Voll im Fahrplan
Hat sich von euch jemand das Bild des Reaktors nach der Explosion in Fukushima mal genauer angeschaut? Das Positive vorweg: Die Sollbruchstelle an der äußeren Blendfassage hat doch wunderbar funktinioniert. (übrigens auch ein Grund, warum ein Reaktor nicht mal einfach so, gegen einen Flugzeugabturz gesichert werden kann

)
Hier wurde gefragt, was mit dem in den Reaktor gefüllten Meerwasser geschieht, wie hier der Kreislauf aussehe? Es gibt keinen Kreislauf! Diese Maßnahme ist eine Vorbereitung. Es soll verhindert werden, dass bei einem bevorstehenden Bersten radioaktive Materialien direkt vergasen und so gasförmig austreten. Nicht gut für die Wolke. So wird "nur" Wasserdampf austreten. Gut, auch dieser ist radioaktiv, aber nicht so "böse".
Leider ist wohl nicht nur Fukushima I 1 auf diesem Routing unterwegs.
Ob es nun beruhigend oder beunruhigend ist, dass es sogar hierfür überhaupt einen Fahrplan gibt? In Deutschland beispielsweise gibt es am Reaktor Stutzen, an welche mobile Pumpen angeschlossen werden könnten. (Edith fügt hinzu: hier dann wirklich um einen temporären Kühlkreislauf zu errichten) Natürlich würde auch hier das Umfeld radioaktiv kontaminiert (Was ja die Lüge, es trete keine Radioaktivität sofort offenbart)
Meine Aussagen basieren übrigens auf persönliche Kontakte mit Personen, die sich nach meiner Einschätzung nach berechtigt als "Experten für Strahlenschutz" bezeichnen dürfen.
Zur öffentlichen Meinung möchte ich noch anmerken. "Wie würde die Öffentlichkeit wohl reagieren, wenn sie von diesen Notfallplänen informiert wäre, in denen von einer radioaktiven Kontamination wohlwissend ausgegangen, nein, diese sogar Bestandteil des Plans sind?"
Gut, in Deutschland könnten wir uns dann nicht auf die Mär von ausgefallenen Kühlkreislaufen berufen (denn es muß ja nachher irgendwie weiter gehen wie vorher) aber da gibt es dann sicher eine andere Ausrede.
Zurück zu Japan: Hier wird z.Zt. ausschließlich auf Zeit gespielt. Das Unvermeidbare versucht zu Minimieren. Unvermeidbares läßt sich bekanntlich nur äußerst schwer verhindern. Die bei der IAEA hinterlegten Pläne dürfte auch offen zeigen, auf welchem Fahrplan man gerade unterwegs ist, außer, auch diese sind gefälscht und nur Blendwerk. Dann ist aber das, was dort gerade abläuft, nicht mehr nur Fahrlässig, sondern VORSATZ. Warum dieser Vorsatz, die Antwort darauf wird dann erst die Zukunft zeigen. (nur soviel: Vielleicht wußte man genau, dass AKWe an diesem Ort "leicht" aus dem Ruder laufen können.)