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Why would you do that?
Der Uber-Fahrer, der mich gerade von Manhattan zum LGA bringt, hat eine nicht unberechtigte Frage. Sich Chicago anschauen? Klar, kann man mal machen. San Francisco? Sowieso! Aber warum sollte man zwischen diesen beiden Städten 53 Stunden im Zug verbringen, wenn er nicht gerade verspätet ist? Um einen vielfachen Preis des Fliegens? Und überhaupt: im Februar?!? Wo es doch nur kalt und neblig und überhaupt grausam ist?
Ich könnte jetzt von tollen Landschaften erzählen von denen ich gelesen habe. Vom Stopover in Denver. Vom traditionellen Dining Car, das es vielleicht nicht mehr lange gibt, oder von dem California Zephyr, den es vielleicht auch nicht mehr lange gibt. Vom Reisebericht von Mr. Hard, der die letzten Zweifel zerstreut hat und mich überzeugt hat, das jetzt eher früher als später anzugehen (Danke dafür! Viele Reiseberichte hier sind interessant und spannend zu lesen, viele regen die Phantasie an, aber nur ganz wenige machen mich zum Nachahmer. Das war einer davon.)
I like trains.
Weil meine Laune gerade etwas übel ist (der Österreicher sagt: ich bin grantig), halte ich es für eine gute Idee einfach mal sinngemäß Sheldon Cooper zu zitieren. Das funktioniert, und schweigend legen wir den Rest der Strecke zurück.
Meine üble Laune rührt daher, dass der Beginn der Reise nicht ganz so optimal verlaufen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. Zunächst werde ich am FRA Zeuge dieses Spektakels:
Warum der Finger nicht zum Flieger kommt, wird uns nicht mitgeteilt. Dafür kommen die Busse erst nach einiger Zeit, sodass mein angedachter "Kaffee mit Fliegerschaun" ausfällt und ich spät am Z-Gate Richtung JFK ankomme. Der A340 ist voll gebucht mit entsprechendem Lärmpegel in der Y - im Unterschied zu letztem Jahr, als mehrere leere Viererreihen Erholung anboten. Auch die Pasta ist, äh, nicht so gut gelungen wie damals.
Immerhin ist die Landung pünktlich, und als "Returning ESTA" bin ich lange vor meinem Koffer am Gepäckband (und der Schmerz, dass es kein Global Entry für uns Ösis gibt, wieder mal überschaubar). Per Uber geht es ins pod51, das ich eigentlich in guter Erinnerung habe - doch eine Bar lärmt deutlich vernehmbar in den 2. Stock und somit ist auch hier kaum Erholung angesagt.
Am nächsten Tag mache ich mich wenig erholt auf zum Rockefeller Center, um dort zum wiederholen Male das selbe Foto zu schießen, das schon Millionen Touristen vor mir gemacht haben und Millionen Touristen nach mir machen werden.
Irgendwie werden Manhattan und ich diesmal nicht richtig warm (und die Schuld dafür liegt ausschließlich bei mir). Für meinen Abflug mit UA nach ORD um 18.00 Uhr mache ich mich schon zu Mittag auf den Weg zum LGA. Den Flughafen kenne ich noch nicht, also spricht nichts dagegen sich dort mal ein paar Stunden umzuschauen und vielleicht ein bisschen spotten zu gehen. Am Check-In steht ein mutiger Reisender - ja weiß er denn nicht: United Breaks Guitars.
Meinen Koffer verweigert der Automat aber: Abgabe erst 4 Stunden vor Abflug möglich, wie mir eine nette UA-Mitarbeiterin erklärt. Ich gehe erstmal eine rauchen und schaue in der App, ob es nicht einen früheren Flug gäbe. Dem ist so - Abflug um 16.00 Uhr, damit könnte ich wenigstens den Koffer schon mal abgeben. Oder einfach schon um 14.45 über IAD fliegen...? Klingt nicht nach der schlechtesten Idee, selbst als Statusloser. Die App verweigert die Umbuchung allerdings, ich scheine daran zu scheitern, dass nur Rechnungsadressen in den USA oder auf Guam ausgewählt werden können.
