Rückkehr nach SGN und Vietnam in zwei Teilen

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sgnflyer

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29.12.2018
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DUS
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Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 1 und 2, Teil 1: Anreise nach BKK)​

Aufgrund eines erst am Morgen beendeten Streiks, wollten wir auf Nummer sicher gehen. Unser Plan war, früh am DUS zu erscheinen, in der Lounge noch etwas zu arbeiten und am MUC eine Kleinigkeit zu essen.

Der Plan schlug fehl. Im Folgenden schildere ich möglichst kurz, warum, ggf. gerne überspringen.

Anreise Chaos - Beginn

Bereits um 16:30 Uhr erreichten wir den DUS und stellten uns am Karneval-geschmückten Check-In an. Dort herrschte lediglich leichtes, Streikfolgen-bedingtes Chaos sowie irgendein Formular-Problem mit einem mitreisenden Hund. Nach einer halben Stunde waren wir die Koffer los.

Der große Zeitfresser kam im Anschluss: Aufgrund eines Sicherheitsproblems war der Zugang zum Sicherheitsbereich zunächst komplett gesperrt. Später durften stoßweise, lediglich Passagiere mit Abflug von B-Gates zur Siko. Eineinhalb Stunden lang erlebten wir Meckern, (gesperrten) Prio-Zugang fordernde Wichtigtuer, forsche Zurückweisungen, aggressive Franzosen, Spanier mit einem Abgesang auf Deutschland sowie wunderschön fluchende Italiener. Unsere ehemalige Vermieterin trafen wir auch noch. Sicherlich verpassten einige Passagiere die gebuchten Flüge. Zu meiner Überraschung, schien es EW zu gelingen, Gates von A nach B zu ändern, um deren Passagieren ein Durchkommen zu ermöglichen. Derweil lass ich auf dem Handy von einem Gepäckstück, welches eine Räumung und Sperrung des Flugsteigs A verursacht habe. Am Folgetag schaffte es die suboptimale Kommunikation in die Lokalpresse.

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Fünf Minuten vor Boarding-Beginn kamen wir am Gate an, der Besuch der SEN-Lounge fiel also aus. Wir lauschten diversen Durchsagen zu fehlenden Passagieren – die hingen natürlich alle an der jetzt überfüllten Siko. Am Boardkarten-Scanner bekamen alle Trolleys einen Delivery at Aircraft-Anhänger, anschließend brachte uns ein Bus zur laut FR24 vorgesehenen und ausgebuchten A320. Die Koffer gingen entsprechend mit in den Flieger und das übliche Chaos startete. Sogar in der C nahmen eigene Passagiere ihre Koffer direkt vor die Füsse.

Wahrscheinlich aufgrund ausgefallener Lounge-Besuche, nahmen nahezu alle C-Reisenden das ToH-Verpflegungsangebot wahr. Mir schmeckte es nicht, +1 fand es wohl in ganz Ordnung.

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Mit leichter Verspätung landeten wir am MUC. Wir hatten effektiv eine gute Dreiviertelstunde Zeit zum Umsteigen. Aufgrund von Wartungsarbeiten stand erstmal eine Busfahrt zum Satelliten an. Während unseres zehnminütigen Loungebesuchs gönnte ich mir ein Hefeweizen.

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Das Boarding der A380 begann mit leichter Verzögerung. Auf 22H und K angekommen, beschwerten sich zwei hörbare Berliner hinter uns, im lauten und aggressiven Ton, über vermasselte Sitzplatzänderungen. Einer der Reisenden hatte den reservierten Platz erhalten, der andere sollte plötzlich in Reihe 14 sitzen. Die Crew wollte einen Tausch organsierten. Pöbelnd zogen die beiden durch den Flieger und lobten überschwänglich Qatar und Emirates. Jetzt nahmen zwei ältere Herrschaften hinter uns Platz. Er wohl Lebenszeit-SEN, beklagte sich, seine Gattin sei trotz bezahlten C-Tickets auf Stand-by gesetzt worden, am Gate wäre Chaos gewesen, aber nun passe alles. In diesem Moment erschienen wieder die Berliner und forderten im frechen Ton samt aggressiver Körpersprache, die Plätze frei zugeben. Die Herrschaften wären zu dumm, die Boardkarten zu lesen, „Ar… hoch bekommen“. Mit bayerischem Akzent und diversen Schimpfwörtern wurde gekontert. Es folgten leichte Gewaltandrohungen, bald fand die Crew eine Lösung. Die beiden Berliner bekamen eine deutliche Ansage und andere, nebeneinanderliegende Sitzplätze. Die älteren Herrschaften ein Getränk aus der F. Leider folgte nun eine Art Nervenzusammenbruch.

Weitere, davon unabhängige, Aggressionen zwischen anderen Passagiergruppen lasse ich mal weg. So eine aggressive Stimmung an Board, einschließlich lauter Beschimpfungen und wohl semi-ernstgemeinter Gewaltandrohungen habe ich bislang noch nicht erlebt. Die Crew machte dabei einen guten Job und kümmerte sich engagiert um drei mitreisende (brave) Kinder. Bei einem Plausch in der Galley bestätigte eine Flugbegleiterin meinen Eindruck, dass es ein besonders schlimmer Flug sei.

Anreise Chaos - Ende

Um 22:59 Uhr hoben wir in den bayerischen Nachthimmel ab. Der Kabine des D-AIMK war dabei der gebrauchte Zustand anzusehen. Eines der Ablagefächer am Fenster war z.B. mit besserem Tesa zugeklebt, das andere funktionsfähig, dafür innen verdreckt,

Nach einem Aperitif orderten wir das Express-Menü mit Kalb.

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Für den Moment und die späte Uhrzeit genau das richtige.

Nach einmaligem Sitzplatz aufpumpen lassen und etwas Schlaf in der mal wieder viel zu warmen Kabine, wurde das Frühstück serviert. Die Pancakes hätte ich mir anders vorgestellt.

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Die für uns zuständige Flugbegleiterin verabschiedete sich herzlich, pünktlich folgte die Landung am BKK. Wir rollten u.a. an einer weiteren LH A380 (D-AIML) vorbei. Erst dachte ich an Streik-Auswirkung, war leider ein Medical.

Die Einreise brachten wir schnell hinter uns, die Koffer waren ebenso zügig eingesammelt. Um zum Hotel zu gelangen, wollten wir anstatt Grab heute mal wieder ein normales Taxi ausprobieren.

Ich meinte mich an bemannte Schalter innerhalb des Terminalgebäudes zu erinnern, diesmal zogen wir aber im Außenbereich ein Ticket aus dem Automaten.

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An Stellplatz 20 angekommen, gab es kleinere Verständigungsschwierigkeiten mit dem Fahrer. Im Ergebnis fuhr er uns, wie gewünscht, mit Meter zum Hotel Muse Bangkok Langsuan. Bezahlt haben wir inklusive Gepäck- und Flughafengebühr aufgerundete THB 400 (plus Toll).

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Am Hotel angekommen, wurden wir durch Chinese New Year-Schmuck empfangen und mussten in der dunkel gehaltenen Empfangshalle einige Minuten auf den Check-In warten.

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Neben Begrüßungs-Saft-Shots sollten wir ein Upgrade auf eine höhere Etage erhalten. Ein Late Check-Out um 13.00 Uhr wurde sofort verwehrt, ohne irgendetwas nachzuschauen. Dafür gab es einen Ausdruck mit den Platinum-Benefits. Über eine echte Lounge verfügt das Hotel nicht, es gibt jedoch eine Happy Hour im Steak Restaurant.

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Das Zimmer war ein leicht abgewohntes Eckzimmer im 21. Stock, offenbar gab es doch ein kleines, echtes Upgrade.

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Das Willkommensgeschenk ließ ich aufgrund kleiner Tierchen durch den Gepäckpagen abtransportieren. Der war sichtlich geschockt und drehte ein Handyvideo der um die Schokolade krabbelnden Insekten. Im normalen Foto ist nichts weiter zu erkennen. Am kommenden Morgen lebte auch der restliche Teil des Geschenks.

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Als nächstes besuchten wir, kurz vor deren Ende, die Happy Hour. Nichts Besonderes, die Auswahl an Snacks war eher klein, zumindest gab es eine Getränke-Karte. Wie im ganzen Hotel herrschte ein Mafia-Film-Ambiente, im Aufzug lief z.B. Musik mit eingestreuten Film-Dialogen (Scarface).

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Kurzer Blick auf das Gym und den Pool.

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Zuletzt bearbeitet:

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Das klingt ja mal nach einer nicht ganz so entspannten Anreise. Bei dem berichteten Chaos von der SiKo in Düsseldorf hätte ich ja schon keine Lust mehr gehabt. Dass die alte LH A380 von der Kabine keine Erfüllung ist, wäre ja zu erwarten, aber dass die mitreisenden Paxe solche Totalausfälle sind, unglaublich.

Ansonsten vielen Dank für die Bilder des Muse Langsuan, das ich lange auf meiner Liste hatte, aber irgendwie nie geschafft habe. Wenn ich Deinen Bildern und Ausführungen folge, scheint mir da aber weniger entgangen zu sein, als ich ursprünglich erwartet hätte.

Drücke die Daumen, dass es ab nun deutlich entspannter wird auf Eurer Reise!
 

sgnflyer

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29.12.2018
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DUS

Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 1 und 2, Teil 2: Ankunftsabend in BKK)​

Nach einer Dusche und etwas Erholung machten wir uns auf in Richtung Central Embassy Mall. Der Fußweg dauerte gute 10 Minuten. In der Mall war ebenfalls alles auf das Jahr des Drachens vorbereitet und umfangreich dekoriert.

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Ziel war das Restaurant Thong Smith Siamese Boat Noodles. Bei unserem letzten Bangkok-Besuch war uns ein starker Andrang vor Filialen dieser Kette aufgefallen. Angeboten wird gehobenes Street Food.

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Meine Entscheidung fiel auf „Beef Ball and Sliced Beef“ mit „Original Rice Noodles“, +1 entschied sich für die Variante mit zusätzlich Beef Shank und Tendon.

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Die dunkle Brühe aus (laut Wikipedia) dunkler Sojasauce, eingelegtem Tofu, verschiedenen Gewürzen und anscheinend etwas Rinderblut war von intensivem Geschmack und mit ordentlich Knoblauch in verschiedenen Varianten angereichert. Der Schärfegrad kann gewählt (oder vollständig abgewählt) werden. Mit der niedrigsten der drei verfügbaren Stufen waren wir zufrieden, in Deutschland wären dies wohl „drei Chilis“ gewesen. Die Reisnudeln hatten eine schöne Konsistenz und harmonierten wunderbar mit der Brühe. Das Fleisch war zart und schmackhaft, ein großer Anhänger von Beef Balls werde ich jedoch nicht mehr. Dazu hatten wir Plum Soda und Longan Saft.

Auch der Schärfe wegen, entschieden wir uns für ein kleines Dessert. Die Thai Coconut Milk Custards waren leider ausverkauft, weshalb wir uns lediglich eine Golden Yolk Coconut Ice Cream mit Lotus Seed, Palm Sugar Jelly und Pandan Noodle Topping teilten.

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Gut gesättigt und zufrieden beglichen die Rechnung (ca. 20 Euro). Anschließend erkundeten wir einen, im Nachbargebäude gelegenen und über eine geschmückte Rolltreppe erreichbaren, Food Court samt Supermarkt.

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Neben, wie immer in ausländischen Supermärkten, interessanten Produkten, gab es einige Neujahr-Specials zu erwerben.

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Zurück im Hotel besuchten wir die Speak Easy genannte Bar im 19. Stock. Dort gab es Live-Musik und die Aussicht ist ganz nett. Aus der gesonderten Welcome-Drink Karte wählte +1 einen Mojito und ich einen Citrus Gin Collins. Die Drinks kamen im Rekordtempo und waren warm, wässrig, geschmacklich einfach unrund. Die Eiswürfel taten mit der Zeit ihren Dienst, wodurch zumindest das Temperaturproblem gelöst wurde.

