Tempolimit aus PKV

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.246
11.111
irdisch
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Meine Schwiegermutter ist rüstig, allerdings bereits 90, und fährt noch Auto. Die hat kürzlich freiwillig einen Fahrtest gemacht, den sie glänzend bestanden hat. Sie hat damit aber bewusst riskiert, dass man sie als nicht mehr fahrtauglich hätte einstufen können.
Sowas sollte man seinen Altvorderen eventuell mal nahelegen? Auch im Interesse der anderen. Sie hat es aber aus eigenem Antrieb gemacht.
 
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spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
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MUC, BSL
Das ist immer so das Problem: diejenigen, die gewissenhaft und im Besitz ihrer geistigen Kräfte sind, sind nicht das Problem - in jedem Alter.

Mir fallen sofort eine ganze Hand voll Personen, zum Teil deutlich über 80, bei denen ich ungeprüft davon ausgehe, dass sie voll und ganz in der Lage sind, sicher Auto zu fahren (selbst wenn die ein oder andere Einschränkung sinnvoll sein sollte, z.B. nicht Nachts zu fahren). Dummerweise sieht man aber auch tagtäglich genügend Gegenbeispiele.

Irgendwie will man das Problem nicht so recht wahrhaben, auch statistisch nicht. Zig Auflagen für Fahranfänger sind gut und billig - begründet sich mit den hohen Unfallzahlen. Dass pro gefahrene Kilometer, die Unfälle bei den Personen in hohem Alter durch die Decke gehen? Egal, dafür findet sich schon irgendeine billige Ausrede à la "Fährt ja nicht mehr so weit" oder "Wird mit Erfahrung kompensiert" (die berühmte Erfahrung... ist wie im Job: kannst nix, also ist Lebenserfahrung plötzlich suuuuuuuper wichtig). Selbes Spiel beim stereotypen Landstraßenunfall. Gründe war nicht angepasste Geschwindigkeit und Überholen an unübersichtlichen Stellen - sicherlich richtig. Dass das Ganze vom dahinschleichenden, schlangenliniefahrenden Senior in der E-Klasse erst ausgelöst wurde...

Bring so eine Nummer mal bei jemandem, der mit THC-Abbauprodukten erwischt wurde... Da wird mindestens mal "Rübe runter!" skandiert, auch wenn die betroffene Person nachweislich nie high gefahren ist. Die Tatsache, dass jemand regelmäßig konsumiert, langt schon um eine eigentlich nicht zu bestehende MPU anzuordnen (und nein, niemand sollte jemals high oder besoffen fahren).
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.246
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irdisch
Diese zunehmende Zahl von Alten fährt übrigens auf den gleichen Autobahnen, auf denen andere unlimitiert rasen möchten. Auch das spricht für ein Tempolimit, einfach weil da eine bunte Mischung unterwegs ist. Und wer rast, säuft oder unter Drogen fährt, soll von mir aus "die Pappe" für lange oder immer verlieren. Jedenfalls wenn das kein Einzelfall bleibt oder so. Das scheint aber bereits sehr viel strenger geworden zu sein.
 

frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.766
961
Achso, wenn es um das Thema Sicherheit im Straßenverkehr geht definitiv nicht zu vergessen : die x Leute, die ich jeden Tag auf der Autobahn mit Handy in der Hand sehe.
Blick nach unten, maximal eine Hand am Lenkrad.
Da ist es kein Wunder, dass das Stauende übersehen wird oder die Spur nicht gehalten werden kann, geschweige denn der Verkehr hinter einem eingeschätzt wenn man zum Überholen ohne Blinker raus zieht.
Dem kommt man mit keiner Kontrolle bei, also lieber Tempolimit - da lässt es sich so schön langweilig und Politiker typisch ein Blitzer aufstellen und die Pflicht ist getan.

Da müsste man dringend mal ran.
Verstehe nicht, was so schwer daran sein kann, sich eine vernünftige Halterung zu besorgen.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.909
4.398
Ein allgemeines Tempolimit ist ein Thema welches gefühlt seit 30 Jahren in Deutschland diskutiert wird. Aber getan hat sich nichts, es ähnelt also sehr der Nicht-Entwicklung bei den Waffengesetzen in den USA. Witzigerweise agieren der Gegner irgendwelcher Einschränkungen mit sehr ähnlichen Argumenten.

Sehr schön auf den Punkt gebracht.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Eine gesundheitliche Überprüfung würde ich auch für sinnvoll halten.

Die Frage ist hier, ob man es auf freiwilligen Basis (bis zu einem gewissen Alter) macht oder eher von Beginn an verpflichtend? Wer stemmt diesen Aufwand, kann dies der Hausarzt noch mit übernehmen und wer trägt die Kosten, kann man sicherlich argumentieren, das dies die KV machen müsste.

