[1 JUN 2009] Air France Maschine vermisst

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E

embraer

Guest
Naja, man hätte wenigstens ein A330 Cockpit bei den Filmaufnahmen benutzen können.

Da kenne ich mich nicht aus. Was für ein Cockpit war es denn?
Auch dass der Kopilot in der Passagierkabine geschlafen hat... ist das so? Oder gibt es da nicht einen kleinen Raum, wo sich der Pilot hinlegen kann?
Aber alles in allem finde ich die Verfilmung noch immer sehr gelungen.
 

esquilax

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
809
0
CGN
Da kenne ich mich nicht aus. Was für ein Cockpit war es denn?

Es sah nach irgend etwas sehr schlecht zusammengebasteltem aus - so was mit Microsoft FS unter den Anzeigen.
In der ganzen Doku ist auch das im Unfallverlauf ja doch recht wichtige Stichwort "overspeed" nie gefallen oder habe ich das überhört?
 
E

embraer

Guest
In der ganzen Doku ist auch das im Unfallverlauf ja doch recht wichtige Stichwort "overspeed" nie gefallen oder habe ich das überhört?

Hmmm... von einem "Overspeed" war eigentlich nie die Rede... Das Flugzeug ist ja zu langsam geflogen, nicht zu schnell.

Das meinen nicht nur die User hier, sondern auch Experten. Die Herren im Cockpit waren nachweislich überfordert, inkompetent und unfähig.

Vor allem der ganz junge Pilot. Und die anderen 2 liessen in gewähren...
 
M

Mr.Burns

Guest
Immer wieder erstaunlich, wie jeder meint zu wissen, was die Piloten doch "nur" hätten machen müssen.



Wieso auch nicht? Mit dem Erwerb mehrerer First-Tickets zu Discountpreisen oder dem Erwerb des SEN/HON/BA GOLD ist eine Qualifikationsstufe verbunden, die einem Luftfahrzeugführer mit 25.000 Flugstunden entspricht. Deswegen bekommen SEN und HON ja auch bevorzugte Plätze in der Kabine zugewiesen, damit in einer Gefahrensituation, wenn ein oder zwei Piloten ausfallen, diese Experten sofort gefunden werden und das Flugzeug sicher landen können. Ist so ähnlich wie das Programm "Arzt an Bord".
 
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P

pmeye

Guest
Wie erwartet sind nun die Piloten als Hauptschuldige ausgemacht worden:
https://de.nachrichten.yahoo.com/gutachten-absturz-fluges-rio-paris-war-vermeidbar-165910997.html

Gutachten: Absturz des Fluges Rio-Paris war vermeidbar
Besatzung soll "unsachgemäß" auf Panne reagiert haben

auch:

n dem neuen Gutachten wird nun den Piloten klar die Hauptschuld zugewiesen. Erst an zweiter Stelle wird auch der Fluggesellschaft Air France vorgeworfen, dass sie ihre Piloten nicht ausreichend geschult und angewiesen habe.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.544
989
MUC/EDMM
Wundert uns das?
Es ist doch so am einfachsten für AF u. Airbus.

Analog dazu könnte man auch dem Torwart immer Schuld für jedes Tor geben. Schließlich war er es, der den Ball durchließ...
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
Aber ein anderes Ergebnis wäre doch jetzt auch sehr verwunderlich gewesen.

Denn trotz des Ausfalls eines Teils der Technik, hätte der Flieger nicht abstürzen müssen.
Dazu haben die Piloten doch wohl unstrittig maßgeblich beigetragen.

Aber das bedeutet nun doch nicht, dass Air France hier aus irgend einer Verantwortung entlassen würde.
Es waren ihre Piloten, die hier Fehler begangen haben.
Und wenn es der Airline nicht gelingt, den Piloten Vorsatz nachzuweisen, bleibt Air France auch voll in der Haftung für diesen Unfall.