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Eigentlich wollten wir den Abend im Speak Easy ausklingen lassen, stattdessen führen wir eine Diskussion, ob lediglich die Welcome-Drinks schlecht sind oder auch die normalen Cocktails. Die Antwort wollten wir nicht ergründen und zogen nochmals los. Vor dem Renaissance Bangkok Ratchaprasong und Hard Rock Café entdeckten wir einen kleinen Stand mit gezapften Bier im Angebot.

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Auf dem Rückweg stoppten wir bei 7-Eleven und versorgten uns mit ungesunden Snacks und weiteren Getränken. Im Hotelzimmer ließen wir den Abend ausklingen.

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Der Fernseher ließ sich aufgrund einer kaputten Fernbedienung nicht anschalten. +1 wollte eigentlich schauen, ob es zu Mitternacht irgendwelche Silvester-Übertragungen gibt. Vom Hotelzimmer aus sahen wir immerhin ein paar wenige Raketen, die wahrscheinlich von einer privaten Party stammten.

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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
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759
Ohje.....definitiv keine schöne Anreise. Da drücke ich beide Daumen, dass der vietnamesische Teil wesentlich entspannter wird!
Die Bilder vom Hotelpool und Gym erinnerten mich sehr an das Vignette Sindhorn Midtown. Exakt selber Aufbau von Pool und Gym. Ctrl-C des Architekten? Und das Gebäude im Hintergrund des 7up ist das Vignette.
 
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sgnflyer

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29.12.2018
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DUS
Da haben wir uns am MUC knapp verpasst, denn für uns ist es kurz nach 8 Uhr mit A3 503 von MUC nach SKG gegangen.

Euch einen schönen Urlaub und ich freue mich bereits auf Deinen Reisebericht!

Danke! Wirklich knapp verpasst. SKG steht bei uns auch noch auf der Liste.

Das klingt ja mal nach einer nicht ganz so entspannten Anreise. Bei dem berichteten Chaos von der SiKo in Düsseldorf hätte ich ja schon keine Lust mehr gehabt. Dass die alte LH A380 von der Kabine keine Erfüllung ist, wäre ja zu erwarten, aber dass die mitreisenden Paxe solche Totalausfälle sind, unglaublich.
Ohje.....definitiv keine schöne Anreise. Da drücke ich beide Daumen, dass der vietnamesische Teil wesentlich entspannter wird!

Am DUS war es wirklich nicht entspannt. Insbesondere als ungefähr die erste Stunde rum war und weiter völlige Unklarheit herrschte, was eigentlich los ist. Aufgrund der getrennten Tickets hätte uns eine LH772-Anreise am Folgetag den Plan zerschossen. Erst als sich die Vermutung mit dem Gepäckstück bestätigte, waren wir beruhigt.

Ab Landung am BKK lief alles völlig entspannt, auch der Weiterflug am Folgetag.

Ansonsten vielen Dank für die Bilder des Muse Langsuan, das ich lange auf meiner Liste hatte, aber irgendwie nie geschafft habe. Wenn ich Deinen Bildern und Ausführungen folge, scheint mir da aber weniger entgangen zu sein, als ich ursprünglich erwartet hätte.

Du hast definitiv nichts verpasst. Im Bericht kommen noch ein paar Kleinigkeiten. Alles kein Weltuntergang, aber z.B. im ebenfalls von Dir bereits erwähnten Novotel Ploenchit gab es das bessere Accor-Paket (zuletzt 2018).
 
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sgnflyer

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29.12.2018
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DUS

Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 3, BKK und Weiterreise nach SGN)​

Der Wecker beendete unseren Schlaf um halb acht. Nach einer Dusche besuchten wir das Restaurant im Keller. Menschen, die eine dunkle Umgebung bevorzugen, sind im Hotel Muse genau richtig. Persönlich habe ich keine Lichtdesign-Präferenz, gerade bei kurzen Aufenthalten.

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Das Frühstück war in Ordnung und erinnerte mich an Accor-Buffets in Vietnam. Einige lokale Gerichte waren verfügbar.

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Von der Frühstückskarte bestellten wir „Mediterranean egg“ und „Shakshuka“. Kurz darauf bereute ich, nicht „Muse’s omelet“ ausgewählt zu haben, orderte jedoch nichts nach.

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Die georderten Eierspeisen enttäuschen ein wenig, insgesamt war das Frühstück aber OK.

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Auf dem Rückweg zum Zimmer beschwerte ich mich kurz an der Rezeption über das in unseren Raum nicht funktionierende Wifi, was uns zur Schonung des (kostenlosen) Flexiroam-Guthabens eine Art Digital Detox verordnet hatte.

Nach einiger Zeit kam ein Techniker und startete den (von uns übersehnen) Router hinter dem Fernseher neu. Bei dieser Gelegenheit gab ich ihm die kaputte Fernbedienung mit (Batterien lose). Auch dies wurde umgehend repariert und alles mit Handyvideos dokumentiert. Später fiel mir noch eine kaputte Kaffeemaschine auf, welche die Kapseln nicht mehr anstechen konnte. Das meldete ich dagegen nicht mehr.

Für eine Dreiviertelstunde betätigen wir uns im Fitness-Center mit Ausblick, bevor wir frisch geduscht unsere Koffer packen und auscheckten.

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Zu Fuß ging es an diversen Street Food-Ständen sowie einem auffällig bunt bemalten Überlandbus in Richtung Siam Paragon Mall.

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Ab der ersten Gelegenheit nutzen wir die Fußgängerbrücken und erspähten Neujahrs-Rituale vor dem Erawan Shrine. Überall fielen uns rot gekleidete Menschen ins Auge. Laut +1 ist es ebenfalls in Vietnam Brauch, sich zum Neujahrsfest in der Farbe des Glücks zu kleiden.

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In der Mall angekommen, erblickte ich zahlreiche Auto-Showrooms. Range Rover, Tesla, Aston Martin, Maserati, Porsche, BMW und Mini sind mir in Erinnerung geblieben. Auch in Vietnam war mir aufgefallen, dass Autohersteller in den Einkaufspassagen auf dem Vormarsch sind. Wir waren allerdings nicht auf der Suche nach einem Wagen, sondern nach Sportkleidung. +1 wurde nicht fündig und wir zogen weiter zum eigentlichen Ziel, dem Food Court im Untergeschoss.

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Erst spazierten wir an einigen räumlich abgesonderten Restaurants vorbei. Wie am Vortag im Central Chidlom erblickte ich das offenbar beliebte, italienische Restaurant Mozza. Nach Pizza aus dem schönen Ofen war uns heute allerdings nicht, wir hatten uns stattdessen vorab einen Stand im klassischen Food Court-Bereich ausgeguckt: Ongtong Khaosoi. Ähnlich wie bei Thipsamai, scheint es neben dem Hauptrestaurant auch Food Court-Stände zu geben.

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Wir bestellten eine Portion Khaosoi mit Rindfleisch und eine weitere mit Hühnchen. Zahlungen waren entweder mit einer Food Court-Karte oder bequemer mit anderen Zahlkarten möglich. Per Revolut zahlen wir 6,50 Euro.

Mit unserem Tablett suchten wir lange vergebens einen Sitzplatz. Unzählige Sitzgelegenheiten waren vorsorglich blockiert. Irgendwann fanden wir zwei Plätze zum Dazusetzen. Wir beobachten weitere Gäste, die mit Tabletts in den Händen fast verzweifelt nach Sitzgelegenheiten suchten. Da lobe ich mir Lokalitäten mit „Do not block tables“-Ansatz. Beispielsweise hatten wir nahezu aufgegessen, als am lange geblockten, benachbarten Vierertisch ein Herr mit seinem Essen zurückkam und sich seine Begleitung erst aufmachte, ihr Mittagessen zu finden.

Aber zurück zum Mittagessen: Die bissfesten Eiernudeln in einer scharfen, Curry-artigen Brühe mundeten. Die frittierten Nudeln obendrauf waren ebenso lecker. Das Rindfleisch etwas zäher als am Vortag bei Thong Smith. Es schien sich um ein nordthailändisches Gericht zu handeln. Zusammen mit den Erfahrungen unserer, weiter oben im Faden berichteten Sommerreise, scheint sich bei uns eine gewisse Vorliebe für die nordthailändische Küche zu entwickeln.

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Der fällige Verdauungsspaziergang bestand aus dem Rückweg zum Hotel, unterbrochen durch einen Jeans-Kauf (einschließlich Neujahrsrabatt-Glücksspiel) in einer anderen Mall mit diversen PKW-Angeboten (Siam Square One).

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Zurück im Hotel angekommen holten wir unser eingelagertes Gepäck ab und bestellten via Bolt ein Taxi. Inklusive Maut und Gepäck hatten wir denselben Preis zu löhnen, den das Hotel als Fixpreis offerierte (500 THB). Auf dem Weg zum BKK fuhren wir das Flugfeld herum und erblickten den TG A380-Friedhof (?) sowie einige illegal parkende Spotter.

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Im Taxi-Ankunftsbereich sahen wir einige Passagiere warten, die sich die ankommenden Taxis schnappen. Ich meine @Nitus hätte es auch erwähnt, beim nächsten mal, probieren wir das aus.

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Am selbstverständlich Neujahrsfest-dekorierten BKK angekommen waren Check-In, SiKo und Ausreise innerhalb von 20 Minuten erledigt. +1 schaute kurz nach Parfümpreisen, währenddessen ich den Kassenbereich im Auge behielt. Dort versuchten Aeroflot-Flugbegleiterinnen Großeinkäufe mit einigen 100 USD-Noten zu zahlen. Jede Banknoten wurden sorgfältig geprüft und viele nicht akzeptiert (weil beschädigt?).

Nächster Halt war die BR-Lounge. Nicht ausschließlich der Kokosnüsse wegen, sondern auch aufgrund des Tageslichts, entschieden wir uns heute für EVA. Die anderen verfügbaren *A-Wartesäle (TG, SG und TK) ließen wir aus.

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Am Gate war nicht viel los, zur Boardingzeit erfuhren wir von einer kleinen Verspätung der TG556. Zwanzig Minuten später brachte uns ein Bus zu einem anderen Gate. Zusammen mit etwas 40 anderen Passagiere stiegen wir eine Treppe in die Fluggastbrücke hinauf, ruckzuck war das Boarding der A320 abgeschlossen.

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Die uns zugewiesenen Y-Plätze waren 35 B und C. Am Fenster war 35A ebenfalls belegt. Angesichts der seltsamen Nummerierung (wohl um Konsistenz zwischen verschiedenen Mustern zu wahren), war unsere Reihe die zweite hinter dem Vorhang. Vor uns in der „C“ (“Economy Plus“), saß lediglich ein Passagier.

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Um 18:01 Uhr sagten wir (laut FR24) thailändischem Boden „Auf Wiedersehen“. Den kurzen Aufenthalt haben wir sehr genossen. Wir müssen mal schauen, ob wir bei einer der nächsten Reisen einen CNX-Besuch einbauen können. Vietjet bietet sogar Nonstop-Anbindnungen an den SGN.

Nach dem Start durften wir uns umsetzen und hatten etwas mehr Freiraum.

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Wie auf Kurzstrecken in SOA üblich, gab es eine kleine, warme Mahlzeit. Die Soba-Nudeln waren nicht verkocht und die Shrimps hatten Biss. Das Dessert bestand aus einem Reispudding mit Beeren, war sehr lecker.

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Bald war der SGN erreicht. Mit dem TG-Service waren wir wieder einmal sehr zufrieden. Von der ursprünglich gebuchten durchführenden Airline, Thai Smile (WE,) war bis auf die Bezeichnung der C nichts mehr zu sehen.

