Schluss mit Dumping in Österreich? Kurz führt Mindestpreise für Tickets ein

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walwal11

Reguläres Mitglied
12.06.2019
76
19
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Und sind wir mal ganz ehrlich, es gibt keinen einzigen Flug aus Österreich, der nicht wenigstens €40 Kosten verursacht.
Und im Prinzip ist es die Basis der Marktwirtschaft, dass ein Preis immer kostendeckend sein sollte, niemand bietet etwas am Markt an, um Verlust zu machen.
Wenn Leute nur am Markt teilnehmen, um dank ihrer finanziellen Potenz oder dank sprudelndem Geld aus einem Monopol auf anderen Märkten alle anderen in den Ruin zu treiben, dann ist es die Pflicht des Staates einzuschreiten und wieder für "reale" Verhältnisse zu sorgen.

Das kann man bei Flugtickets aber wohl so nicht direkt vergleichen. Wenn in einem Flieger 200 Leute sind, und 100 davon sind bereit deutlich mehr als die 40,- Euro zu zahlen, wodurch sie die Billigtickets der anderen 100 Leute mitfinanzieren, dann sollte das ja grundsätzlich in Ordnung sein?
 

mayday

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.652
725
Genau. Und wenn der Flieger vor Abflug noch ein paar freie Plätze hat, die zu "normalen" Preisen niemand haben will, wieso sollte ich nicht diese für einen noch so kleinen Betrag verkaufen dürfen, um einen Deckungsbeitrag daraus zu erzielen?...

Wenn bei der ganzen Diskussion allerdings mit Umwelt argumentiert wird, ....
[
/QUOTE]

Ich denke diese Diskussion sollte hier außen vor bleiben, da Umweltaspekte erkennbar nicht Kern der Regelung sind, allenfalls Beiwerk.

(Dass Emissionen auf Dienstgipfelhöhe anders wirken als Emissionen auf Höhe des Meeresspiegels ist dir aber bekannt?)

 
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crazy

Erfahrenes Mitglied
02.12.2009
457
190
Genau. Und wenn der Flieger vor Abflug noch ein paar freie Plätze hat, die zu "normalen" Preisen niemand haben will, wieso sollte ich nicht diese für einen noch so kleinen Betrag verkaufen dürfen, um einen Deckungsbeitrag daraus zu erzielen?
Wo kommt denn der Deckungsbeitrag her, wenn die Sitze zu einem geringeren Preis als die gesetzlich vorgeschriebenen Gebühren und Abgaben verkauft werden?
 
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mayday

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.652
725
Mein Beitrag war als Argument gegen den Mindestpreis zu verstehen gewesen.

Wenn der Flug Gewinn abwirft, lässt die Airline ihn stattfinden. Egal, ob die letzten 10 Plätze für 9,99€ verkauft werden oder für 0€ leer bleiben. Wie hier schon von anderen gesagt wurde, die Airline nimmt solche Paxe gern noch mit, aber der Anteil ist nicht so groß, dass deswegen kleineres Fluggerät eingesetzt werden würde oder weniger geflogen werden würde, wenn solche Tickets nun verboten sind.

Externe Effekte internalisieren? Ja bitte, auch in anderen Bereichten (z.B. Krankenversicherungen). Undifferenziert wirkende Gebote und Verbote? Nein Danke.
 

tisch

Erfahrenes Mitglied
15.11.2017
639
144
Wo kommt denn der Deckungsbeitrag her, wenn die Sitze zu einem geringeren Preis als die gesetzlich vorgeschriebenen Gebühren und Abgaben verkauft werden?
Wird es ja nicht. Da kommen ja die ganzen Ancillaries oben drauf. Guck dir doch nur mal einen Ryanair Geschäftsbericht an z. B. Q1. Auf durchschnittliche 33€ Ticketerlöse kamen 20€ Ancillaries. Dein 20€ Ticket ist immer über den Fixkosten. Selbst das 10€ oder 5€Ticket ist das. FR verschenkt nix.

