Reisen nach Corona

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adrian1811

Reguläres Mitglied
24.03.2020
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Er hat doch bereits angekündigt, dass seiner Meinung nach fliegen ab Juni wieder großflächig möglich sein wird und er dann so viele Günstigtickets raushauen möchte, wie es eben geht.

MOL ist ja bekannt dafür, seine Meinung gern und lautstark kund zu tun. Es bleibt aber eben seine Meinung.

Die diversen Prognosen von Eurocontrol und DFS sehen jedenfalls etwas anders aus, da wird im Juni eher mit Werten von 25% des Vorjahresverkehrs kalkuliert und erst im Januar 2021 werden 80% des Vorjahres erreicht.

Aber auch das sind eben nur Prognosen und Berechnungen, wie sich das alles wirklich entwickeln wird, kann derzeit einfach niemand beantworten. Zumindest nicht seriös.
 
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Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
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Südbaden
Wenn es 6 Monate nach einem Sturz auf Null schon wieder bei 80% wäre, könnte man im Rückblick sagen, daß die Krise weit weniger schlimm war als befürchtet. Hoffen wir das beste!
 
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adrian1811

Reguläres Mitglied
24.03.2020
33
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Wenn es 6 Monate nach einem Sturz auf Null schon wieder bei 80% wäre, könnte man im Rückblick sagen, daß die Krise weit weniger schlimm war als befürchtet. Hoffen wir das beste!

Von Ende März bis Januar sind aber eher 9 Monate als 6...Aber generell gebe ich dir Recht, wenn es so sein sollte, können wir uns wohl alle glücklich schätzen!

Man muss dazu sagen, das ist nur eins von mehreren "Planungsszenarien", das im Moment als das wahrscheinlichste angesehen wird. So Dinge wie eine mögliche zweite Infektionswelle im Spätsommer oder nach möglichen Lockerungen würden das natürlich ganz anders aussehen lassen.
 
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Andreas0007

Reguläres Mitglied
09.05.2015
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Wird das Reisen nach Corona teurer?

Hallo Genossen,

was sind eure Meinungen zu meiner Frage?

Wird das Reisen nach Corona teurer, da einige Hotels und Fluggesellschaften pleite gehen, der mittlere Platz vorerst aus Sicherheitsgründen freigelassen wird und der Ölpreis wieder anzieht?

Oder eher das Gegenteil, da weniger Leute aus Angst die Fernreise antreten werden und die Reisebranche die wenige Nachfrage mit günstigen Angeboten abdecken wird?

Ich freue mich auf den Austausch!
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
Ich gehe davon aus, dass alles deutlich günstiger wird. Wir hatten sowohl im Angebot an Flügen und Unterkünften schon vor Corona deutliche Überkapazitäten. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage wird sich noch weiter erhöhen, da sich die Nachfrage bei Weitem nicht so schnell erholen wird wie das Angebot.

Wenn Hotels wieder öffnen dürfen, dann steht ja direkt wieder das volle Angebot zur Verfügung. Es macht ja keinen Sinn erstmal nur das halbe Hotel zu öffnen um sich an die Nachfrage anzupassen. Es fallen dann also nur Übernachtungsplätze raus, wo die Unterkunft schon während der Krise schließen musste. Das wird aber durch staatliche Hilfen nicht der Fall sein, die Zombies bekommen erstmal frisches Blut. Das Sterben setzt erst dann in den kommenden Monaten und Jahren ein. Am Anfang wird es erstmal einen selbstzerstörerischen Preiskampf um die paar Kunden geben, die sich wieder raus trauen. Man schaue sich nur Hongkong an, nicht gerade durch billige Hotelpreise bekannt, durch die Proteste die Monate davor und nun die Corona-Krise waren die Preise absolut im Keller.

