Zinsen im Keller, Inflation recht hoch - Wie sichert ihr euer Vermögen?

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Wie ist Eure Einschätzung zum 'Gesundheitszustand' des EUR?

  • Der EUR wird in der EU noch sehr lange Bestand haben.

    Abstimmungen: 226 62,4%
  • Der EUR ist für mich klinisch tot und ich erwarte früher oder später eine Währungsreform.

    Abstimmungen: 83 22,9%
  • Sparen bzw. eine Flucht in Sachwerte ist für mich unausweichlich.

    Abstimmungen: 114 31,5%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    362
  • Diese Umfrage wird geschlossen: .

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
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hat den jemand eine Idee, wie man die Zinspolitik umdrehen kann und auch die Geldmenge M2 wieder eingefangen bekommt?

Meint ihr die Konsequenzen in der aktuellen Situation mit steigenden Zinsen, wären geringer?

Ich stelle mir die schreienden Leute vor, wenn man den Geldhahn zu dreht. Könnte natürlich gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, welches dann noch zu einer schnelleren Überforderung der Staatskasse führen könnte.

Habt ihr die Vermutung, das es einem hier in DE oder in der EU besser gehen würden, wenn man die Geldmenge seit 2008 nicht in der Form erhöht hätte, wie es jetzt gemacht worden ist?
Alles schön und gut aber es fehlt die Exit Strategie. Man wurschtelt sich einfach immer weiter durch und verheddert sich dabei immer mehr. Was passiert wenn die Inflation davonläuft und man nicht mit den Zinsen gegensteuert konnte/kann man schön in der Türkei beobachten. Irgendwann müssen die Zinsen hoch weil sich sonst keiner mehr Energieträger oder Güter des täglichen Bedarfs wird leisten können. Sobald die Zinsen hochgehen geht aber der Süden der EU unter. Damned if you do, damned if you don’t…
Am Ende würde nur ein Haircut und eine Währungsreform wirklich helfen. Das spart man sich aber fürs große Finale auf denn das ist das allerletzte Mittel um sich wieder gesundzustoßen. Nur hinterlässt das halt verdammt viel verbrannte Erde bei allen Finanzmarktakteuren…

Insbesondere auch müsste etwas gegen das zerreißende Ungleichgewicht der Nettozahler- und Empfänger getan werden. Das erfordert aber eigentlich, dass die europäischen Völker zum Teil in Referenden zustimmen ihre Souveränität bei den Finanzen abzugeben. Das ging vor einem guten Jahrzehnt schonmal schief. Dass es heute mehr Unterstützung dafür gibt darf angesichts Lagerbildung (Visegrad vs. Rest) stark bezweifelt werden. Heute versucht man es daher Stück für Stück über EU Bonds. In der nächsten Krise kommt noch mehr davon.

Lange Rede, kurzer Sinn: es hat derzeit niemand auf Entscheiderebene ein Interesse daran am status quo zu rütteln weil das sehr unbequem wäre. Also verschiebt man die Lösung lieber in die Zukunft und hofft, dass es einem anderen auf die Füße fallen wird. Dadurch wird es aber nur schlimmer…
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Aber was die Lösung ist sagt doch keiner.
will wirklich jemand auf seinen Wohlstand verzichten? Weil das würde es bedeuten, wenn es eine neue Währungsreform gibt und man die vermeintlich Schwachen Mitglieder rausschmeisst.

es scheint alternativlos zu sein, das die vermeintlich reichen Länder die Armen durchschleifen. Damit die reichen Länder ihren Wohlstand mit Hilfe der ärmeren Länder sichern.
Wirkliche Lösung hat keiner parat. Und die Konsequenz eines harten Schnittes wären wohl auf lange Sicht noch schlimmer als das parallele Wachsen der Geldmenge M2 mit der Wirtschaftskraft des EU Raums.