Also zurück zum Automaten, der aber die Kreditkarte ebenso verweigert. Wieder Auftritt einer freundlichen UA-Mitarbeiterin. Sie hilft mir gerne, versteht aber überhaupt nicht, warum ich eine Umsteigeverbindung wählen möchte, bei der ich noch dazu eine halbe Stunde später in ORD ankommen würde? Auf einem Bildschirm weist sie nochmals eindrücklich auf eine nahende Regenfront und die Gefahr eines Misconnects hin. Aber es hilft alles nichts, ich bestehe auf der Umsteigeverbindung, und obwohl sie meine Begeisterung darüber zwar nicht ganz verstehen kann lande ich in der Economy Plus und die 75$ Umbuchungsgebühr entfallen auch auf mysteriösen Wegen. Flotten Schrittes geht es zur Security und ins Terminal.
Beim Abflug geht es wie gewünscht über Manhattan. Fotografieren aus dem Flieger ist noch undankbarer als aus dem Zug (aber mehr dazu später).
Nach einer guten Stunde bin ich auch schohn am IAD und darf erstmals mit den lustigen Mondwagen herumfahren.
Der Flug nach ORD verläuft weitgehend ereignislos, den Sonnenuntergang sehe ich leider nicht, weil - wie es sich wohl gehört - alle Shades geschlossen sind. Auch der ORD gefällt mir ganz gut.
Wieder mal kommt Uber zum Einsatz, diesmal ins Best Western Grant Park.
Schon ein bisschen abgerockt, aber für den Preis sehr in Ordnung. Ich mache eine Probefüllung der Kühltasche und nach einem oder zwei kleinen Bier falle ich für den dringend notwendigen Erholungsschlaf ins Bett.
Der Uber-Fahrer, der mich gerade von Manhattan zum LGA bringt, hat eine nicht unberechtigte Frage. Sich Chicago anschauen? Klar, kann man mal machen. San Francisco? Sowieso! Aber warum sollte man zwischen diesen beiden Städten 53 Stunden im Zug verbringen, wenn er nicht gerade verspätet ist? Um einen vielfachen Preis des Fliegens? Und überhaupt: im Februar?!? Wo es doch nur kalt und neblig und überhaupt grausam ist?
Ich könnte jetzt von tollen Landschaften erzählen von denen ich gelesen habe. Vom Stopover in Denver. Vom traditionellen Dining Car, das es vielleicht nicht mehr lange gibt, oder von dem California Zephyr, den es vielleicht auch nicht mehr lange gibt. Vom Reisebericht von Mr. Hard, der die letzten Zweifel zerstreut hat und mich überzeugt hat, das jetzt eher früher als später anzugehen (Danke dafür! Viele Reiseberichte hier sind interessant und spannend zu lesen, viele regen die Phantasie an, aber nur ganz wenige machen mich zum Nachahmer. Das war einer davon.)
I like trains.
Weil meine Laune gerade etwas übel ist (der Österreicher sagt: ich bin grantig), halte ich es für eine gute Idee einfach mal sinngemäß Sheldon Cooper zu zitieren. Das funktioniert, und schweigend legen wir den Rest der Strecke zurück.
Meine üble Laune rührt daher, dass der Beginn der Reise nicht ganz so optimal verlaufen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. Zunächst werde ich am FRA Zeuge dieses Spektakels:
Warum der Finger nicht zum Flieger kommt, wird uns nicht mitgeteilt. Dafür kommen die Busse erst nach einiger Zeit, sodass mein angedachter "Kaffee mit Fliegerschaun" ausfällt und ich spät am Z-Gate Richtung JFK ankomme. Der A340 ist voll gebucht mit entsprechendem Lärmpegel in der Y - im Unterschied zu letztem Jahr, als mehrere leere Viererreihen Erholung anboten. Auch die Pasta ist, äh, nicht so gut gelungen wie damals.