Ähnliches wird auch in der Luftfahrt-Branche passieren. Zwar lassen sich da die Kapazitäten besser steuern und die Krise wird genutzt um so manch ungeliebt gewordenes Modell in den vorzeitigen Ruhestand zu schicken. Allerdings werden auch dort die Kapazitäten recht schnell wieder hochgefahren werden. Natürlich nicht auf 100%, aber doch wesentlich schneller als die Nachfrage zurück kommt. Liegt einerseits daran, dass eine Mindestzahl an Flügen stattfinden muss damit Slots gehalten werden können und die Crews auf ihre Stunden kommen. Primär aber daran, dass die Airlines nicht Staatshilfen in Milliardenhöhe erhalten werden mit der Aussicht, dass sie sich erstmal gesund schrumpfen und die halbe Belegschaft auf die Straße setzen. Also da werden die Regierungen der Welt alles unternehmen um Massenentlassungen in der Branche zu verhindern. Selbst bei einer Condor wird ja derzeit über staatliche Rettung geredet. Vor einem halben Jahr zeigte der Staat daran kein großes Interesse. Auf der anderen Seite werden viele CEOs aber mit dem Staat im Rücken, endlich die große Chance wittern, die schon so lange erwünschte Marktkonsolidierung zu forcieren. Das wird dann den Preiskampf weiter verschärfen, letztendlich kommt ja für die Verluste der Steuerzahler auf.

Fazit: Ich rechne keineswegs mit höheren Preisen, vielleicht langfristig, aber direkt nach der Krise werden wir ein unrühmliches Race to the Bottom erleben, wo sich Airlines und Hotels mit einem Sale nach dem anderen um die Paar verbliebenen Kunden prügeln. Das ist nicht nur meine Prognose für die Reisebranche, sonder für alle wo es zuvor schon ein massives Überangebot gab. Also in eigentlich allen Branchen, von der Landwirtschaft über die Industrie bis zur Dienstleistung. Ich fürchte, wir werden in eine massive Deflationsspirale fallen.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.136
8.385
BRU
Ich bin da eher skeptischer. Das mit dem Überangebot und billigen Tickets würde vielleicht gelten, wenn von heute auf morgen alle Beschränkungen wegfallen, und Flüge wieder mehr oder weniger wie vor Corona stattfinden. Und es somit tatsächlich ein Überangebot gibt.

Nur genau daran glaube ich nicht. Ich würde zumindest in einer ersten Phase eher von einem beschränkten Flugangebot ausgehen. Sei es wegen möglicher Distanzregeln (nur deutlich weniger Plätze im Flugzeug besetzt), sei es, weil kein Land sofort einen Massentourismus zulassen wird, und es auch da Beschränkungen geben wird. Und dementsprechend eher höhere Preise. Die Nachfrage sehe ich nämlich umgekehrt durchaus („Urlaub, sobald es wieder geht“).

Und ich glaube eher, dass es noch sehr lange dauern wird, bis Flugverkehr und (internationaler) Tourismus wieder ein Niveau wie vor Corona erreichen wird.

Sind aber natürlich alles nur Spekulationen.
 

denkigroove

Erfahrenes Mitglied
01.02.2010
6.620
4.653
SNA
Zumindest auf Langstrecke spielt ja Cargo auch eine wichtige (und wirtschaftliche) Rolle, so dass manchmal der Passagier nur add on ist. Wenn somit die Strecke wieder geöffnet wird und die Airline diese fliegt kann man je nach Nachfrage auch die Tickets "verramschen" falls die Nachfrage gering ist.
Qatar ist ja bzw. fliegt ja aktuell diverse Strecken und die Rückflüge sind/waren oft gut voll - jedoch der Hinflug meistens leer. Bei der Unterhaltung mit einem Flugbegleiter meinte er, dass die Auslastung (war nach SIN) gering ist aber Cargo komplett voll. So wird das auch zu anderen Destinationen sein, wo viele Airlines den Flugbetrieb eingestellt haben.
 
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christianskas

Erfahrenes Mitglied
06.11.2010
1.012
311
Lviv, Ukraine - Düsseldorf
Wenn Hotels wieder öffnen dürfen, dann steht ja direkt wieder das volle Angebot zur Verfügung. Es macht ja keinen Sinn erstmal nur das halbe Hotel zu öffnen um sich an die Nachfrage anzupassen...

Glaube ich nicht. Es macht doch eher Sinn, wenn man die Hotels zunächst gar nicht mehr eröffnet. In vielen Städten gehören direkt mehrere Hotels zu einer Gruppe. Da wird man abwägen wo es sich lohnt und wo man noch ein Jahr länger die Türen geschlossen hält. Lieber zwei Hotels in guter Lage voll, als fünf Hotels über die Stadt verteilt und mit durchweg schlechter Auslastung. Viele Hotels haben eventuell gar nicht mehr die finanziellen Möglichkeiten um vollständig zu öffnen oder um großartige Rabatte zu gewähren. In klassischen Urlaubsregionen hat man es doch die vergangenen Jahre über gesehen: Tunesien, Ägypten, Türkei. In der Krise waren viele Hotels zu. Wenn es überhaupt eine Wiedereröffnung gab, dann nicht direkt nach dem Ende der Krise, sondern oft erst zwei, drei Jahre später.

