Ich bin heute kurzfristig und notgedrungen 4U von EDI über CGN nach TXL geflogen. Es war der erste Flug in meinem Leben, den ich ohne BordingPass absolvierte!
Wie kam es dazu?
In EDI bekam ich den BP für das erste Leg nach CGN, aber nicht für das Zweite nach TXL. Angeblich war das technisch nicht möglich. Der cki Agent wirkte aber auch nicht sehr kompetent. Online konnte ich übrigens nicht einchecken, weil zu kurzfristig gebucht. Das Gepäck konnte aber durchgecheckt werden. Der Flug verlief ereignislos und ich hatte sogar eine ganze Reihe für mich.
In CGN ging ich zu erst zum Transferschalter, um mir den BP für das zweiten Leg zu besorgen. Dort sagte die Dame nur (Dienstleister, LH oder 4U?), das alles in Ordnung sei und ich würde den BP am Gate erhalten. So weit so gut.
Am Gate C50 kurz vor dem Boarding fragte ich mal nach meinem BP. Das LH Personal staunte nicht schlecht, das da noch einer mit wollte! Ich war nämlich noch nicht einmal eingecheckt für den Flug, geschweige denn hatte ich einen Sitzplatz. Dann sagte sie mir, dass sie am Gate gar keine Drucker haben um Bordingpässe zu drucken! Nun gut, sie checkte mich ein und teilte mir den Sitzplatz mündlich mit. Den konnte ich mir auch ganz gut merken. Anschließend fragte sie, ob ich Gepäck aufgegeben habe. Diese Frage bejahte ich. Dafür wollte sie natürlich mein BagTag sehen. Ich kramte den alten BP vom ersten Leg raus und stellte fest, dass das kompetente Personal in EDI (Menzies) den BagTag auf die Seite des BP geklebt hatte, der am Gate abgerissen und einbehalten wurde! Ich hatte also nichts vorzuweisen. Lange Rede, kurzer Sinn, ich beschrieb dem Ramp Agent, der extra ans Gate geholt wurde, mein Gepäck und er suchte es händisch. Gott sei Dank wurde er auch fündig. Geboardet bin ich dann ohne BP.
In TXL kam das Gepäck nach kurzen 5min Wartezeit und mein Backpack war einer der ersten auf dem Band.
Ich hatte an anderer Stelle bereits geschrieben, dass das Produkt 4U eigentlich viel zu komplex ist für einen quasi-LCC. Statt Komplexität zu reduzieren, wird sie erhöht. Das eine Außenstation wie EDI die Prozesse nicht 100%ig beherrscht, ist vertretbar. Aber das in CGN, dem 4U Hub, die linke Hand nicht weiss, was die rechte macht, bzw. der Transferschalter nicht weiss, das am Gate gar keine Drucker sind, ist indiskutabel. Auch der Mischmasch an LH-, 4U- und externem Personal in CGN sind m.M.n. zu viele verschiedene Schnittstellen. Da hätte spätestens am Transferschalter gesehen werden müssen, das ich gar nicht eingecheckt bin. Bei der bodenseitigen Passagierabfertigung gibt es also noch viel Optimierungspotential.
Auf der positiven Seite: Ich wurde diesmal nicht gefragt, ob ich Herr LaPlanche sei und den Tarif X gebucht hätte, damit mir eine Lunchbox serviert werden könne.