Gründe für den Personalmangel?

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mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.823
3.428
STR
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Inspiriert aus dem AMS-Thread (https://www.vielfliegertreff.de/for...t-stundenlanges-warten-an-der-security.151162) folgende Fragestellung:

Was ich nicht verstehe: Wo ist denn das ganze Personal an den Flughäfen hin? Sowohl den Flughäfen als auch in der Gastronomie fehlen die Leute. Die können ja nicht alle in neue Felder (Corona-Testzentren etc.) abgewandert sein? Und selbst wenn, die schließen ja auch irgendwann wieder ...
Wo sind die alle hin & warum sind die nicht schon vor Corona dorthin gewechselt?

Einzige Erklärung, die ich bisher gehört habe:
Die sind in den Einzelhandel -> aber ALLE? Dann müssen da ja vorher massig Leute gefehlt haben. Und ob man da besser verdient bzw. die Arbeit angenehmer ist als meinetwegen an der Siko, würde ich auch mit einem großen Fragezeichen versehen. Gerade das massenweise Fehlen der Siko-Mitarbeiter querbeet an allen möglichen Flughäfen finde ich schockierend. Anders als beispielsweise die Baggage Handler müssen die ja auch nicht bei Wind&Wetter schwere Koffer verschieben, sondern können "im Warmen" arbeiten und müssen auch nicht schwer schleppen.

Ich kenne niemandem in dem Bereich und selbst wenn wären das ja nur anekdotische Erfahrungen. Gibt es große erkennbare Bewegungen, anhand derer man sehen kann, wo die Mitarbeiter alle hin sind? Daraus folgend: Besteht Hoffnung, dass die wieder zurück kommen? Geht es (nur) über monetäre Anreize?

Der Status Quo an den Sicherheitskontrollen ist jedenfalls kein Zustand.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.485
6.348
Ich kenne zwei Einzelfälle aus der Gastronomie, die sich nach Schließung ihrer Gaststätte zum Pflegehelfer umschulen ließen und seither in der ambulanten Altenpflege tätig sind. Dies ist sicherlich nicht repräsentativ, zeigt aber dass flexible Arbeitnehmer auch in gänzlich fremden Branchen landen können.

Abgesehen davon ist SiKo-Mitarbeiter meines Wissens kein Ausbildungsberuf. Viele landen dort weil sie sonst nichts finden, und orientieren sich bei Bedarf wieder um. Eventuell kehren sie sogar in den einst gelernten Beruf zurück, wer weiß.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.086
irdisch
Testzentren und Gesundheitswesen und Altenpflege habe ich auch gehört.
Die Leute an den Flughäfen arbeiten in fiesen Schichtdiensten, harte Arbeit und schlechte Behandlung. Immer mehr über Subunternehmen. Keine Vorteile mehr als Airliner oder richtige Flughafenmitarbeiter. Die wurden auch als erste gefeuert. Ist doch kein Wunder, dass die dann abspringen?
Zugleich vermute ich, dass Airlines und Flughäfen ganz bewusst nicht früh wieder Personal aufgebaut haben und aus "Sparsamkeit" erstmal auf die reale Erholung des Marktes gewartet haben. Jetzt noch Behörden, die bei Sicherheitsüberprüfungen auch langsamer arbeiten und nicht bedarfsgerecht aufwachsen, und wir haben den Salat.
 

jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
Klassischer Fehler der dt. Wirtschaft / der Beraterkasperln, das amerik. hire and fire (schlecht) zu kopieren, wenn gleichzeitig in vielen nachgelagerten bereichen die passende Flexibilität fehlt. Gibt bei Boeing Probleme und an dt. Sikos und und und ...
Irgendwann rächt sich die BIlligheimerei, und zwar genau dann, wenn eine "Krise" das System zusätzlich herausfordert. Jetzt erst jammern, ist zu spät.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.485
6.348
Bezahlt die Leute vernünftig, dann gibt es auch kein Personal,-oder Fachkräftemangel! :rolleyes:
...und gebt ihnen sichere Arbeitsplätze mit einer Perspektive. Bei einem großen Airport zu arbeiten bietet Sicherheit, ein Bisschen Prestige und das Gefühl zur Familie zu gehören. Ein Vertrag beim Personaldienstleister, welcher den stetig wechselnden Dienstleister am Flughafen "beliefert" macht keine Freude. Und man muss sich ständig fragen, wieviel man verdienen würde wenn nicht zwei weitere Instanzen davon profitieren würden.
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.804
Hamburg
Bezahlt die Leute vernünftig, dann gibt es auch kein Personal,-oder Fachkräftemangel! :rolleyes:
...und gebt ihnen sichere Arbeitsplätze mit einer Perspektive. Bei einem großen Airport zu arbeiten bietet Sicherheit, ein Bisschen Prestige und das Gefühl zur Familie zu gehören. Ein Vertrag beim Personaldienstleister, welcher den stetig wechselnden Dienstleister am Flughafen "beliefert" macht keine Freude. Und man muss sich ständig fragen, wieviel man verdienen würde wenn nicht zwei weitere Instanzen davon profitieren würden.

Riesenzustimmung(y)
 

Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.259
1.263
CGN
Als Vorfeld Muckel (Lader etc.) verdienst Du in der Regel gerade mal den Mindestlohn am Anfang. Aldi zahlt aber schon freiwillig EUR 14,- bei weniger körperlicher Arbeit.
Wer einmal auf dem Vorfeld gearbeitet hat tut sich das nicht freiwillig wieder an. Container schubsen ist ja noch relativ easy, aber eine mit 300 Koffern beladene 737 oder nen 320 in 30-45 Minuten zu entladen und zu beladen ist was anderes.
Im Endeffekt arbeitet aktuell am Flughafen nur noch das "Stammpersonal" das bereits seit Ewigkeiten da arbeitet und auch entsprechende alte Verträge hat.
Dazu kommt noch die Zeit von der Neueinstellung bis zum endgültigen Arbeitsantritt (ZÜP, Schulungen etc.) Bis die neuen dann Einsatzbereit sind ist der Sommer gelaufen.
 

Luftikus

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08.01.2010
21.583
7.086
irdisch
Viele Airlines haben ihr Stammpersonal und die Stationen ausgedünnt oder aufgegeben, weil sie die Leute genau durch solche, nun fehlenden, Billigkräfte hatten ersetzen wollen. Man kann eigentlich nur wieder eine Stammbelegschaft aufbauen und pampern. Wer richtig hart schuftet oder Maschinen bedienen kann, kommt heutzutage auch sofort auf dem Bau unter.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.485
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Also ich würde lieber am Vorfeld als beim Aldi arbeiten. Mehr Flugzeuge und weniger Menschen, lieber mit Koffern arbeiten als für Vollkoffer.

Personalleasing, Mindestlohn und prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind leider ein Phänomen, das ganz Deutschland und nicht nur die Flughäfen betrifft. Und es scheint von Seiten des Staates so gewollt zu sein. Ich arbeite in einem Bereich, der teilweise von Steuer- und Beitragsgeldern finanziert wird. Den Kostenträgern sind die bezahlten Löhne egal, sogar dann wenn es sich um Tariflöhne handelt. Bezahlt wird bestenfalls der Branchendurchschnitt, alles darüber ist ein Luxus des Arbeitgebers und wird nicht refinanziert. Wer sich das nicht leisten kann, muss die Dienstleistung ausschreiben und die eigenen Mitarbeiter entlassen. Oder aber, das Gesamtpaket wird zu teuer und die Leistung wird generell neu ausgeschrieben.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das Verrückte ist, den Auftraggeber kosten die Leute fast das Gleiche wie Feste, sie sind aber "flexibel" feuerbar. Dafür kassieren noch die Vermittler mit, so dass nur ein Minilohn hinten rauskommt.
Eine Lösung wäre eine feste Perspektive, Ausbildung, Aufstieg, Sozialleistungen, genau was abgebaut wurde, weil die Airlines niedrigere Gebühren wollten. Man hat die früheren Goodies der Arbeitnehmer (Festanstellung, Freiflüge, Airliner- oder Airport-Gefühl) einseitig als Gewinn zu den Auftraggebern verschoben und nun wundert man sich, dass man nicht mehr genug Leute findet.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.485
6.348
Und damit diese Lösung funktionieren kann braucht es leider auch die Möglichkeit, Personal bei Bedarf leichter abbauen zu können. Das deutsche System möchte die Arbeitnehmer schützen, verhindert aber gleichzeitig dass diese zu vernünftigen Konditionen eingestellt werden können. Zwischen dem amerikanischen Hire and Fire und der deutschen Quasi-Verbeamtung ist noch viel Platz für Lösungen in beiderseitigem Interesse. Und das würde nicht nur bei betriebsbedingten Kündigungen helfen. Wer nicht ins Unternehmen passt darf weder in die Arbeitslosigkeit kündigen, noch kann er vom Arbeitgeber gekündigt werden. Als Ausweg bleiben Schikanen und Abmahnungen, bis irgendwann ein verhaltensbedingter Grund konstruiert werden kann (von vielen anderen, ebenfalls unappetitlichen Möglichkeiten abgesehen).