Das Problem der Selbstüberschätzung, wird es allerdings nicht lösen können.

Ich glaube euch auch, das ihr in der Lage seit, auch mit höheren Geschwindigkeiten vernünftigen mit euren PKW´s umzugehen. Aber warum müsst ihr das eigentlich können? Weil es kein Tempolimit gibt, wie flyglobal schon geschrieben hat, wird dies ja spätestens mit dem autonomen Fahren enden, da man den Kompromiss für die IT einfach gehen muss, das man sich wie in den USA in einer Traube bewegt. Hier wird es vielleicht mehr Verständnis für geben, da man dann das Auto fahren eher als produktive Zeit sehen kann, als so wie es heute ist, als notwendiges Übel, um zum produktiven Teil des Tages zu kommen.

Man hört nun öfter hier im Thread, das es mit geringeren Geschwindigkeiten ein entspannteres Reisen ist, so empfinde ich es auch. Und genau dieses entspanntere Reisen, ist es mir Wert, das ich die 5-10 Minuten eher starte und dann produktiver am Ziel ankomme. Der Körper kann nur eine gewisse Zeitspanne am Stück produktiv oder am Limit "fahren", dann doch lieber in einer Zeit, wo man auch was sinnvolles und Produktives macht. Für mich ist die Beförderung von A nach B nichts sinnvolles. Ein LKW Fahrer oder auch Berufskraftfahrer der mehrere Tonnen bewegt, sieht das in der Regel auch ein und bewegt seinen Schlitten auch nach den Vorschriften. Gerade bei LKW Fahrern, die ja nun einmal über noch mehr Erfahrung und Spezialkenntnisse verfügen, erwartet man ja auch nicht, dass die in ihren 9h mit 30+ Tonnen im Schnitt 150km/h fahren. Hier gibt es sicherlich auch wirtschaftliche Ansätze, warum das wirtschaftlicher wäre, da ein LKW Fahrer so mehr Touren pro Tag erledigen kann und dadurch einfach mehr Umsatz zum Unternehmenserfolg beisteuern kann. Auch Technisch würde es sicherlich gehen, das man die 30+ Tonnen mit höheren Geschwindigkeiten bewegt inkl. angemessenen Bremswegen. Aber hier ist es einfach in der Gesellschaft akzeptiert, das diese Verkehrsteilnehmer Fahrtenschreiber in ihren Kabinen besitzen, welche detailliert bei Kontrollen Aufschluss über das Fahrverhalten geben.

Der Grund für das Tempolimit bei LKW´s und Co ist zum großen Teil der Sicherheitsaspekt. Warum gilt der aktuell nicht für den PKW Bereich (zumindest in DE, weil woanders scheint das ja der Fall zu sein)?
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.853
13.197
FRA/QKL
Gründe war nicht angepasste Geschwindigkeit und Überholen an unübersichtlichen Stellen - sicherlich richtig. Dass das Ganze vom dahinschleichenden, schlangenliniefahrenden Senior in der E-Klasse erst ausgelöst wurde...
Kein noch so sehr schleichendes und schon gar nicht schlangenliniefahrendes Fahrzeug rechtfertigt ein Überholen an unübersichtlicher Stelle oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Niemals. Es gibt keine garantierte Maximalzeit um von A nach B zu kommen. Wenn individuelle Ereignisse dazu führen dass es länger dauert dann ist es halt so und dann muss man die Geduld haben.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
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MUC, BSL
Kein noch so sehr schleichendes und schon gar nicht schlangenliniefahrendes Fahrzeug rechtfertigt ein Überholen an unübersichtlicher Stelle oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Niemals. Es gibt keine garantierte Maximalzeit um von A nach B zu kommen. Wenn individuelle Ereignisse dazu führen dass es länger dauert dann ist es halt so und dann muss man die Geduld haben.

Das stimmt zwar, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass es dennoch passiert. Theorie ist schön und gut, Praxis aber eine andere Nummer.

Deine Reaktion, ohne dir jetzt zu Nahe treten zu wollen, verdeutlicht das Problem meiner Meinung nach perfekt: nur weil etwas nicht sein darf, heißt es nicht, dass es nicht sein kann. Wir ahnden - völlig zu Recht natürlich - unsicheres Überholen und überhöhte Geschwindigkeit. Wir ahnden aber unangepasste Fahrweise allenfalls theoretisch. Dass es da Abstufungen in den Konsequenzen geben muss, versteht sich von selbst, aber so zu tun, als wäre das beschriebene Verhalten völlig irrelevant, ist fahrlässig. Ja, es gibt kein Gesetz, dass mir irgendwie garantiert in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Strecke zurückzulegen, aber es gibt sehr wohl Gesetze zum Thema Verkehrsbehinderung und -gefährdung.

