10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Pfusch-Reparatur die x-te. Klappe und Action *klapp* jetzt wird es aber wirklich der allersicherste Flieger ever :)

 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Und die 787 Auslieferungen sind erneut gestoppt worden…

 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das ist wohl eher große Politik statt kleine MAX. Die übergeordneten Beziehungen zwischen Washington und China sind angespannt und da wird Boeing nun ein bequemes Opfer von. Die große Politik dürfte sich auch nicht so schnell ändern.
 

Langstrecke

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31.08.2013
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LEJ
"Bei den drei Flügen am Tag" kann kaum Vertrauen wachsen.
Ich steige jedenfalls in keine ein, so lange ich es verhindern kann.
Kamikaze-Buchungen ja gerne, Kamikaze-Flieger bitte nein.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Da bin ich mal gespannt, ob die Leute praktisch die MAX vermeiden werden und wenn ja, wie lange der mögliche Effekt anhält? Im Zeitalter des Selbstbuchens über Suchmaschinen mit Filtern nicht uninteressant.
 

ek046

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29.05.2013
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:)

"... Mit dem Zulassungsprozess könne noch nicht begonnen werden, es fehlten noch zu viele Daten, lehnte die US-Aufsichtsbehörde FAA einen entsprechenden Antrag von Boeing bereits im Mai ab. ...

... Auch bei einem größeren Software-Update gebe es noch zu viele Unklarheiten, heißt es in dem vom 13. Mai datierten Brief, den Reuters einsehen konnte. Mit einer Freigabe der Maschine sei daher nicht vor Mitte bis Ende 2023 zu rechnen. ..."


AUTSCH, der Artikel hat sogar noch ein Update erfahren, dass an die 737MAX erinnert...

"... Zwischenfall

In dem Schreiben an Boeing, aus dem auch die "Seattle Times" zitiert, weist die FAA auf einen Zwischenfall in der Flugerprobung hin: am 08. Dezember 2020 wurde auf einem Testflug mit der N779XX ein nicht von den Piloten gesteuertes "Nick-Ereignis" protokolliert, eine plötzliche Veränderung des Anstellwinkels. ...
"

"... Zudem stellte die FAA fest, dass das Avioniknetz der 777-9 nicht die Voraussetzungen für die nächste Phase der Flugerprobung erfüllt. ..."


 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Danke für diesen Artikel aus dem anderen Thread...

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen die Seattle Times zitiert aus alten 737MAX Berichten und nicht von einer 777X... Erschreckend die Parallelen...




Einige Passagen habe ich mal in den Google Translate Hexler geworfen...


"... Und er äußerte Besorgnis über vorgeschlagene Modifikationen, die späte Änderungen an Software und Hardware in der Elektronik der Flugsteuerung des Jets beinhalten. ..."

Nachträgliche Änderungen an der Software...MCAS lässt grüßen...:oops::eek::unsure:


"... Inzwischen fliegen vier Testflugzeuge von Boeing Field ab und mindestens 17 weitere 777X für die Kunden Emirates, Lufthansa, Qatar Airways und All Nippon Airways sind aus dem Werk gerollt. Boeing muss diese Serienflugzeuge und alle weiteren gebauten Flugzeuge ab jetzt bis mindestens Ende 2023 parken, bis die Zertifizierung ihre Auslieferung ermöglicht. ..."

Und auf Halde produziert und dann nachträglich zurecht gefrickelt wird wohl auch analog der MAX.


"... Auf die Frage nach dem Testflug, bei dem das „uncommandierte Pitch-Ereignis“ im Dezember stattfand, sagte Boeing, das Flugzeug sei sicher gelandet und die Ingenieure hätten die Ursache untersucht und ein großes Software-Update entwickelt, um das Problem zu beheben. ..."

Hallo? Hallo 737MAX? Hallo MCAS? Bist Du es? ...


"... „Boeing schlägt Modifikationen vor, die Firmware- und Hardware-Änderungen an der Aktuator-Steuerungselektronik des Flugsteuerungssystems beinhalten“, so die FAA. „Boeing muss sicherstellen, dass die Änderungen keine neuen, unbeabsichtigten Fehlermodi einführen.“ ..."

Das kannste Dir echt nicht ausdenken...

"„Die Reife des Designs ist fraglich, da Designänderungen andauern und potenziell signifikant sind“, heißt es in dem Schreiben."
 