es ist „einfach“ mit dem Finger von der Seitenlinie zu zeigen, aber die Konsequenz der Alternative einfach nicht zu benennen. Bei all diesen Szenarien, schwebt die Hoffnung mit das die EU oder auch nur DE als Phoenix aus der Asche aufsteigt. Das „wir“ aber viel mehr zu verlieren haben, sieht keiner…
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Es ist wie beim Rentensystem, wo seit Jahrzehnten die Diagnose vorliegt. Auch bei EU- und Zinspolitik hat Prof. Sinn bereits vor vielen Jahren die Themen benannt. Gelöst wurde kaum etwas.
Zum Rentensystem gibt es zum Glück Alternativen.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Aber was die Lösung ist sagt doch keiner.
will wirklich jemand auf seinen Wohlstand verzichten? Weil das würde es bedeuten, wenn es eine neue Währungsreform gibt und man die vermeintlich Schwachen Mitglieder rausschmeisst.

es scheint alternativlos zu sein, das die vermeintlich reichen Länder die Armen durchschleifen. Damit die reichen Länder ihren Wohlstand mit Hilfe der ärmeren Länder sichern.
Wirkliche Lösung hat keiner parat. Und die Konsequenz eines harten Schnittes wären wohl auf lange Sicht noch schlimmer als das parallele Wachsen der Geldmenge M2 mit der Wirtschaftskraft des EU Raums.

es ist „einfach“ mit dem Finger von der Seitenlinie zu zeigen, aber die Konsequenz der Alternative einfach nicht zu benennen. Bei all diesen Szenarien, schwebt die Hoffnung mit das die EU oder auch nur DE als Phoenix aus der Asche aufsteigt. Das „wir“ aber viel mehr zu verlieren haben, sieht keiner…
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Zum Rentensystem gibt es zum Glück Alternativen.
Ist es wirklich Wohlstand oder ist es in Wirklichkeit Leben auf Pump? Wenn man die Schuldenberge weiter anhäuft und es künftigen Generationen aufhalst diese abzutragen würde ich sagen: letzteres.

Das eigentliche Problem ist, dass man die Schwierigkeiten schon so lange vor sich herschiebt, dass eine echte kurzfristige Problemlösung jetzt zwangsläufig zu riesigen Verwerfungen im weltweiten Finanzsystem führen würde, evtl. sogar zum kompletten Kollaps. Man zögert das Unvermeidliche aber nur hinaus und der Knall am Ende wird deutlich größer werden.

Leute wie wir, die es kommen sehen, werden wahrscheinlich deutlich besser durch diese Krise kommen als andere. Ich schätze aber mal 85%+ haben keine Ahnung welche Risiken da schlummern und werden vollkommen überrascht sein wenn es dann soweit sein wird. Ist es ein bequemes Leben heute wert die Verarmumg der Massen morgen in Kauf zu nehmen? Oder wäre es besser heute die Reduzierung des Lebensstandards in Kauf zu nehmen damit morgen alle mehr haben? Es ist in Wirklichkeit die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und niemand gewinnt dabei wirklich. Ich denke das ist das eigentliche Problem warum man es nicht richtig anpackt.
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
1.646
1.089
Ist es wirklich Wohlstand oder ist es in Wirklichkeit Leben auf Pump? Wenn man die Schuldenberge weiter anhäuft und es künftigen Generationen aufhalst diese abzutragen würde ich sagen: letzteres.

