AZ: (Wieder einmal) Schicksalstag für Alitalia

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Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
456
25
MUC
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Alitalia bittet um weitere Staatshilfen bis April 2018
Alitalia bittet um weitere Staatshilfen bis April 2018. Anscheinend findet man keinen Käufer für Air Zombie. Ich persönlich vermute, die Vorstellung, die Airline als Ganzes oder zumindest in großen Stücken zu verkaufen, geht einfach nicht auf.
 

WolfiWin

Aktives Mitglied
15.10.2009
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Das war ja eigentlich abzusehen. Warum sollte sich jemand die defizitäre, seit Jahrzehnten nicht zu sanierende "Alitalia" antun? Der "Poltergeist" von Ryanair wollte sie doch haben - und hat nach einem ersten Blick in die Bücher schnell wieder gekniffen. Arm dran werden diejenigen sein die heute noch "Alitalia"-Tickets kaufen - siehe das Beispiel von Air Berlin oder man erinnere sich daran wie lange die Italiener die Erstattung der Error-Fare-Tickets vom Winter letzten Jahres verschleppt haben.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.211
487
MUC
Da der ursprüngliche Kredit bis zur für den Herbst geplanten Wahl in Italien halten sollte und die Wahl nun auf April oder Mai 2018 verschoben worden ist, sollte weiteren AZ-Staatshilfen bis April 2018 nichts im Wege stehen... :censored:
 

cs1

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28.06.2017
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Wenn sich bis jetzt noch kein Bieter für die komplette Alitalia gefunden hat (und das wird auch so bleiben), dann sollten sich die Italiener endlich damit abfinden und AZ in Stückchen verkaufen (ohne dass der Name Alitalia bestehen bleibt).
Aber da es IT ist, wird es vermutlich weitere Staatshilfen geben und die MA hatten bei der Urabstimmung recht, dass der Staat sowieso wieder entspringt.
 

Worldtraveler42

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15.02.2015
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36
MRS
Alitalia bittet um weitere Staatshilfen bis April 2018. Anscheinend findet man keinen Käufer für Air Zombie. Ich persönlich vermute, die Vorstellung, die Airline als Ganzes oder zumindest in großen Stücken zu verkaufen, geht einfach nicht auf.

Man müsste ja auch verrückt im Kopf sein um Ernsthaft über einen Kauf nachzudenken. Da steigt man doch besser bei der Liquidation ein und kauft sich Markenrechte, Slots und was sonst noch so übrig bleibt und interessant sein könnte. Da werden sich sicherlich Bieter finden.

Arm dran werden diejenigen sein die heute noch "Alitalia"-Tickets kaufen - siehe das Beispiel von Air Berlin oder man erinnere sich daran wie lange die Italiener die Erstattung der Error-Fare-Tickets vom Winter letzten Jahres verschleppt haben.

Da bin ich anderer Meinung. Während bei beiden Airlines es seit Jahren rumort dass irgendwann die Pleite ansteht, war es bei Air Berlin schlussendlich deutlich überraschender als bei AZ. Bei AB kam die Nachricht IMO sehr überraschend. Ich hab mir die Pleite ja immer erwartet und es dürften viele Kunden leer ausgehen, während bei AZ die Probleme Anfang des Jahres bekannt wurden. Dort dürften die meisten Kunden, die davor gebucht haben, inzwischen geflogen sein. Und denjenigen die nach der Bekanntgabe noch bei dem Saftladen gebucht haben, ist nicht mehr zu helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:

jetblue

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26.03.2012
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ZRH

Wieso traurigerweise?

Findest Du denn die maffiöse Übernahme der AB durch LH besser? Alles von langem geplant, ex Mitarbeiter in AB eingeflossen um à-jour Daten und Details stets an die Zentrale in Köln geflossen zu haben... Ich finde so etwas skandalöser als wenn der Staat eine erneute Finanzspritze gibt!
 