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An der Einreise war die Schlange leider lang, der Fortschritt wie immer langsam. Fast eine Stunde mussten wir warten. Da unmittelbar nach uns eine EK B77W gelandet war, sah es beim Blick nach hinten sogar noch schlimmer aus.

Mit einem Vinasun-Taxi ging es durch den ruhigen Verkehr, Tet sei Dank. Im Rekordtempo erreichten wir das Haus von +1’s Eltern. Dort werden wir die kommenden Nächte verbringen.

+1’s Bruder wies mich auf den im Eingangsbereich stehenden „Tomorrow Tree“ hin. Laut +1 eine schiefgelaufene, wörtliche Übersetzung. Ich bemühte Wikipedia: „Ochna integerrima […] eine Pflanzenart aus der Gattung Nagelbeeren (Ochna) innerhalb der Familie der Ochnaceae.“ Entsprechend gepflegt, blühe der kleine Baum pünktlich zum Neujahrsfest.

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Bei Snacks verbrachten wir den restlichen Abend. Der grobe Plan für den nächsten Tag wurde ausgearbeitet: Frühsport, Tet-Markt und Abendessen zu Hause.

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Interkulturelle Kuriosität des Abends: Für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg des Family Business von +1’s Mutter ist der erste Kunde oder die erste Kundin des neuen Jahres von zentraler Bedeutung. Um Glück zu bringen, muss diese Person ein bestimmtes Geburtsjahr aufweisen. Natürlich ist alles ein abgekartetes Spiel und die Person wird vorab sorgfältig auswählt (und bekommt signifikanten Rabatt).

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sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
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DUS

Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 4, Tết-Events)​

Eigentlich wollten wir zeitig aufstehen, die Zeitverschiebung und generelle Müdigkeit forderten jedoch ihren Tribut. Es muss gegen 8:30 Uhr gewesen sein, als wir Espresso und mitgebrachte Brioche-Reste frühstückten.

Nun ging es mit der voll besetzten Familienkutsche in Richtung District 2, den es formal gar nicht mehr gibt. Ende 2020 wurden die Districts 2, 9, und Thu Duc zu Thu Duc City zusammengelegt. +1 übernahm das Steuer, ich war Beifahrer, der Rest der Familie zwängte sich auf die Rückbank.

Auf der Fahrt war vom üblichen SGN-Verkehrschaos absolut nichts zu sehen. Die meisten Geschäfte am Straßenrand waren geschlossen, wir schauten auf viele runtergelassene Metall-Rollläden.

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Öfters habe ich gehört, Saigon sei während der Tet-Ferien völlig ausgestorben, die meisten Bewohner wären auf Heimat- bzw. Familienbesuch auf dem Land. Für den Moment sah es tatsächlich so aus, was später am Tag jedoch widerlegt werden sollte.

Ohne jede Verzögerung ging es an der schönen Zentralbankfiliale vorbei, den Tunnel hindurch, schnurstracks in die bei Expats beliebte Nachbarschaft.

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Ziel war eine dort gelegene, populäre Laufstrecke. +1 hatte ein wenig recherchiert und diese grüne Ecke ausgesucht. Bei Sportlern wäre die Gegend sehr beliebt, es gäbe sogar ein (Tet-bedingt geschlossenes) Garmin Flagship Store mit kostenfreien Duschen. Man muss dazu ergänzen: +1 ist derzeit im absoluten Halbmarathon-Fieber und möchte den Trainingsstand während des Urlaubs möglichst halten.

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Angesichts von 33 Grad Celsius und prallem Sonnenschein sahen wir lediglich drei Westler laufen und zwei Vietnamesen Rennräder bewegen. Früheres Aufstehen oder einer Verschiebung des Sports in den Abend hätte wahrscheinlich sehr viel Sinn ergeben.

Die Schwiegereltern hatten wir an einem Café abgesetzt, nach einem Kilometer verabschiedete sich +1’s Bruder. Auf der Strecke sahen wir einige Familien bei Feiertagsaktivitäten sowie Schattenspender, die mich an entfernt an einen in Singapur anstehenden Programmpunkt erinnerten.

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Da sich die Gegend weiterhin in der Entwicklung befindet, sah es abwechselnd neu und organisiert oder auch so wie unten abgebildet aus. Dem mitfotografierten Läufer folgen wir einige Zeit mit der Erwartung, er kenne sich bestimmt aus.

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Nach knappen sechs Kilometern hatten wir genug von der Hitze, bei Highlands Coffee gab es eine kleine Erfrischung,

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Wieder zuhause, entschieden wir uns nach einer Dusche für Grab Food. Wir bestellten „Crunchy Noodles“ mit „Soße“ für +1 (links im Bild, die Soße ist eher eine Suppe mit Schweinefleisch und Innereinen) und „Fried Flour Cake with Egg" für mich (rechts im Bild, etwas durch die Gemüse-Beilage verdeckt). War recht lecker.

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Höhepunkt des Tages wurde der Besuch zweier Tet-Veranstaltungen.

Als erstes nahmen wir ein Taxi zum „Hoi Hoa Xuan Tao Dan 2024“. Eine Art Jahrmarkt, der vom 6. bis 15. Februar im Tao Dan Park seine Pforten öffnet.

An ebendieser Pforte zahlen wir 30k VND Eintritt pro Person und drehten eine ausgiebige Runde.

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Zunächst an diversen Verpflegungsständen vorbei. Grillspieße jeglicher Ausführung schienen Favorit, noch vor einer breiten Auswahl an Backwaren und frittierten Produkten.

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Nächster Stopp war eine vietnamesische, gesungene Bingo-Variante. Gewonnen haben wir nix.

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Nachdem wir an Fahrgeschäften, Brettspielen und einer Art Tipp-Kick entlangliefen, stießen wir auf eine Pflanzenausstellung.

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Im Zentrum stand die im Vortagesreport thematisierte „Ochna integerrima“, auf Vietnamesisch „Hoa Mai“, auf Englisch auch als „Yellow apricot blossoms” bezeichnet. Die Bäume symbolisieren Glück, Reichtum, Gesundheit, Liebe und Zufriedenheit. Bei der abgebildeten Ansammlung schien es sich um einen impliziten Schönheitswettbewerb zu handeln. Wichtiges Kriterium scheint das möglichst pünktliche Blühen zum Neujahrsfest. Schiefe Stämme etc. scheinen beabsichtigt. Der Züchter wurde immer auf einem kleinen Anhänger angegeben. Genaue Hintergründe kenne ich leider keine, +1 ist ebenfalls nicht ganz sattelfest.

Überall werden Gruppenfotos, Portraits, Selfies oder kurze Videos angefertigt. Der Versuch, die Blüten anzufassen, wurde umgehend durch einen Trillerpfeifen-Pfiff des Sicherheitspersonals quittiert. Ungefähr alle 30 Sekunden war ein lauter Pfiff zu hören.

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Weiter ging es an aus Holz hergestellten Kunstwerken vorbei. Der abgebildete Holztisch kann für gut 30k Euro erworben werden. Die auf dem Tisch zur Schau gestellte Vietnam-Landkarte, wird nicht überall auf der Welt so geteilt (Insel-Streit).

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Nun folgten weitere Bonsais und andere Pflanzen.

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Geschmückte Drachen durften natürlich nicht fehlen, die Drachenshow verpassten wir leider.

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Noch ein schnelles Foto des Ausgangs, dann bestiegen wir eine der bereit stehenden Taxen. Unser Ziel war die zur „Flower Street“ umfunktionierte „Nguyen Hue Walking Street“.

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Die Fahrt führte am „Wiedervereinigungs-Palast“ vorbei, durch die dekorierten Straßen.

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Am Ziel angekommen, war nichts mehr vom angeblich ausgestorbenen Saigon zu sehen. Stattdessen fanden wir uns in einem Riesengetümmel wieder.

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Aufgefallen ist mit noch eine Mandarin Oriental-Hotelbaustelle samt ungewöhnlich viel sichtbarer Polizei, eine Endlosschlange für die Doppeldecker-Touristenbus sowie eine Darstellung der Partei-Generalsekretäre.

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Das ganz große Gedränge versuchen wir zu meiden, der von uns gewählte Abschnitt war jedoch nur geringfügig ruhiger. Zu sehen gab es Cola-Werbung, Kunst, Buchgeschäfte und wiederum diverse Pflanzen.

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Zwischendurch gönnten wir uns für lokale Verhältnisse teures, aber sehr leckeres Eis (insgesamt knapp 20 Euro). +1 und ihre Familie teilten sich einen Kokosbecher und Durian-Eiscreme, ich zog eine Art Affogato vor.

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Es folgte ein Fußmarsch am dekorierten Ben Thanh Markt vorbei und irgendwann ein Grab nach Hause.

Für den Abend hatte +1‘s Mutter ein Steak-Dinner angekündigt. Bereits bei Abreise aus DUS hatte ich eine leichte Vermutung als wir gebeten wurden, eine Flasche Rotwein mitzubringen. Der zuletzt dort verkostete Rotwein war ein (von +1’s Vater organisierter) kubanischer Tropfen, mit dem vor fünf Jahren auf den Jahreswechsel angestoßen wurde. Ansonsten gibt und gab es bei +1’s Familie nie Wein. Steak ist überdies alles andere als eine der Leibspeisen von+1’s Eltern, insbesondere meine Schwiegermutter lehnt jedes nicht gut durchgebratene Fleisch komplett ab. Es handelte sich also um eine sehr nette Geste, da +1 und ich große Steak-Fans sind; obgleich wir in Vietnam – mit Ausnahme der erwähnten El Gaucho-Ausnahme – nie „echtes“ Steak aßen oder Verlangen danach hatten. Die Street Food Beefsteak-Gerichte gelten für mich nicht als "Steak".

Im Vorfeld hatte +1 also eine Flasche Rotwein aus unseren Beständen entnommen sowie einen günstigen Rioja bei Edeka gekauft (Edit bzw. +1 sagt: 9 Euro im El Corte Ingles VLC). Als uns deutlich wurde, dass der Rotwein in eisgefüllten Jumbo-Plastikbechern enden würde, bekam ich die Anweisung, lieber den Rioja aus dem Koffer zu holen.

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Trotz leichten Widerstands, organisierte +1 für uns zwei Gläser. Die aktuelle, häusliche Vorliebe für Plastikgeschirr ist auf die Abwesenheit der für den Abwasch zuständigen Mitarbeiterin zurückzuführen. Eine elektrische Spülmaschine gibt es leider nicht, entsprechend dem lokalen Slang ausschließlich eine mit „Reis und Fleisch“ betriebene Variante – die in manchen Fällen sogar günstiger kommen mag. Während der Tet-Feiertage ist die Abwesenheit von günstigen Arbeitskräften vom Land sicherlich an vielen Stellen von Belang. Dass in Vietnam ein im Vergleich zu Deutschland anderes Nachhaltigkeitsverständnis herrscht, bedarf wohl keiner gesonderten Erläuterung.

Die Zubereitung der Steaks übernahm +1. Aus Gründen entschied sie sich, das Fleisch besser zu klopfen. Im Ergebnis war es eine dünne Variante und dennoch ein schönes Abendessen. Im Hintergrund des Bilds sind absichtlich "totgebratene" Steakstreifen zu sehen. Die zwischendurch von +1's Bruder ins Spiel gebrachte Schere ist nicht abgebildet.

Gesprächsthema des Abends waren Änderungen im deutschen Einwanderungsrecht, Stichwort Doppelpass für +1. Dies führte zur nicht ganz erst gemeinten Frage, ob nicht umgekehrt auch ich Vietnamese werden könne. Rechtlich müsste ich mir dazu u.a. einen vietnamesischen Namen aussuchen (oder zugewiesen bekommen?). Es wurden jedenfalls verschiedene Varianten diskutiert und viel gelacht.