Jep. In Italien z.B. ging in den letzten Jahren richtig viel mittelständische Substanz verloren, u.a. wegen Bürokratie bei Firmennachfolgen. Gleichzeitig pumpt die EZB und pumpt und pumpt. Nur, wohin denn? In staatlich bzw. noch höher geplante "Green Deals"? Bisher sind das riesige Luftschlösser. Unternehmerisch getragen von einer breiten EU-Wirtschaft sind sie sowieso nicht.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Es ist selbstverständlich auf Pump in die Zukunft.
So funktioniert das System leider. Der Mitteleuropäische Mensch kennt Verzicht nicht und kann schon gar nicht mit diesem umgehen. Er wird alles dafür tun, nicht in diese Situation zu kommen. ( ist ja auch menschlich )
Es fällt dem durchschnittlichen Bürgern ja schon schwer zu sparen, das wäre ja ein Verzicht mit einem guten Grund. Ja in DE/EU sind die Sparguthaben nach 2019 auch extrem gestiegen, aber leider nicht bei 80% der Bevölkerung, sondern überdurchschnittlich stark bei den 20% die vorher schon genug hatten.

wenn man reinen Tisch machen möchte, müsste jeder alles auf den Tisch packen und neu verteilen. Zudem müsste man garantieren das nichts neues auf den Tisch kommt. Ich könnte wetten, das in 5-10 Jahren das Geld wieder ungleich verteilt worden ist und alle schreien nach etwas Neuem, was es gilt wieder zu verteilen.
In meiner kleinen Welt, denke ich das eigentlich für jeden etwas da ist, aber der Mensch sorgt selber dafür, das es nicht funktioniert, egal ob im Kapitalismus, Sozialismus, you Name it.

Ist auch für einen Freitag Abend ein sehr schweres Thema, das belastet nur das Wochenende und sorgt für ein missgestimmtes Gemüt. Also mach ich lieber die Augen und Ohren zu und mach so weiter wie bisher. Oder soll ich mal anfangen mit sparen? 🤓😂
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Es ist selbstverständlich auf Pump in die Zukunft.
So funktioniert das System leider. Der Mitteleuropäische Mensch kennt Verzicht nicht und kann schon gar nicht mit diesem umgehen. Er wird alles dafür tun, nicht in diese Situation zu kommen. ( ist ja auch menschlich )
Es fällt dem durchschnittlichen Bürgern ja schon schwer zu sparen, das wäre ja ein Verzicht mit einem guten Grund. Ja in DE/EU sind die Sparguthaben nach 2019 auch extrem gestiegen, aber leider nicht bei 80% der Bevölkerung, sondern überdurchschnittlich stark bei den 20% die vorher schon genug hatten.

wenn man reinen Tisch machen möchte, müsste jeder alles auf den Tisch packen und neu verteilen. Zudem müsste man garantieren das nichts neues auf den Tisch kommt. Ich könnte wetten, das in 5-10 Jahren das Geld wieder ungleich verteilt worden ist und alle schreien nach etwas Neuem, was es gilt wieder zu verteilen.
In meiner kleinen Welt, denke ich das eigentlich für jeden etwas da ist, aber der Mensch sorgt selber dafür, das es nicht funktioniert, egal ob im Kapitalismus, Sozialismus, you Name it.

