Errechne einen besseren Wert …
Fragestellung: Wie hoch muss der geldwerte Vorteil sein, damit Firmenwagen im Vollleasing, Tankkarte etc. netto genausoviel kosten, wie ein privat angeschafftes Fahrzeug gleicher Preisklasse.
Ich hab mir eigentlich vorgenommen hier in dem Thread nichts zu schreiben, weil ich nicht verstehe, dass hier jeder gegenseitig versucht den anderen Katholisch zu machen, anstatt mit seiner jeweils favorisierten Antriebsart glücklich zu werden. Ist ja hier wie Eintracht Frankfurt gegen Kickers Offenbach im BEV vs. Verbrenner Kampf, aber zu dem Thema DW Versteuerung geb ich jetzt mal meinen Senf ab.
Die von Dir aufgeführten 4% sind wirklich fern ab jedweder Realität.
Erstens, hast Du Dir mal angeschaut, wie günstig häufig auch für Privatpersonen ein Leasing bei diversen Autoherstellern möglich ist? Die Regel ist unter 1% vom BLP im Monat für die reine Leasingrate des Autos, oft eher im Bereich 0,6-0,9% wenn man auf das richtige Angebot warten kann und vergleicht.
Oft gibt es auch Wartungspakete und Garantieverlängerungen im vergünstigten Paket, die man auch als Privatperson buchen kann. Im (vom Autohersteller) subventionierten und restwertgestützen Privatleasing ist man meilenweit von Deinen 4% als Kostengegenwert weg.
Dazu kommt noch, dass man, wenn man die Rechnung ehrlich macht, auch nur die reinen Privat-KM des Dienstwagens für den Vergleich des Kostenvorteils heranziehen dürfte. Das sind dann im Schnitt vielleicht 10-15Tkm p/a in D.
Die meisten DW Nutzer würden sich privat auch nicht das gleiche FZ vor die Tür stellen, d.h. würden dann vielleicht eine oder zwei Nummern kleiner kaufen, was für diese zum einen günstiger wäre und was den Staat bzgl. geringerer Anschaffungskosten der FZ, geringerer Industrieproduktion etc. bzw. geringeren Steuereinnahmen auch etwas kosten würde, wenn alle sich verkleinern. Das ist schon ganz gut austariert.
Außerdem ist es keinesfalls so, dass die Mehrheit der DW-Nutzer keine Entfernungs-KM versteuert. Rechnet man die 1% Pauschale + die Versteuerung der Entfernungs-KM, ist man meines Erachtens gut dabei was die eigentlichen Kosten anbelangt oder es bleibt zumindest keine allzu große Differenz. Bei einer 0,25er BEV Versteuerung sieht das freilich anders aus.
Unabhängig davon lebt auch der Privatmarkt davon, dass der Zufluss an dreijährigen (Firmen-)Leasingrückläufern da ist, da darüber eine Demokratisierung der teuren FZ erfolgt, die sich privat durch die stark gestiegenen Preise kaum mehr einer neu (zumindest bar) leisten kann oder will, aber dann nach 3 Jahren Firmenwagennutzung im Privatmarkt landen und für viele erschwinglich werden.
Alles in allem sehe ich in der jetzigen generellen DW Regelung keine große Bevorteilung oder Umverteilung von (entgangenen) Steuergeldern von arm zu reich.