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Zurück im Hotel angekommen holten wir unser eingelagertes Gepäck ab und bestellten via Bolt ein Taxi. Inklusive Maut und Gepäck hatten wir denselben Preis zu löhnen, den das Hotel als Fixpreis offerierte (500 THB). Auf dem Weg zum BKK fuhren wir das Flugfeld herum und erblickten den TG A380-Friedhof (?) sowie einige illegal parkende Spotter.

Die Aussicht hat es vielleicht gerechtfertigt, aber wieso diese Route? Bei keiner meiner unzähligen Fahrten vom Zentrum Bangkoks zum BKK bin / wurde ich so eine Route um den Flughafen herum gefahren.

Im Taxi-Ankunftsbereich sahen wir einige Passagiere warten, die sich die ankommenden Taxis schnappen. Ich meine @Nitus hätte es auch erwähnt, beim nächsten mal, probieren wir das aus.

Vorteile, sich an den Bangkoker Flughäfen ein Taxi auf der Abflugebene zu nehmen, sind in meinen (und +1s) Augen drei:
  • Man spart die 50THB Flughafen-"Service"-Gebühr.
  • Man spart sich die Wartezeit auf ein Taxi.
  • Man erhält sehr wahrscheinlich einen Taxifahrer, der äußerst dankbar für die direkte bezahlte Rückfahrt ins Zentrum ist, sodass er über die Freude darüber hinweg jegliche Versuche vergisst / bewusst auslässt, einen Ausländer abzocken zu wollen, und das Taxameter einschalten wird, was zu einem fairen Fahrpreis führen dürfte.
PS: Danke für den weiterhin sehr oppulent bebilderten Reisebericht. Macht wie immer Spaß, Euch zu folgen!
 

sgnflyer

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29.12.2018
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DUS

Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 5, Tết-Rituale)​

Heute war der letzte durch Tet geprägte Tag, es standen verschiedene Rituale an.

Wie in vielen Familien, wird bei +1‘s nicht sonderlich spirituell gelebt. Einzig ihr Vater holt sich in der Pagode ab und an Rat bei Mönchen, oft Feng-Shui bezogen, z.B. mit welcher Farbe die Wand gestrichen werden solle oder welcher Tag der richtige für eine irgendeine Aktivität sei. Während Tet ist alles ein bisschen anders und viele Rituale werden zelebriert.

Die Bedeutung des ersten Kunden im neuen Jahr hatte ich bereits oben erwähnt. Noch wichtiger ist, wer im neuen Jahr als erstes das Haus (neu) betritt. Auch das kann natürlich arrangiert werden, z.B. geht ein Familienmitglied kurz mal raus. +1 zeigte mir ein Katzenvideo: Der Stubentiger wurde einfach kurz vor die Türschwelle gesetzt.

Ein weiteres Ritual ist, die Vorfahren an den Tet-Feierlichkeiten teilnehmen zu lassen und nach gewisser Zeit (3. Januar im Mondkalender), wieder „hoch“ zu schicken. Heute war dieser Tag gekommen. Räucherstäbchen dienen als Transportmittel.

Im Obergeschoss von +1’s Elternhaus gibt es eine Ahnengalerie, also Bilder der verstorbenen Großeltern und Urgroßeltern. Die Bilder werde ich nicht posten, aber bereits der Kleidungsstil ist sehr interessant. Unter den Franzosen wurde sich ganz anders angezogen als später.

Bevor die Vorfahren hochgesendet wurden, gab es Proviant für die Reise.

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Derweil schaute ich mich im als Lager und für Erinnerungen genutzten Raum um. Kinderbilder von +1, aber auch solche Dinge.

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Politisch sollte nicht allzu viel hineininterpretiert werden, aber der Onkel aller Vietnamesen ist weiterhin sehr präsent.

Jetzt ging es auf die Dachterrasse. +1 ist neidisch auf den grünen Daumen ihres Vaters. Bei uns zu Hause geht leider fast alles ein! Heimlich dachte ich mir, hier fehlt doch ein Grill. So falsch lag ich damit gar nicht.

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Während ich kurz die Bonsais begutachtete, wurde das nächste Ritual vorbereitet. Ein als Komplettsatz gekauftes Paket mit diversen Gegenständen aus Pappe und eine Feuerstelle wurden hervorgeholt.

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Die Vorfahren wollen „oben“ nämlich gut versorgt sein. Also gab es „Gold“ und „Dollars“. Wer großzügiger ist, kann zusätzlich Vespas, Autos, Handy etc. kaufen. Teilweise in beachtlicher, fast realitätsgetreuer Größe.

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Als alles abgefackelt war, sollte es mit den Tet-Feierlichkeiten weitergehen. Besuch war im Haus. +1’s Onkel väterlicherseits samt Gattin und zwei Kindern waren zu Gast, um den Vorfahren eine gute Reise zu wünschen. Da der andere Onkel in Kanada weilte, sah ich mich zur Frage veranlasst, bei welchen ihrer Kinder die Vorfahren eigentlich Tet verbringen? Die Antwort war, sie könnten von Ort zu Ort springen. Gedanklich war ich mit der Antwort nicht zufrieden und fragte ich mich, wie das mit der Zeitverschiebung zu Kanada funktioniert (-13h). Haben wir nicht gerade die Vorfahren bereits zurückgeschickt? Aber das würde wohl etwas nerdig. Ich verkniff mir weitere Fragen.

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Zurück zum Besuch bzw. zu +1‘ Cousine und Cousin: Während der Tet-Ferien ist es üblich, „Lucky Money“ zu verschenken. Möglichst neue, unbeschädigte Geldscheine in meist roten Umschlägen. Die genauen „Regeln“ sind weder +1 noch mir bekannt, auch unterscheidet sich dies von Familie zu Familie. Insbesondere jüngere Familienmitglieder sind mit Lucky Money zu beschenken, ältere Senioren wohl auch. Teilweise scheint Lucky Money verwandt zu werden, um finanziell weniger gut situierte oder nicht erwerbstätige Familienteile zu unterstützen.

Mit +1’s Eltern haben wir diesmal kein Geld ausgetauscht, dafür hat +1 das Hotel für den am Folgetag geplanten Ausflug übernommen. Vor fünf Jahren hatten wir symbolisch vielleicht 20 Euro hin und hergeschenkt. Bei einer Freundin von +1 eskaliert das Ganze und ein Tausender wird erwartet (sowie deutlich weniger zurückgeschenkt).

Beim gemeinsamen Mittagessen wurden beiden Kindern mehrfach Umschläge gereicht (ich schätze, insgesamt jeweils ca. 100 Euro). Artig standen beide auf, bedankten sich und wünschten ihrer Tante und Großtante gedichtartig Glück und Gesundheit. Meine Grundschullehrerin hätte gesagt, das war „geleiert“, aber immerhin.

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Umgekehrt gab uns die Tante Umschläge mit symbolischen Beträgen, wohl eine Danksagung (?). Später meinte +1 zu mir, die interessante Frage wäre, ob die Kinder das Geld behalten dürften oder die Eltern alles einsammeln.

Im Bild war es schon zu sehen, es folgte das Essen, +1 hatte Völlerein angekündigt. Laut +1 würde es manchen Vietnamesen als eine Aufgabe der Tet-Ferien gelten, alle vorab zubereiteten Speisen aufzuessen,

Es gab die bereits während der Vortage zubereiteten, traditionellen Speisen.

Über mehrere Stunden in Kokoswasser geköcheltes bzw. karamellisiertes Schweinefleisch mit Eiern (Thịt kho tàu). Da ich Schweinefleisch geschmacklich nicht sonderlich mag und oft einfach nicht „zugreife“, wurde für mich eine Hähnchenbrust-Variante gekocht.

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Die traditionellste Komponente der Völlerei war Bánh tét, ein herzhafter in Bananenblättern gedämpfter oder gekochter Klebereiskuchen mit einer Füllung aus Schweinefleisch und Mungbohnen. Teilweise werden die Kuchen selbst zubereitet, es gibt auch fertige zu kaufen, in Deutschland in jedem besseren Asia-Markt.

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Weil eine Vegetarierin am Tisch saß, gab es zusätzlich eine Variante mit Erdnüssen, was mich zwar erfreute, eine besondere Vorliebe für diese doch trocken schmeckenden, herzhaften Klebereiskuschen habe ich bislang jedoch nicht entwickelt.

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Zusätzlich gab es Frühlingsrollen mit und ohne Fleisch, Gemüse und Salat, Wurst sowie diverse eingelegte Gemüse. Teilweise weniger exotisch als man denken könnte, eine Variante schmeckte wie Silberzwiebeln in Deutschland.

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Der Nachtisch bestand aus frisch aufgeschnittenem Obst.

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Nachmittags hatte sich +1 mit zwei Freundinnen zum Tratsch verabredet. Sie meinte, ich solle doch mitkommen, im VFT stöbern oder meinen Bericht schreiben. Die ausgesuchte Örtlichkeit war mal wieder typisch Saigon. Von der Straße völlig unscheinbar. Im Innenhof noch einmal um die Ecke und schon öffnete sich ein Holztor zu einem rege besuchten Café. Ohne Ortskenntnisse, Tipps oder die Hilfe von Google Maps o.ä. sind solche Orte schwer zu finden. Während der Tet-Ferien mag es natürlich eine Strategie sein, einfach den Menschenmassen zu folgen.

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Hinter der Holztür betraten wir in ein schönes, von kolonialer Architektur beeinflusstes Anwesen. Ganz offensichtlich ein überaus beliebter Foto-Spot ist. Viele Frauen hatte sich in traditionelle Kostüme (Áo dài) geworfen, massenhaft wurden Portraits und Kurzvideos anfertigt.

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Wir suchten uns ein schattiges Plätzen und erstanden im „Dabao concept“-Café Apfel- und Bananenkuchen sowie Kaffeespezialitäten.

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Skeptisch schaute ich auf den Carambola-Baum (Sternfrucht) neben und über uns. Alle paar Minuten fielen Früchte herab, landeten mit einem lauten Schlag auf dem Boden oder den Sitzgelegenheiten. Ich wurde beruhigt, ein Kopftreffer bringe Glück.

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Zum Abendessen gab es neben den Reste, Kürbisgemüse, Rindfleisch mit grünem Spargel und Knoblauch, Tofu in pikanter Tomatensauce und Salat.

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Ich nutzte die Gelegenheit, die Füllung des Klebereiskuschens zu fotografieren.

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Nach dem Essen besuchten wir eine Mall, zu zweit, auf Dauer kann die Schwiegerfamilie (zu) anstrengend werden.

Rund um die Wasseranlage an der Crescent Mall fand ein kleiner Tet-Markt statt.

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Erneut wunderte ich mich leicht über diverse Gemüse-Ausstellungen.

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Mit einer Erfrischung ließen wir den sehr entspannten Tag ausklingen.

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xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
#Thread-kapern
Zu den Hongbaos bzw. Ang-Pows (rote Umschlaege): die Regeln sind eigentlich in allen Laendern gleich mit vers. Auspraegungen. Es gilt, Kinder (und das ist man so lange wie man nicht verheiratet ist) bekommen einen Umschlag und man wuenscht ihnen Reichtum. Der Umschlag soll eine Grundlage fuer besagten Reichtum legen und daher gilt es als verpoennt das Geld zu "verprassen", auch wenn die meisten Teenager nach Tet/CNY ein neues Iphone haben. Wichtig sind folgende Faktoren: neue Scheine, Gesamtsummen die die 8 beinhalten oder alternativ die 3, rote oder roetliche Scheine, Serienummern mit vielen 8 und wenigen bis keine 4. Letzteres ist aber nur fuer die Hardcorefraktion und selbst die Summen sind fuer nicht nahestenende Personen nur bedingt wichtig.