Selbiges gilt übrigens auch für das Mietrecht, wenn der Vermieter selbst bei Mietnomaden keinerlei Handhabe hat und ... ähm ... wo waren wir? Ach ja, die Arbeitsplätze an Flughäfen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
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irdisch
Wenn ich ein paar Dutzend Flugzeuge bestelle, kann ich auch den Personalbedarf dafür hochrechnen. Man kann Personal auch an andere Standorte mitnehmen oder shuttlen. In der Airline-Branche seit Urzeiten üblich.
Aber solche Hilfssklaven ohne Rechte lassen das eben (zurecht) nicht mit sich machen. Da braucht man loyale Leute, die bleiben wollen, weil sie sich wohlfühlen und nicht gleich rausgeschmissen werden.
Ganz einfache Arbeitnehmer, wie LKW-Fahrer und Airport-Leute, werden wieder wichtiger. Manche Branchen haben das noch immer nicht bemerkt. Beim Fliegen braucht man auch bessere Leute, als reine Lagerarbeiter, Erntehelfer oder Leute in der Abbruchfirma. Das ist komplizierter. Geht mit der Sicherheitsprüfung los und mit Sprachen und Zusatzausbildungen und -berechtigungen weiter. Schon kleine Fehler machen riesige Kosten.
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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351
Ist das der Grund, warum es gerade soviel Chaos an den UK Flughafen gibt?
Ich könnte mir vorstellen, dass Leute z.B. in die IT Branche abwandern. Mit self-learning kommt man weiterals man denkt.
Ich kann mich ja taeuschen, aber in Deutschland (gerne auch in anderen Laendern) versucht man immer alle Servicejobs moeglichst billig zu haben, kein Wunder, wenn die Leute sich umorientieren.
Ich glaube nicht, dass die Leute jetzt auf Dauer in der Pflege bleiben. Es kündigen dort ja viele "Stamm-"Mitarbeiter, weil sie mit den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden sind.

@freddie.frobisher Natürlich ist das gewollt. Es geht doch nur darum, im internationeln Umfeld möglichst am günstigsten zu sein, damit man die anderen Konkurrenten unterbieten kann. Wie soll das sonst in so einem teuren Land wie Deutschland sonst gehen?
Praekaere Arbeitsbedigungen gibt es auch in der Wissenschaft, nicht nur bei den Niedriglohnjobs.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Wie sieht es aus mit Lehrer? Deutschland braucht doch Lehrer, vielleicht wandern dahin welche ab.
@Luftikus : Das ist die Ursache fuer das aktuelle Reisechaos an UK Flughaefen?
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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Ist das der Grund, warum es gerade soviel Chaos an den UK Flughafen gibt?
Ich könnte mir vorstellen, dass Leute z.B. in die IT Branche abwandern. Mit self-learning kommt man weiterals man denkt.
UK ist nochmal ein Fall für sich. Dort ist vieles nicht so streng reguliert wie bei uns, die Leute sind flexibler und können sich spontan in anderen Bereichen verwirklichen. Beispiel gefällig?
Ein hervorragender Laden, gegründet und betrieben von einem ehemaligen Senior VP von RR. Ein Ingenieur weniger für die Luftfahrt, ein Konditor mehr für die Menschen. Versuch mal in Deutschland, als Ingenieur eine Konditorei zu eröffnen. Das geht ganz einfach nicht, du könntest die Menschen ja vergiften.
 