Ist auch für einen Freitag Abend ein sehr schweres Thema, das belastet nur das Wochenende und sorgt für ein missgestimmtes Gemüt. Also mach ich lieber die Augen und Ohren zu und mach so weiter wie bisher. Oder soll ich mal anfangen mit sparen? 🤓😂
Es gibt einen Weg die Ungleichverteilung zu beenden oder zumindest stark einzuschränken der bereits erwiesenermaßen funktioniert hatte. Leider ist man davon abgekommen weil die Wohlhabenden die Administration erfolgreich bequatschen konnte. Man mag es kaum glauben aber von 1944 bis 1963 wurde in den USA (ich bin fast vom Stuhl gefallen) ein Spitzensteuersatz von über 90% erhoben. Roosevelt wollte damals sogar 100% auf Einkommen über $25.000 erheben (was immer noch dem 13-fachen des damaligen Durchschnittseinkommens entsprach). Seit Absenkung dieses Satzes hat die Ungleichheit kontinuierlich zugenommen. Auch wenn der Staat schlecht wirtschaftet leuchtet es mir ein, dass er durch Umverteilung von oben nach unten die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht was der ganzen Wirtschaft zugute kommt und nicht nur einigen wenigen.
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
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Da ist schon etwas dran, aber wenn die EU und auch der dt. Staat in den letzten 20 Jahren eines bewiesen haben, dann dass jedweder Plan für eine prosperierende Zukunft fehlt und es keinerlei Umsetzungskompetenz gibt. Insofern würde ich es durchaus einem Singapur oder China zutrauen, mit mehr Geld auch mehr zu erreichen - sicherlich jedoch nicht den europäischen Staaten. Zudem haben wir in D bereits eine weit, weit überdimensionierte Abgaben- und Steuerlast. Noch mehr die Leistungsträger zu schröpfen motiviert sicherlich wenig.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Da ist schon etwas dran, aber wenn die EU und auch der dt. Staat in den letzten 20 Jahren eines bewiesen haben, dann dass jedweder Plan für eine prosperierende Zukunft fehlt und es keinerlei Umsetzungskompetenz gibt. Insofern würde ich es durchaus einem Singapur oder China zutrauen, mit mehr Geld auch mehr zu erreichen - sicherlich jedoch nicht den europäischen Staaten. Zudem haben wir in D bereits eine weit, weit überdimensionierte Abgaben- und Steuerlast. Noch mehr die Leistungsträger zu schröpfen motiviert sicherlich wenig.
Dieses Märchen haben uns die Neocons erfolgreich verkauft und quasi jeder hält das heute für ein Naturgesetz. Wer viel leistet soll auch davon profitieren. Dieser Zusammenhang ist grundsätzlich richtig aber es gibt eben auch einen Grenznutzen dieser Anschauung. Wer das 13-fache des Durchschnittseinkommens erwirtschaftet arbeitet bzw. leistet nicht 13 Mal mehr als ein Durchschnittsmensch. Das ist schlicht nicht möglich. In Deutschland bspw. würde dieser Spitzensteuersatz bei 765.000 € Jahreseinkommen beginnen. Jetzt mal Hand aufs Herz: wer von uns hier verdient das? Das dürfte eine absolute Minderheit sein. Erst ab da würde der Spitzensteuersatz greifen. Und würdest du jetzt plötzlich weniger arbeiten weil du von allem was da drüber hinausgeht nur noch 10% behalten darfst? Das ist mehr als unwahrscheinlich. Bei solchen Einkommen ist Geld schon lange kein Motivator mehr. Da geht es dann eher um andere (immaterielle) Dinge.
Wenn man das mal durchdenkt kann man das völlig ohne sozialistische Tendenzen eigentlich nur befürworten.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.619
2.249
HAM
Dieses Märchen haben uns die Neocons erfolgreich verkauft und quasi jeder hält das heute für ein Naturgesetz. Wer viel leistet soll auch davon profitieren. Dieser Zusammenhang ist grundsätzlich richtig aber es gibt eben auch einen Grenznutzen dieser Anschauung. Wer das 13-fache des Durchschnittseinkommens erwirtschaftet arbeitet bzw. leistet nicht 13 Mal mehr als ein Durchschnittsmensch. Das ist schlicht nicht möglich. In Deutschland bspw. würde dieser Spitzensteuersatz bei 765.000 € Jahreseinkommen beginnen. Jetzt mal Hand aufs Herz: wer von uns hier verdient das? Das dürfte eine absolute Minderheit sein. Erst ab da würde der Spitzensteuersatz greifen. Und würdest du jetzt plötzlich weniger arbeiten weil du von allem was da drüber hinausgeht nur noch 10% behalten darfst? Das ist mehr als unwahrscheinlich. Bei solchen Einkommen ist Geld schon lange kein Motivator mehr. Da geht es dann eher um andere (immaterielle) Dinge.
Wenn man das mal durchdenkt kann man das völlig ohne sozialistische Tendenzen eigentlich nur befürworten.
Bei 90% Steuer ohne ein nachvollziehbares Ziel denke ich, würde ich mehr Energie in Steueroptimierung stecken. In den USA und auch viele anderen Ländern, die in dieser Zeit höhere Steuern erhoben hatten, ging es um die Finanzierung des Krieges, was zumindest aus damaliger Sicht ein nachvollziehbarer und unterstützenswerter Grund war.
 
