politische Theorie liegt von der politischen Praxis Lichtjahre entfernt. Google mal das Wort "Fraktionsdisziplin".
Weitsicht in der Politik bedeutet, möglichst lange genug an seinem Stuhl zu kleben da mit jedem Jahr die Pensionsansprüche um etwa 300 € steigen - und die Diäten verbunden mit anderen Annehmlichkeiten wie Fahrdienst u.ä. sind ja auch nicht zu verachten.

In jedem Fall schweifen wir ganz schön ab, lass uns mal zum Thema zurückkommen ;)
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Modernes Wissenschaftsmarketing würde ich noch anfügen, wenn wir schon Schuldige suchen. Die Aufmerksamkeitsökonomie erfordert, dass man möglichst deutlich wahrgenommen wird, damit man als Wissenschaftler Mittel und Stellen kriegt. Also wird besonders spektakulär getitelt und erfunden. Bild-Zeitung in der Wissenschaft sozusagen. Die Welt geht unter, ich brauche mehr Geld und muss nach Rio fliegen, um dort darüber zu konferieren. Darauf stürzen sich dann gewisse Medien und Politiker und der Kreislauf schaukelt sich immer weiter hoch, wenn die Meinungsumfragen anbeißen. Mir scheint aber, der Zyklus kommt gerade an sein Ende.
 
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LH88

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08.09.2014
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8.902
Also zurück zum Thema: Kernenergie in DE ist durch. Mit wem soll die CDU den das Revival herbeiführen?
 
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NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
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Also zurück zum Thema: Kernenergie in DE ist durch. Mit wem soll die CDU den das Revival herbeiführen?
Wenn ich raten müsste mit der spd, die ist für ne Regierungsbeteiligung ja meist sehr kompromissbereit 😉

Im Ernst, ich weiß es nicht. Es kommt drauf an wie erfolgreich die Energiewende mittelfristig verläuft, wie die nächsten Wahlen ablaufen und nicht zuletzt darauf wie die Lage bezüglich Kernenergie in Zukunft im Ausland aussieht.
 

ThoPBe

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16.09.2018
4.762
4.060
Also zurück zum Thema: Kernenergie in DE ist durch. Mit wem soll die CDU den das Revival herbeiführen?
In der SPD hatte und hat man Leute, die man ansprechen kann:


Und da es sonst nur noch eine Partei gibt, die offen für Atomkraft ist: Wenn die AFD weiter so zulegt, und die Ergebnisse in den kommenden Wahlen halten oder sogar noch steigern kann, wird die CDU keine Wahl mehr haben, mit wem sie koaliert, es sei denn, man möchte sich an die Linke, Grüne und SPD binden. Das wird im Osten Deutschlands auf gar keinen Fall passieren und im Westen würde ich darauf auch nicht mehr wetten.

Spätestens, wenn Strom, Benzin und Wärme NOCH teurer wird und die Wirtschaft in die Rezession schlittert (seit heute offiziell) wird der Ton und die Wahlergebnisse rauer.

Die Atomkraft wird zurückkehren. Bei Plusminus (aktuelle Sendung) ist aufgefallen, dass der Flächenverbrauch für PV so hoch ist, dass Hunderte von Hektar Ackerland geopfert werden müssen, um nur eine Kleinstadt zu versorgen (nicht Grundlast), so das der grüne Landwirtschaftsminister in Brandenburg ein PV-Baustopp haben will, weil sonst Lebensmittel und Ackerland unbezahlbar werden. Ach?
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.762
4.060
Hier ein Auszug aus der Welt:

WELT: Kommen wir zur fünften Energiewende …

Gross: Die Wende zu erneuerbaren Energien und zu weiteren Einsparungen. Viele Leute glauben, diese Energiewende habe unter Angela Merkel 2011 begonnen, also nach Fukushima. Aber tatsächlich hat die SPD den Begriff schon 1986 gebraucht. Die rot-grüne Koalition hat nach 1998 schon ein ganzes Bündel von Maßnahmen zugunsten der Solar- und Windenergie beschlossen – das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es gab das 100,000-Dächer-Programm, mit dem Solaranlagen installiert wurden.

WELT: Lassen Sie mich, bevor wir in der Chronologie fortfahren, zur Atomkraft zurückkehren. Sie schreiben, dass Atomkraft ursprünglich ein linkes Projekt war. Die Anti-Atombewegung dagegen war in den Anfängen rechts. Sie erwähnen den österreichischen Autor Günther Schwab …

Gross: Er war ein recht typischer Autor der frühen Öko-Katastrophenliteratur. Sein Buch „Tanz mit dem Teufel“ erschien in den Fünfzigerjahren und erlebte viele Neuauflagen.

WELT: Die Anti-Atomkraftbewegung war also in ihren Ursprüngen ganz klar Teil einer antimodernen Weltsicht. Günther Schwab etwa war ein Nazi.