Ergo ergibt sich folgendes Ergebnis:
Es gab ein technisches Problem am Flugzeug, das aber bereits länger bekannt war.
Die Piloten haben Fehler gemacht, die zum Absturz der Maschine geführt haben.
Air France hat es versäumt die fehlerhaften Bauteile auszutauschen und alle Piloten so zu unterweisen, dass sie den Fehler beherrschen können.
 

sonny112de

Erfahrenes Mitglied
04.02.2012
367
11
Also ich habe mir den gesamten Thread durchgelesen und auch sonst alles angesehen bzw. gelesen was das Internet so zu AF-447 hergibt und bin nach wie vor schockiert.
Der Untersuchungsbericht stellt klar was zu dem Absturz geführt hat, aber einige Dinge beschäftigen mich immer noch vor allem die psychologische Komponente.
Ich denke den Aufzeichnungen im Cockpit kann man gut entnehmen, dass Bonin schon weit vor der Katastrophe anscheinend sehr nervös war bzw. sich nicht gerade wohl fühlte .. . als er z.B. gegenüber Dubois das St. Elmos Fire und später gegenüber Robert den Ozongeruch im Cockpit anspricht.

Bonin stand meines Erachtens unter Druck und fühlte sich extrem unwohl auf diesem Flug.

Auch wenn viele der Meinung sind, dass die Pitots ursächlich für den Unfall sind, so ist es doch irgendwie unerklärlich, dass Bonin ohne Not sofort nach dem Ausfall den Stick nach hinten gezogen hat … ich kann mir dies nur folgendermaßen erklären: er hatte einfach Angst etwas falsch zu machen, nämlich zu viel Geschwindigkeit zu erzeugen und dass ihm das Flugzeug inmitten des Unwetters auseinanderbricht, also zog er hoch nach dem Motto „das verringert die Geschwindigkeit UND wenn ich oben bin kann ich nicht abstürzen“ …seine Reaktion erinnert, weil sie so irrational war, einfach nur an Panik. Im Internet kann ja der Mitschnitt der Cockpitgespräche nachgelesen werden und obwohl man ihn nicht hören kann, entstand beim ersten Durchlesen bei mir der Eindruck, dass Robert nicht gerade begeistert war, dass Bonin die Kontrolle hatte … die Art und Weise wie beide miteinander kommunizieren spricht da schon Bände … wobei Robert Bonin zu Beginn noch recht gute Anweisungen gegeben hat (und auch die Gefahr eines Stalls im Hinterkopf wohl erkannt hat), bis auch er den Überblick verloren hat.

Was mich auch gewundert hat, war das Verhalten des Kapitäns,welcher sichtlich angenervt aus seiner Ruhepause ins Cockpit zurückkam, weil er nicht gefragt hat wie es zu der Situation gekommen ist bzw. sich mit derErklärung „wir haben alles versucht“ abgegeben hat … ist mir schon klar, dass er wahrscheinlich meinte erst mal Anweisungen zu geben, aber sein Verhalten hat jede Chance zur Analyse im Grunde erstickt …

Bei allen drei scheint irgendwo ein Tunnelblick eingetreten zu sein und bei Bonin zusätzlich noch ein „Brain-freeze“ und die pure Panik …nach dem Motto Stick nach hinten dann steige ich und kann nicht abstürzen, weil ich ja steige … Panik pur …

Irgendwo war dieser Absturz wohl einer der unnötigsten/kuriosesten/gruseligstender Flugzeuggeschichte … ich persönlich hoffe, dass die Passagiere nichts oder nicht viel mitbekommen haben, die FBs müssen es wohl weil sie noch kurz vor dem Aufschlag ein paar Mal versuchten das Cockpit zu erreichen … übel … auch dass Bonins Frau mit an Bord war und seine 3 Kinder Vollwaisen wurden …

Also nachdem ich das gelesen habe, habe ich beschlossen soweit es möglich ist niemals mit AF zu fliegen … mag zwar seltsam klingen aber das ist so ….
 
Zuletzt bearbeitet:

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.054
10.716
Dahoam
Also nachdem ich das gelesen habe, habe ich beschlossen soweit es möglich ist niemals mit AF zu fliegen … mag zwar seltsam klingen aber das ist so ….