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Brainpool

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15.03.2014
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Da fällt einem nichts mehr zu ein...:doh:
Man hat das Gefühl die entwickeln Kinder Dreiräder, naja, vielleicht noch Mähroboter:resp:, aber für einen renommierten Flugzeugbauer der gute 50% Marktanteil hat (geschätzt nach Bauchgefühl) solch eine beschissene Entwicklungsabteilung, mir fällt da nichts mehr zu ein. Da muss wirklich mal einer mit Erfahrung und großen Besen aufräumen. In meiner Zeit als Busfahrer habe ich mich 3 Wochen geschämt weil ich mal falsch abgebogen bin, aber das kennen die da nicht:poop:
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Das Problem bei Boeing ist, dass man die letzten beiden Jahrzehnte durch die Entwicklungsabteilung gefegt hat. Alle die vernünftig entwickeln konnten ist man losgeworden oder sind freiwillig gegangen. Das MAX-Desaster ist das Resultat von kompletten Managementversagen bzw. von Managern denen die kurzfristige Rendite und der Aktienkurs wichtiger war als ein langfristig qualitativ gutes Produkt, das natürlich Geld kostet.
Dass man so die ganze Firma herunterwirtschaftet und Produkt und den Firmennamen ruiniert war ja nicht wichtig.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Das Problem bei Boeing ist, dass man die letzten beiden Jahrzehnte durch die Entwicklungsabteilung gefegt hat. Alle die vernünftig entwickeln konnten ist man losgeworden oder sind freiwillig gegangen. Das MAX-Desaster ist das Resultat von kompletten Managementversagen bzw. von Managern denen die kurzfristige Rendite und der Aktienkurs wichtiger war als ein langfristig qualitativ gutes Produkt, das natürlich Geld kostet.
Dass man so die ganze Firma herunterwirtschaftet und Produkt und den Firmennamen ruiniert war ja nicht wichtig.
Das passiert halt wenn man nen ehemaligen Waschmittel-Manager zum CEO beruft. Jemand der nichts von Sicherheitskultur versteht sieht natürlich überall nur unnötige Kosten weil er es nicht versteht.
 
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Volume

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01.06.2018
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Das MAX-Desaster ist das Resultat von kompletten Managementversagen bzw. von Managern denen die kurzfristige Rendite und der Aktienkurs wichtiger war als ein langfristig qualitativ gutes Produkt, das natürlich Geld kostet.
Und zwar, so ehrlich muss man sein, nicht nur bei Boeing, sondern auch bei den bestellenden Airlines und den beaufsichtigenden Behörden. Wobei deren "Aktienkurs" dann "schwarze Null" heist...
Gerade den tief in das Projekt eingebunden Airlines kann die Boeing "Sicherheitskultur" genauso wenig entgangen sein, wie den Behörden. Aber solange ein MAX billiger ist als eine NEO, schlucken auch die Kunden alles.

In den USA und Europa wächst Flug um Flug das Vertrauen in die modifizierte 737 MAX.
Behauptet wer?
Und wie berechtigt wäre das Vertrauen, wohlwissend das MCAS nur in 0,001% der Flüge überhaupt je aktiv wird? Vermutlich war noch bei keinem einzigen Flug die Modifikation bisher relevant.
Wenn überhaupt vertraut wird, dann den jetzt informierten Piloten, aber nicht dem "In einem VW Käfer nachgeüsteten ESP"
 
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ek046

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29.05.2013
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Behauptet wer?
Und wie berechtigt wäre das Vertrauen, wohlwissend das MCAS nur in 0,001% der Flüge überhaupt je aktiv wird? Vermutlich war noch bei keinem einzigen Flug die Modifikation bisher relevant.
Wenn überhaupt vertraut wird, dann den jetzt informierten Piloten, aber nicht dem "In einem VW Käfer nachgeüsteten ESP"
Die Frage musst Du dem aero.de Redakteur stellen, der den von mir verlinkten und Auto-zitierten Artikel geschrieben hat, nicht mit. Ich habe das weder verfasst noch stimme ich dem zu.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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P&G ist bekannt für hervorragendes Qualitätsmanagement und strebt aktiv (und erfolgreich) "zero defects" an.
Und inwiefern widerspricht das meiner Aussage? Wenn man nicht weiß worauf man sein Augenmerk legen muss dann kann man bei Waschmitteln hervorragendes QM haben aber beim Flugzeugbau trotzdem komplett versagen. Abgesehen davon fängt Sicherheitskultur nicht in der QA an sondern beim Design. Wurde offensichtlich nicht verstanden und daher kein Wert darauf gelegt. Dementsprechend hat sich das mittlere Management darauf ausgerichtet. Selbst mit ausgewechselter Führungsmannschaft an der Spitze sieht man ja momentan wie schwer es Boeing fällt zur richtigen Kultur zurückzufinden, um das mal freundlich auszudrücken.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Und inwiefern widerspricht das meiner Aussage?
Deine Aussage war "wer aus der Waschmittelproduktion kommt, kann das für die Luftfahrt notwendige Sicherheitsdenken nicht draufhaben." Und das ist halt nicht richtig, denn auch dort kann man ebenso null Fehler anstreben wie in der Luftfahrt. Nur dass es in der Luftfahrt eben "Sicherheit" heißt (-> Null Fehler = keine Menschen sterben = mehr Cash) und in der Konsumgüterindustrie "Kundenzufriedenheit" (-> Null Fehler = keine Kundenreklamationen = mehr Cash).
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Deine Aussage war "wer aus der Waschmittelproduktion kommt, kann das für die Luftfahrt notwendige Sicherheitsdenken nicht draufhaben." Und das ist halt nicht richtig, denn auch dort kann man ebenso null Fehler anstreben wie in der Luftfahrt. Nur dass es in der Luftfahrt eben "Sicherheit" heißt (-> Null Fehler = keine Menschen sterben = mehr Cash) und in der Konsumgüterindustrie "Kundenzufriedenheit" (-> Null Fehler = keine Kundenreklamationen = mehr Cash).
Das ist mir zu sehr simplifiziert. Wie ich in meinem vorherigen Post bereits versucht habe auszuführen ist die QM/QA ganz am Ende der Pipeline. Bei einem Waschmittel schmeißt man da im schlimmsten Fall ne Charge weg und trifft dann Vorkehrungen das in Zukunft zu verhindern.
Machst du das bei Flugzeugen, passiert genau das was wir bei der MAX gesehen haben. Es ist einfach viel zu spät erst bei der Endkontrolle Designfehler zu finden. Jetzt könnte man natürlich in jeder Phase des Flugzeugbaus QM/QA einführen aber das kostet halt Geld. Dann fasst man irgendwann die QA für zwei oder mehr Phasen zusammen, etc. Leider hat man ohne technischen Hintergrund dann aber keine Ahnung welche Auswirkungen das haben wird. Wenn dann noch die Mentalität dazukommt, dass Terminpläne und Budgets auf keinen Fall gerissen werden dürfen dann hast du alle Zutaten für ein veritables Desaster.

