Selbstanzeige Uli Hoeneß wegen Verdacht der Steuerhinterziehung

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LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
sehe daher jeden Monat auf meinem Lohnausweis die Belastung der Sozialversicherung. Da ich auch schon in Deutschland gearbeitet habe, sind mir die dortigen Saetze auch vertraut.

In D siehst du die Belastung der Sozialversicherung nur anteilig auf deinem Lohnschein, die tatsächliche Belastung kannst du als AN nur schwer nachvollziehen, da z.B. Berufsgenossenschaften komplett vom AG bezahlt werden.
 
F

fly_dude

Guest
Könnt Ihr bitte mal diesen Vergleich Schweiz vs. Deutschland aus dem UH Thread rausnehmen. Danke.
 
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fly_dude

Guest
Nur sprach ich nicht von einem Bankkaufmann, sondern von einem Banker. Definition laut Wiki: "Banker ist
  • eine aus dem Englischen kommende Bezeichnung, die meist einen (leitenden) Angestellten einer Bank bezeichnet".

Hm, Du beziehst Dich auf die "absahnenden" Banker. Banker verstehst Du offensichtlich als gutverdienende Angestellte einer Bank, nicht den Bankkaufmann. Aber inkludiert die von Dir angeführte Definition nicht alle Angestellten einer Bank? Also auch solche die die Bankkauffrau/mann gelernt haben und tariflich bezahlt werden?
 

derpelikan

Erfahrenes Mitglied
08.02.2010
2.316
152
tja, wenn du als single 50K im jahr brutto verdienst, dann kommen netto gerade mal 2500euro raus.
damit kommst du nicht weit und kannst davon auch nicht leben.

das war einfach meine aussagen... die grenze 50K ist also zu niedrig, wenn du darueber alles mit 100% besteurn willst.

gruss dp

@pelikan:

Einmal davon abgesehen, dass die Grenze 50k nur eine aus dem Ärmel geschüttelte und von mir nicht durchdachte und schon gar nicht durchgerechnete Größe ist (anders formuliert: mir geht´s ums Prinzip): Wie kommst du jetzt auf 2500 Euro/Monat? "Meine" 50.000 sind nicht aus irgendeinem Parteiprogramm abgeschrieben, falls du das meinst? Ich meinte nicht 50.000 pro Haushalt, sondern schon pro Person. Das sollte locker reichen. Und vielleicht sinken die Mieten dann irgendwann ja auch wieder, wobei die 1000 Euro Miete für einen Single zum Glück wohl auch heute noch eher die Ausnahme als die Regel sind.

Und nein: Wir haben keine freie Marktwirtschaft. Wir haben eine SOZIALE Marktwirtschaft.

Aber mir ist schon klar, dass "soziale Marktwirtschaft" nicht wenige so verstehen, dass es ausreicht, wenn in einer freien Marktwirtschaft Suppenküchen für die Verlierer der Gesellschaft eingerichtet werden.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Und nein: Wir haben keine freie Marktwirtschaft. Wir haben eine SOZIALE Marktwirtschaft. .

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Ludwig Erhard, von dem dieser Begriff stammt, hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das Adjektiv "sozial" deskriptiv gemeint ist, und nicht präskriptiv.
Will sagen: Die Marktwirtschaft ist aus sich heraus sozial, weil sie das einzige Wirtschaftssystem ist, das Wohlstand schafft, und Wohlstand ist sozial. Keineswegs ist es so, daß Marktwirtschaft erst durch Gutmenschen "sozial" gemacht werden müsste.
 
F

fly_dude

Guest
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Ludwig Erhard, von dem dieser Begriff stammt, hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das Adjektiv "sozial" deskriptiv gemeint ist, und nicht präskriptiv.
Will sagen: Die Marktwirtschaft ist aus sich heraus sozial, weil sie das einzige Wirtschaftssystem ist, das Wohlstand schafft, und Wohlstand ist sozial. Keineswegs ist es so, daß Marktwirtschaft erst durch Gutmenschen "sozial" gemacht werden müsste.