Gross: Ja, es gab das Avocado-Syndrom: außen grün, innen braun. Wenn jemand ein Beispiel dafür war, dann Schwab: Er gehörte einer konservativen Bewegung an, der es um die Bewahrung der Landschaft ging, um die Konzentration auf das Lokale. Ihre Kritik an der Technologie war, dass sie zu groß sei, es ging um die Rückkehr zu einer kleinen, historischen, sogar mittelalterlichen Lebensweise.

WELT: Dann wanderte die Kritik an der Atomkraft nach links.
 
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Rantala

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19.12.2016
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578
Und da es sonst nur noch eine Partei gibt, die offen für Atomkraft ist: Wenn die AFD weiter so zulegt, und die Ergebnisse in den kommenden Wahlen halten oder sogar noch steigern kann, wird die CDU keine Wahl mehr haben, mit wem sie koaliert, es sei denn, man möchte sich an die Linke, Grüne und SPD binden. Das wird im Osten Deutschlands auf gar keinen Fall passieren und im Westen würde ich darauf auch nicht mehr wetten.

Spätestens, wenn Strom, Benzin und Wärme NOCH teurer wird und die Wirtschaft in die Rezession schlittert (seit heute offiziell) wird der Ton und die Wahlergebnisse rauer.

Die Atomkraft wird zurückkehren. Bei Plusminus (aktuelle Sendung) ist aufgefallen, dass der Flächenverbrauch für PV so hoch ist, dass Hunderte von Hektar Ackerland geopfert werden müssen, um nur eine Kleinstadt zu versorgen (nicht Grundlast), so das der grüne Landwirtschaftsminister in Brandenburg ein PV-Baustopp haben will, weil sonst Lebensmittel und Ackerland unbezahlbar werden. Ach?

Du musst mal aufwachen aus deiner Blase.

Keine Partei, auch nicht die CDU wird mit Nazis ins Bett steigen.
Nicht einmal für deine heilige Kuh Atomkraft.

Nein, die Atomkraft in Dtld. wird sicher nicht mehr zurückkehren. Du kannst natürlich weiter darüber fabulieren und davon träumen - realistisch ist es nicht,.
Auch nicht unter Federführung der CDU. Das wird schlichtweg nicht passieren.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
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Hier ein Auszug aus der Welt:

WELT: Kommen wir zur fünften Energiewende …

Gross: Die Wende zu erneuerbaren Energien und zu weiteren Einsparungen. Viele Leute glauben, diese Energiewende habe unter Angela Merkel 2011 begonnen, also nach Fukushima. Aber tatsächlich hat die SPD den Begriff schon 1986 gebraucht. Die rot-grüne Koalition hat nach 1998 schon ein ganzes Bündel von Maßnahmen zugunsten der Solar- und Windenergie beschlossen – das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es gab das 100,000-Dächer-Programm, mit dem Solaranlagen installiert wurden.

WELT: Lassen Sie mich, bevor wir in der Chronologie fortfahren, zur Atomkraft zurückkehren. Sie schreiben, dass Atomkraft ursprünglich ein linkes Projekt war. Die Anti-Atombewegung dagegen war in den Anfängen rechts. Sie erwähnen den österreichischen Autor Günther Schwab …

Gross: Er war ein recht typischer Autor der frühen Öko-Katastrophenliteratur. Sein Buch „Tanz mit dem Teufel“ erschien in den Fünfzigerjahren und erlebte viele Neuauflagen.

WELT: Die Anti-Atomkraftbewegung war also in ihren Ursprüngen ganz klar Teil einer antimodernen Weltsicht. Günther Schwab etwa war ein Nazi.

Gross: Ja, es gab das Avocado-Syndrom: außen grün, innen braun. Wenn jemand ein Beispiel dafür war, dann Schwab: Er gehörte einer konservativen Bewegung an, der es um die Bewahrung der Landschaft ging, um die Konzentration auf das Lokale. Ihre Kritik an der Technologie war, dass sie zu groß sei, es ging um die Rückkehr zu einer kleinen, historischen, sogar mittelalterlichen Lebensweise.

WELT: Dann wanderte die Kritik an der Atomkraft nach links.
Mit diesem kleinen Stück aus dem Interview machst du vor allem eines deutlich, die Anti Atom Bewegung war gesellschaftlicher Konsens, von links bis rechts und wieder zurück, daher gingen bereits in den 70er Jahren weit über 100.000 Menschen in Gorleben auf die Strasse. Daher war der Ausstieg weder von den Medien herbeigeredet oder der Bevölkerung erzwungen - einfach Konsens.

Heute ist der Kampf gegen den Klimawandel ähnlich Konsensfähig, daher bewertet man AKWs evtl. ein wenig anders, auch weil die Energiepreise an den eigenen Geldbeutel gehen.