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mf_2

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26.02.2016
1.823
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STR
Vielen Dank für die rege Beteiligung.

Dass ein Baggage Handler mit Mindestlohn keine große Loyalität zu seinem Arbeitgeber (bzw. den diversen Subunternehmern in der Kette) aufbaut ist klar.
Auch dass er sich nicht unbedingt für Mindestlohn generell den Rücken ruinieren will, geschenkt.

Aber deswegen zielte meine Frage neben der allgemeinen Komponente auch explizit auf die Siko-Mitarbeiter ab. Die sind wettergeschützt, überanstrengen sich körperlich nicht & haben eine gut sichtbare verantwortungsvolle Aufgabe. Des Weiteren dürfe das weiter oben angebrachte Argument "früher waren die bei der Airline angestellt, mittlerweile nicht mehr" auch nicht ziehen, da dass zwar für Checkin-Personal & Lounge-Betreuung zutrifft, für Siko-Personal afaik nicht. Die werden ja nicht von den Airlines, sondern von der BuPol eingekauft.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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UK ist nochmal ein Fall für sich. Dort ist vieles nicht so streng reguliert wie bei uns, die Leute sind flexibler und können sich spontan in anderen Bereichen verwirklichen. Beispiel gefällig?
Ein hervorragender Laden, gegründet und betrieben von einem ehemaligen Senior VP von RR. Ein Ingenieur weniger für die Luftfahrt, ein Konditor mehr für die Menschen. Versuch mal in Deutschland, als Ingenieur eine Konditorei zu eröffnen. Das geht ganz einfach nicht, du könntest die Menschen ja vergiften.
Danke schoen. Aber das glaube ich nicht. Ich habe einen Rechtsanwalt getroffen, der jetzt eine Fahrradwerkstatt leitet. Keinen Bock mehr auf den Stress in seinem alten Beruf. Wenn wir genau suchen, finden wir auch bestimmt Hippster-Baecker in Deutschland, die teures Sauerteig-Brot verkaufen, wenn es nach alter Tradition hergestellt wird. Klar, habe keine Statistiken darueber, nur meine Erfahrungen.
 

Razor2

Erfahrenes Mitglied
01.01.2020
982
1.332
Wobei ich echt nicht verstehe warum vieles nicht automatisiert wird?
Push-Back könnte man sehr leicht fahrerlos machen, genauso die Brücken. Die heutige Software ist gut genug im Verkehr zu fahren, da ist das Vorfeld viel berechenbarer.
Auch die ganzen anderen Fahrzeuge wären relativ einfach automatisierbar.

Die ganzen Check-In Tanten wären mit Self-Checkin Automaten die es eigentlich schon gibt ersetzbar. Genauso würde bessere IT auch das Boarding mit einer Person ermöglichen und man bräuchte nicht 2-3 Personen.

Man könnte dadurch eine ganze Menge Personal einsparen und anderweitig einsetzen wo keine Automatisierung möglich ist.
 

Chaoskind

Reguläres Mitglied
01.10.2010
42
9
Wenn man dann hört, dass auch Hygene-Faktoren nicht sauber funktionieren (z.B. korrekte und zeitnahe Lohn-Abrechnungen mit Zulagen etc, zugesicherte freie Tage) gehen die (neuen) Mitarbeiter auch ganz schnell wieder weg. In anderen Branchen funktioniert das.

Insb. die Arbeit in den Impfzentren hat dort wohl vielen gezeigt, das es auch besser geht.
 
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Luftikus

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08.01.2010
21.583
7.086
irdisch
Also man könnte eine ganze Menge Personal sparen.
Das ist aber auch ein Teil des Problems: Es zerfällt in dutzende Firmen, die separat arbeiten. Niemand macht einen Handgriff woanders, was früher üblich war. Späte Ankunft: Feuerwehr lädt mit Koffer aus. Nichts gegen Automatisierung, aber man braucht eben doch Flughafen-Spezialisten, die das Gewerbe richtig kennen, keine reinen Hilfskräfte ohne den richtigen Überblick. Dabei muss man auch nicht alle Fehler immer wieder neu machen.

