Ich arbeite in der IT-Beratung und -entwicklung. Kunden meist Anlagen- und Maschinenbau.
Bei meinem Arbeitgeber (IT-Beratungsfirma, kleiner Mittelstand) gab es kaum internationale Reisen - außer für mich, da ich am besten Englisch konnte und solchen Reisen nicht abgeneigt bin/war.
Das führte dann aber auch dazu, dass die Vorstellung einer langen Dienstreise etwas romantisiert war ("ist doch wie Urlaub") und natürlich nur Y gebucht wurde - auch auf USA-Flügen. O-Ton des Projektleiters damals: Wieso denn Business-Klasse, es sind doch alle Sitze gleich schnell?
Durch die Anreisen während der Woche und das nicht-Arbeiten-können in der Eco kam ich dann nicht mal wirklich auf meine Stunden bei solchen Dienstreisen und das kann's dann ja auch nicht sein.
Das beste war, dass wenn der Kunde dabei war, er natürlich C geflogen ist - ich durfte dann trotzdem (meist) hinten sitzen - außer der Kunde hat nicht nur seine Leute sondern auch mich mal mit einem Wartelisten-Upgrade via PPB-Punkten bedacht - was auf zwei von insgesamt 18 Long-Haul legs geklappt hat.
Nachdem man nach den ersten Reisen in die USA langsam begriffen hat, warum ich C will (1.93m Körpergröße, schlafen können nach einer 50h Arbeitswoche, Arbeiten können auf dem Hinflug -> nicht etwa wegen des tollen Essens ...) und mich aber immer wieder damit vertröstet hat, dass man sich bei den nächsten Reisen ggü. dem Kunden dafür einsetzt, C bezahlt zu bekommen und es nie durchgezogen hat ("Kunde will nicht" -> ja warum auch? Der hatte sich ja schon dran gewöhnt, dass wir flugtechnisch alles mit uns machen lassen) habe ich dann nach 3 Jahren Eco-Langstreckenfliegerei die Reißleine gezogen und mich mit der IT-Beratung selbstständig gemacht.
Zu meinem alten AG habe ich aber nach wie vor ein gutes Verhältnis und auch den Eco-only Kunden bediene ich paradoxerweise weiter - buche meine Flüge aber nun selbst in C (bekomme aber nur eine Eco-ähnliche Flugpauschale vom Kunden). Das ist dann kein ganz so großes Verlustgeschäft wie als Angestellter, der C ggf. privat hätte bezahlen dürfen.
Zum SEN wird es alleine deswegen schon nicht reichen, da ich Bestprice-Bucher bin und deswegen zum Beispiel mein nächster Langstrecken-Flug via OW stattfinden wird.
FTL könnte dieses Jahr sogar knapp drin sein. Wäre dann auch das erste Mal.
Zusammenfassend kann man denke ich sagen, dass es kritisch ist, wenn du der einzige international Reisende in der Firma bist. Dann bist du eben erstmal "Einzelschicksal". Auch solltest du ggf. einfach gleich im Bewerbungsgespräch danach fragen, wie gereist wird. Habe ich damals auch gemacht und da hieß es "Bahn 1. Kl. und alles was weiter weg ist als HAJ wird geflogen". Ich war der Meinung, dass man, wenn man schon 1. Klasse Bahn fährt, auch BC fliegen würde - leider weit gefehlt.