Zu den teilweise verlinkten Blog-Artikeln: Ich halte die gesamten Reiseblogger für die denkbar schlechteste Quelle in Hinblick auf etwaige Reisebeschränkungen. Alleine aus dem Umstand, dass der allgemeine Travel Ban in UK wie ursprünglich in der Timeline vorgesehen nicht verlängert wird, hier großartige Öffnungstheorien zu generieren, zeugt von wenig Verstand für den gesamen Kontext der Reisebeschränkungen. Die recht überschaubare Zahl der Länder auf der "Green List" in UK zeigt ganz klar, dass die Aufhebung der Beschränkungen für Privatreisen jetzt nicht bedeutet, dass jeder Brite wieder frei Schnauze in alle Länder dieser Welt verreisen kann/darf/soll.
Wie du richtig schreibst sind die Blogs keine gute Quelle zu dem Thema.
Dein Kommentar ist allerdings auch mindestens misleading. Mit der Ankündigung am Freitag hat sich in England etwas ganz entscheidendes geändert: Engländer dürfen ab dem 17.5. wieder privat in alle Länder reisen, die sie rein lassen. Das hat nichts mit sollen der können zu tun, es war die letzten Monate schlicht illegal.
Entsprechend werden die Reiseaktivitäten der Britten und ausländischer Residents in England ab Mitte Mai massiv zunehmen. Dies wird auch ohne Lockerung seitens der USA den Transatlantikverkehr betreffen bzw. etwas beleben, da es gerade in UK (und Irland, aber die waren von den Regularien ja nicht betroffen) viele familiäre Verbindungen in die USA gibt. Das selbe Spiel gab es ja schon letzten Sommer und dürfte dieses Jahr mit den Fortschritten im Impfen in UK weiter zunehmen.
Noch viel stärker wird sich dies auf den UK-EU Verkehr auswirken, da der VFR-Verkehr im Sommer wieder im großen Stil zurückkehren wird (Regeln zur Quarantäne zuhause nach der Rückkehr nach England haben dies vor dem Travelban schon nicht gestoppt).
Zugleich wissen aber die Griechen, Italiener und Franzosen, dass es ohne den Rest der EU nicht praktikabel gehen wird, da Länder mit anderen politischen Ansichten ohne Aufhebung der durch die EU festgelegten Reisebeschränkungen dann etwaigen Transitreisenden an der Schengen-Außengrenze die Einreise verweigern können. Sprich: Der Tourismus aus non-Schengen-Staaten würde nur dann funktionieren, wenn die Touristen dann auch passende Direktflüge in solche Länder buchen würden, die sich abweichend von der Entscheidung in Brüssel öffnen wollen.
Auch das halte ich für sehr gewagt. Wenn die EU und die USA sich nicht ganzheitlich einigen können, werden die Laender (Kroatien, Italien, etc.) auch ohne die EU aufmachen bzw. haben dies ja auch bereits angekündigt. Die großen US-Fluglinien und ein paar Charteranbieter werden im Zweifelsfall die Kapazität stellen und gutes Geld an diversen Routen nach Südeuropa verdienen.
Da Asien in diesem Sommer weiterhin kaum möglich sein wird für Amerikaner, ist auch die entsprechende Kapazität vorhanden.
Am meisten auf dem Spiel steht wohl für die großen Airline-Gruppen Europas, da quasi alle Hubs mit der Ausnahme von Iberia in Madrid in Ländern liegen die aktuell restriktiver vorgehen und/oder weniger auf Inboundtourismus angewiesen sind.
Am Ende bleibt wohl weiter nur Hoffen, da auf beiden Seiten des Atlantiks sehr unterschiedliche Interessen existieren und die jeweilige Politik beeinflussen.
Ich hoffe daher weiter dass Biden zu seiner Europareise im Juni ein "Bonbon" mitbringt.