Hm... Ohne hier Partei ergreifen zu wollen, sollte dieser wesentliche Punkt der Diskussion doch etwas präzisiert werden. Verkürzt sagst Du, dass die Marktwirtschaft an sich schon sozial ist. Das Verständnis der heutigen Sozialen Marktwirtschaft trifft das jedoch nicht ganz.

Du hast in einem Punkt recht: Die Idee der Sozialen Marktwirtschaft ist nicht, dass das Idividuum für den sozialen Aspekt sorgen muss. Jeder darf verdienen wieviel er eben kann. Das System der Marktwirtschaft an sich ist eben so ausgelegt, dass die vorhandenen Ressourcen optimal eingesetzt werden, so dass maximaler Gewinn und Wohlstand erzielt wird.

Allerdings gehört zur Sozialen Marktwirtschaft auch ein zweiter Pfeiler (eben das "sozial"). Unter diesem versteht man solche Maßnahmen, welche bei aller Freiheit des Marktes durch das System für den sozialen Ausgleich sorgen. D.h. solche durch Alter, Krankheit etc in einer reinen Marktwirtschaft Benachteiligte werden durch den staatlichen sozialen Ausgleich unterstützt.

Die Marktwirtschaft ist also nicht per se sozial, sie wird es erst durch den Ausgleichsmechanismus.

Und genau das ist ja der Diskussionspunkt in den Posts weiter oben. Hier hat jeder seine eigene Vorstellung was sozial gerecht ist und was nicht.
 
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feb

Guest
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Ludwig Erhard, von dem dieser Begriff stammt, hat immer wieder darauf hingewiesen, daß das Adjektiv "sozial" deskriptiv gemeint ist, und nicht präskriptiv.
Will sagen: Die Marktwirtschaft ist aus sich heraus sozial, weil sie das einzige Wirtschaftssystem ist, das Wohlstand schafft, und Wohlstand ist sozial. Keineswegs ist es so, daß Marktwirtschaft erst durch Gutmenschen "sozial" gemacht werden müsste.

Nein. Erhard hat diesen Begriff nur aufgegriffen. Tatsächlich wurde der Begriff der Sozialen Markwirtschaft von Müller-Armack geprägt, der Leiter der Grundsatzabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums und ab 1958 Staatssekretär unter Erhard war.

Er verstand die Soziale Marktwirtschaft als eine dritte Form neben der rein liberalen Marktwirtschaft und der Lenkungswirtschaft: „Wir sprechen von ‚Sozialer Marktwirtschaft‘, um diese dritte wirtschaftspolitische Form zu kennzeichnen. Es bedeutet dies, dass uns die Marktwirtschaft notwendig als das tragende Gerüst der künftigen Wirtschaftsordnung erscheint, nur dass dies eben keine sich selbst überlassene liberale Marktwirtschaft, sondern eine bewusst gesteuerte, und zwar sozial gesteuerte Marktwirtschaft sein soll“. (Hervorhebung durch mich)

Mit deiner Interpretation tust du den Vätern der Sozialen Marktwirtschaft Gewalt an.
 

segmentix

Erfahrenes Mitglied
22.10.2012
1.176
0
DUS & VIE
Sozial gerecht ist es, wenn jeder, der eigentlich keine Arbeit haben will, trotzdem eine bekommt.

Nein, dies wäre schlicht Zwangsarbeit.

Sozial gerecht ist bzw. wäre es vielmehr, auch die Würde eines Menschen, der sich nicht auf den Arbeitsmarkt begeben will (warum im Einzelfall auch immer) dergestalt zu respektieren, dass ihn der Staat bzw. diese Gesellschaft trotzdem mit Mitteln ausstattet in angemessener Form am Leben in dieser Gesellschaft teilhaben zu können.

Übrigens leitet sich das Sozialstaatsprinzip auch aus der Verfassung ab, insbes. natürlich Art. 20 GG

Art. 20 GG - dejure.org.

Und wenn ein Staat ein sozialer Bundesstaat sein will und soll, dann muss dies auch Rückwirkungen auf seine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung haben (==> Soziale Marktwirtschaft).
 

Robstar

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
1.056
1
Nein, dies wäre schlicht Zwangsarbeit.

