62/5. Tag; 3. Winterreise 2017/18
begannen die Abfahrt, hatten nochmals von einer Aussichtplattform einen sagenhaften Blick ins darunterliegende Tal.
0207 23 by
HON /UA
Über die RN3, die Verbindungsstraße zwischen Ost- und Westküste, ging es nun hinunter an die Ostküste, wir wollten bei der ‚Cooperation Pro Vanille’ eine Vanillefarm besuchen, uns mit Vanille eindecken. Bei unserer Ankunft hatte man allerdings Mittagspause und so fuhren wir direkt weiter zum hochgelobten Restaurant ‚Ferme Auberge de Eva Annibal’.
0207 25 by
HON /UA
Auto vor dem Restaurant
0207 26 by
HON /UA
geparkt und ins sehr einfache Innere eingetreten. Dort saßen an einem langen Tisch bereits 4 Franzosen, wir wurden aufgefordert uns dazuzusetzen.
0207 27 by
HON /UA
Die Dame des Hauses, Eva Annibal, eine kreolische Großmutter wie im Bilderbuch, sprach ausschließlich Französisch. Aber so gut war mein Französisch noch, zudem sprach der junge Mann neben mir recht ordentlich Englisch.
Uns wurde erklärt, dass wir nichts bestellen könnten, es würde ein fixes Menü serviert, Rotwein, Punch, Rum, Wasser und Kaffee wären inklusive.
Zuerst wurde uns Baguette und ein Gemüseauflauf hingestellt.
0207 28 by
HON /UA
Sah etwas seltsam aus, schmeckte aber fantastisch!
Weiter ging es mit Reis, Bohnen, Curry-Thunfisch und Ente, dazu ein Schälchen Chili.
0207 29 by
HON /UA
Es war so gut, dass ich glatt vergaß ein Foto zu mache bevor wir zulangten! Das beste Essen auf Reunion, mit weitem, weitem Abstand.
Die Unterhaltung mit unseren Mitessern war sehr angenehm, über Reunion, dass fast nur Franzosen Urlaub auf der Insel machen – und das Essen.
Weiter ging es mit einem Dessert, die Auswahl war riesig, verschieden hausgemachte Sorbets und Eiscremes, Parfait, Kuchen etc.
Valentyna entschied sich für ein Mango-Sorbet und ein Vanilleeis, ich mich für das Schoko-Parfait mit Vanillesauce:
0207 30 by
HON /UA
Wow!!! Beim Mango-Sorbet dachte man man hätte eine reife Mango im Mund, das Eis war, wie meine Vanille-Sauce mit echter Vanille gemacht. Dazu das sehr schokoladiges, in der Konsistenz perfektes Parfait, ein Traum nach 4 Tagen mittelmäßigen Essens.
Die Rechnung kam auf EUR 50, im Vergleich zu den anderen Restaurants für das Gebotene ein Witz.
Glücklich verließen wir gegen 14:30 das Restaurant, fuhren in Richtung Hell-Bourg (‚Hell’ kommt nicht von ‚Hölle’, sondern vom Namen des ehemaligen Inselgouverneurs).
Auf dem Weg kamen wir an einem McDonalds vorbei, wunderten uns über die ellenlange Schlange vor dem McDrive.
0207 24 by
HON /UA
Aber wir hatten bereits mitbekommen, dass McDonalds auf Reunion extrem beliebt ist, bevorzugt bei den Farbigen (und bei uns – in Ermangelung an gutem Essen).
Die Fahrt in nach Hell-Bourg führte uns durch ein spannendes Tal,
0207 31 by
HON /UA
0207 32 by
HON /UA
mit Überhängen,
0207 33 by
HON /UA
Bauwerken (hier eine Kirche),
0207 35 by
HON /UA
steilen Hängen mit üppiger Vegetation
0207 36 by
HON /UA
0207 37 by
HON /UA
unendlich vielen Wasserfällen.
0207 38 by
HON /UA
Nach 20 Kilometern auf verwinkelten, sehr engen Straßen mit ordentlich Verkehr erreichten wir endlich Hell-Bourg (930 Meter über Meeresspiegel),
0207 39 by
HON /UA
betrachteten die Landschaft
0207 40 by
HON /UA
und fuhren etwas durch die wunderschöne Stadt,
0207 41 by
HON /UA
0207 42 by
HON /UA
welche nicht zu Unrecht den Titel ‚Plus beaux villages de France’ (Schönste Dörfer Frankreichs) trägt.