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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.619
2.249
HAM
An der Stelle scheinst Du mir als Angestellter zu denken. Ein haftender Unternehmer mit hunderten von Mitarbeitern (Herr Grupp von Trigema als bekanntes Beispiel) muss selbstverständlich mit seinem Unternehmen mehr als 13 Monatsgehälter verdienen, bevor 90% oder gar 100% abgezogen werden, denn sonst könnte er überhaupt keine Investitionen tätigen oder den Mitarbeitern ihr Gehalt auszahlen.

Wenn du aber Unternehmen anders behandelst, dann hast du doch sofort Steuerlücken. Entweder hältst Du Deine Einnahmen im Unternehmen oder Du nimmst Kredite auf und versuchst diese mit positiven Einnahmen zu verrechnen, was in viele Ländern deutlich einfacher ist als in Deutschland.

Warum sollte ich als Unternehmer Mitarbeiter einstellen, wenn ich das volle Risiko habe, aber keinen Gewinn?
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Bei 90% Steuer ohne ein nachvollziehbares Ziel denke ich, würde ich mehr Energie in Steueroptimierung stecken. In den USA und auch viele anderen Ländern, die in dieser Zeit höhere Steuern erhoben hatten, ging es um die Finanzierung des Krieges, was zumindest aus damaliger Sicht ein nachvollziehbarer und unterstützenswerter Grund war.
Es ging tatsächlich zu großen Teilen auch um die zu bekämpfende Ungleichheit. Kannst auch bei Wikipedia nachlesen: https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_taxation_in_the_United_States

An der Stelle scheinst Du mir als Angestellter zu denken. Ein haftender Unternehmer mit hunderten von Mitarbeitern (Herr Grupp von Trigema als bekanntes Beispiel) muss selbstverständlich mit seinem Unternehmen mehr als 13 Monatsgehälter verdienen, bevor 90% oder gar 100% abgezogen werden, denn sonst könnte er überhaupt keine Investitionen tätigen oder den Mitarbeitern ihr Gehalt auszahlen.

Wenn du aber Unternehmen anders behandelst, dann hast du doch sofort Steuerlücken. Entweder hältst Du Deine Einnahmen im Unternehmen oder Du nimmst Kredite auf und versuchst diese mit positiven Einnahmen zu verrechnen, was in viele Ländern deutlich einfacher ist als in Deutschland.

Warum sollte ich als Unternehmer Mitarbeiter einstellen, wenn ich das volle Risiko habe, aber keinen Gewinn?
Spitzensteuersatz bezieht sich tatsächlich auf Angestellte bzw. das was der Unternehmer sich selbst zahlt. Ich sage auch nicht, dass das der Weisheit letzter Schluss ist. Es gibt keine einfachen Antworten auf komplexe Probleme. Sicherlich muss da mit weiteren Maßnahmen flankiert werden. Einfach nichts zu tun ist aber auch keine Lösung.
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
1.992
145
BER
Wer das 13-fache des Durchschnittseinkommens erwirtschaftet arbeitet bzw. leistet nicht 13 Mal mehr als ein Durchschnittsmensch. Das ist schlicht nicht möglich.