Die niedrigen Preise sind nur Lockmittel und Marketing, die kaum jemand wirklich bezahlt.
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.750
1.433
bei all den Vergleichen ist irgendwie verloren gegangen, dass es in AT auch sowas wie die ÖBB gibt, dann macht das Argument Umwelt schon Sinn.
 

walwal11

Reguläres Mitglied
12.06.2019
76
19
bei all den Vergleichen ist irgendwie verloren gegangen, dass es in AT auch sowas wie die ÖBB gibt, dann macht das Argument Umwelt schon Sinn.

innerösterreichisch, klar!
Aber auf Strecken in andere Länder wäre für mich so eine Anti-Dumping-Regelung eine echte Mehrbelastung. Ich versuche eigentlich immer, mir die 9,99€-Tickets herauszupicken und zahle auch keinen Cent drauf (keine Sitzplatzreservierung, kein Gepäck, etc.). Wenn 5x im Jahr für 19,98€ return fliege sind das 100EUR. Ein Mindestpreis von sagen wir mal 40EUR für den Flug von AT weg und dann noch die üblichen 10EUR für den Rückflug wären dann 5*50EUR = 250,- Euro. Somit also mehr als doppelt soviel.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.364
911
innerösterreichisch, klar!
Aber auf Strecken in andere Länder wäre für mich so eine Anti-Dumping-Regelung eine echte Mehrbelastung. Ich versuche eigentlich immer, mir die 9,99€-Tickets herauszupicken und zahle auch keinen Cent drauf (keine Sitzplatzreservierung, kein Gepäck, etc.). Wenn 5x im Jahr für 19,98€ return fliege sind das 100EUR. Ein Mindestpreis von sagen wir mal 40EUR für den Flug von AT weg und dann noch die üblichen 10EUR für den Rückflug wären dann 5*50EUR = 250,- Euro. Somit also mehr als doppelt soviel.

wenn ich sowas lese wünsche ich mir Mindestpreise von 100€ weltweit.
 
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hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.270
953
Und im Prinzip ist es die Basis der Marktwirtschaft, dass ein Preis immer kostendeckend sein sollte, niemand bietet etwas am Markt an, um Verlust zu machen.

Da fehlt ein entscheidendes Wort: niemand bietet dauerhaft etwas am Markt an, um Verlust zu machen.

Ryanair war vor der Corona Krise deutlich profitabler als viele der klassischen "Staatsairlines". Also kann von insgesamt Verlust / Dumping nicht die Rede sein.

Faktisch haben alle Airlines ein gnadenloses "yield management" System am laufen. Und das funktioniert zumindest prinzipiell schon, denn keine Airline arbeitet ohne. Das Zauberwort heißt Mischkalkulation.

Nehmen wir mal an, ein Flug kostet 10.000 EUR und es gehen 200 Leute rein. Dann sind der Großteil Fixkosten, sprich ob der mit 200 Leuten voll ist oder leer fliegt, die Kosten sind fast die Gleichen. 10000/200= 50 EUR theoretisch. Jetzt 60 EUR Einheitspreis zu nehmen wäre aber sau dumm und effektiv nicht rentabel, denn ein Teil der Passagiere würde auch 120 EUR zahlen und ein Teil fliegt für 60 EUR nicht. Machst Du mit dem Einheitspreis also Verlust, weil Flieger 30% noch frei = nur 8000 EUR Einnahmen. Wenn Du stattdessen jedoch 1/3 der Passagiere 120 EUR zahlen läßt, dann noch 1/3 60 EUR und das letzte Drittel 20 EUR, hast Du in der Mischkalkulation 13300 EUR eingenommen und am meisten Gewinn gemacht. So funktioniert die Kalkulation.

Und einfach mit kleineren Fliegern zu fliegen, wenn nicht genug Leute 60 EUR zahlen wollen, geht nicht, weil kleine Flugzeuge viel teurer pro Passagier sind. Dann müßtest Du 90 EUR nehmen und es würden noch weniger Leute fliegen wollen. Diejenigen, die die 120 EUR bereit sind zu zahlen, bestehen aber auf regelmäßigen und häufigen Flügen, sonst reisen sie lieber mit der Konkurrenz. Da klemmt das ganze System dann.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.364
911
Das „System“ klemmt an weltweitem Turbo-Kapitalismus und der unbändigen Gier von vielen Menschen aller Schichten Alles 24x7x365 billigst haben zu wollen und rechtfertigt es u.A. mit freiem Markt und Diskriminierung einkommensschwacher Schichten, die sich bei durchgängig realen Preisen nicht mehr Alles leisten könnten.
 