Bei den Airlines ist doch schon klar, dass nicht mit dem vollen Programm gestartet wird. Ryanair kann (trotz Ankündigung) nicht das volle Programm mit Flügen für einen oder zehn Euro durchführen. Flüge die es jetzt schon zu buchen gibt werden später noch radikal gestrichen. Man sieht doch schon jetzt: Ryanair, Wizz Air, Lufthansa, Austrian... Alle haben Flüge für den Mai im Angebot. Aber komischer Weise sagen alle führenden Manager, dass man wohl erst wieder im Sommer oder Herbst fliegen wird. Und dann mit reduziertem Angebot an Flügen (20 Prozent oder so). Natürlich gibt es ein paar Ziele die man ohne Problem direkt wieder füllen kann. Nur der Großteil der Flüge auf Umsteige-Strecken oder Provinz-Airports wird ziemlich leer bleiben. Eine niedrige Auslastung plus niedrige Preise...? Dann sind die restlichen Millionen in den Kassen der Fluggesellschaften spätestens im Winter verbrannt und es rollt eine zweite Pleite-Welle an. Bei der Streichung von Flügen würde ich auch nicht auf das momentan noch geltende Recht für Fluggäste rechnen. Kostenlose Umbuchungen oder Umbuchungen auf Fremd-Airlines wird es für einen gewissen Zeitraum vielleicht nicht mehr geben. Egal wie die Diskussion noch vor einem Monat aussah oder welche Forderungen man da als Fluggast noch stellen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
6.475
5.492
LEJ
Noch eine Überlegung: könnte eine höhere Arbeitslosigkeit die Hotel- und Flugpreise drücken? Es sind weniger Leute beschäftigt, dadurch existiert weniger Geld was ausgegeben werden kann, die Leute reisen dann nicht mehr (so viel), dadurch bleibt die Kundschaft aus, die Preise fallen um Leute mit weniger Geld wieder anzulocken.

Ist das möglich? Habe von dem Thema keine Ahnung. ;)
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.400
2.256
Corona-Land
Beschäftige mich gerade mit dem Kauf von Hotelgutscheinen.

Diese sind z.Z. extrem günstig und drei Jahre gültig.

Müsste doch eine WIN-WIN Sache sein, oder?

Werde es wohl machen. LG
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.004
4.131
GRQ + LID
Noch eine Überlegung: könnte eine höhere Arbeitslosigkeit die Hotel- und Flugpreise drücken?

Ja, aber deine These ist nur einen komplizierten Weg um zu erklären dass bei weniger Nachfrage die Preise senken :)

Nicht zu vergessen ist übrigens auch dass wohl viele Geschäftsreisende entdeckt haben, dass per Webkonferenz sich auch vieles erledigen lässt. Das wird die Nachfrage warscheinlich auch erheblich senken lassen. Man kann schon mal darüber nachdenken was das bedeuten wird für Reisefreudige wie wir.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
10.657
4.972
wichtig bei der Betrachtung ist, was man mit "nach Corona" meint. "Nach Conrona", wann auch immer das ist, bedeutet für mich, dass keine physischen Restriktionen mehr bestehen, dass kein Mittelsitz freigehalten werden muss und dass auch keine epidemisch motivierten Reisebeschränkungen mehr bestehen.
Somit reden wir über die Frage nach der Auswirkung einer globalen Wirtschaftskrise, die besonders den Reise- und Freizeitsektor trifft.

