Das sehe ich anders. Teilzeitkräfte arbeiten bei uns konsequent 50% der Regelarbeitzeit ("um 1400 Uhe muss ich das Kind aus dem Kindergarten holen"), Vollzeitkräfte (die bei uns gut über 10000 Euro brutto verdienen) regelmäßig 120 bis 130% der Regelarbeitszeit. Damit erwirtschaften Vollzeitkräfte für uns einen drei bis viermal höheren Gewinn für das Unternehmen als Teilzeitkräfte.
Das ist gut so, wenn das bei Euch so läuft - so sollte es sein. Ich habe von meiner (natürlich nicht statistisch signifikanten) Stichprobe im Bekanntenkreis geredet, und da läuft es leider teilweise anders, und in einigen Medien kommt das auch immer wieder.
War das jetzt ne ernste Frage? WEIL ES BOCK MACHT! Wenn ich an einem Fall dran bin und ich unbedingt ne Lösung will dann wird eben gerackert. Wens keinen Bock macht dann halt nicht. Glaubst ein Fussballer oder Rennfahrer sagt "Sooooo, jetzt hab ich meine Vertraglichen Bedingungen erfüllt, jetzt is Schicht" und gehen vom Platz? Glaubst ein Herr Bosch, Herr Siemens oder Herr Apple sind nach 8h oder 100% einfach Heim?
Wen mit genau 100% zurecht kommst dann hast du nur für 80% arbeit. Den es kann mir KEINER erzählen das man nie etwas Zeit verballert durch Käffchen trinken, mal was privates reden (hab ich grundsätzlich nix gegen) oder einfach mit a) die eigenen Fehler ausbessern, b) Fehler von anderen ausbessern oder c) schlichtweg wen man sich nicht sicher ist nachfragen. Somit kann NIEMAND mit 100% Arbeitszeiten seinen Job zu 100% machen. Fehler macht nämlich jeder.
Ebenso empfinde ich das ganze "Dienst nach Vorschrift" getue nicht wirklich toll. Gut ich ändere auch nicht alle 2 Jahre wie die hippen Personalconsultingberater immer meinen den Arbeitgeber...Ich empfinde das eher als demotivierend. Wen einem alles scheissegal ist, Hauptsache Vertrag erfüllt dann mag das ggf am Band so zugehen, aber bei allen anderen finde ich dieses Desinteresse an der Firma und somit auch am eigenen Arbeitsplatz einfach fehl am Platze.
Sehe ich genauso.
Wenn es mal etwas ruhiger läuft, habe ich kein Problem, früher heim zu gehen oder auch mal einen Tag frei zu nehmen, aber wenn zu liefern ist, dann wird geliefert. Für mich ist es interessant, die Firma (klein, haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander) honoriert das und der Kunde schätzt das und kommt wieder und das vor allem mit Zahlungsbereitschaft. Klar, meine Frau muss das mittragen, aber wie gesagt, es wird ja auch kompensiert. Unterm Strich sind es sicher immer noch 120-130%, aber den Preis zahle ich gerne, um eine Arbeit zu haben, die mir auch echt Spaß macht. Für 9-to-5 hätte ich mich auch einfach nach der Schule zurücklehnen, chillig studieren und irgendwas nehmen können.
Klar will das nicht jeder, und dem sei es gegönnt. Mir ist schon klar, dass das nicht in jeden Lebensentwurf passt und das gilt es m.E. auch zu respektieren, allerdings sind Erfolg und Leistung nicht entkoppelt. Aber jeder muss den Punkt in dem Spektrum finden, an dem er sich wohl fühlt.
Und um wieder zum Thema zu kommen: Bei uns gilt "mach, was Du für vernünftig hälst." Kein fixes Reglement, sondern einfach Eigenverantwortung und eben Freiheit. Klar, dass keine Exzesse vorkommen sollten, aber da sind wir wieder bei der Eigenverantwortung

Ein Vorteil, kein Grossbetrieb oder Konzern zu sein.