In anderen Bereichen ist man da schon wesentlich weiter: hier gab es unlängst eine Situation in einer Baustelle, wo es eine haarsträubend hohe Fräskante (ging an die 15cm, nicht abgeschrägt) gab. War korrekt ausgeschildert, trotzdem haben sich reihenweise Fahrer die Felgen, Frontschürzen und Ölwannen demoliert. Mit dem Argument "muss man halt besser aufpassen" kam die Kommune vor Gericht jedenfalls nicht sonderlich weit, selbst in den Fällen nicht, wo die Höchstgeschwindigkeit vermutlich geringfügig überschritten worden war.

Kurzum:
Wenn jemand durch haarsträubende Fahrweise Unfälle provoziert, dann ist er daran vielleicht nicht direkt daran Schuld, wenn jemand vor eine Rechtskurve überholt, aber so zu tun als sei es kein Problem, ist mindestens genauso falsch.

Sei mal ehrlich zu dir selbst: ist dir noch nie beim Autofahren irgendwann mal der Geduldsfaden gerissen oder zumindest sehr dünn geworden? Hast du noch nie nach einer Aktion zu dir selbst gesagt "Okay, das war jetzt nicht so klug, hätte auch anders ausgehen können.".

Ich kann das nach 25 Jahren Autofahren ohne jegliche Punkte oder Unfälle im fließenden Verkehr und mit genau einem Strafzettel wegen 11km/h drüber jedenfalls nicht von mir behaupten.
 

drusnt

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02.12.2013
1.314
2.159
Prinzipiell habe ich nichts dagegen, wenn auf der linken Spur - sofern vorausschauend - zügig und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung gefahren wird - auch wenn ich mittlerweile mit leichter Tendenz wohl eine Maximalgeschwindigkeit von um die 150 km/h begrüßen würde. Allerdings gefällt mir die Lösung auf meiner Pendelstrecke München - Ingolstadt mit den Verkehrsleitsystemen ganz gut, worüber sich je nach Verkehrsaufkommen individuell Begrenzungen festlegen lassen. Fragwürdig ist höchstens manchmal die Grundlage, anhand derer die Begrenzung festgelegt wird.

Auch empfinde ich den Austausch hier in großen Teilen als recht angenehm. Oft nimmt es bei diesem Thema ja schon fast religiöse Züge an.

Was mir persönlich allerdings sauer aufstößt sind die Fälle, in denen ein gewisser Personenkreis das Bedürfnis hat, neben dem schnellen Fahren (in den Fällen passt Rasen tatsächlich besser) auch noch die anderen Verkehrsteilnehmer erziehen zu müssen und mit >180km/h von ganz links über die mittlere Spur nach ganz rechts rüberziehen, um sich für wenige Sekunden zwischen zwei LKW einzuordnen, nur um dann wieder von ganz rechts über die mittlere Spur nach ganz links zu ziehen. Das ist sicherlich nicht das, was mit dem Rechtsfahrgebot beabsichtigt ist und bisher der einzige Grund, warum ich als Ersthelfer auf der Autobahn tätig werden durfte.
 

MANAL

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29.05.2010
15.000
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Dahoam
Es gibt im Straßenverkehr sehr viele Stellen an denen man mit relativ wenig Aufwand einiges erreichen kann. Nur wird seit Jahrzehnten von den unterschiedlichen Regierungen durch konsequente Lobbyarbeit der Autoindustrie solche Sachen torpediert. Der aktuelle Verkehrsminister dürfte der Tiefpunkt dieser langen Versagerkette sein.

Man könnte sehr viel machen wenn man nur wollte und nicht nur auf die Autolobby hört:
- Härtere und häufigere Bestrafung bei Verkehrsvergehen. Würde man das machen bräuchte man vermutlich kaum was an den Regeln ändern.
- Regelmäßige medizinische Gesundheitschecks: Würde ich verpflichtend einführen, mindestens alle 5 Jahre, im höheren Alter häufiger. Parallel dazu Theorieprüfungen die teile der Regeln wiederholen und überprüfen dass man die Änderungen seit dem letzten Check auch mitbekommen hat. Sollten Rentner im hohen Alter nicht mehr fahren dürften sollten gerade auf dem Land kostengünstige Taxidienste und ÖPNV zur Verfügung stehen damit die irgendwie noch was machen können.
- Fahrer die regelmäßig ihre Fehler wiederholen sollten konsequenter zur Nachprüfung in die Fahrschule geschickt werden. Ebenfalls Fahranfänger die gravierenderes falschmachen.
- Elektronische Fahrtenschreiber gehören in jedes Auto damit man bei einem Unfall die Schuldfrage einfach klären kann.
- Dashcams sollten zugelassen sein um seine Unschuld zu beweisen.
- Wenn schon kein Tempolimit, dann sollten höhere Geschwindigkeiten auf Autobahnen nur mit ausreichend Fahrerfahrung (z.B. 10 Jahre Führerschein) und zusätzlicher Schulung erlaubt sein. Wer gehäuft negativ auffällt verliert diese Zusatzerlaubnis für immer. Dann würden diejenigen die einen "Hochgeschwindigkeitsschein" haben sicher deutlich umsichtiger fahren weil man sonst wieder langsamer unterwegs ist. Ein Rasertourismus wäre damit auch ein Riegel vorgeschoben.
- Sollten irgendwo Straßen und Autobahnen ausgebaut werden muss verpflichtend die Eisenbahnstrecke daneben auch ausgebaut und erneuert werden. Wer die Straße bevorzugt wird Verkehr ernten.
 