Was man auf jeden Fall sagen kann:

- Einige Fluggesellschaften, Reiseanbieter, Hotels usw. sind pleite und steigen nicht mehr ein. Die Konsolidierungsprozess, den wir bei den Fluggesellschaften in den letzten Jahren gesehen haben, wird dadurch befeuert. Diese Entwicklung führt zu höheren Flugpreisen. Das haben wir spätestens seit der Pleite von AB so erlebt. Falls jetzt z.B. Norwegian aus dem Markt ausscheidet, wird das für die betreffenden Strecken auch weiter in diese Richtung gehen (es ist ja nie schwarz/weiß, sowas sind immer Tendenzen).
- Wenn global die Wirtschaft wieder anzieht, wird auch der Ölverbrauch anziehen und damit der Ölpreis. Wie die Förderländer, die ja aktuell extrem hohe Einnahmeverluste haben, darauf regieren werden (z.B. Ausweitung der Produktion bzw. in welchem Maße), bleibt zu sehen.
- Anderseits gibt es ein Überangebot an gebrauchten Flugzeugen auf dem Markt, selbst wenn die Flugzeughersteller ihre Produktion notgedrungen runterfahren, gibt es da Überschuss. Selbiges gilt für Kreuzfahrtschiffe. Das ist totes Kapital, das nach Einsatz sucht. Außerdem gibt es einen Überschuss an ausgebildeten Piloten, deren einziges Asset ihre Fluglizenz (die wohl auch verfällt, wenn sie nicht entsprechend eine Mindestmenge an Flügen machen) und -erfahrung ist. Also im Grunde gute Bedingungen, neue Fluggesellschaften zu gründen bzw. bestehenden Betrieb auszuweiten, sobald die Nachfrage wieder da ist.
- Hotelpreise werden sich regional sehr unterschiedlich entwickeln. Viele Länder und Regionen hängen stark oder auch existenziell vom Tourismus ab. In diesen Ländern wird es zu einem Preiskampf um ausländische Gäste kommen, sobald Reiserestriktionen weg sind. Dazu kommt als Effekt noch die Währungsentwicklung (einschließlich derjenigen des Euros und des Dollars). Ich bin kein Währungstheoretiker, aber ich vermute, das Währungen von Schwellenländern, die stark von der Krise wirtschaftlich getroffen sind/sein werden, in den Keller gehen. Man schaue z.B. auf die Türkei, aber vielleicht auch auf Länder wie Thailand.

Wie sich eine wie auch immer und wie lange Übergangsphase gestaltet, wenn es eben noch nicht "nach Corona", sondern eigentlich "in mitten von Corona" ist, hängt m.E. sehr von den epidemischen und politischen Entwicklungen ab. In einer Phase, in der Reisen möglich ist, aber beschränkt (z.B. auf das Inland), werden die dortigen attraktiven Angebote natürlich eher teurer. Das ist aber ein Übergangseffekt.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.136
8.385
BRU
Bei den Airlines ist doch schon klar, dass nicht mit dem vollen Programm gestartet wird. Ryanair kann (trotz Ankündigung) nicht das volle Programm mit Flügen für einen oder zehn Euro durchführen. Flüge die es jetzt schon zu buchen gibt werden später noch radikal gestrichen. Man sieht doch schon jetzt: Ryanair, Wizz Air, Lufthansa, Austrian... Alle haben Flüge für den Mai im Angebot. Aber komischer Weise sagen alle führenden Manager, dass man wohl erst wieder im Sommer oder Herbst fliegen wird. Und dann mit reduziertem Angebot an Flügen (20 Prozent oder so).

(...)

Bei der Streichung von Flügen würde ich auch nicht auf das momentan noch geltende Recht für Fluggäste rechnen. Kostenlose Umbuchungen oder Umbuchungen auf Fremd-Airlines wird es für einen gewissen Zeitraum vielleicht nicht mehr geben. Egal wie die Diskussion noch vor einem Monat aussah oder welche Forderungen man da als Fluggast noch stellen konnte.

Denen trauen ich aktuell zu, dass sie dann auch bei der Ersatzbeförderung mit Tarifdifferenz anfangen. Gebuchter Flug BRU-MUC gestrichen? Sie können gerne gegen Aufzahlung auf Y/ J auf einen früheren oder späteren am gleichen Tag umbuchen :sick:
 

Abstürzer

Reguläres Mitglied
08.09.2016
94
3
ich denke dass es kurzfristig teurer wird wenn die ersten Urlaubsländer wieder öffnen.

Viell. muss der Corona Urlauber auch 2 schnelltests bezahlen. einen bei einreise und einen und einen bei ankunft im heimatland
das der mittelplatz frei bleibt glaube ich nicht, denn der mindestanstand von 1.50m bliebe trotzdem nicht gewahrt.

dann wird es sich bald auf normalem niveau einpendeln.
es wird eher hohen nachholbedarf geben so dass lockangebote unnötig sind
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.508
6.377
Ein für mich sehr wichtiger Faktor ist die Unsicherheit. Wie geht man als Konsument damit um, dass man eine Leistung vor Erhalt bezahlen muss, und die involvierten Unternehmen allesamt von einer Insolvenz bedroht sind? Reisebüro, Veranstalter, Airline, Hotel ... wie wird die Branche zu Weihnachten aussehen? Die Branche muss also reagieren, die Frage ist nur wie.