Sozial gerecht ist bzw. wäre es vielmehr, auch die Würde eines Menschen, der sich nicht auf den Arbeitsmarkt begeben will (warum im Einzelfall auch immer) dergestalt zu respektieren, dass ihn der Staat bzw. diese Gesellschaft trotzdem mit Mitteln ausstattet in angemessener Form am Leben in dieser Gesellschaft teilhaben zu können.

Das klingt ja alles schön und gut. Wie soll das denn aber bitte finanziert werden?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Er verstand die Soziale Marktwirtschaft als eine dritte Form neben der rein liberalen Marktwirtschaft und der Lenkungswirtschaft: „Wir sprechen von ‚Sozialer Marktwirtschaft‘, um diese dritte wirtschaftspolitische Form zu kennzeichnen. Es bedeutet dies, dass uns die Marktwirtschaft notwendig als das tragende Gerüst der künftigen Wirtschaftsordnung erscheint, nur dass dies eben keine sich selbst überlassene liberale Marktwirtschaft, sondern eine bewusst gesteuerte, und zwar sozial gesteuerte Marktwirtschaft sein soll“. (Hervorhebung durch mich).

Nur daß Müller-Armack und Erhard unter einer "liberalen Marktwirtschaft" etwas ganz anderes verstanden als heute die meisten darunter verstehen. Unter einer "zügellosen Marktwirtschaft" verstanden sie die Tendenz zur Kartellbildung und Machtkonzentration. Eine "sozial gesteuerte Marktwirtschaft" war für sie also nicht die Schaffung eines gigantischen staatlichen Umverteilungsapparates, wie er bei uns seit den 70er Jahren wuchert, sondern die Verhinderung von Kartellbildung, die zum Nachteil von Arbeitnehmern und Verbrauchern wäre:

In dieser Sicht ist die Freiheit ein staatsbürgerliches
Recht, das von niemandem außer Kraft gesetzt werden darf.
Die von den Kartellfreunden geforderte Freiheit zur Unterbindung
oder zur Beseitigung der Freiheit ist nicht der
Freiheitsbegriff, den ich im Interesse des Fortbestehens
freier Unternehmer als verpflichtend vorangestellt wissen
möchte.
(Ludwig Erhard, Wohlstand für Alle)
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Sozial gerecht ist bzw. wäre es vielmehr, auch die Würde eines Menschen, der sich nicht auf den Arbeitsmarkt begeben will (warum im Einzelfall auch immer) dergestalt zu respektieren, dass ihn der Staat bzw. diese Gesellschaft trotzdem mit Mitteln ausstattet in angemessener Form am Leben in dieser Gesellschaft teilhaben zu können..

Und wie steht es mit der Würde derer, die mit ihrer Hände Arbeit den ganzen Spaß finanzieren, für die, die gerade "nicht in der Stimmung" sind, sich auf den Arbeitsmarkt zu begeben?
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.032
3.290
CGN
Was haben denn Herr Erhard oder sonstwer mit dem Inhalt der bei uns existierenden sozialen Marktwirtschaft zu tun? Das jederman das Recht auf Existenzischerung hat ergibt sich aus dem Sozialstaatsprinzip in Verbindung mit der Menschenwürde. Einfach mal ins Grundgesetz gucken. Dieses Prinzip ist übrigens sogar dem verfassungsändernden Gesetzgeber entzogen (79 III GG).

Das letzte mal als ich mich über Verfassungsauslegung informiert habe war die Meinung von Herrn Erhard oder sonstwem da nicht besonders entscheidend.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Du hast in einem Punkt recht: Die Idee der Sozialen Marktwirtschaft ist nicht, dass das Idividuum für den sozialen Aspekt sorgen muss. Jeder darf verdienen wieviel er eben kann. Das System der Marktwirtschaft an sich ist eben so ausgelegt, dass die vorhandenen Ressourcen optimal eingesetzt werden, so dass maximaler Gewinn und Wohlstand erzielt wird.

Allerdings gehört zur Sozialen Marktwirtschaft auch ein zweiter Pfeiler (eben das "sozial"). Unter diesem versteht man solche Maßnahmen, welche bei aller Freiheit des Marktes durch das System für den sozialen Ausgleich sorgen. D.h. solche durch Alter, Krankheit etc in einer reinen Marktwirtschaft Benachteiligte werden durch den staatlichen sozialen Ausgleich unterstützt..