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cs1

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28.06.2017
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Mich stört es einfach, dass eine nicht überlebensfähige Airline immer wieder mit Steuergeldern finanziert wird.
 
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BAVARIA

Erfahrenes Mitglied
16.12.2012
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Waldmünchen
Wieso traurigerweise?

Findest Du denn die maffiöse Übernahme der AB durch LH besser? Alles von langem geplant, ex Mitarbeiter in AB eingeflossen um à-jour Daten und Details stets an die Zentrale in Köln geflossen zu haben... Ich finde so etwas skandalöser als wenn der Staat eine erneute Finanzspritze gibt!

Und wie siehst du dann die ungefähr 2 000 000 000 € die Etihad in AB gepumpt hat?
 
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airhansa123

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03.11.2012
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Die wurden zumindest nicht durch die EU-Bürger finanziert.

Das kann man so oder so sehen: Die Windfall-Profits in den Jahren 2011- Mitte 2014, als der Ölpreis über US$ 100 pro Barrel lag haben die Öl-/Gasverbraucher gezahlt, und dazu zählen auch maßgeblich die Europäer. Bei Abu Dhabi machen US$ 10 Ölpreisschwankung ziemlich genau US$ 10 Milliarden pro Jahr Mehr/Mindereinnahmen aus. Bei diesen Riesensummen sind EUR 2 Mrd. in ein paar Jahren von EY an AB echte "Peanuts".
 
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Iarn

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07.12.2012
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MUC
Wieso traurigerweise?

Findest Du denn die maffiöse Übernahme der AB durch LH besser? Alles von langem geplant, ex Mitarbeiter in AB eingeflossen um à-jour Daten und Details stets an die Zentrale in Köln geflossen zu haben... Ich finde so etwas skandalöser als wenn der Staat eine erneute Finanzspritze gibt!
Der Unterschied ist, dass der deutsche Staat trotz Rettungskredit keine neuen Schulden aufnehmen muss, der italienische sich unter anderen wegen den jährlichen Alitalia Rettungen auf immer absurdere Level verschuldet.
Weiterhin bekommt die KfW ja den Kredit plus Zinsen wieder, was bei Alitalia nahezu ausgeschlossen ist.
 

GoldenEye

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30.06.2012
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516
Das kann man so oder so sehen: ....

Nein, eigentlich nicht.

1) Niemand wird gezwungen, Öl zu kaufen. Steuern dagegen sind obligatorisch.
2) Wer uns Öl, oder was auch immer, verkauft, kann mit dem Geld machen, was er will. Auch wenn es uns nicht gefallen mag. Wer uns dagegen Steuern abknöpft, hat die verfassungsmäßige Verpflichtung, damit sorgsam und gewissenhaft umzugehen.

Oder wie es Friedrich der Große sagte:
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Wer uns dagegen Steuern abknöpft, hat die verfassungsmäßige Verpflichtung, damit sorgsam und gewissenhaft umzugehen.
Gleiches gilt für die EZB, welche aktuell dem italienischen Staat (und anderen) das fehlende Geld druckt und hinterher wirft. Auf Kosten der europäischen Sparer und der privat Rentenversicherten.

Selbst das Bundesverfassungsgericht hat dies festgestellt, kann aber aus formalen Gründen nicht vollstrecken:
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/bvg17-070.html
 

GoldenEye

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30.06.2012
13.177
516
Gleiches gilt für die EZB, welche aktuell dem italienischen Staat (und anderen) das fehlende Geld druckt und hinterher wirft. Auf Kosten der europäischen Sparer und der privat Rentenversicherten.