Und das mit den Fotos wird immer mehr in Vietnam. Ich war vor zwei Wochen in SGN und du bist kaum noch durch die Bookstreet gekommen, weil alle Maedels Feiertagsfotos machten. Frueher als Abzug bzw. Glueckwunschkarte, heute auch als Whatsapp/Line Emoji zum verteilen, sowie Instagram.
 
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Travel_Lurch

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15.09.2009
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Geldumschläge gibt es auch bei Uniqlo? Ich dachte, die machen nur in Textilien ;-)
Bei der Geldumschlag-Geschichte erinnerte ich mich an einen Schulkameraden, der damals erzählte, dass wenn man nicht artig war, nur das "Ersatzkuvert" bekommen hat. Verschärfte Regeln - aber wie man sieht, sowas gab/gibt es auch hierzulande. Ich erinnere mich allerdings nicht, zu welcher Festivität es das gab. Liegt vielleicht auch daran, dass diese Briefumschläge den Weg zu mir nicht fanden.

Interessante Riten beim Tet-Fest. Das hätte ich so nicht erwartet. Vielen Dank fürs Erzählen!
Die Diskussion über "Zeitverschiebung" hätte in Zusammenhang mit geistigen Getränken vermutlich zu einem längeren philosophischen Gespräch führen können ;-D
 
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xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Die Umschlaege bekommt man in den Wochen vor den Feiertagen ueberall: Supermaerkte, Banken, Laeden die zu Ketten gehoeren. Oft auch als "Geschenk" fuer jeweiligen Umsatz.
 
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sgnflyer

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29.12.2018
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DUS

Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 6, Ausflug nach Vung Tau)​

Frühstück gab es für uns beide heute in der heimischen Küche: Baguette mit Spiegeleiern. Der Rest der Familie war deutlich früher aufgestanden und hatte auswärts gefrühstückt. Anschließend ging es mit der ganzen Truppe auf die gut gefüllte Autobahn.

Kurz vor unserer Abreise aus Deutschland hatte +1’s Mutter einen Ausflug vorgeschlagen oder, besser gesagt, bereits die Entscheidung getroffen, kurzfristig den nächstgelegenen Küstenort Vung Tau zu besuchen. Eine Art SGN-Stadtstrand, normalerweise knappe zwei Autostunden entfernt.

Ich finde Vung Tau nicht sonderlich schön, aufgrund der guten Erreichbarkeit, war ich jedoch schon mehrfach dort. Die meiner Meinung nach komfortabelste Anreisemöglichkeit ist das Schnellboot, ich hatte darüber berichtet.

Gelegentlich wurde mir Ho Tram als schönere Alternative zu Vung Tau empfohlen, werden wir irgendwann mal ausprobieren.

Auf die Idee, während der Tet-Ferien mit dem Auto schnell ans Meer zu fahren, kamen natürlich viele SGN-Bewohner.

+1’s Mutter blickte mit gewissem Schrecken auf die vielen weißen Nummernschilder mit SGN-Kennzeichnen (beginnend mit einer 5), im Gegensatz zu den Autos mit gelben kommerziellen Nummernschildern, wollten diese Privatfahrzeuge bestimmt alle ebenfalls am Folgetag zurück. Erste Überlegungen über eine alternative Rückfahrt-Route wurden angestellt.

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An einer Raststätte kaufte ich ein paar Pfannkuchen. Wie so oft, riecht das Gebäck besser als es schmeckt. Zuvor bewunderte ich den Fischteich rund um die Waschräume.

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Für die laut Google Maps weniger als 200 Kilometer benötigten wir gute vier Stundenm bis wir das kurzfristig gebuchte Vias Hotel Vung Tau erreichten. Ein vietnamesisches Hotel mit auf dem Papier fünf Sternen. Also kein internationaler Ketten Charme, was +1’s Eltern sehr entgegen kam.

Bislang waren +1 und ich in immer im Pullman Vung Tau untergebracht, dort weitgehend zufrieden (hat jemand bereits das abseits, direkt am Strand gelegene Mercure probiert?). Das Pullman Vung Tau wäre auch diesmal verfügbar gewesen, sogar für weniger Geld. Das Problem war folgendes: Es mangelt dem Hotel an einem Infinity Pool. Ein solcher war wiederum KO-Kriterium für die Schwiegermutter. Die Kosten für die drei Zimmer hatte +1 übernommen, sie meckerte leicht, hoffentlich würden wenigstens viele Fotos rund um den Pool geknipst.

Da wir kurz vor der Check-in-Zeit angekommen waren, mussten wir kurz warten. In der Lobby gab es Welcome Drinks und gezuckerte Früchte zur Selbstbedienung. Mit der Zeit wurden die Zimmer fertig. Wir entschieden uns gegen eines der nebeneinanderliegenden Zimmer, sondern für das am anderen Ende des Korridors gelegene.

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Die Zimmer waren in Ordnung, lediglich die Fenster waren schlecht abgedichtet. In Verbindung mit dem draußen wehenden Wind, klang es etwas als ob wir direkt am Strand nächtigen werden, es heulte ordentlich.

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Wir mussten schmunzeln, als wir die Preisliste für entwendete Gegenstände sahen. Sogar die Kaffeelöffel waren bepreist (ca. 1 Euro).

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Das Fitness-Center war wirklich gut ausgestattet, deutlich besser als im Pullman, wir verbrannten ordentlich Kalorien. Der Rest der Familie erkundete die Umgebung und war wahrscheinlich Mittagessen bzw. Kaffee trinken.

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Nach einer Dusche besichtigten wir den Infinity-Pool. +1's Familie war bereits fleißig am Fotografieren, teilweise im Wasser, +1’s Vater drehte mit seinem neuen Gimbal Videos, keine Ahnung, ob er noch zum Vlogger wird?

Im Pool planschten Kinder, immer wieder kamen Erwachsene und schossen Bilder für soziale Medien. Teilweise Westler in eher grenzwertigen Bikinis.

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+1 packte den Laptop aus, arbeitete ein wenig. Ich schrieb am Bericht und orderte ein Tiger Draft.

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Nach Sonnenuntergang verschwanden fast alle anderen Gäste, die Bar und Umgebung wirkte plötzlich einladend.

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Für das Abendessen hatten +1’s Eltern ein Restaurant außerhalb des Hotels ausgesucht. Wie so oft, wurden die öffentlichen Parkplätze vor dem Lokal durch einen Wächter freigehalten, heute zu unserem Glück.

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Im Restaurant wurde auf alle Preise ein feiertagsbedingter 15%-iger Aufschlag erhoben.

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Wie immer, orderte+1’s Mutter einige Gerichte für den ganzen Tisch.

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Im Einzelnen:

Gekochtes Gemüse, Spinat-ähnlich (rau tập tàng luộc).

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Gebratene Baby-Tintenfische mit Chili, Zwiebeln und Fischsauce (mực sữa chiên nước mắm).

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Bớp-Fisch-Stew (cá bớp kho tộ).

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Shrimps in Tamarind-Sauce (tôm rang me).

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Angebrate Kürbis-Blüten mit Knoblauch (bí nụ xào tỏi).

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Süß-saure Shrimp-Suppe (canh chua Tôm).

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Reis aus dem Tontopf (cơm niêu).

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Anschließend vertraten wir uns kurz die Beine und besuchten zu zweit einen „Beer Garden“ bzw. „Beer Club“. Eine in Vietnam häufiger anzutreffende Mischung aus Disco und Bar, die durch extrem lauten, elektronisch angereicherten Pop und Klassiker auffällt. Frank Farian hätte sich gefreut.

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Bewusst suchten wir uns einen ruhigeren Tisch am Rande des zur frühen Uhrzeit schwach besuchten Ladens. Im Beer Club ist die Auswahl an Bieren oft weniger umfassend als angesichts der Bezeichnung erwartet werden könnte. Gezapftes gab es im „88 Beer Garden“ überhaupt nicht, dafür einige „lokale“ Flaschenbiere.

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Ich fragte +1 nach dem Sinn des Konzepts und bekam die Antwort, man könne dort Freunde treffen. Angesichts der Lautstärke müsse man aber nicht mit denen reden, sondern könne einfach der Musik lauschen. Da war wohl etwas Ironie im Spiel?

Nach einer Runde war Schluss und wir spazierten zurück in Richtung Hotel. Dabei genossen wir die angenehm kühle Meeres-Brise.

Das Imperial Hotel schaute von außen ganz nett aus, könnte eine Alternative sein. Wir legten dort einen kurzen Boxenstopp ein. In der Lobby hat es eine gewisse Eleganz, der man ihr Alter ansieht.

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Vung Tau ist bereits mit unzähligen Hotels und Apartments-Komplexen zugebaut, es geht aber fleißig weiter. Accor bzw. Partnerunternehmen scheinen unter den Investoren.

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Wir passierten einen Rummel, der eine Mischung aus ganzjährigem Jahrmarkt, Tet-Markt und Anderem darzustellen schien.

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Bald erreichten wir das Hotel, im Dunkeln wirkt es hübscher.

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Um den Sonnenaufgang zu sehen, stellten wir den Wecker entsprechend und gingen leicht früher schlafen.
 

sgnflyer

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29.12.2018
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Die Aussicht hat es vielleicht gerechtfertigt, aber wieso diese Route? Bei keiner meiner unzähligen Fahrten vom Zentrum Bangkoks zum BKK bin / wurde ich so eine Route um den Flughafen herum gefahren.

Danke! Das bestätigt unsere Vermutung, mit Absicht etwas länger kutschiert worden zu sein. Wenigstens war die Aussicht nett.

Geldumschläge gibt es auch bei Uniqlo? Ich dachte, die machen nur in Textilien ;-)

Die Umschlaege bekommt man in den Wochen vor den Feiertagen ueberall: Supermaerkte, Banken, Laeden die zu Ketten gehoeren. Oft auch als "Geschenk" fuer jeweiligen Umsatz.

+1's Mutter hat einen kleinen Vorrat an Umschlägen, aus dem wir uns bedienten. Die von Uniqlo waren noch die hübschesten. Generell scheinen zusätzliche Umschläge mitgeführt werden, um auf Unvorbereitetes reagieren zu können. Als z.B. die Gäste mich erblickten, wurde möglichst unauffällig, dennoch hektisch in der Tasche gewühlt und ein weiterer Umschlag vorbereitet.
 

xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
In der Regel holen Profis hier zu Beginn der Saison einen Stapel kleine Scheine und basteln sich 40-50 Ang Pows. Gummiband drum und in die Handtasche, neben dem Handy und den Taschentuechern. Gibt immer anerkennende Blicke der Chinesen, wenn meine Frau "Mit Fuffis im Club" bei den Kindern spielt.
 
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sgnflyer

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29.12.2018
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Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 7, Rückfahrt Vung Tau-SGN)​

In aller Frühe unterbrach der Wecker unseren Schlaf, zehn Minuten vor Sonnenaufgang. Hier die Aussicht vom Balkon.

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Bei einem Blick nach unten sahen wir weitere Foto-Gelegenheiten, die später rege von der Familie genutzt wurden. Am anderen Ende des Gebäudes erspähten wir +1’s Vater. Jetzt weiß ich, woher die Vorliebe für Sonnenaufgänge kommt.

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Als die Sonne aufgegangen war, legten wir uns nochmals für eineinhalb Stunden hin. Kurz nach dem Aufstehen, kam ein Anruf des Rests der Familie, der Frühstücksraum sei bumsvoll, uns könne ein Platz freigehalten werden. Dankend verzichteten wir und machten uns lieber in aller Ruhe fertig.

Tatsächlich war im Frühstückraum um 9:00 Uhr einiges los und ordentlich Chaos. Wer ein paar Sonnenstrahlen oder Licht nicht vollends abneigt ist, hat in SOA im Außenbereich (sofern vorhanden) jedoch meist gute Chancen, einen Tisch zu finden. So auch heute.