Immerhin ist die Landung pünktlich, und als "Returning ESTA" bin ich lange vor meinem Koffer am Gepäckband (und der Schmerz, dass es kein Global Entry für uns Ösis gibt, wieder mal überschaubar). Per Uber geht es ins pod51, das ich eigentlich in guter Erinnerung habe - doch eine Bar lärmt deutlich vernehmbar in den 2. Stock und somit ist auch hier kaum Erholung angesagt.
Am nächsten Tag mache ich mich wenig erholt auf zum Rockefeller Center, um dort zum wiederholen Male das selbe Foto zu schießen, das schon Millionen Touristen vor mir gemacht haben und Millionen Touristen nach mir machen werden.
Irgendwie werden Manhattan und ich diesmal nicht richtig warm (und die Schuld dafür liegt ausschließlich bei mir). Für meinen Abflug mit UA nach ORD um 18.00 Uhr mache ich mich schon zu Mittag auf den Weg zum LGA. Den Flughafen kenne ich noch nicht, also spricht nichts dagegen sich dort mal ein paar Stunden umzuschauen und vielleicht ein bisschen spotten zu gehen. Am Check-In steht ein mutiger Reisender - ja weiß er denn nicht: United Breaks Guitars.
Meinen Koffer verweigert der Automat aber: Abgabe erst 4 Stunden vor Abflug möglich, wie mir eine nette UA-Mitarbeiterin erklärt. Ich gehe erstmal eine rauchen und schaue in der App, ob es nicht einen früheren Flug gäbe. Dem ist so - Abflug um 16.00 Uhr, damit könnte ich wenigstens den Koffer schon mal abgeben. Oder einfach schon um 14.45 über IAD fliegen...? Klingt nicht nach der schlechtesten Idee, selbst als Statusloser. Die App verweigert die Umbuchung allerdings, ich scheine daran zu scheitern, dass nur Rechnungsadressen in den USA oder auf Guam ausgewählt werden können.
Also zurück zum Automaten, der aber die Kreditkarte ebenso verweigert. Wieder Auftritt einer freundlichen UA-Mitarbeiterin. Sie hilft mir gerne, versteht aber überhaupt nicht, warum ich eine Umsteigeverbindung wählen möchte, bei der ich noch dazu eine halbe Stunde später in ORD ankommen würde? Auf einem Bildschirm weist sie nochmals eindrücklich auf eine nahende Regenfront und die Gefahr eines Misconnects hin. Aber es hilft alles nichts, ich bestehe auf der Umsteigeverbindung, und obwohl sie meine Begeisterung darüber zwar nicht ganz verstehen kann lande ich in der Economy Plus und die 75$ Umbuchungsgebühr entfallen auch auf mysteriösen Wegen. Flotten Schrittes geht es zur Security und ins Terminal.
Beim Abflug geht es wie gewünscht über Manhattan. Fotografieren aus dem Flieger ist noch undankbarer als aus dem Zug (aber mehr dazu später).
Nach einer guten Stunde bin ich auch schohn am IAD und darf erstmals mit den lustigen Mondwagen herumfahren.
Der Flug nach ORD verläuft weitgehend ereignislos, den Sonnenuntergang sehe ich leider nicht, weil - wie es sich wohl gehört - alle Shades geschlossen sind. Auch der ORD gefällt mir ganz gut.
Wieder mal kommt Uber zum Einsatz, diesmal ins Best Western Grant Park.
Schon ein bisschen abgerockt, aber für den Preis sehr in Ordnung. Ich mache eine Probefüllung der Kühltasche und nach einem oder zwei kleinen Bier falle ich für den dringend notwendigen Erholungsschlaf ins Bett.