Es ist die sinnvollste Entscheidung. AF hat aus dem Unfall nichts gelernt. Die große Zahl an gravierende Zwischenfälle bei AF (verglichen mit anderen großen Airlines) bei dem die Crew nicht versteht was der Computer macht zeigt dass AF den Fehler nicht bei sich sieht und die Ausbildung der Piloten ändert.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das ist eben das berühmte menschliche Versagen. Gibt es reihum. Wenn man sich die Mühe macht, Flugunfallakten durchzuarbeiten, findet man oft solche Ungeheuerlichkeiten. Nicht nur bei einzelnen Unternehmen. Die Idee, dass man einfach die eine Firma vermeidet und damit auf der sicheren Seite ist, ist falsch. Tenerifa, San Francisco, Warschau, Kazan, Taipei, Amsterdam, Buffalo. Geh sie mal durch. Tendenziell scheinen mir allerdings die Amis sicherer zu fliegen.
 

rorschi

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09.03.2009
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ZRH / MUC
Die Idee, dass man einfach die eine Firma vermeidet und damit auf der sicheren Seite ist, ist falsch. Tenerifa, San Francisco, Warschau, Taipei, Amsterdam. Geh sie mal durch.

Ja, aber kein anderes Unternehmen hat die unmittelbaren Verursacher posthum als "professionell bis zum Schluss" gewürdigt. Da sieht man, wie bei AF die Messlatte der Sicherheit angesetzt ist.

Airlines haben aber alle einen Vorteil: Man kann sie meiden.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Das ist eben das berühmte menschliche Versagen. Gibt es reihum. Wenn man sich die Mühe macht, Flugunfallakten durchzuarbeiten, findet man oft solche Ungeheuerlichkeiten. Nicht nur bei einzelnen Unternehmen. Die Idee, dass man einfach die eine Firma vermeidet und damit auf der sicheren Seite ist, ist falsch. Tenerifa, San Francisco, Warschau, Kazan, Taipei, Amsterdam, Buffalo. Geh sie mal durch.

Aber gerade viele der von Dir genannten Beispiele sind nicht nur augenblickliches, unerklaerliches Versagen eines einzelnen, sondern Ausdruck von systemischen Problemen und Sicherheits-(Un-)Kulturen - militaerische Hierarchien bzw. Halbgoetter in Blau im Cockpit, zu schnell wachsende Airlines bzw. Maerkte, unterbezahlte Regioflieger - wenn man dann noch gewisse Regionen meidet, kann man sich schon weitgehend schuetzen.


Tendenziell scheinen mir allerdings die Amis sicherer zu fliegen.

Nein, die haben in den letzten Jahren eine ganz erstaunlich hohe Anzahl von Unfaellen.

Ich halte von Jacdec nicht viel, aber hier haben sie mal eine ganz brauchbare Uebersicht produziert:

http://www.jacdec.de/Portal/Jacdec-Analysis/2013-11-18-Russia vs USA 1998-2013.pdf
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Oh, der Vergleich USA-Russland ist unbrauchbar, natuerlich. Ich meinte auch lediglich die Aufzaehlung bzw. zahlenmaessige Zusammenfassung der Unfaelle der US-Airlines. Sorry, wenn das nicht so rauskam.

Klar sind die Verkehrszahlen immens hoch, aber die hohe Zahl von Airliner-Totalverlusten ist doch erstaunlich. Damit meine ich die kleineren Unfaelle, die wegen der Fortschritte in der passiven Sicherheit keine Opfer fordern und so schnell in Vergessenheit geraten (La Guardia, Kingston, Denver, Hudson...)
 

sonny112de

Erfahrenes Mitglied
04.02.2012
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Ach ja und bevor ich mich mit AF-447 beschäftigt habe, war ich immer der Meinung, dass ein Flugzeug nicht "einfach so" vom Himmel fallen kann, das was ich herausgefunden habe trägt nicht gerade zu einem Rundumsorglos-Gefühl beim Fliegen bei (ja ich weiss es ist sicherer als Autofahren) ... nun ja nach AF-447 hoffe ich den Fall jeder Pilot immer im Hinterkopf hat ....

Hm bei den US-Piloten denke ich da waren viele vorher beim Militär und dort schon extremen Stresssituationen ausgesetzt, was wohl ein Vorteil sein könnte ...gefühlsmäßig hätte ich bei einer US-Airline eher Bedenken wegen eines Anschlages als dass der Pilot irgendwelchen Unsinn treibt .. ist aber nur ein persönliches Gefühl ...