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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.175
2.441
Dürfte man in Europa eigentlich Rabatte gewähren, wenn man den Passagieren die Wahl lässt, dass Sie gewisse Inklusivleistungen ausschliessen können?

In dem Fall würden zwar die "Werbepreise" steigen, keine Frage. Aber wenn dann OE/FR/W6 auf das zukünftige 40€-Ticket ab Wien das Aufgabegepäck + Sitzplatzreservierung inkludiert, könnten sie allen, die auf das Gepäck verzichten wollen z.B. 15€ Rabatt und für den Ausschluss der inkludierten Sitzplatzreservierung 5€ Rabatt gewähren und über diesen Weg allen "No Frills"-Kunden auch zukünftig die Möglichkeit geben, auf die bisher gewohnten Preise zuzugreifen. Ob man dann in Österreich erbost wäre, dass OE/FR/W6 diese Lücke nutzt? ;):D

Ich kenne das von Hotels, wo man z.B. für das auslassen des täglichen Housekeeping-Services auf die Endrechnung einen (kleinen) Rabatt von ein paar Euro pro Tag bekommt bzw. bei Hotelketten oftmals Bonuspunkte im hoteleigenen Problem. Daher dürfte es prinzipiell dann auch für die Airlines möglich sein zukünftig Gepäck+Sitzreservierung zu inkludieren, diese aber dann über einen Rabatt im Buchungsprozess abwählen zu können.
 
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AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
45
Man könnte ja auch einfach mit dem schwachsinnigen Subventionstheater aufhören, der Grundlage für RYR, Wizz usw. und deren aberwitzige Verbindungen. Ich erinnere mich an meinen EW-Flug nach NRN für -15 Euro!
Wäre begrüßenswert, allerdings kann der österreichische Gesetzgeber keinem ausländischen Provinzfürsten mit Silicon Valley-Träumereien Subventionen untersagen. Das müsste mindestens auf europäischer Ebene geregelt werden.

Ein Deutscher Kunde bucht über ein spanisches OTA bei einer irischen Airline ein in Irland ausgestelltes Ticket. Wie und wo will man da ein österreichisches Gesetz zur Anwendung bringen, noch dazu eines das garantiert seitens der EU gekippt werden wird?
Ein deutscher Täter tötet in Wien unter Verwendung einer spanischen Tatwaffe einen in Irland geborenen Iren. Wie und wo will man da ein österreichisches Gesetz zur Anwendung bringen?
Bei Abflügen ex VIE muss sich FR zwangsweise mit österreichischem Recht auseinandersetzen. Die Vereinbarkeit mit EU-Recht werden wir zu gegebener Zeit sehen.

Wenn der Flug Gewinn abwirft, lässt die Airline ihn stattfinden. Egal, ob die letzten 10 Plätze für 9,99€ verkauft werden oder für 0€ leer bleiben. Wie hier schon von anderen gesagt wurde, die Airline nimmt solche Paxe gern noch mit, aber der Anteil ist nicht so groß, dass deswegen kleineres Fluggerät eingesetzt werden würde oder weniger geflogen werden würde, wenn solche Tickets nun verboten sind.
Dann solltest du aber die Definition des Wortes "Deckungsbeitrag" nachschlagen; ein Ticket für 9,99 Euro bei rund 40 Euro fälligen Steuern und Gebühren erwirtschaftet eben nicht den Deckungsbeitrag - man schreibt hiermit Verlust, ein freier Platz käme günstiger.

innerösterreichisch, klar!
Aber auf Strecken in andere Länder wäre für mich so eine Anti-Dumping-Regelung eine echte Mehrbelastung. Ich versuche eigentlich immer, mir die 9,99€-Tickets herauszupicken und zahle auch keinen Cent drauf (keine Sitzplatzreservierung, kein Gepäck, etc.). Wenn 5x im Jahr für 19,98€ return fliege sind das 100EUR. Ein Mindestpreis von sagen wir mal 40EUR für den Flug von AT weg und dann noch die üblichen 10EUR für den Rückflug wären dann 5*50EUR = 250,- Euro. Somit also mehr als doppelt soviel.
An deinem Beispiel sieht man gut, dass durch irreal günstige Tickets - die nur über ein Konstrukt aus Subventionen und Ausbeutung der Arbeitnehmer entstehen können - ein Absatzmarkt künstlich geschaffen wird, der mehr Probleme als Nutzen mit sich bringt.