Ich bin auch sehr für diesen Ausgleich zugunsten der Alten und Kranken. Aber was veranlasst Dich denn zu der Annahme, daß man das nicht marktwirtschaftlich lösen könne?

Wer die Zustände in manchen Ländern dieser Welt gesehen hat, der wird froh sein, daß es bei uns Versicherungen gibt, die einen bei Alter und Krankheit unterstützen. Aber wo steht denn geschrieben, daß diese Versicherungen vom Staat betrieben werden müssen? Die Ineffizienz und Verschwendungssucht des Staates ist doch allseits bekannt und immer wieder zu beobachten. Also: Eine Versicherungspflicht ist sinnvoll, aber dafür brauchen wir keine (staatliche) Pflichtversicherung.
Und jetzt komme bitte nicht mit den verstaubten Argumenten, daß bestimmte Leute von privaten Versicherungen nicht aufgenommen würden: Niemand kommt alt auf die Welt, und wenn jemand krank auf die Welt kommt, kann man das durch eine Aufnahmepflicht der Versicherungen lösen, die sich versicherungstechnisch durch den Risikoausgleich schultern läßt.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Schaffung eines gigantischen staatlichen Umverteilungsapparates, wie er bei uns seit den 70er Jahren wuchert, sondern die Verhinderung von Kartellbildung, die zum Nachteil von Arbeitnehmern und Verbrauchern wäre:

Der Umverteilungsapparat läuft doch wie geschmiert, zum Nachteil von Arbeitnehmern und Verbrauchern.......


Lustig das man für die eigenen Probleme immer die Schwächeren verantwortlich macht, während man die Stärkeren bewundert.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Das jederman das Recht auf Existenzischerung hat ergibt sich aus dem Sozialstaatsprinzip in Verbindung mit der Menschenwürde. Einfach mal ins Grundgesetz gucken. Dieses Prinzip ist übrigens sogar dem verfassungsändernden Gesetzgeber entzogen (79 III GG)..

Und? Will etwa irgendjemand behaupten, dies sei bei uns nicht gegeben?
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.032
3.290
CGN
Und? Will etwa irgendjemand behaupten, dies sei bei uns nicht gegeben?

Hier im Thread scheint einigen das nicht wirklich bewusst zu sein... Der Regierung übrigens auch nicht, sonst hätte das BverfG uns das ja nicht in aller Deutlichkeit ins Stammbuch schreiben müssen.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Der Umverteilungsapparat läuft doch wie geschmiert, zum Nachteil von Arbeitnehmern und Verbrauchern.......

Es gibt kaum ein Land auf der Welt, in dem die Verbraucher so gepäppelt und geschützt werden wie in Deutschland. Ausgenommen dort, wo es um Umweltschutz geht, da darf man in D. den Verbraucher ausnehmen (es ist dann aber wieder einmal der Staat, der ihn da ausnimmt).
Und was die Arbeitnehmer betrifft: Da müssen wir 'mal definieren, von welchen Arbeitnehmern wir sprechen: Ja, es gibt eine Schicht unter den Arbeitnehmern, die ziemlich unter dieser Umverteilung leiden. Das sind die, von denen die derzeitige Opposition meint, sie würden noch nicht genug Steuern zahlen. Um es noch einmal klar zu sagen: Es ist ja nicht so - wie suggeriert wird - daß die Opposition Steuererhöhungen für Einkommensmillionäre planen würde (darüber könnte man durchaus diskutieren), sondern sie hat es auf Leute mit 50T bis 100T Jahreseinkommen abgesehen. Einfach weil es von denen ein paar mehr gibt als von Einkommensmillionären.

Lustig das man für die eigenen Probleme immer die Schwächeren verantwortlich macht, während man die Stärkeren bewundert.

Wer ist "man"? Ich jedenfalls mache für viele (nicht alle) Probleme den Staat verantwortlich, und der Staat ist gewiß nicht der Schwächere, sondern der Stärkere.
 
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