Da fallen mir durchaus Fälle ein, in denen das gerechtfertigt ist - sogar bei Arbeitnehmern. Ein Arbeitnehmer, der seinem Arbeitgeber am Ende sehr viel Geld einbringt, kann schon deshalb ein sehr viel höheres Gehalt rechtfertigen. Ein Forscher, der Krebs heilt, darf gerne auch mehr als das 13-fache eines Durchschnittsarbeiters verdienen. Das ist sicherlich sowohl aus Sicht seines Arbeitgebers als auch aus gesellschaftlicher Sicht ok.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Da fallen mir durchaus Fälle ein, in denen das gerechtfertigt ist - sogar bei Arbeitnehmern. Ein Arbeitnehmer, der seinem Arbeitgeber am Ende sehr viel Geld einbringt, kann schon deshalb ein sehr viel höheres Gehalt rechtfertigen. Ein Forscher, der Krebs heilt, darf gerne auch mehr als das 13-fache eines Durchschnittsarbeiters verdienen. Das ist sicherlich sowohl aus Sicht seines Arbeitgebers als auch aus gesellschaftlicher Sicht ok.
Hast du da ein Beispiel zur Hand? Wir leben in einer Zeit in der praktisch jeder ersetzbar ist. Mir ist auch keine Einzelperson bekannt die ihrem Arbeitgeber durch ihre Tätigkeit das 13-fache einbringen könnte, geschweige denn mehr als das 5-fache was sie als Gehalt bezieht. Da bin ich jetzt wirklich neugierig wen du da im Sinn hast.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Hier muss ich sagen, bin ich ein wenig auf longhaulgiant Seite.

Auch ein Geschäftsführer oder Vorstand kann nur einen gewissen Mehrwert für die Unternehmung leisten und die müsste fair honoriert werden.

Der Forscher, welcher z.b von einem Pharmakonzern angestellt ist, ist dafür angestellt um dieses Mittel zu entwickeln, er nutzt die Ressourcen des Unternehmens und andere Mitarbeiter schaffen die Rahmenbedingungen für seine Forschung. Er soll dennoch gut bezahlt werden, da die Hauptarbeit auf seinen Schultern liegt. Dennoch sind das Beispiel mit dem 13 fachen schon gerechtfertigt, da dies ja in der Regel nicht nur auf 1 Jahr begrenzt ist, sondern kontinuierlich erzielt werden kann.

Was man nicht vernachlässigen darf ist die soziale Verantwortung, welches die Geschäftsleitung hat, so sind ihre Entscheidungen maßgeblich für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens und damit auch für die berufliche Sicherheit der ganzen Angestellten. Allerdings wird diese Verantwortung in unserem System nur in eine Richtung bezahlt, unabhängig von den Folgen der Entscheidungen.

Ich bin auch der Meinung, das wenn man die hohe Steuer mit einem vernünftigen Zweck verbindet, bekommt man auch eine gewisse Akzeptanz, selbst bei den betroffenen Personen.

Man muss natürlich unterscheiden, was sind Unternehmensgewinne und was sind persönlich Einnahme/Entnahmen. Vielleicht schafft man es so, das in gewissen Konstellation mehr Geld im Unternehmen für Investitionen und schwierige Zeiten bleibt, als „privat“ entnommen wird.

Das Gute wäre ja auch, das die Grenze dynamische wäre, mit Anstieg des durchschnittlichen Einkommens, sollte ja auch die Höchstgrenze steigen. Vielleicht haben so einige Unternehmer auch Interesse, besser zu bezahlen. Ich war letztens erst beruflich eine längere Zeit in einem Unternehmen zu Besuch, wo die Stimmung absolut am Boden ist, nach einer Weile mit den Angestellten und durch einige Gespräche mit diesen, konnte man dies am Ende auf einige Sachen runterbrechen. -> 24 Tage Urlaub, zu geringes Fixgehalt seit Jahren und kaum weitere soziale Angebote. Die Geschäftsführung sieht das natürlich nicht als Punkt und sieht auch kein Problem in der hohen Fluktuation.
 

sawadeekrap

Erfahrenes Mitglied
05.03.2013
1.226
323
FDH
Da fallen mir durchaus Fälle ein, in denen das gerechtfertigt ist - sogar bei Arbeitnehmern. Ein Arbeitnehmer, der seinem Arbeitgeber am Ende sehr viel Geld einbringt, kann schon deshalb ein sehr viel höheres Gehalt rechtfertigen. Ein Forscher, der Krebs heilt, darf gerne auch mehr als das 13-fache eines Durchschnittsarbeiters verdienen. Das ist sicherlich sowohl aus Sicht seines Arbeitgebers als auch aus gesellschaftlicher Sicht ok.