Würden wir nochmals Reunion planen, mit Sicherheit wäre ein voller Tag für Hell-Bourg und Umgebung enthalten, denn es gäbe einiges zu erwandern, Wasserfälle, Bergbäche
0207 43 by
HON /UA
Und kleine Dörfer in der Umgebung.
Schon machten wir uns auf den Rückweg zur Küste, sahen am Straßenrand die auf Reunion allgegenwärtigen kleinen Heiligtümer am Wegrand
0207 44 by
HON /UA
und natürlich weitere Wasserfälle.
0207 45 by
HON /UA
0207 46 by
HON /UA
In Saint-Andre, der wohl hässlichsten Stadt Reunions welche wir zu Gesicht bekamen, steuerten wir die ‚Plantation de Vanille Roulof’ an.
0207 47 by
HON /UA
Vanille stammt eigentlich aus Mexiko und wurde dort schon sehr lange verwendet. Erst die Spanier brachten die Vanille nach Europa, welche später vor allem durch die Holländer auf Java und die Franzosen auf Reunion (früher Ile Bourbon, deshalb Bourbon-Vanille) angebaut wurde. Allerdings musste auf Java und Reunion die Orchideen-Gattung ‚Vanille’, genannt Gewürzvanille, künstlich befruchtet werden, da die natürlichen Bestäuber wie z.B. der Kolibri in deren Natur nicht vorhanden sind.
Wir betrachteten die Plantage
0207 48 by
HON /UA
und die daran wachsenden, bis zu 30 Zentimeter langen Kapselfrüchte (Schote ist eigentlich der falsche Ausdruck).
0207 49 by
HON /UA
Damit diese reifen, gelbgrünen Kapselfrüchte das typische Aroma bekommen, müssen diese aufwendig bearbeitet werden, mit Wasserdampf & Fermentierung. Während dieses bis zu 4 Wochen dauernden Vorgangs bilden sich Glukosenadeln, die Früchte schrumpfen und nehmen die bekannte dunkle Farbe an.
Wir kauften eine Packung mit 8 langen Schoten (40 Gramm) zu EUR 30
0207 50 by
HON /UA
und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft für die letzte Nacht auf Reunion.
Es war wirklich nicht einfach etwas annehmbares in Flughafennähe zu finden, Reunion ist kein Traumziel für Tophotels. Ich wollte östlich des Flughafens bleiben, somit fiel die Inselhauptstadt Saint-Denis mit wenigstens einem schönen Kolonialhotel aus.
Über booking.com hatte ich ein B&B, ‚La Villa Carambole’ gefunden, mit einigermaßen ordentlichen Bewertungen (in Tripadvisor war die Unterkunft nicht zu finden).
Wir steuerten die Unterkunft in Sainte-Marie an, 8 ½ Stunden nach Abfahrt von unserem vorherigen B&B klingelten wir, wurden eingelassen.
0207 51 by
HON /UA
Die Kommunikation war, wie so oft auf Reunion, etwas schwierig – aber mit Händen & Füßen kamen wir durch, bekamen einen Willkommensfruchtsaft.
Das Zimmer war okay, verfügte über eine Klimaanlage,
0207 52 by
HON /UA
das Badezimmer jedoch könnte mal wieder eine Renovierung gebrauchen.
0207 53 by
HON /UA
Wenigstens müssen wir nicht bei offenem Fenster schlafen und uns mit den Moskitos herumärgern.
Die Fahrt war extrem anstrengend, 200 Kilometer fühlten sich wie 800 an. Wir verzogen uns in unser Zimmer, ruhten etwas aus.
Gegen 21 Uhr hatten wir nur sehr leichten Hunger, das Mittagessen war sehr reichhaltig gewesen. Tripadvisor zeigte kein interessantes Restaurant in der Nähe, auch das von den Gastgebern empfohlene Restaurant hatte sowohl in TA wie in Google nur maximal mittelmäßige Ratings. So fuhren wir im strömenden Regen nur kurz zum 5 Kilometer entfernten McDonald, aßen auf die Schnelle einen Royal-Cheeseburger und machten uns auf den Rückweg.
Schon wieder ein Unfall auf der Autobahn, was in Reunion, trotz der langsamen Fahrweise der Einheimischen, sehr oft vorkommt. Deshalb war ein Fahrstreifen gesperrt, man versuchte 5 Autos wegzuräumen.
Unser letzter Tag auf Reunion war ein voller Erfolg, wunderbare Eindrücke welche wir nicht vergessen werden, als Mittagessen das beste Essen während unseres Aufenthalts auf Reunion – was will man mehr? Somit wird uns Reunion, zusammen mit der Landschaft in Namibia und dem Strand von Ponta Malongane in bester Erinnerung bleiben.