Das Buffet war in Ordnung, sogar Spaghetti Bolognese waren im Angebot. Traditionelle Banh Mi gab es auch. Erwähnenswert sind diverse lokale Kuchen und Süßspeisen. Beispielsweise Reispudding mit Bohnen und Erdnüssen.

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Nach dem Frühstück ging es an den Strand. Das Vias Hotel hat einen eigenen Zugang mit Duschen etc. Direkt neben dem Pullman Beach Club gelegen, der weiterhin leicht heruntergekommen wirkt und von der angekündigten Renovierung, in meinen Augen, nichts zu sehen ist.

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Wird in den USA mit dem Auto auf den Strand gefahren, ist es hier der Motoroller.

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Für die mir bekannten Vung Tau-Verhältnisse, sah das Wasser fast einladend aus. Die Badegäste teilten sich den Raum mit Fischern.

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Wir schlugen den Rückweg zum Hotel ein.

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Pünktlich um 12:00 Uhr checkten wir aus und warten bis +1 das Auto vorgefahren hatte. Es herrsche leichter Stau. Aufgrund der brennenden Sonne wird der kurze Fußweg zum Parkplatz von nahezu allen Gästen vermieden.

Für die Rückfahrt hatte +1’s Mutter eine neue Route ausgeguckt. Die Hoffnung auf weniger Stau kam allerdings im Paket mit zwei Fährüberfahrten. Zunächst ging es aber durch die Innenstadt, vor uns fuhr ein VinFast-Taxi mit, ohne erkennbaren Grund, geöffneter Heckklappe. Ansonsten sah es aus, wie eine typische vietnamesische Stadt aussieht.

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Bald erreichten wir die erste Fährstation. Zu italienischer Popmusik lenkte uns +1 durch die wartenden Motorroller, bis wir uns in die Autowarteschlange einreihten. In der prallen Sonne warteten wir mit laufendem Dieselmotor für gute 45 Minuten.

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Als die Fähre so weit wie möglich vollgeladen war, ging es nach Can Gio, vorbei an LPG-Industrie und Fischerei-Wirtschaft. Ich erblickte einen kleine Personenfähre.

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Can Gio hatten wir auf einer der letzten Reisen besucht. Bekannt für Kämpfe und Verstecke während des amerikanischen Kriegs. Heute gibt es dort, neben viel Nichts, eine Mischung aus Museum und Affenpark sowie einige nette Villen zu sehen. Hier der Link zum Bericht.

Auf der Landstraße sah es meist so aus.

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Im Nirgendwo legten wir einen Boxenstopp ein. Wie so oft in Vietnam, vorne ein kleiner Laden und hinten ein Wohnbereich. Ein Toilettenbesuch ermöglichte uns sogar einen Blick auf die Küche. Die Außenwand fand ich ebenfalls interessant.

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Nochmals mussten wir einige Zeit auf ein Fähre warten, dann waren wir wieder in Saigon. Auf der heute gewählten Route waren die Straßen zwar weniger voll, der Andrang vor den Fähren war diesmal der Zeitfresser. Insgesamt haben wir, ähnlich der Hinfahrt, gute vier Stunden benötigt.

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Zu Hause angekommen, überlegten wir lange, wo unser Abendessen stattfinden solle. Die Entscheidung fiel auf ein italienisches Restaurant, der erste „echte“ Italiener für mich in Vietnam.

Erst im Nachhinein erfuhren wir, dass der Inhaber gewisse (lokale) Social Media Berühmtheit genießt, er hatte an einer italienischen Pizza-Kochshow teilgenommen. Das Restaurant warb mit lange ruhendem Pizzateig und täglich frisch zubereiteter Pasta.

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Wir begannen mit zwei Spritz. Die Caprese-Vorspeise war in Ordnung, die (Mini-)Arancini eher schwach. Unsere Margherita und Boscaiola waren sehr lecker, die Zutaten von guter Qualität. Die neapolitanischen Pizzen schmeckten deutlich authentischer, verglichen mit meinen sonstigen Vietnam-Pizza-Erfahrungen (4Ps). Es fehlte lediglich diese gewisse Zähigkeit des Teigs. Das Tiramisu (ohne Foto) war ebenfalls sehr ordentlich. Wir löhnten ca. 50 Euro und traten den Heimweg an.

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Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 8, Pause)​

Über Tag 8 gibt es kaum etwas zu berichten. Zum Frühstück probierten wir Eddies Diner aus. In District 7 gelegen und die Innenausstattung stereotyp-amerikanischer als viele Diner in den USA. Die gesonderte vegetarische Karte fand ich eine nette Idee. Einfach eine um die nicht-vegetarischen Gerichte und Komponenten gekürzte Karte.

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Der Cream Cheese Bagel von +1 und mein Breakfast Bagel waren nicht berichtenswertes, aber alles OK. Der Filterkaffee schmeckte wie in den USA.

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Entdeckung des Tages, war eine Bestätigung. Am Vortag hatte +1 auf TikTok gelesen, bei zwei Banken gäbe es keine ATM-Abhebegebühr (mehr) und es könnten bis zu 5 Mio. VND in einer Transaktion gezogen werden: TP und VP Bank. Das mussten wir gleich ausprobieren. Bei meinen letzten und einzigen TP Bank-Versuch wollte der Automat, nach meiner Erinnerung, noch 50k VND. Diesmal gab es 5 Mio. VND gebührenfrei. Mal schauen, ob und wie lange das so bleibt.

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Am Nachmittag besuchten wir unser übliches Fitnessstudio, später gab es ein Abendessen im Familienkreis, gefolgt von einem Ausflug zu einem Gastropub.

+1 beobachtete ihre Mutter bei der Zubereitung von Tofu in Tomatensauce. Zwei Tage vorher schmeckte es uns nämlich leicht besser als unsere (schnelle) Variante zu Hause in DUS, gebratener (Natur-)Tofu mit Frühlingszwiebeln aus dem Asia-Markt mit Barilla Arrabbiata aus dem Glas. Schnell und lecker. Ab und an kredenzen wir unsere eigene Tomatensauce. Das Geheimnis von+1’s Mutter war leider weniger die Sauce als das vorherige Frittieren des Tofus in ordentlich Fett.

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sgnflyer

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Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 9, PQC)​

Heute begann einer der beiden Teile der Reise, auf die ich mich ganz besonders freute. Nach einem ersten Aufenthalt in Jahr 2016 geht es erstmals wieder auf die Insel Phu Quoc. Damals war es eine riesige Baustelle, Straßen und unzählige Hotels waren im Bau. Insofern sollte sich einiges getan haben.

Laut Wikipedia hat die Insel (einschließlich kleinerer Nachbarinseln) ca. 180.000 Bewohner und liegt ca. 40 km vor der Südwestküste Vietnams, ist 48 km lang und zwischen 3 und 28 km breit. Die Insel hat „eine Vergangenheit als Inselstraflager. Die Franzosen bauten im Süden der Insel einen Gefängniskomplex, der später von den Amerikanern und der von diesen unterstützten südvietnamesischen Regierung übernommen wurde. Sie trägt den Namen ‚Coconut Tree Prison‘." Neben dem heute als Museum genutzte Gefängnis finden sich diverse touristische Angebote: Tierparks, Perlen- und Pfefferfarmen sowie allerlei Wassersport und Strand.

Gebucht hatten wir Y-Tickets mit Vietnam Airlines, geringfügig teurer als Vietjet. Am Vorabend erhielten wir eine Mail über eine 40-minütige Verspätung „due to operation“. Nicht schön, immerhin ehrlich, wir konnten somit etwas länger schlafen. Die neue Einsteigezeit war 10:50 Uhr.

Um 9:10 Uhr saßen wir im Taxi und erreichten knappe 30 Minuten später den SGN. Bei Highlands Coffee gab es eine erste Runde Kaffee sowie ein Croissant.

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Gegen 10:00 Uhr gingen wird durch die SiKo, airside frühstückte +1 eine „Bowl of Pho“, und ihre Morgenstimmung hellte sich in Sekunden auf.

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Auf Bo go bzw. Bur-ger hatten wir am Morgen keine Lust. Die BK-Werbung brachte mich allerdings zum Schmunzeln. Sehr oft höre ich bei Unterhaltungen von +1 mit Verwandten und Bekannten einige englische (oder auch französische) Wörter heraus. Dass diese es sogar „offiziell“ in den geschriebenen Wortschatz schaffen, ist mr nur teilweise bekannt, Bo Go war mir neu.

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Zur Einsteigezeit schlugen wir am, zwischenzeitlich geänderten, Gate auf. Leider zog es sich eine weitere halbe Stunde, bis das Boarding der A321 begann. Die Passagiere waren ca, 50:50 westliche Touristen und Vietnamesen.

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Der Flug war nahezu ereignislos. Wir saßen mit Absicht über den Gang getrennt auf C und D-Plätzen in Reihe 36. Leider war der Flug ausgebucht und ich konnte, zumindest für einige Zeit, manche Gespräche um uns herum einfach nicht vollständig ausblenden. So herrschte völliges Unverständnis, weshalb Vietnam Airlines FRA anflöge und nicht LHR, sei doch London viel lukrativer. Weiter ging es mit mutmaßlichen Diskriminierungen, sobald Verheiratete auf Billigfliegern keine zusammenhängenden Sitzplätze erhielten. Derweil verzehrte +1 genüsslich einen an Board gekauften Bubble Tea, der (anscheinend zurecht) in der vietnamesischen Community einen guten Ruf genießt.

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Nach der Landung liefen wir direkt zum Taxistand. Es gibt auch ein Hotelshuttle zu festen Uhrzeiten. Bei einen Kurzaufenthalt wollten wir jedoch nicht für 6 Euro eingesparte Taxikosten unnötig Zeit verlieren.

Auf dem Weg zum gebuchten Pullman Phu Quoc Beach Resort sahen wir einige Resorts verschiedenster nationaler und internationaler Ketten, Baustellen und Freiflächen. Ich musste an die von @xcirrusx verwendete Bezeichnung „Bombodrom“ denken.

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Gegen 13:30 Uhr kamen wir 90 Minuten vor der Check-in-Zeit im Pullman an. Was ich vom dortigen Empfang halten soll, weiß ich nicht so recht. Die Lobby war recht voll, in den Sitzgruppen saßen viele Gäste, tranken Welcome-Säfte und spielten an den Handys. Durch das herumstehende Gepäck wirkte es ein wenig chaotisch.

Ein Blick in die andere Richtung zeigte allerdings eine ruhige Bar in der räumlich großzügig gestalteten Empfangshalle.

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Am Schalter angekommen, hieß es in fast rauem Ton, wir sollten uns gedulden, es gäbe eine Schlange. Da alle Gäste saßen, war die Schlange natürlich nicht erkennbar.

Plötzlich kam die Guest-Relations-Managerin. Der Ton änderte sich um 180 Grad und die Platinum-Floskeln gingen los: Benefits, Upgrade vom gebuchten Deluxe-King auf ein Cabana-Zimmer etc. Anschließend gab es eine Golf-Buggy-Rundfahrt durch die Anlage. Im Ergebnis super (für uns).

Da es keine Lounge gab, konnten wir ganztätig alkoholfreie Getränke gratis verzehren, abends gab es eine Sunset Cocktail-Hour. Wir erhielten einen Ausdruck mit den wichtigsten Infos und den angebotenen Aktivitäten.

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Unser Zimmer war die obere Etage eines zweistöckigen Gebäudes, in der zweite Reihe hinter dem Strand. Ein schlauchförmiger Pool entlang einiger identischer Gebäude ermöglichte jeder Einheit, ein wenig Privat-Pool-Gefühl.

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Dass es hinter dem Bad noch eine kleine Terrasse zum Wäsche-Trocknen gibt, fiel mir erst später auf.

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Bald wurde noch ein Präsent geliefert.