Ob man dann in Österreich erbost wäre, dass OE/FR/W6 diese Lücke nutzt? ;):D
Du hast also eine Lücke gefunden, bevor überhaupt die Novellierung des UWG vorliegt? Alle Achtung. (y)
 

Flo86

Erfahrenes Mitglied
24.06.2017
1.284
968
VIE
Bin mal gespannt ob das vor Gericht standhält. Einem Unternehmen zu verbieten Rabatte anzubieten dürfte auch in A nicht so leicht sein. Das die Airlines die Mindestabgaben an den Staat abführen müssen ist klar, aber müssen sie diese auch an die Kunden weiterreichen?

Bis jetzt hat noch nicht viel gerichtlich gehalten was der Kinderkanzler beschlossen hat... Auch bei den Ausgangsbeschränkungen hat man einfach den 5. Punkt (jeder darf den öffentlichen Raum betreten ohne Angaben von Gründen) verschwiegen... Und hat dann im Nachhinein ganz überrascht getan, dass keiner hinausgegangen ist... Also ich erwarte mir von dem AntiDumping Gesetz nicht allzu viel ;)
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Es ist erstaunlich, dass nach trotz 3 Jahrzehnten Low Cost Fliegerei deren "Geld-Verdien-Funktionsweise" (derer es gar nicht viele gibt - und die auch nicht "schwer verständlich" sind) nach wie vor für viele offenbar ein Buch mit 7 Siegeln zu sein scheint.

Ich kann nur raten, sich einmal für einen kurzen Moment mental frei zu machen, von der Fokussierung auf die wiederkehrenden

"Low Cost Airline = Zuhälterei"

"Low Cost lebt von lokalen staatlichen Subventionen"

imho Totschlag Argumente, und sich mit den Hintergruenden zu befassen.

(...) Dann solltest du aber die Definition des Wortes "Deckungsbeitrag" nachschlagen; ein Ticket für 9,99 Euro bei rund 40 Euro fälligen Steuern und Gebühren erwirtschaftet eben nicht den Deckungsbeitrag - man schreibt hiermit Verlust, ein freier Platz käme günstiger (...)

In sich eine richtige Feststellung - nur geht es darum nicht. s.o.

Ich teile grundsätzlich (mit zunehmender Lebenserfahrung) die Kritik an den Auswüchsen der Konsumgesellschaft

(...) An deinem Beispiel sieht man gut, dass durch irreal günstige Tickets - die nur über ein Konstrukt aus Subventionen und Ausbeutung der Arbeitnehmer entstehen können - ein Absatzmarkt künstlich geschaffen wird, der mehr Probleme als Nutzen mit sich bringt.(...)

nur finde ich die Low Cost Fliegerei im Vergleich zu VIELEN VIELEN VIELEN anderen Dingen, die wir aufgrund vorgenannten Mechanismus tun + uns gleichzeitig selbst direkt schaden (!) als gegenwärtig vernachlässigbar.


Und: Es ist erstaunlich dass aber-Millionen Menschen Low Cost Airlines nutzen zum Zweck der Ortsveränderung, und der individuelle Nutzen daraus hier fortgesetzt einfach "weggewischt" wird...
 
Zuletzt bearbeitet:

AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
45
Es ist erstaunlich, dass nach trotz 3 Jahrzehnten Low Cost Fliegerei deren "Geld-Verdien-Funktionsweise" (derer es gar nicht viele gibt - und die auch nicht "schwer verständlich" sind) nach wie vor für viele offenbar ein Buch mit 7 Siegeln zu sein scheint.