Und ein Airlinepilot sollte das 130-fache verdienen, schliesslich hat er unzählige Passagiere vor dem Absturz bewahrt....:doh:

Ein Beruf solle vorrangig schon noch nach Leistung bezahlt werden, und nicht ala "Mutter Theresa".
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
1.992
145
BER
Und ein Airlinepilot sollte das 130-fache verdienen, schliesslich hat er unzählige Passagiere vor dem Absturz bewahrt....:doh:

Ein Beruf solle vorrangig schon noch nach Leistung bezahlt werden, und nicht ala "Mutter Theresa".

Von Piloten sprach ich auch nicht. Ein Pilot bringt seinem Arbeitgeber am Ende nicht so viel Geld und ist verhältnismäßig leicht austauschbar. Es gibt aber durchaus Arbeitnehmer, die ihren Arbeitgebern sehr viel Geld bringen.

Hast du da ein Beispiel zur Hand? Wir leben in einer Zeit in der praktisch jeder ersetzbar ist. Mir ist auch keine Einzelperson bekannt die ihrem Arbeitgeber durch ihre Tätigkeit das 13-fache einbringen könnte, geschweige denn mehr als das 5-fache was sie als Gehalt bezieht. Da bin ich jetzt wirklich neugierig wen du da im Sinn hast.

Darum geht es bei den 13x auch nicht. Diese beziehen sich auf die Relation zwischen den Verdienern am unteren Ende und denen am oberen Ende innerhalb eines Unternehmens (oder meinetwegen der Gesellschaft). Ein Vertriebsmitarbeiter, der Kunden ranholt, die sonst keiner im Unternehmen bekommen würde und die für Millionenumsätze sorgen, kann durchaus mehr als das 13-fache des Pförtners bekommen - solange es sich für das Unternehmen rechnet.

Oder nehmen wir den (zurecht) viel gescholtenen Investment-Sektor. Wenn ein Fonds-Manager Milliarden einbringt, dann kann dieser aus Unternehmenssicht ruhig mehr als das 13-fache der Putzkraft verdienen.

Sicherlich ist das auf die meisten Beschäftigungsverhältnisse nicht übertragbar, aber es gibt eben solche Situationen.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Darum geht es bei den 13x auch nicht. Diese beziehen sich auf die Relation zwischen den Verdienern am unteren Ende und denen am oberen Ende innerhalb eines Unternehmens (oder meinetwegen der Gesellschaft). Ein Vertriebsmitarbeiter, der Kunden ranholt, die sonst keiner im Unternehmen bekommen würde und die für Millionenumsätze sorgen, kann durchaus mehr als das 13-fache des Pförtners bekommen - solange es sich für das Unternehmen rechnet.

Oder nehmen wir den (zurecht) viel gescholtenen Investment-Sektor. Wenn ein Fonds-Manager Milliarden einbringt, dann kann dieser aus Unternehmenssicht ruhig mehr als das 13-fache der Putzkraft verdienen.

Sicherlich ist das auf die meisten Beschäftigungsverhältnisse nicht übertragbar, aber es gibt eben solche Situationen.
Danke für die Erläuterung. Ein paar Einlassungen dazu.

Ich sprach ursprünglich vom Durchschnittseinkommen und nicht vom niedrigsten Einkommen im Unternehmen.

Hochgerechnet ergibt das in Deutschland die von mir genannte Summe von 765.000 € Jahreseinkommen. Das ist auch nicht aufs bestehende Vermögen bezogen sondern tatsächlich auf die jährlichen Einkünfte.