  1. Man senkt den Preis so sehr, dass dem Konsumenten die Unsicherheit egal ist. Die eigenen Herstellungskosten stehen dieser Strategie im Weg.
  2. Man sichert den Konsumenten finanziell ab. Die Versicherung wird den Preis nach oben treiben.
  3. Man lässt sich die Leistung erst nach Erhalt bezahlen. Das wird die Liquidität der Anbieter massiv verschlechtern.
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
10.657
4.972
Nicht zu vergessen ist übrigens auch dass wohl viele Geschäftsreisende entdeckt haben, dass per Webkonferenz sich auch vieles erledigen lässt. Das wird die Nachfrage warscheinlich auch erheblich senken lassen. Man kann schon mal darüber nachdenken was das bedeuten wird für Reisefreudige wie wir.

dieser Effekt wird auf jeden Fall nachhaltig sein, und es gab ihn bereits vor Corona (ausgelöst durch technische Entwicklungen und Verbreitung von Kommununikationstechnologie); er wird jetzt nur beschleunigt. Das war bereits im Zuge der Finanzkrise 2008 zu sehen, dass Unternehmen mehr und mehr teure Geschäftsreisen reduzieren, um Kosten zu sparen; und als sie sahen, dass es auch so geht und sie ihre Regelungen und Prozesse eh angepasst hatten, blieben sie tendenziell auch dabei (YMMV). Jetzt wird diese Entwicklung verstärkt auch auf das Thema Bürostandorte übergreifen. Homeoffice wird sicher nicht flächendeckend das neue Normal, aber die Tendenz wird zunehmen, zusammen mit Trends wie Desk Sharing usw.; letztlich mit dem Effekt, dass weniger Bürofläche genutzt werden wird und stattdessen in Technologie und Prozesse für Telearbeit investiert wird. Auch hier: hängt stark von der Branche ab natürlich. Den Wert von Büroimmobilien wird es zumindest nicht steigern.
Die Tendenz, dass Firmen weniger für Geschäftsreisen auszugeben bereit sind, wird anhalten; die Fluggesellschaften spüren diesen Trend bereits seit Jahren und passen ihr Angebot/ihre Kalkulation entsprechend an (z.B. in der Reduzierung des enthaltenen Service. Die Tendenz, dass z.B. Aufgabegepäck extra kostet, hat ja mittlerweile selbst die Langstrecke bei vielen Anbietern erreicht).

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die wichtigste Einflussgröße für die Preisentwicklung das Ausmaß an Wettbewerb ist. Dieser Grundsatz wird sich m.E. auch in Zukunft nicht ändern.
 
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
.de
Meine Prognose ist, dass man in den ersten Monaten durchaus Schleuderpreise sehen wird, um Flieger zu füllen, dann aber die Entwicklung bei Business/Leisure Strecken unterschiedlich sein wird.

Bei Business Strecken werden viele Geschäftsreisenden, die ja andere quersubventionieren, ausbleiben, daher werden die Preise Richtung USA zB oder innerdeutsch anziehen.

Bei touristischen Destinationen wird es vom Grad des Rückgangs des verfügbaren Nettoeinkommens abhängen. Hier werden potenzielle Passagiere mehr auf den Preis schauen und das wird die Stunde von FR, Easy und Wizz sein, die versuchen werden, ihre hochpreisige Konkurrenz, die nicht günstig produzieren kann, v.a. die EW, zu erledigen. Danach werden die LCCs ihre Preise doch auch anziehen.

Auf bestimmten Strecken, v.a. bei typischen Seniorendestinationen wie AGP, werden Kapazitäten schrumpfen. Die Risikogruppe wird es sich vor jeder Buchung zweimal überlegen und Länder mit unzureichender medizinischer Versorgung (wie zB Thailand) meiden.