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peter42

Moderator
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09.03.2009
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Kein noch so sehr schleichendes und schon gar nicht schlangenliniefahrendes Fahrzeug rechtfertigt ein Überholen an unübersichtlicher Stelle oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Niemals. Es gibt keine garantierte Maximalzeit um von A nach B zu kommen. Wenn individuelle Ereignisse dazu führen dass es länger dauert dann ist es halt so und dann muss man die Geduld haben.

Ja, es gibt kein Gesetz, dass mir irgendwie garantiert in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Strecke zurückzulegen, aber es gibt sehr wohl Gesetze zum Thema Verkehrsbehinderung und -gefährdung.
Vor allem auch weil der Gesetzgeber/Gerichte Schleichen anders definiert als der Drängler, bis zu 30% unter der erlaubten Geschwindigkeit wird dort als kein Schleichen definiert.
 
Zuletzt bearbeitet:

spocky83

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21.12.2014
3.865
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- Härtere und häufigere Bestrafung bei Verkehrsvergehen. Würde man das machen bräuchte man vermutlich kaum was an den Regeln ändern.

Bei der Häufigkeit (natürlich irgendwo auch ein logistisches Problem) bin ich bei dir, bei den Strafen habe ich so meine Probleme:

1. Eine höhere Strafe alleine führt nicht zu einem Sicherheitsgewinn, weder im Straßenverkehr noch sonstwo. Mal abgesehen von Unachtsamkeit wird ja bewusst zu schnell gefahren, in der Annahme, dass man ja eh nicht erwischt wird (und das stimmt auch meistens).

2. Gerade bei kleineren Verstößen wird ja gerne mal saftig erhöht obwohl die Schuld meistens gering ist bzw. ein Zugewinn eher theoretisch ist. Führt jetzt nicht unbedingt zu gesteigerter Einsicht oder gar einer Verbesserung der Sachlage. Wenn ich da gewisse Forderungen nach Bußgeldern im Rahmen von 50€ bei <5km/h Überschreitung höre, dann kann ich das einfach nicht ernst nehmen. Es macht evtl. Sinn bei erheblichen und extremen Verstößen durchaus gut zuzulangen aber de facto ist man da ohnehin schon im strafrechtlich relevanten Bereich und das Bußgeld ist noch das kleinste Problem.
 

Uncle Sam

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03.10.2020
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Das allgemeine Tempolimit ist in Deutschland schon ein sehr emotionales Thema. Für mich kann ich sagen, dass mich das mit den Jahren immer weniger interessiert. Ich zuckel heute mit gemütlichen 140-150km/h über die Autobahn und komme auch an.

Als Führerscheinneuling war ich aber auch noch für "freie Fahrt für freie Bürger":D
 
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MANAL

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29.05.2010
15.000
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Dahoam
Bei der Häufigkeit (natürlich irgendwo auch ein logistisches Problem) bin ich bei dir, bei den Strafen habe ich so meine Probleme:

1. Eine höhere Strafe alleine führt nicht zu einem Sicherheitsgewinn, weder im Straßenverkehr noch sonstwo. Mal abgesehen von Unachtsamkeit wird ja bewusst zu schnell gefahren, in der Annahme, dass man ja eh nicht erwischt wird (und das stimmt auch meistens).

2. Gerade bei kleineren Verstößen wird ja gerne mal saftig erhöht obwohl die Schuld meistens gering ist bzw. ein Zugewinn eher theoretisch ist. Führt jetzt nicht unbedingt zu gesteigerter Einsicht oder gar einer Verbesserung der Sachlage. Wenn ich da gewisse Forderungen nach Bußgeldern im Rahmen von 50€ bei <5km/h Überschreitung höre, dann kann ich das einfach nicht ernst nehmen. Es macht evtl. Sinn bei erheblichen und extremen Verstößen durchaus gut zuzulangen aber de facto ist man da ohnehin schon im strafrechtlich relevanten Bereich und das Bußgeld ist noch das kleinste Problem.