Selbst das Bundesverfassungsgericht hat dies festgestellt, kann aber aus formalen Gründen nicht vollstrecken:
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/bvg17-070.html

Anderes Thema, aber ja, da ist 'was d'ran. Hängt allerdings damit zusammen, daß - wie jeder weiß - der EUR-Raum kein optimaler Währungsraum ist. Vielen Dank auch an die Herren Schröder und Eichel.
Die EZB kann den Mangel nur "verwalten", und sich überlegen, ob sie ein bischen mehr Schaden auf der einen oder ein bischen mehr auf der anderen anrichtet.
Übrigens hatten wir Anfang der 00-er Jahre die umgekehrte Situation: Die Zinsen hätten angesichts der Konjunktur in D. eigentlich niedriger sein müssen, waren es aber nicht, weil in Spanien und Irland der (Immobilien-) Markt boomte.
 

phxsun

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02.01.2010
1.747
61
OWL
Anderes Thema, aber ja, da ist 'was d'ran. Hängt allerdings damit zusammen, daß - wie jeder weiß - der EUR-Raum kein optimaler Währungsraum ist. Vielen Dank auch an die Herren Schröder und Eichel.
Die EZB kann den Mangel nur "verwalten", und sich überlegen, ob sie ein bischen mehr Schaden auf der einen oder ein bischen mehr auf der anderen anrichtet.
Übrigens hatten wir Anfang der 00-er Jahre die umgekehrte Situation: Die Zinsen hätten angesichts der Konjunktur in D. eigentlich niedriger sein müssen, waren es aber nicht, weil in Spanien und Irland der (Immobilien-) Markt boomte.
Zu Deiner Analyse 100% Zustimmung, im Hinblick auf die „Schuldigen“ waren es wohl eher Kohl und Waigel. Die Sozen haben nur mit GR noch einen draufgesetzt.
Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob es sich der ital. oder sonstiger Steuerzahler leisten möchte eine Airline zu retten, solange ich nicht dafür haften bzw. zahlen soll.
Der Euro treibt die Europäer eher auseinander, als dass er sie eint. Europa eine gute Idee, zur Zeit schlecht umgesetzt.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
13.177
516
Zu Deiner Analyse 100% Zustimmung, im Hinblick auf die „Schuldigen“ waren es wohl eher Kohl und Waigel. Die Sozen haben nur mit GR noch einen draufgesetzt.

Auch IT und SP galten lange Zeit als nicht sicher. Und überhaupt stand das ganze Projekt ursprünglich unter dem Vorbehalt der Überprüfung der Fortschritte, aber als es darauf ankam, hat man alle Augen inkl. Hühneraugen zugedrückt. Und letzteres war unter Schröder/Eichel.
Das Projekt "begonnen" wurde allerdings unter Kohl, das ist richtig. Aber die Bestätigung und last-minute-Ausweitung auf genau die Länder, die dann die Probleme bekamen, das war unter Schröder.

Der Euro treibt die Europäer eher auseinander, als dass er sie eint. .

Genau das sagte nahezu wortwörtlich Ralf Dahrendorf bereits Anfang/Mitte der 90iger Jahre voraus. Ganz überraschend kam es also nicht.
 
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zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.037
216
FRA
Österreichische Verträge werden mit den italienischen Gewerkschaften wohl kaum zu machen sein, gerade wenn man gleichzeitig das Personal laut gestrigem Handelsblatt von 11,000 auf 6,000 zusammenstreichen will.

Ebendort war gestern auch ein Statement eines italienischen Luftfahrtexperten zu lesen, das in meinen Augen zeigt dass man dort in Bezug auf Alitalia immer noch in einer Filterblase lebt: "Bloß keinen Ausverkauf, das wäre ein Desaster, immerhin sind wir ein interessanter Partner im Fluggeschäft."
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.639
11.575
irdisch
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Wem gehören denn die AZ-Flugzeuge? Etihad und dann von denen geleast oder?
Sind diese Flugzeuge die heute in Deutschland bei den AB Nachfahren fliegenden oder jetzige aus Italien?

Die Aussicht scheint brutal aber ohne Flugzeuge hat sich das Thema Alitalia dann bald von selbst erledigt.