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Eine dünn bestückte Minibar war inklusive, sollte täglich aufgefüllt werden, was (erst) auf Nachfrage tatsächlich erfolgte.

Nach einer Ruhepause und einem Kaffee, zogen wir die Sportklamotten an und erkundeten zunächst das Resort. Ein paar der folgenden Bilder hatte ich bereits bei der Rundfahrt geknipst.

So sah unser Gebäude von außen aus.

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Die maximal drei Fuß-Minuten entfernte Strandbar.

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Zwischen Strandbar („Beach House“) und Strand läuft ein Fußweg, der von außerhalb des Resorts zugänglich ist. Da es einen kleinen Sicherheitsposten gibt, weiß ich nicht, ob es ein öffentlicher Weg ist, nehme es aber an.

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Ein Teil des großen Pools.

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Für Kinder gibt es einen kleinen Pool und diese Wasserspiel-Anlage, die mich entfernt an eine Waschstraße erinnerte.

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Wir kamen dem Hauptgebäude näher.

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Ziel des Rundgangs was das Fitnesscenter.

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Leicht verausgabt und frisch geduscht, spazierten wir nach einem kurzen Strandbesuch, in Richtung Beach House.

Das Beach House ist eine der beiden gastronomischen Einrichtungen, die als Teil der "Executive lounge access benefits“ eine Sunset Cocktail-Hour anbieten. Unsere Bedienung war sehr freundlich und erklärte, gleich würde eine kalte Tapas-Platte serviert. Dazu hätten wir freie Auswahl aus der Getränkekarte, mit Ausnahme von Flaschen.

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Wir maximierten ein wenig, betrachteten den Sonnenuntergang und später die Tintenfisch-Fangflotte.

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Sonnenuntergänge am Meereshorizont sind in Vietnam eine große Sache, da diese geografisch bedingt nur von wenigen Orten zu beobachten sind.

Nach der Happy-Hour beschlossen wir, leicht angeheitert, den restlichen Abend im Resort zu bleiben. Gemütlich gingen wir in Richtung Hauptgebäude. Eventuell den Cocktails geschuldet, probierten wir die „Monkey Bridge“, ohne längeren Erfolg.

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Im Hauptgebäude angekommen, nahmen wir den Aufzugs ins Obergeschoss, inspizierten kurz die wenig spektakuläre Aussicht auf Novotel und IHG-Hotels, im Anschluss kehrten wir im Mad Cow Restaurant ein.

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Aus der Karte wählten wir den Smoked Wagyu Burger und das Grilled Steak Sandwich, teilten uns beides.

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Das geschwärzte Brötchen hatte ich leider überlesen, mag ich nicht. Ansonsten war der Burger in Ordnung. Das Steak Sandwich war hingegen sehr gut und so gegrillt, wie gewünscht. Einzig die Shiraz Sauce hätte es für unseren Geschmack nicht gebraucht.

Zurück in der Lobby sahen wir eine Jin Air-Crew. Generell sind im Hotel sehr viele Koreaner untergebracht.

Noch einen Abschlusskaffee samt Wasser kehrten wir dem Buggy-Service zurück aufs Zimmer.

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Dort erwartete uns eine klassische vietnamesische Süßspeise, die wir uns für den Folgetag zurücklegten. Wir gingen vergleichsweise zeitig schlafen, denn für den kommenden Tag war das geplante Programm umfangreicher.

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sgnflyer

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29.12.2018
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Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 10, PQC, Teil 1)​

Der Wecker beendete unseren Schlaf gegen 7:30 Uhr. Schnell schlüpften wir in unsere Sportklamotten, Frühsport war angesagt.

Entlang des parallel zum Strand verlaufenden Betonwegs joggten wir entspannte 4,5 Kilometer. Gleichzeitig eine willkommene Gelegenheit, die Umgebung rund um das Resort zu erkunden. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es erst nichts, gefolgt von einer anscheinend spärlich genutzten Apartment-Anlage, später zwei IHG-Hotels, dann wieder nichts.

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Wir drehten um, erneut am Regent vorbei, den gleichen Weg zurück, durch das Pullman Resort hindurch in Richtung Novotel.

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Auf den Bildern sollte es deutlich werden, viel gibt es in unmittelbarer Umgebung der Resorts nicht. Die Promenade ist allerdings eine schöne Gelegenheit zum Laufen, das Pullman bietet sogar Fahrradtouren an. Am Morgen brannte die Sonne zudem nicht allzu extrem.

Im Jahr 2016 war ich im Novotel untergebracht, damals war (nach meiner Erinnerung) von der Promenade noch nicht viel zu sehen.

Eine erste Abkühlung folgte im Meer, später am semi-privaten Pool mit einem Espresso für mich, und etwas Blauem für +1.

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Nächster Programmpunkt war das Frühstück.

Ähnlich wie in Vung Tau, waren im Außenbereich viele Tische frei, im Innenraum war die Hölle los.

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Wieder einmal ein typisches Buffet, ergänzt um einige Speisen für Koreaner, z.B. leckere „Korean Marinated Eggs“. Das Eggs Benedict hätte ich mir besser gespart.

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Um einmal aus dem Resort herauszukommen, hatten wir bereits am Vortag nach einem Leih-Roller gefragt. Zu meiner leichten Verwunderung wurde ein in Vietnam üblicher Preis aufgerufen, ca. 8 Euro für 24 Stunden. Das Ganze lief über einen externen Dienstleister.

+1 übernahm den Roller ohne größeren Papierkram, sicherheitshalber dokumentierte ich Vorschäden. Um Fragen zu vermeiden, fuhr +1 die ersten Kilometer, danach wechselten wir uns ab.

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Zunächst fuhren wir an mehreren Apartment-Anlagen vorbei, die wiederum teilweise ungenutzt wirkten. Es folgte eine Schnellstraße, ein Tankstop und später der Ort An Thới, inklusive Markt.

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Ziel war der südliche Hafen von Phu Quoc. Gleich am Eingang stoppte uns eine geschäftstüchtige Frau mit Kegelhut. +1 verhandelte kurz (ca. 80 Euro), anschließend wurden wir zu unserem „Canoe“ begleitet. Der Begriff verwirrt mich jedes Mal.

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Erst dachte ich, es handele sich um ein „Family Business“, es stellte sich jedoch heraus, dass die Frau mit Hut Eigentümerin dreier Boote ist und die Besatzung (Vater und Sohn) für sie arbeitet. In solchen Fällen ist auch in Vietnam ein Trinkgeld immer angebracht – nicht nur von Touristen.

Grobes Ziel waren einige kleine Inseln: Mây Rút Trong, Mây Rút Ngoài, Gầm Ghì, und Fingernail Island. Vorrangig ging es uns jedoch ums Umherfahren.

Fast noch im Hafen wurde der Hebel auf den Tisch gelegt. Wir hielten uns gut fest und rauschten an per Seilbahn verbundenen Inseln vorbei. Die Seilbahn-Kabinen bewegten sich allerdings nicht. Auf Nachfrage erfuhren wir von der gerade stattfindenden Mittagspause.

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Der erste, für mich etwas überraschende Stopp war die Insel Hon Thom. Besser gesagt, eine vorgelagerte Tauchanlage. Wir schauten uns kurz um, entschieden uns, über Wasser zu bleiben.

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Weiter ging es nach May Rut Trong. Nach meinem Verständnis, eine durch einen privaten Betreiber gepachtete Insel. Am Bootsanleger gib es ein reichliches Angebot an Wasseraktivitäten. Man kann sich z.B. einfach auf einem SUP treiben und dabei von einer Drohne fotografieren lassen; im Bild nur bei genauem Hinschauen zu erkennen.

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Auf der Insel gib es einen Beach Club und unzählige Foto-Gelegenheiten. Mit etwas Wille, Können und Geschick sehen die Fotos sicherlich traumhaft aus. In der Realität erlebten wir eine hektische Atmosphäre.

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Die nächsten geschäftstüchtigen Schritte werden sicherlich bald folgen, noch waren die Waschräume kostenfrei.

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Die anderen Inseln betrachteten wir aus der Ferne. Das Geschäftsmodell scheint überall ähnlich. Der Kapitän erklärte, manche Inseln wären eigentlich unter Schutz gestellt und nicht offiziell verpachtet. Die fällige Strafe sei allerdings kleiner als der Profit.

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Auf dem Weg schipperten wir an diversen Ausflugsbooten und Tauch- bzw. Schnorchelkursen vorbei. In schönen, ruhigen, felsigen Buchten auf Anker. Teilweise leider mit Karaoke-Begleitung.

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An einer Großbaustelle vorbei ging es zurück in den Hafen. Die vielen touristischen Entwicklungsprojekte an der vietnamesischen Küste stoßen nicht überall auf Gegenliebe.

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Kurzes Fazit: Die schnelle Fahrt durch die Wellen war, wie erhofft, ein großer Spaß. Mein Bericht klingt wahrscheinlich negativer, als wir es empfanden. Einen ganzen Tag im einem der Beach Clubs der Inseln zu verbringen, wäre hingegen nichts für uns. Da ist ein Resort einfach bequemer und besser ausgestattet. Bei mehr Zeit für Ort, könnte ein längerer Bootsausflug samt Wassergang allerdings interessant sein. Laut unserer Boots-Besatzung gäbe wunderschöne Korallen, das Wasser wäre nur ca. vier Meter tief.

Wieder festen Boden unter den Füßen, verbschieden wir uns von unserer Besatzung und schauten uns im Hafen um. Wer nur auf eine der Inseln möchte, findet mit dem Water Bus eine kostengünstigere Alternative.

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sgnflyer

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29.12.2018
336
5.916
DUS
Rustikale Preisgestaltung in dem Steakhouse. Nutzt du bei den haeufigen Accor/VN/SEA Aufenthalten eigentlich Accor Plus?
Bislang lediglich Accor Plus Voyageur, um bei den Übernachtungspreisen zu sparen. Dass es mit Accor Plus Explorer einen weiteren guten Deal für die Hotel-Gastronomie gibt, habe ich erst im Resort und durch Deinen Post gelernt. Muss mir das samt der Ausschlüsse mal genauer anschauen, da wir eher selten im Hotel essen. Der Übernachtungsrabatt ist wohl nicht kumulativ nutzbar (?).
 

alohasteffi

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28.07.2010
1.104
119
München
@sgnflyer : wir waren Anfang Januar in Phu Quoc und sehr überrascht über die Geisterstädte aus Hotel- und Appartmentkomplexen. Teilweise neu, teilweise schon im Verfall, aber offensichtlich noch nie genutzt. Kannst du hierzu was sagen?
 

xcirrusx

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16.10.2012
3.827
1.097
KUL (bye bye HAM)
Der Übernachtungsrabatt ist wohl nicht kumulativ nutzbar (?).
Meinst du die Freinacht? AFAIK verfaellt die am Ende des Accor Plus Mitgliedsjahres. Die 10% auf die publizierten Raten gelten waehrend des ganzen Stays und weltweit. Allein damit macht sich die Mitgliedschaft bei mir bezahlt, die 20 Statusnaechte und die Freinacht sind ein nettes Gimmick. Letztere habe ich zuletzt im Pullman Orchard Singapore eingeloest, die normale Rate war SGD 300 fuer eine Besenkammer.
 

sgnflyer

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29.12.2018
336
5.916
DUS

Februar 2024: Tết in SGN und PQC (Tag 10, PQC, Teil 2)​

Nach der Bootsfahrt schwangen wir uns wieder auf den Roller, verließen den Hafen, unter Neujahrgrüßen hindurch.