Da bin ich voll bei dir. Bei den harten Bestrafungen sollte es primär nicht um Kleinigkeiten gehen. Wenn die Bearbeitung allein durch die Arbeitszeit des Sachbearbeiters teurer ist als das was man einkassiert, dann stimmt was nicht. Entweder ist die Strafe zu gering bepreist oder sie war überzogen.

Aber wenn jemand >50km/h über dem erlaubten unterwegs ist passiert das nicht mehr versehentlich. Bei solchen Vorsatztaten sollten an Ort und Stelle das Auto und der Schein abgenommen werden. Die Strafen bei uns sind doch lächerlich. Man darf sich dann auch noch den Zeitraum aussuchen wo man den Schein abgibt und legt ihn in die Zeit wo man im Urlaub ist und eh keines braucht. Wo ist da die Strafe? Aber an Ort und Stelle ohne Auto zu stehen, das tut weh und ist auch sehr lehrreich, weil die Strafe unmittelbar auf das Vergehen erfolgt. Und wie man dann dem Autobesitzer erklärt wo sein Auto ist macht auch Spaß oder kann teuer werden wenn man dann den Mietwagen für den Zeitraum der Strafe auch noch zahlen muss...

Ebenfalls sollten Wiederholungstäter deutlich härter rangenommen werden. Wer es nicht lernt da muss es einfach weh tun. Vor allem auch mit Tagessätzen als mit lächerlichen Bußgeldern. Damit könnte man auch die erwischen die regelmäßig mit kleineren Geschwindigkeitsübertretungen auffallen. Wer z.B. 10x im Jahr mit 5km/h zu schnell erwischt wird kassiert auch eine härtere Strafe (z.B. 10x50€). Waren es nur 9x gibt es nur eine Erinnerung dass es bald teuer wird. Pro Jahr kann man dann meinetwegen wieder ein paar Überschreitungen abziehen so dass man eine Chance hat mit braven Fahren auch wieder auf Null zurückzukommen.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
21.907
16.007
von ganz links über die mittlere Spur nach ganz rechts rüberziehen, um sich für wenige Sekunden zwischen zwei LKW einzuordnen, nur um dann wieder von ganz rechts über die mittlere Spur nach ganz links zu ziehen. Das ist sicherlich nicht das, was mit dem Rechtsfahrgebot beabsichtigt ist

Stimmt:

§ 7 Abs. 3c S. 1 und 2 StVO meinte:
Sind außerhalb geschlossener Ortschaften für eine Richtung drei Fahrstreifen mit Zeichen 340 gekennzeichnet, dürfen Kraftfahrzeuge, abweichend von dem Gebot möglichst weit rechts zu fahren, den mittleren Fahrstreifen dort durchgängig befahren, wo - auch nur hin und wieder - rechts davon ein Fahrzeug hält oder fährt. Dasselbe gilt auf Fahrbahnen mit mehr als drei so markierten Fahrstreifen für eine Richtung für den zweiten Fahrstreifen von rechts.

Eine leider recht unbekannte Vorschrift, die den Vorwurf des "Mittelspurschleichens" oft relativiert.
 

spocky83

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21.12.2014
3.865
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MUC, BSL
Sind die Strafen wirklich so gering? Nehmen wir doch mal deinen Fall von >50km/h außerorts. Dass das im Regelfall nicht mehr nur fahrlässig geschieht, dürfte unstreitig sein.

Hierfür werden 240€ zzgl. 28,50€ Bearbeitungs"gebühr" fällig, also 265,50€. Das sind bei jemandem mit Durchschnittseinkommen fast vier Tagessätze, wohlgemerkt aber auch nur dann, wenn sonst nichts, aber auch gar nichts anderes vorzuwerfen ist, also bei strahlendem Sonnenschein und komplett leerer Straße mit 130+ durch die 80er Zone, die da quasi zum Spaß war, gerauscht. Sobald da nur irgendwas anderes dazu kommt (was bei so einer Übertretung durchaus wahrscheinlich ist), ist man eben ganz schnell im Bereich der Verkehrsstraftat, was - im besten Fall - zu noch ganz anderen Kosten führt.

Auch bei Wiederholungstätern hast du bereits deine Konsequenzen im Wiederholungsfall: bei zwei Verstößen mit über 25km/h innerhalb eines Jahres ist im Regelfall ohnehin ein Fahrverbot zu verhängen (zumindest nach altem Bußgeldkatalog).