Ich kann nur raten, sich einmal für einen kurzen Moment mental frei zu machen, von der Fokussierung auf die wiederkehrenden

"Low Cost Airline = Zuhälterei"

"Low Cost lebt von lokalen staatlichen Subventionen"

imho Totschlag Argumente, und sich mit den Hintergruenden zu befassen.
Meine Argumentation bezieht sich auf Österreich und explizit FR; dort ist dieses System nun einmal Realität. Dass LCC auch anders funktionieren ist mir bekannt, hat aber für FR ex VIE keine Bedeutung.

nur finde ich die Low Cost Fliegerei im Vergleich zu VIELEN VIELEN VIELEN anderen Dingen, die wir aufgrund vorgenannten Mechanismus tun + uns gleichzeitig selbst direkt schaden (!) als gegenwärtig vernachlässigbar.
Wenn wir weiter so verfahren wird sich nie etwas ändern...

Und: Es ist erstaunlich dass aber-Millionen Menschen Low Cost Airlines nutzen zum Zweck der Ortsveränderung, und der individuelle Nutzen daraus hier fortgesetzt einfach "weggewischt" wird...
Neben LCC stehen zahlreiche weitere Mobilitätsformen zur Verfügung um Reisepläne verwirklichen zu können, es gibt kein Grundrecht auf billige Flugtickets. Auch sollten 30 Euro mehr pro RT keine Existenzängste verursachen. Geht man eben einmal weniger essen oder verzichtet auf jede siebte Städtereise.

Wobei ich zugeben muss, dass die ominösen "im Schnitt 40 Euro für Hin- und Rückflug" äußerst wohlwollend - um nicht zu sagen unrealistisch - gerechnet sind, aktuell fallen mit Abflug VIE knapp über 30 Euro Steuern und Gebühren an, zukünftig werden es auf der Kurzstrecke um die 39 sein.
 
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mfkne

Erfahrenes Mitglied
Die Niederlande sind ja mit stark erhöhten Flughafensteuern nicht so gut gefahren und haben die wieder abgeschafft, weil die Leute einfach über die Grenzen ausweichen und man nur einheimischen Arbeitsplätzen schadet.

Inzwischen arbeitet man wieder an der Einführung, zugegebenermaßen vor Corona. Mag also sein, dass die doch nicht wieder kommt.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.364
911
Wenn KiK mit T-Shirts für 1€ wirbt oder Netto mit Schnitzel das Kg für 2€ finde ich das genauso abartig wie nur 9€ für einen 500Km Flug zu bezahlen. Das alles ist verwerflich im Sinne wie die Preise zustande kommen. Das Problem betrifft nicht nur die Billigairlines.

Zumal im Schnitzel für 2€ das Kilo alles enthalten ist... Zucht, Fütterung, Unterbringung, Strom, Wasser, Transport zum Schlachter, Schlachtung, Verarbeitung, Verpackung, Kühlung, Transport zum Discounter, Lagerung,... Da kann sich ja jeder mal ausmalen wie viel Geld im Fleisch selbst steckt. Mjam.

T-Shirt im KiK für 1€... Dafür wird zum Teil Plastikmüll mit dem Containerschiff mittels Schweröl um die halbe Welt geschifft, mit viel Wasser gewaschen, teilweise von Menschen sortiert, zur Textilfabrik transportiert, dort werden Stofffäden und Stoffe daraus hergestellt, Transport zur Fabrik zur Herstellung, Zusammennähen in Akkordarbeit durch Menschen, dann mit Chemikalien färben, trocken, verpacken, wieder ab ins Containerschiff und noch mal um die halbe Welt mit Schweröl, Transport zu den Warenhäusern, Lagerung, Verkauf, Strom,...

Flugticket für 9,99€... enthält auch bei LCCs u.A. neben den Spritkosten, Verschleiß und Wartung der Flieger inkl. Ersatzteile, Betrieb der Online Plattform, Crews, Büroangestellte, Start- und Landerechte, Kosten für die Slots, Parken auf dem Airport,...

Einfach lecker :) Da bekomme ich doch direkt Lust mit meinem selbst gebratenen Schnitzelbrötchen von Aldi mit Ryanair von Wien nach Stuttgart zum Shoppen zu fliegen, um mir im KiK mal paar neue T-Shirts zu kaufen.

