Ich habe Verständnis für Crews, die sich gestern und heute "unfit to fly" fühlen*, aber ist es die Regel nach derlei Ereignissen, dass mehrere Flüge ausfallen?
Es kommt in den Medien so rüber, als geschehe das mehr aus Angst vorm Fliegen denn aus Trauer. Als Passagier kann man da unter Umständen schon ein mulmiges Gefühl bekommen.
Das die Crews nicht den Flug durchgeführt haben spricht für die gute Sicherheitskultur bei 4U/LH. Dort werden Piloten explizit ermutigt sich zu melden wenn sie sich nicht imstande fühlen einen Flug durchzuführen. Was nützt es wenn unkonzentrierte Crews weitere Unfälle zur Folge haben? Bei 4U/LH wird den Piloten vertraut mit dem "unfit to fly" verantwortungsvoll umzugehen.
der Flug ist ja schon in der Luft. es wurde auch gestern irgendwo gemeldet, dass die Flugnummer geändert wird. aus Respekt vor dem Ereignis finde ich das sehr sinnvoll.
Ist Standard nach Flugzeugunfällen die Flugnummer zukünftig nicht mehr zu vergeben. Aus Respekt, aber auch weil die Nummer mit einem schlimmen Ereignis verbunden ist.
Noch ewas deutlicher: Das Flugdatenstreaming und die permanete Videoaufzeichnung (und gfs. ebenfalls Streaming) wurde bislang von den Airlines aus Kostengründen abgelehnt. Der Widerstand der Piloten wg Videoaufzeichnung ist auch bekannt, ja, aber wer möchte heutzutage noch behaupten, dass es auf die Meinung der Piloten ankäme? Money makes the world go around....
Streaming über Satellit dürfte neben der Kostenfrage auch eine Resourcenfrage sein. Bei der Menge an Flügen die gleichzeitig in der Luft sind benötigt man vermutlich einige zusätzliche Satelliten um die Daten zu übertragen. Ein Flug wäre kein Problem, aber die große Masse weltweit macht es zu Problem.
Über meine frühere Arbeit habe ich sehr gut mitbekommen was es für interne "Kämpfe" bei LH gegeben hat wenn man versucht hat für die Flugsicherheit auf Flugdaten der Piloten zuzugreifen. Es wurde geblockt und gemauert. Zudem ist die Aussage dass die Flugdaten Eigentum des Piloten ist der den Flug durchgeführt hat. Jegliche Weiterverwendung ist ohne dessen Zustimmung nicht möglich. Und selbst wenn der zustimmt ist es ein ewiger Prozeß. Bei kleineren Airlines und auch im Ausland sieht man das deutlich entspannter, aber LH-Piloten sind da schon eine besondere Spezies...
Da bin ich überfragt. Ich hatte nur die ersten Reaktionen beispielsweise auch in Amerika vor Augen, wo von "Experten" sinngemäß gesagt wurde: 24 Jahre altes Flugzeug - kein Problem und LH Technik ist sowieso über jeden Zweifel erhaben.
LH Technik hat auf jedem Fall in der Branche einen guten Ruf und sehr hohe Standards. Allerdings muss man immer darauf hinweisen, dass LH-Technik bei einem Kunden nur die Wartungsarbeiten durchführt die von dem gewünscht sind. Das führt dazu, dass selbst manche Techniker am liebsten mehr machen würden, aber manche Arbeiten nicht machen können weil das nicht bestellt wurde. Bleibt letztendlich eine Aufgabe der Geschäftsführung von LHT ob sie ihren guten Namen für Bruchairlines hergeben wollen die nicht alles reparieren lassen wollen.
Gibt es in Flugzeugen so etwas wie einen Totmannschalter?
Nein, einen Totmannschalter hat man in Zügen weil der Lokführer alleine ist. In Flugzeugen gibt es den zweiten Piloten der eingreift wenn der erste ausfällt. Zudem kann man ein Flugzeug nicht einfach irgendwo zum stehen bringen wie einen Zug.
Im Cockpit werden die ICAO-Codes benutzt. Das wären für Barcelona LEBL und für den Flugplatz Barcelonnette LFMR. Eine Verwechslung ist da praktisch ausgeschlossen. Außerdem ist LFMR viel zu klein für einen A320 und nicht für IFR-Flugbetrieb ausgerüstet. Falls die Piloten zu einem anderen Platz ausweichen wollten, wäre das einer der von Worldtraveler42 genannten gewesen.
Ich glaube kaum dass dieser winzige Flughafen im FMS des A320 überhaupt enthalten ist.