Grundsätzlich kannst du auch davon ausgehen, dass jemand, der 10 mal pro Jahr mit nennenswerten Überschreitungen auffällt, sich seitens der Führerscheinstelle dem Vorwurf der Unbelehrbarkeit ausgesetzt sehen wird, was im Regelfall eine MPU nach sich zieht - zwar (irrsinnigerweise, wenn ich mir diesen Kommentar erlauben darf) auf dem Papier keine Strafe, praktisch aber trotzdem im Bereich einiger tausend Euro.

Bei wirklich nur geringfügigen Übertretungen sieht das natürlich anders aus, da wird das Verfahren nach Zahlung eines Verwarngeldes sofort eingestellt und noch nicht einmal die Identität des Fahrers aufgenommen - auch das m.M.n. zurecht, denn es ist wahrlich schwer anzunehmen, dass eine Überschreitung von 5km/h außerorts in irgendeiner Weise nennenswerten zum Unfallgeschehen beiträgt. Hier wäre eine "ordentliche" Strafverfolgung vermutlich einfach unverhältnismäßig, auch finanziell - sieht man ja an den von den Kommunen betriebenen Geschwindigkeitsmessungen, die stehen beinahe grundsätzlich dort, wo am meisten Geld abzugreifen ist, nicht dort wo es eigentlich notwendig wäre (bei der Polizei sieht das glücklicherweise doch etwas anders aus).

Letztendlich habe ich manchmal das Gefühl, dass bei der Diskussion über Strafen oft nur oberflächlich und einseitig auf den Bußgeldkatalog geschaut wird und eben nicht auf die tatsächlichen Folgen eines solchen Vergehens.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.865
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MUC, BSL
Eine leider recht unbekannte Vorschrift, die den Vorwurf des "Mittelspurschleichens" oft relativiert.

Und ebenso häufig falsch verstanden, denn der Passus ist ausdrücklich als Ausnahme vom Rechtsfahrgebot zu verstehen.

So verrückt viel bedarf es dafür auch gar nicht, der Begriff "hin und wieder" wird ja regelmäßig als eine Zeitspanne im Bereich von ca. 20 Sekunden verstanden. Rechnet man das mal in Meter um, dann ist das je nach Situation schon verdammt kurz.

Beispiel: Fahrzeug auf der mittleren Spur fährt 20km/h schneller als die Fahrzeuge auf der rechten Spur (z.B. LKWs mit 85, PKW mit 105). Bei 20km/h Überschuss entspräche eine i.S. des Rechtsfahrgebotes zu nutzende Lücke rein rechnerisch lediglich 111 Meter. Mach in der Praxis mit Sicherheitsabständen und etwas Wohlwollen 200m draus... würde das so konsequent durchgesetzt werden, dann würde es ganz schnell verdammt leer auf den Straßen werden.
 
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peter42

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09.03.2009
13.315
1.140
Und ebenso häufig falsch verstanden, denn der Passus ist ausdrücklich als Ausnahme vom Rechtsfahrgebot zu verstehen.

So verrückt viel bedarf es dafür auch gar nicht, der Begriff "hin und wieder" wird ja regelmäßig als eine Zeitspanne im Bereich von ca. 20 Sekunden verstanden. Rechnet man das mal in Meter um, dann ist das je nach Situation schon verdammt kurz.

Beispiel: Fahrzeug auf der mittleren Spur fährt 20km/h schneller als die Fahrzeuge auf der rechten Spur (z.B. LKWs mit 85, PKW mit 105). Bei 20km/h Überschuss entspräche eine i.S. des Rechtsfahrgebotes zu nutzende Lücke rein rechnerisch lediglich 111 Meter. Mach in der Praxis mit Sicherheitsabständen und etwas Wohlwollen 200m draus... würde das so konsequent durchgesetzt werden, dann würde es ganz schnell verdammt leer auf den Straßen werden.

Stimmt so allgemein nicht:
"

Der Grund: Die Richter verwarfen lediglich die Regel, wonach Autofahrer zum Einscheren auf die rechte Spur verpflichtet sind, wenn sie dort 20 Sekunden mit gleichem Tempo weiterfahren können. Diese Pflicht, einst vom OLG Celle aufgestellt, gelte nur für Straßen mit zwei Spuren je Fahrtrichtung, stellten die Düsseldorfer Richter fest. Für dreispurige Straßen sei dagegen "die Dauer des möglichen Weiterfahrens mit gleicher Geschwindigkeit (...) erheblich größer zu bemessen". "
 
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Daoane

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17.10.2011
1.124
49
MUC
Da bin ich voll bei dir. Bei den harten Bestrafungen sollte es primär nicht um Kleinigkeiten gehen. Wenn die Bearbeitung allein durch die Arbeitszeit des Sachbearbeiters teurer ist als das was man einkassiert, dann stimmt was nicht. Entweder ist die Strafe zu gering bepreist oder sie war überzogen.

