Natürlich gibt es auch den Business-Kasper, der fünf Bins benötigt und sich einen Dreck um den Rest der Welt schert, keine Frage, aber zumindest nach meiner subjektiven Erfahrung stehen die meisten schon mit Flüssigkeiten, Notebookt/Tablet in der Hand da, bevor sie überhaupt ans Band kommen. Die haben ihren Kasumpel dann schneller verräumt als der Urlauber überhaupt seine Jacke ausgezogen hat.
Das ist es auch, was mich bei dieser Situation nervt. Der Fall, dass die Ecoschlange kilometerlang ist, das Kontrollpersonal am Fast Track aber Däumchen dreht, dürfte an den großen Flughäfen eher nur theoretisch existieren (und selbst wenn, dann kann man ja sofern baulich machbar auch Ecopasssagiere rüberholen). Mir ist jetzt nicht wirklich ersichtlich, wie eine Aufhebung des Fast Tracks den Durchsatz irgendwie erhöhen würde. Im Gegenteil, da das Aufkommen ja nicht über den Tag gleich verteilt ist, kommt es immer wieder zu Spitzenlasten. Da sollte man doch froh sein, wenn (zumindest tendenziell) eine Schlange gut läuft, dann sind zumindest diese Leute weg - ob das nun die C/Gold-Paxe sind oder nicht ist dahingehend ja egal, durch die Secu müssen sie alle.
Ich lehne mich da evtl. etwas zu weit aus dem Fenster aber ich würde behaupten, dass es mehr Sinn machen würde zu versuchen etwas mehr Ordnung hineinzubringen, z.B. Möglichkeiten zu eröffnen, dass Passagiere leichter ihre Elektronik und Flüssigkeiten schon während der Wartezeiten auspacken, nochmal persönlich auf Flüssigkeiten, Stiefel, Jacken, Gürtel, usw. angesprochen werden (Schilder werden hierzulande ja gerne komplett ignoriert) und nachdem das Gepäck durch den Scanner ist, das Band frei machen und nach Möglichkeit anderswo zusammenpacken. Dafür bedürfte es möglicherweise Personal aber eben kein besonders Geachultes.
Die eigentliche Kontrollgeschwindigkeit kann man vermutlich nicht so ohne Weiteres erhöhen (wobei ich mich in Frankfurt schon frage, wieso das gefühlt halb so schnell abläuft wie in München), aber jeder "Fehler" erhöht die Kontrolldauer massiv - gelänge es diese Fehlerzahl auf das unvermeidbare Minimum zu drücken, dann ist da in meinen Augen ein erheblicher Effizienzgewinn möglich.
Das bleibt aber vermutlich Wunschdenken weil, entschuldigt meinen Zynismus, der Deutsche sich grundsätzlich nichts sagen lässt, vor allen Dingen wenn er selbst das Problem ist. Ist ja bei der Bahn nicht anders, die meisten verspäteten Abfahrten kommen doch grundsätzlich deshalb zustande weil für 2/3 der Fahrgäste ein Zug maximal 25m lang ist und zwei Türen hat...