Die Anreise zum Airport kostet mehr als alles Andere zusammen? Egal, hab ja am Schnitzel, Flug und den T-Shirts ordentlich gespart :) Da gönne ich mir in STR City doch glatt noch einen (vor Hackmasse strotzenden) Döner für Einsfuffzisch :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.884
1.170
Es ist erstaunlich, dass nach trotz 3 Jahrzehnten Low Cost Fliegerei deren "Geld-Verdien-Funktionsweise" (derer es gar nicht viele gibt - und die auch nicht "schwer verständlich" sind) nach wie vor für viele offenbar ein Buch mit 7 Siegeln zu sein scheint.

Ich kann nur raten, sich einmal für einen kurzen Moment mental frei zu machen, von der Fokussierung auf die wiederkehrenden

"Low Cost Airline = Zuhälterei"

"Low Cost lebt von lokalen staatlichen Subventionen"

.

Sind eher 5 Jahrzehnte ... und da weit über 99% aller Low Fare Airlines grandios gescheitert sind, können wir uns doch schnell einigen, es funktioniert nicht!

Die Ausnahme (Southwest) kann man nicht kritisieren, die zahlen „efficiency wages“ , haben aber auch ein nicht vergleichbares Umfeld mit den USA, praktisch ohne Substitute und mit großen Distanzen zwischen Märkten, welche groß genug sind.

Ryanair hat mit S&LB Geld verdient, analog zu EasyJet, zudem die Steuerzahler geschröpft und betreibt nun eher eine Reise Plattform als eine Airline, rein operativ als Airline kommt da wenig bei rum und die Kosten steigen und steigen und steigen. Dennoch bestätigt die Ausnahme die Regel und das Konstrukt Ryanair Holdings ist profitabel.

Der Rest beschäftigt Sklaven in prekären Verhältnissen und verbrennt norwegische Kronen! Einzig Easyjet hat ein interessantes, sehr hybrides Geschäftsmodell!

Und dann Phantasie Zahlen wie €1600 pro Blockstunde als Beweis für ein funktionierendes Konzept anzuführen, hilft der Argumentation auch wenig..., nimm mal den Faktor 4-5 als realistische Zahl für eine Stunde Einsatz im Bereich von 180 Sitzen auf Kurzstrecken in Europa unter Anbetracht von normalen Ölpreisen, Steuersätzen, Löhnen etc.

Dann kann man schnell ausrechnen, was ein Ticket von Wien nach Mallorca und retour kosten muss. Wenn man Umweltkompensationen noch einpreist, hat sich das Thema Low Fare ohnehin erledigt...
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
7.224
7.616
Ich finde diese Diskussion echt interessant, und würde sie auch gerne weiter führen. Aber gehört das Thema wirklich zu den sonstigen Airlines, wenn es rein gar nix mit einer konkreten Airline zu tun hat? Wie wäre es mit Gott und die Welt, Reiselust & Reisefrust, meinetwegen Airports & Lounges?
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.364
911
Ich finde diese Diskussion echt interessant, und würde sie auch gerne weiter führen. Aber gehört das Thema wirklich zu den sonstigen Airlines, wenn es rein gar nix mit einer konkreten Airline zu tun hat? Wie wäre es mit Gott und die Welt, Reiselust & Reisefrust, meinetwegen Airports & Lounges?

Hatte bereits nach Erstellung eine Selbstanzeige zur Verschiebung nach RuR bei der Foren-Polizei gestellt. Die haben die Anklage aber fallen lassen...
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Sind eher 5 Jahrzehnte ... und da weit über 99% aller Low Fare Airlines grandios gescheitert sind, können wir uns doch schnell einigen, es funktioniert nicht!

Die Ausnahme (Southwest) kann man nicht kritisieren, die zahlen „efficiency wages“ , haben aber auch ein nicht vergleichbares Umfeld mit den USA, praktisch ohne Substitute und mit großen Distanzen zwischen Märkten, welche groß genug sind.

Ryanair hat mit S&LB Geld verdient, analog zu EasyJet, zudem die Steuerzahler geschröpft und betreibt nun eher eine Reise Plattform als eine Airline, rein operativ als Airline kommt da wenig bei rum und die Kosten steigen und steigen und steigen. Dennoch bestätigt die Ausnahme die Regel und das Konstrukt Ryanair Holdings ist profitabel.

Der Rest beschäftigt Sklaven in prekären Verhältnissen und verbrennt norwegische Kronen! Einzig Easyjet hat ein interessantes, sehr hybrides Geschäftsmodell!