Aber wenn jemand >50km/h über dem erlaubten unterwegs ist passiert das nicht mehr versehentlich. Bei solchen Vorsatztaten sollten an Ort und Stelle das Auto und der Schein abgenommen werden. Die Strafen bei uns sind doch lächerlich. Man darf sich dann auch noch den Zeitraum aussuchen wo man den Schein abgibt und legt ihn in die Zeit wo man im Urlaub ist und eh keines braucht. Wo ist da die Strafe? Aber an Ort und Stelle ohne Auto zu stehen, das tut weh und ist auch sehr lehrreich, weil die Strafe unmittelbar auf das Vergehen erfolgt. Und wie man dann dem Autobesitzer erklärt wo sein Auto ist macht auch Spaß oder kann teuer werden wenn man dann den Mietwagen für den Zeitraum der Strafe auch noch zahlen muss...

Ebenfalls sollten Wiederholungstäter deutlich härter rangenommen werden. Wer es nicht lernt da muss es einfach weh tun. Vor allem auch mit Tagessätzen als mit lächerlichen Bußgeldern. Damit könnte man auch die erwischen die regelmäßig mit kleineren Geschwindigkeitsübertretungen auffallen. Wer z.B. 10x im Jahr mit 5km/h zu schnell erwischt wird kassiert auch eine härtere Strafe (z.B. 10x50€). Waren es nur 9x gibt es nur eine Erinnerung dass es bald teuer wird. Pro Jahr kann man dann meinetwegen wieder ein paar Überschreitungen abziehen so dass man eine Chance hat mit braven Fahren auch wieder auf Null zurückzukommen.

Ich finde auch, dass die Strafen bei uns lächerlich sind. Das führt halt dazu, dass viele die Regeln ignorieren. Wenn wie in Finnland auf vielen Strecken nach jedem Kilometer ein stationärer Blitzer steht und du Strafen abhängig von deinem Einkommen bezahlst oder wie in der Schweiz dein Auto stehen bleibt, bis du die teure Strafe bezahlt hast, dann überlegst du es dir genau ob du standardmäßig die Regeln ignorierst.

Das ist aber auch eine Sache der Kultur. Die ist in Europa viel mehr vom Ego als von der Gemeinschaft geprägt, wie das in manchen asiatischen Kulturen der Fall ist.
 
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spocky83

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21.12.2014
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Stimmt so allgemein nicht:
"

Der Grund: Die Richter verwarfen lediglich die Regel, wonach Autofahrer zum Einscheren auf die rechte Spur verpflichtet sind, wenn sie dort 20 Sekunden mit gleichem Tempo weiterfahren können. Diese Pflicht, einst vom OLG Celle aufgestellt, gelte nur für Straßen mit zwei Spuren je Fahrtrichtung, stellten die Düsseldorfer Richter fest. Für dreispurige Straßen sei dagegen "die Dauer des möglichen Weiterfahrens mit gleicher Geschwindigkeit (...) erheblich größer zu bemessen". "

War mir so nicht bekannt und selbst wenn ich es für ein Zeichen mangelhafter Erziehung halte, da nicht von vornherein freiwillig Platz zu machen, würde es das Kraut auch nicht mehr wirklich fett machen, sowas erlebe ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit auf 10km Autobahn mindestens drei mal - selbst wenn man 40 Sekunden als Maßstab nehmen würde.

Es geht ja in erster Linie um die Verkehrssicherheit und da ist z.B. ein Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot oft der Auslöser einer Kette von Vorfällen, die damit enden, dass jemand vom Asphalt gekratzt werden muss - dennoch dreht sich die gesellschaftliche Debatte eben nur um einen Teilbereich der Unfallgründe, dafür oft umso schärfer.

Um die Kurve zum eigentlichen Thema wieder zu bekommen: ich könnte mich mit einem Tempolimit durchaus anfreunden, ob das jetzt 130, 140 oder gar 150 ist ist eine andere Diskussion, aber dann muss im Gegenzug endlich auch mal der ganze andere Mist, der seit Jahrzehnten mehr oder weniger ignoriert wird, endlich auch mal beseitigt werden, alles andere wäre schlicht unglaubwürdig. Da geht es ja nicht nur um stereotype "Rentnerdelikte" sondern auch um konkret gefährliche Dinge, wie z.B. das konsequente Rechtsüberholen aus purer Faulheit, Nutzung des Standstreifens um am stockenden Verkehr vorbei in die Ausfahrt zu kommen, das Einfädeln auf Landstraßen und Autobahnen mit viel zu geringer Geschwindigkeit und mein ganz persönliches Hassverhalten: auf einer Landstraße stark abzubremsen, weil jemand auf den Beschleunigungsstreifen steht (und nein, ich meine ganz ausdrücklich nicht kurz vom Gas zu gehen, um das Einfädeln zu erleichtern).
 