Im Grunde werden wir uns am Anfang in etwa 2002 wiederfinden.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.508
6.377
Meine Prognose ist, dass man in den ersten Monaten durchaus Schleuderpreise sehen wird, um Flieger zu füllen, dann aber die Entwicklung bei Business/Leisure Strecken unterschiedlich sein wird.
LCCs wie Ryanair werden diese Strategie vermutlich verfolgen. Sie kommen ohne Staatshilfen durch die Krise, und möchten die Flugzeuge schnellstmöglich gefüllt sehen. Network Carrier von nationaler Bedeutung werden vom Staat am Leben gehalten. In Zeiten von Klimawandel und Flugscham (das Wort habe ich seit Wochen nicht mehr gehört, danke Corona) wäre es nicht argumentierbar, dass durch Steuergelder Billigtickets subventioniert werden.
 

ponyhofinsasse

Erfahrenes Mitglied
23.08.2017
3.211
13
... Die Risikogruppe wird es sich vor jeder Buchung zweimal überlegen und Länder mit unzureichender medizinischer Versorgung (wie zB Thailand) meiden....

Die medizinische Versorgung ist, zumindest in touristischen Gebieten, besser als die in Deutschland ;)
Die Unkenntnis darüber (wie auch bei dir anscheinend) könnte die Leute vielleicht abhalten
Thailand daher sehr schlechtes Beispiel
 
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
.de
Die medizinische Versorgung ist, zumindest in touristischen Gebieten, besser als die in Deutschland ;)
Die Unkenntnis darüber (wie auch bei dir anscheinend) könnte die Leute vielleicht abhalten
Thailand daher sehr schlechtes Beispiel

https://www.bangkokpost.com/business/1900975

The country has just 200 ventilators that can trap air without spreading the virus, and most of them are in use.

Viele Grüße an den Ponyhof.
 

ponyhofinsasse

Erfahrenes Mitglied
23.08.2017
3.211
13

In Thailand sind bisher insgesamt 47 Menschen daran gestorben, kann also alles nicht so schlecht sein.
Die Berichterstattung ist schon sehr merkwürdig.

790 Personen befinden sich aktuell in medizinischer Versorgung, aber die 200 Plätze sind fast belegt ?
Das hiesse das 25% der Infizierten Beatmung benötigen würden. Nicht sehr glaubwürdig

Nicht alles was in der Zeitung steht sollte man glauben, zumal die BP auch eher BILD Niveau hat.

Edith: aber nebenbei bemerkt sollten Risikogruppen eh keine Reisen in den nächsten Monaten antreten, egal wohin
 
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hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.092
637
Bei der Streichung von Flügen würde ich auch nicht auf das momentan noch geltende Recht für Fluggäste rechnen.

Derzeit bewegt sich in der EU nichts, was das belegen würde. Ich rechne auch fast nicht mehr damit.

So oder so ist es für die Airlines immer eine Balance. Wenn zu viel Widerstand - in Form von Klagen durch die Verbraucher oder deren Fluggastportale - kommen, wird es irgendwann zu teuer. So lange man es etwas unter dem Deckel halten und sich eine Mehrheit an Kunden erhalten kann, die sich Abspeisen lassen, lohnt es sich. Aber unbegrenzt ausweiten läßt sich so ein Konzept nicht, ohne daß es kollabiert. Irgendwann häufen sich die Prozesse einfach zu sehr und dann will auch der Gesetztgeber plötzlich nicht mehr so unbeschränkt der Lobby folgen. Aktuell ist schon mit einer Klagewelle zu rechnen wegen den Erstattungen. Und der Trend zum Einsatz der Fluggastrechtportale war schon vor der Krise sichtbar.

Hotelpreise werden sich regional sehr unterschiedlich entwickeln. Viele Länder und Regionen hängen stark oder auch existenziell vom Tourismus ab.

Ich denke auch, daß das ebenso für Flugpreise gelten wird. Krisen erzeugen immer Gewinner und Verlierer. Je ausgeprägter die Krise, umso ausgeprägter wird Beides. "Never waste a good crisis" ist nicht umsonst so ein Meme der Raubtierkapitalisten. Wie erleben es gerade Live bei den Schutzmasken u.s.w.

Daher würde ich mit einigen extremen Schnäppchen, aber ebenso mit steigenden Preisen an bestimmten angesagten Zielen rechnen. "Rich get richer, poor get poorer" passiert in Krisenzeiten oft verstärkt. Warum soll das nicht auf dem Reisemarkt genauso gelten.