Die Flugbranche war Jahre lang extrem durch nicht endendes Wachstum verwöhnt. Da sind viele Entwicklungen noch nicht richtig angekommen. Dem Sklaventum steht auf der anderen Seite oft eine Art Behördenmentalität gegenüber. Man bräuchte wieder mehr Konkurrenz.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.485
6.348
Ich denke an meinen Ausflug nach KZS zurück. Leider bin ich dort nur gelandet, und habe deswegen nichts vom Treiben vor dem Abflug mitbekommen. Ich würde mich aber sehr wunden, wenn in der alten Hütte mehr als 3 Personen für Check-In, Gepäck, Ground Handling, Feuerwehr und den gesamten Rest tätig gewesen wären. Und falls Alexandros mal Urlaub hat oder krank wird, dann macht Nikos den Job eben mit.

An einem großen Airport mit unterschiedlichen Dienstleistern funktioniert das einfach nicht. Selbst wenn der Wille vorhanden wäre, wäre das Experiment spätestens beim ersten Arbeitsunfall bei einer fachfremden Aufgabe beendet.
 

Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
3.259
1.263
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Wobei ich echt nicht verstehe warum vieles nicht automatisiert wird?
Push-Back könnte man sehr leicht fahrerlos machen, genauso die Brücken. Die heutige Software ist gut genug im Verkehr zu fahren, da ist das Vorfeld viel berechenbarer.
Auch die ganzen anderen Fahrzeuge wären relativ einfach automatisierbar.

Die ganzen Check-In Tanten wären mit Self-Checkin Automaten die es eigentlich schon gibt ersetzbar. Genauso würde bessere IT auch das Boarding mit einer Person ermöglichen und man bräuchte nicht 2-3 Personen.

Man könnte dadurch eine ganze Menge Personal einsparen und anderweitig einsetzen wo keine Automatisierung möglich ist.
Stimmt fast. Auch für den automatischen Pushback braucht es aber jemand der das Ding bedient. Auf vielen Airports brauchst Du aber auch noch Headset Personal und Wingwalker. Bei dem Verkehr auf dem Vorfeld heutzutage lauern überall Gefahrenquellen.
Check-in Automaten sind auch nur was für Leute die mit normalem Gepäck reisen. Sobald eine Großfamilie mit 1000 Taschen Koffern und sonstigem Geraffel auftaucht kommt das System an seine Grenzen.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Das ist aber auch ein Teil des Problems: Es zerfällt in dutzende Firmen, die separat arbeiten. Niemand macht einen Handgriff woanders, was früher üblich war. Späte Ankunft: Feuerwehr lädt mit Koffer aus. Nichts gegen Automatisierung, aber man braucht eben doch Flughafen-Spezialisten, die das Gewerbe richtig kennen, keine reinen Hilfskräfte ohne den richtigen Überblick. Dabei muss man auch nicht alle Fehler immer wieder neu machen.
Danke. Aber niemand will mehr angemessen für Spezialisten bezahlen, oder sehe ich das falsch? Warum sollte man auch mehr einen Handgriff machen, für den man nicht bezahlt wird? Würden Leute in besser verdienenden Jobs umsonst arbeiten? Ausserdem muss man heutzutage selbst sehen, dass man soviel wie möglich verdient. Rentenarmut, Inflation, hohe Energiekosten. Ich denke, man kann den Arbeitnehmern keinen Vorwurf machen, wenn diese sich woanders umschauen.

Die Flugbranche war Jahre lang extrem durch nicht endendes Wachstum verwöhnt. Da sind viele Entwicklungen noch nicht richtig angekommen. Dem Sklaventum steht auf der anderen Seite oft eine Art Behördenmentalität gegenüber. Man bräuchte wieder mehr Konkurrenz.
Wo braucht man mehr Konkurrenz? Bei den Airlines gibt es die doch. Aber diese wollen doch auch max. Profit und versuchen auf Kosten anderer ihre eigenen Kosten zu drücken. Oder sehe ich das auch hier falsch?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wobei ich echt nicht verstehe warum vieles nicht automatisiert wird?
Vielleicht noch eine Anmerkung dazu. Wer programmiert das etc?
 
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