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Am Coconut Tree Prison fuhren wir lediglich vorbei. 2016 hatte ich das Museum besucht. Leider gibt es in Vietnam einige ähnliche Ausstellungen (z.B. auf Con Dao). Mit Figuren in Originalgröße werden, unter anderem, bedrückende Folter-Szenen nachgestellt. Ich kann mich noch gut an eine Schilderung erinnern, manchmal würden die „amerikanischen Figuren“ von älteren Vietnamesen bewusst beschädigt. Mir kniff damals eine ältere Vietnamesin in den Arm und deutete per Körpersprache, ich solle genau hinschauen, was „wir“ angerichtet hätten. Sofern mich mein Gedächtnis nicht trügt, mein bislang einziges Erlebnis dieser Art.

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Durch Wohngegend und an mutmaßlich günstigeren Resorts vorbei, fuhren wir in Richtung Strand.

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Der Bai Sao gilt vielen Vietnamesen als der schönste Strand in Vietnam.

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Den Müll weggedacht, handelt es sich tatsächlich um einen Traumstrand. Das hat sich seit 2016 nicht geändert.

Auf der positiven Seite gibt es im Vergleich zu 2016 lediglich ein paar zusätzliche Restaurant sowie einen Highlands Coffee, keine größeren Bausünden o.ä.

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Auf dem Rückweg zum Roller erblickten wir einen Chó Phú Quốc (Phu Quoc Ridgeback Hund). Laut Wikipedia dafür bekannt, schneller zu laufen, höher zu springen, besser zu schwimmen und zu klettern als andere Hunderassen. Einfach zu trainieren, neugierig, loyal, liebevoll und gehorsam seien die Vierbeiner mit dem markanten Rückenfell ebenfalls. Vietnamesische Kollegen berichteten mir mit einem gewissen Stolz über die besondere Rasse.

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Über einen kleinen Umweg traten wir langsam die Rückfahrt in Richtung Pullman an. Erneut waren die lokalen Wohnverhältnisse am Straßenrand nicht sonderlich luxuriös.

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Bald kamen wieder (oft leere) Wohnkomplexe in Sicht, Colmar auch.

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In der Gegend „hinter“ dem Novotel erspähten wir zwar wiederum einige lediglich teilweise genutzte Bauten, tatsächlich herrsche hier aber mehr Leben. Zurückzuführen wahrscheinlich auf die in Laufentfernung gelegenen Resorts, Einzelhandel und auf den nahegelegenen Sonasea Phu Quoc Night Market. 2016 hatte ich den Markt noch nicht wahrgenommen. Das Pullman bietet ein Shuttle an.

Am Nachmittag war der Nachtmarkt noch im Aufbau befindlich. Wir beschlossen, uns den Markt als Backup für den Abend im Hinterkopf zu behalten.

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Zurück am Pullman parkten wir den Roller und ließen vereinbarungsgemäß den Schlüssel einfach stecken. An der Lobby-Bar erfrischten wir uns an zwei Cola Light, während sich Gruppen von Koreanern reichlich Mango Bingsu zubereiten ließen.

Nach einer Verschnaufpause auf dem Zimmer, beschlossen wir, die Sunset Cocktail Hour heute im Mad Cow Restaurant zu besuchen. Die Alternative zum Beach House. Das Snack-Angebot wäre ohnehin dasselbe und wechsle täglich.

Richtig glücklich waren wir mit der heutigen Dim Sum-Platte nicht, wir orderten ein Steak Sandwich von der normalen Karte, zum teilen.

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Gegen 20:00 Uhr bestellten wir ein Grab zum Phu Quoc Night Market. Auf der ungefähr 25-minütigen Fahrt war nicht nur die Straße besser als 2016, auch am Straßenrand waren unzählige Hotels, Resorts, Restaurants und Einzelhandel zu sehen, bevor wir den Markt erreichten.

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Wir erblickten das übliche Nachtmarkt-Angebot. Der Markt war gut besucht, wir hörten besonders viel Deutsch, Englisch und Russisch.

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„Katzenkaffee“, laut Wikipedia ursprünglich aus halb verdauten Kaffeebohnen in Exkrementen von in freier Wildbahn lebenden Fleckenmusangs (Schleichkatzen) hergestellt“, heute via Käfighaltung oder künstlich produziert.

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Geröstete Nüsse. Die Gratisprobe war recht lecker.

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An einem Lokal mit Wassertanks stieg +1 in kurze Verhandlungen ein und wir ließen uns nieder. Wir genossen solide Shrimps, einmal in Chili und einmal mit Knoblauch und "Butter" (leider billigste Margarine). Das Foto zeigt die Chili-Variante. Dazu Morning Glory.

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Als Dessert Chè. Erfrischend und nicht zu süß.

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Natürlich kaufen wir auf der Insel, auf der der Pfeffer wächst, zwei kleine Pakete als Souvenir. Allerdings in einem kleinen Supermarkt, diesen Stand hatte ich des Hundes wegen fotografiert.

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Bald traten wir die Rückfahrt zum Hotel an.
 

sgnflyer

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29.12.2018
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wir waren Anfang Januar in Phu Quoc und sehr überrascht über die Geisterstädte aus Hotel- und Appartmentkomplexen. Teilweise neu, teilweise schon im Verfall, aber offensichtlich noch nie genutzt. Kannst du hierzu was sagen

Habe kurz mit +1 gesprochen sowie ein wenig recherchiert. Wir können nur spekulieren und denken es kommen neben globalen Finanzmarkt- bzw. Zinsentwicklungen ein paar Dinge zusammen, die sich teilweise überschneiden:
  • Allgemeine Rezession in Verbindung mit anderen nachstehenden Faktoren, gibt online ein paar Artikel, z.B. hier.
  • Überschätzte Nachfrage bzw. zu optimistische Prognosen. 2016 wurde mir stolz erzählt, bis 2020 würde Phu Quoc ganz vorne bei den asiatischen Touristenzielen mitspielen. Da wurden mir sogar Singapur und Macau (Casinos) als Benchmarks genannt.
  • Fehlendes Gesamtkonzept. Viele Resorts nebeneinander. Unterschiedliche Aussagen zu deren Qualität. Aber wenig, was die Insel als Ganzes von anderen Destinationen (z.B. Thailand aber andere Gegenden in Vietnam) abhebt oder für Ferienwohnungen attraktiv gestaltet.
  • Eine vor ca. 5 Jahren geplatzte Immobilienblase. Die Umwandlung von Hotel- und Resort-Projekten in Wohnungen funktionierte nicht. Manche Projekte waren „out of budget“ und die unfertigen Bauten wurden von Gangs und Junkies genutzt.
  • Illegale Bauten. Dürfen nicht genutzt und müssten eigentlich zurückgebaut werden. Passiert, wenn überhaupt, langsam.
  • Bei vietnamesischen Touristen scheint die Insel mittlerweile als überbewertet und teuer zu gelten. Letzteres habe wir verglichen mit Phan Thiet, Cam Ranh, Da Nang etc. nicht wirklich so erlebt. Seafood war z.B. günstiger als auf Con Dao. Der Roller und das Boot waren ebenfalls nicht ungewöhnlich bepreist.
  • Die Strände und Orte außerhalb der Resorts haben ein Müllproblem.
  • Online finden sich weitere mögliche Gründe: Von Kaffeefahrt-ähnlichen Abzocken (für Vietnamesen), über durch Resorts geblockte Strände (relevant für Ferienwohnungen in zweiter Reihe), zu wenig Nachhaltigkeit, teuren oder zu wenigen Flügen, nicht wiederkehrenden Touristen („box ticking“) wird vieles genannt.
  • Wahrscheinlich sind die Apartments/Ferienwohnungen einfach zu teuer und der Markt nicht liquide. Zu den Preisen der Apartments vor Ort kann ich leider nichts handfestes sagen. Nur soviel: In einer ganz anderen Gegend in Vietnam, bietet ein staatliches Unternehmen Reihenhäuser für um die 800k USD an. Unglaublich viel Geld für lokale Bewohner. Meine Kollegen meinten ironisch, ob ich dort nicht investieren wolle (was ich als Ausländer nur bedingt darf). Auf Nachfrage, wurden mir, falls sich überhaupt jemand finden ließe, mögliche Mieteinnahmen von um die 400 USD pro Monat genannt. Wertsteigerungspotenzial bestünde bestenfalls, weil das ganze Land wachse. Ob das alles so stimmt, keine Ahnung. Neu hochgezogene Straßenzüge stehen dort jedenfalls komplett leer und beginnen zu verfallen. Ohne jede Fachkenntnisse ist eine mangelnde Bauqualität sichtbar, was in Verbindung mit dem lokalen Klima sicherlich nicht hilfreich ist.
  • Edit: Umfassende Einschränkungen für Ausländer, Eigentum bzw. Nutzungsrechte an Grund und Boden zu erwerben, fördern den Markt auch nicht.
Nach unserer diesjährigen PQC-Reise müssen wir allerdings gestehen, Phu Quoc als schnell erreichbares, nettes, aber austauschbares (Wochenend-)Ziel entdeckt zu haben. Bei einem weiteren Trip würden wir das Resort eventuell gar nicht verlassen und einfach den Service genießen. Über das Pullman Resort kann ich jedenfalls nichts schlechtes sagen, auch von anderen Resorts habe ich eher Gutes gehört - denke, das passt dennoch ins Gesamtbild.

Meinst du die Freinacht? AFAIK verfaellt die am Ende des Accor Plus Mitgliedsjahres. Die 10% auf die publizierten Raten gelten waehrend des ganzen Stays und weltweit. Allein damit macht sich die Mitgliedschaft bei mir bezahlt, die 20 Statusnaechte und die Freinacht sind ein nettes Gimmick. Letztere habe ich zuletzt im Pullman Orchard Singapore eingeloest, die normale Rate war SGD 300 fuer eine Besenkammer.

Meine All Plus Voyageur-Karte gibt, je nach Marke, zwischen 10 und 20% Rabatt auf die öffentlich verfügbaren Raten weltweit, rechnet sich also ebenfalls schnell. Gerade, wenn Übernachtungen außerhalb SOA dazukommen. 20 Statusnächte sind genauso dabei. Da ich nicht annehme, dass die Rabatte beider Karten kombiniert werden können (T&C sind mir nicht ganz klar) und die Statusnächte nicht benötige, bleiben beim Accor Plus Explorer der Gastronomie-Rabatt und die Freinacht. Bei dem von Dir genannten Beispiel mit der Freinacht in Singapur, macht es tatsächlich Sinn, beide Karten parallel zu halten. Werde es wohl mal ausprobieren.
 
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xcirrusx

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16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Wobei der Rabatt teilweise auch kuenstlich ist, da du bei 50% Rabatt im Social Club Saigon auch in fast jedem anderen Steakhouse ein gleichwertiges Stueck Fleisch bekommst (ausser bei El Gaucho). Spass machen die Gutscheine die mit der Karte kommen, z.B. 50% Rabatt auf Group Dinner fuer 4-12 Personen. Da kann man am Geburtstag auch mal die angeheiratete Familie ausfuehren ohne direkt Insolvenz anmelden zu muessen.

Wegen der vielen toten Apartments, zum einen wie richtig gesagt wurde der Markt voellig ueberschaetzt und haeufig durch die Gier der ehemaligen Staatsbeamteten (jetzt auf einmal Immobillienmanager) getrieben. Zum anderen gibt es ein, zwei Besonderheiten in vietnamesischer Buchfuehrung, die es erlaubt haben unfertige Bauten mit ihrem zu erwarteten Verkaufswert als Asset aufzunehmen und wieder als Collateral fuer neue Projekte bei den Banken zu hinterlegen. Diese wiederum hatten, analog zu China, einen Riesendruck der Regierung fuer "Volkswohlstand" zu sorgen, da die Buerger alle dieses Anlagevermoegen erwerben sollten. In ihrem Wahn haben Konzerne wie FLC oder Vingroup zig Projekte aus dem Boden gestampft und teilweise ueberfinanziert, um andere Projekte anzuschieben (z.B. E-Auto Produktion).
 
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Reaktionen: plotz und sgnflyer