MANAL

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29.05.2010
15.000
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Dahoam
Sind die Strafen wirklich so gering? Nehmen wir doch mal deinen Fall von >50km/h außerorts. Dass das im Regelfall nicht mehr nur fahrlässig geschieht, dürfte unstreitig sein.

Ich finde auch, dass die Strafen bei uns lächerlich sind. Das führt halt dazu, dass viele die Regeln ignorieren.


Die Strafen sind bei uns wie @Daoane schon anmerkt verglichen mit anderen Staaten in Europa gering. Vor allem mit der mageren Kontrolldichte.
Wenn man praktisch für jede Übertretung gleich zahlen müsste könnte man mit unseren niedrigen Strafen leben.

Die erwähnten 260€ als Beispiel sind für diejenigen die teure PS-starke Autos besitzen lächerlich gering. Klar, für den Supermarktkassierer ist das viel Geld. Auch deshalb wären Tagessätze grundsätzlich besser, so dass die Strafe jeden gleich weh tut. Also müsste man diese 260€ auf den Mindeslohnsatz (oder Hartz IV-Basis?) beziehen (der mit dem Mindestlohn muss ja auch die 260€ zahlen und für den tut es richtig weh) und auf höhere Gehälter hochrechnen. Dann kommen wir in Bereiche wo die Leute höchstens einmal so eine Übertretung machen wo es weh tut.

Der Ruf der Schweizer Strafen reicht ja bei den meisten schon, dass die meisten in der Schweiz penibel die Geschwindigkeit einhalten. Sobald die Grenze überschritten ist wird Gas gegeben bis der Notarzt kommt und schon man grundsätzlich die Toleranzgeschwindigkeit mehr als ausgereizt.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.000
10.577
Dahoam
Um die Kurve zum eigentlichen Thema wieder zu bekommen: ich könnte mich mit einem Tempolimit durchaus anfreunden, ob das jetzt 130, 140 oder gar 150 ist ist eine andere Diskussion,

Was ich noch nicht verstanden habe ist, dass man in Deutschland nicht gezielt auf ein Tempolimit höher als die europäischen Nachbarn hinarbeitet (sei es 150, 160 oder 180). Ich bin sicher die meisten werden damit leben können, nachdem sogar die Mehrheit der Deutschen für ein Tempolimit von 130 ist.

Nur scheinbar sitzt man lieber alles bis zum letzten Moment aus bis entweder durch die EU, Klimaschutz, Grüne, Söder,... die 120 oder 130 durchgesetzt werden. Hätte man allerdings vorher bereits ein (höheres) Tempolimit wäre es nur schwer durchzusetzen dieses Limit erneut herabzusetzen. Aber soll mir recht sein, dass unser Verkehrsminister ein Komplettversager ist und auch die Autolobby nicht langfristig strategisch denken kann und lieber solange Vollgas gibt bis richtig gebremst werden muss, ich wäre eh für ein Tempolimit von 120. :D
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Falls wir Robert als BK bekommen, gibt es sicher ein Tempolimit.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.865
1.328
MUC, BSL
Als jemand der viel in der Schweiz unterwegs ist, halte ich das eher für ein Gerücht. Da halten sich auch nicht viel mehr an die Beschränkung als in Deutschland, extreme Ausreißer nach oben hast du dort auch. Außer den St. Gallern, die immer 10 drunter fahren (aber dann ab Lindau das Gaspedal am Boden festspaxen) fährt man da auch keine 120... und das obwohl selbst geringfügige Überschreitungen völlig absurde Bußgelder verursachen.

Gerade die Erfahrung mit der Schweiz führt mich ja zu der Haltung, dass eine simple Strafschärfung wenig bis nichts bringt, selbst wenn man Elemente einführt, die rechtsstaatlich hochproblematisch sind (in der Schweiz ja leider kein Einzelfall).


Selbstverständlich hat man ab einem bestimmten Punkt immer das Problem, dass fixe Strafen immer manche benachteiligen und andere bevorzugen (wobei man auch mit einem 60PS VW Up 160 in der 100er Hone fahren kann). Dementgegen steht aber auch ein gewisser Pragmatismus: z.B. mit 1/4 ALG II Tagessätzen bei einer geringfügigen Übertretung zu rechnen, ist auch irgendwie affig. Und wie gesagt, die richtig üblen Sachen haben sowieso ein strafrechtliches Nachspiel
 
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