Der Spitzensteuersatz fällt bis zu diesem Betrag auch nicht an. Erst jeder Euro der darüber hinaus verdient wird, würde mit dem Spitzensteuersatz besteuert. Es entspricht auch keiner Deckelung wie das oft gefordert wird. Man kann soviel verdienen wie jemand anders bereit ist dafür zu bezahlen. Nur muss man dann halt entsprechend hohe Steuern darauf entrichten. Der Zusatznutzen für die Allgemeinheit überwiegt hier eindeutig den individuellen Zusatznutzen. Man kann nicht unendlich konsumieren. Da ist es deutlich sinnvoller dieses Geld weiteren Wirtschaftsakteuren zuzuleiten da dies den Nutzen für die Gesamtwirtschaft maximiert.

Das ist auch kein Konzept was uns fremd wäre. Genau diesen Sinn hat auch heute bereits die existierende Steuerprogression. Das einzige was man auf lange Sicht sicherstellen muss ist, wie bereits angeklungen, dass das Verhältnis gewahrt bleibt. Wenn das Verhältnis nach 10 Jahren auf das 10-fache gesunken ist wäre das nicht fair. Das Problem haben wir allerdings ebenfalls heute schon. Wir nennen es kalte Steuerprogression.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.735
2.277
Wollt ihr für eure Diskussion nicht vlt. besser nen eigenen Thread aufmachen? Mit "Wie sichert ihr euer Vermögen?" hat das jetzt wirklich nichts mehr zu tun.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.349
639
lej, sxf, txl
Auch mal ein Blick von außen auf die Crash Mentalität der Deutschen. Vielleicht ist es doch ein eher deutsches Phänomen…

Der Deutsche tut sich ja unbestritten mit volatilen Anlage schwer. Er hat dadurch natürlich auch viel verpasst und so auch viel „Wohlstand“ verschlafen. Es wird ja auch hier viel weniger für finanzielle Bildung getan als anderswo. Dafür haben wir natürlich andere Stärken!
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.001
4.129
GRQ + LID
Die eingefrorene Miete hab ich bisher aber nur von Berlin gehört. Von anderen Städten wie München, NYC, Paris, etc.pp kennt man andere Szenarien. Unterschiedlich fortgeschritten, aber wo Wohnraum einigermassen begehrt ist, da kennt der Preis nur eine Richtung.
Ich habe da eine Neuigkeit für dich wegen New York:

On June 23, 2021, the Rent Guidelines Board voted to freeze stabilized rents for the first six months of one-year leases starting on or after Oct. 1, 2021. After six months, rents will be raised by 1.5%. Rents for two-year leases will rise 2.5% for the entire 24 months. If you live in a stabilized hotel, here’s some good news, rents are frozen.

Quelle
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.252
1.726
Interessante News - die Frage ist, wie sich das entwickeln wird. Und notabene kommt diese Massnahme nun, wo sich die Mietpreise langsam wieder anfangen zu erholen. Warum hat man bis dahin gewartet?
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.074
3.449
DTM
"Sprunghafter Anstieg - Inflationsrate steigt auf 3,8 Prozent" - Tagesschau.de vom 29.07.2021

Wie bereits vor Monaten vermutet, wird's nun teurer.
Mal schauen wie lange es dabei bleibt und ob man seitens EZB (irgendwann) Gegenmaßnahmen einleiten wird.
"Corona" wird mMn noch über Jahre hinweg als Sündenbock für allerlei herhalten. Eignet sich ideal dafür.
Tages- und Festgelder sind jedenfalls meilenweit von einem Inflationsausgleich entfernt.
Die Musik spielt noch an den Aktien- und Immobilienmärkten.
Millionen Arbeitnehmer schauen ebenfalls in die Röhre, denn die bekommen auch keinen Inflationsausgleich.