Und dann Phantasie Zahlen wie €1600 pro Blockstunde als Beweis für ein funktionierendes Konzept anzuführen, hilft der Argumentation auch wenig..., nimm mal den Faktor 4-5 als realistische Zahl für eine Stunde Einsatz im Bereich von 180 Sitzen auf Kurzstrecken in Europa unter Anbetracht von normalen Ölpreisen, Steuersätzen, Löhnen etc.

Dann kann man schnell ausrechnen, was ein Ticket von Wien nach Mallorca und retour kosten muss. Wenn man Umweltkompensationen noch einpreist, hat sich das Thema Low Fare ohnehin erledigt...

Ja, die Phantasie - ich bin nach Deinem Post schon vorab dankbar für Deine Insights. Meine Einblicke in die Branche und das Verständnis sind eben doch (wie ich es schon immer geschrieben habe) leidlich oberflächlich. Gut dass ACMI verstanden ist btw.

Auf Deine Ausführungen zu den Senkungen des CASK im LH Konzern im Rahmen der von Dir aufgeführten Management Programme freue ich mich nun umso mehr - am WE würde ich mich gern an Input Deinerseits dazu bereichern. Damit ich, wenn ich mal in Verlegenheit komme mit echten Flugbetrieblern reden zu dürfen, auch was "halbwegs" passendes raushauen kann...
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.364
911
Zu der Geschichte Flugpreise packe ich doch sehr gerne mal wieder diese gute alte Kamelle hier rein:

„Was kostet eigentlich ein Flug?“

Teil 1:

"Für das Geld kann doch keiner fliegen". Wirklich? Luftfahrtprofessor Christoph Brützel erklärt, warum Tickets so billig sein können. In der ersten Folge geht es heute um die passagierabhängigen Kosten.“

https://www.airliners.de/passagiera...sagier-airline-flug-aviation-management/41481

Teil 2:

Luftfahrtprofessor Christoph Brützel erklärt, welche Kosten ein Flug verursacht. In der zweiten Folge dieser Serie geht es um die Kosten, die auch ohne Passagiere oder Fracht anfallen.“

https://www.airliners.de/was-kosten-flug-aviation-management/41685

Teil 3:

„Crew, Wartung, Standortgebühren: Flugzeuge kosten die Airlines auch Geld, wenn sie nicht in der Luft sind. Luftfahrtprofessor Christoph Brützel erklärt in der dritten Folge der Serie, welche Fixkosten anfallen.“

https://www.airliners.de/was-flug-aviation-management-fixkosten/41922

Teil 4:

„Ein Rückflugticket von Düsseldorf nach Palma de Mallorca verursacht je Flug über 80 Euro operative Kosten bei der Airline. Luftfahrtprofessor Christian Brützel erklärt, warum Airlines ihre Tickets trotzdem billig verkaufen und noch Gewinn machen.“

https://www.airliners.de/was-flug-aviation-management/42128


„Insgesamt ist die bereits im ersten Beitrag zum Ende aufgestellte Rechnung nicht verwunderlich: Ryanair erwirtschaftet demnach den gesamten Gewinn mit den Nebenerlösen. Dies weist auch der Geschäftsbericht 2016, S. 53, entsprechend aus. Einer "Average booked passenger fare" in Höhe von 46,67 Pfund stehen "Costs per booked passenger" in Höhe von 47,69 Pfund gegenüber - rund 100 Millionen Verlust, die sich allerdings aus dem gesamten operativen Aufwand des Unternehmens (S. 145) errechnen und damit auch die Kosten beinhalten, die durch die Ancillary Services bedingt werden.“
 
Zuletzt bearbeitet:

nacho.gll

Erfahrenes Mitglied
10.03.2017
713
637
Leoben, AUT
Nachdem es das Gesetz ja noch nicht auf Papier gibt: Hat irgendjemand eine zuverlässige Quelle, ob es sich bei den 40€ um den Mindestpreis pro Leg oder Return handelt? Je nach Medium wird einmal das Eine und einmal das Andere geschrieben, wobei ich dem Kogler und dem Durschschnittsjournalisten zutraue, dass sie den Unterschied gar nicht kennen.