Man kann sicherlich nicht alles darauf schieben denn das mittlere Management hatte da auch einen guten Teil der Schuld. Wenn etwas nicht geht dann muss man das den Vorgesetzten auch mal direkt ins Gesicht sagen und hart bleiben, auch wenn es der eigenen Karriere nicht förderlich ist in dem Moment.
Abgesehen davon sieht man ja, dass selbst jemand mit technischem Hintergrund später das nicht zurückgedreht hat. Das ist das eigentlich erschreckende für mich. Der hätte eigentlich wissen müssen, dass es so wie es war nicht lange gut gehen konnte. Calhoun macht im Moment leider genau das was man von ihm erwartet hatte: er verwaltet das Chaos aber führt Boeing nicht zurück zu alter Stärke. Und hier zeigt sich dann auch die Schwäche des Duopols: der Markt kann gar nicht angemessen auf die Krise bei Boeing reagieren weil es derzeit keine Alternative gibt. Schlecht für Crews und Passagiere die es später unter Umständen mit ihrer Zeit und ihrem Komfort, im schlimmsten Fall aber mit ihrem Leben bezahlen müssen.
 
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01.06.2018
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Man kann sicherlich nicht alles darauf schieben denn das mittlere Management hatte da auch einen guten Teil der Schuld.
Ganz sicher, aber am Ende bestimmt das Top-Management wer im mittleren Management angenehm bequem ist, und wer gehen muss weil er ständig irgendwelche Probleme sieht...

Sicherheitskultur kann man weder von oben verordnen, noch allein von oben zerstören. Sicherheitskultur muss man über Jahrzehnte aufbauen, und sie erodiert auch erst mit den Jahren. Und die Verantwortun dafür sitzt oben.
Von daher sind da sicher über einen langen Zeitraum die falschen Prioritäten gesetzt worden.

Bedauerlicherweise lehnen sich Leute die mit der Sicherheitskultur nicht einverstanden sind nicht auf, sondern gehen einfach. Wohlwissend, dass sie es allein ohnehin nie ändern können. Das beschleunigt die Erosion natürlich, und verlangsamt jegliche Korrekturbemühungen.

Boeing wird noch viele Jahre brauchen, bis da wieder überall die Leute mit der richtigen Einstellung sitzen. Ich denke die Notwendigkeit hat inzwischen der letzte verstanden, die Umsetzung wird dauern.

Hoffen wir, das andere Führungsetagen anderer Flugzeughersteller das gesehen und verstanden haben! Und nict nach dem Motto leben "bei uns wäre sowas nie passiert".
Sicherheitskultur errodier schon von sich aus, sie muss täglich neu geschärft werden, von einer Führungsetage die das als KPI und Asset verstanden hat, und kotinuierlich darin investiert.

Und hier zeigt sich dann auch die Schwäche des Duopols: der Markt kann gar nicht angemessen auf die Krise bei Boeing reagieren weil es derzeit keine Alternative gibt. Schlecht für Crews und Passagiere die es später unter Umständen mit ihrer Zeit und ihrem Komfort, im schlimmsten Fall aber mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Systemkritiker erkennen hier ein Oxymoron...

Wo es keine Vielfalt gibt (in diesem Fall nur das Duopol) gibt es auch realistisch gar keinen Markt mehr. Jedenfalls keinen mehr der etwas regelt. Dann verdient das System auch nicht mehr den Namen Marktwirtschaft...
Wenn es noch Fokker, Mc Donnell Douglas, Lockheed, Illiushin, Tupolev etc. gäbe, würde der Markt Boeing jetzt vermutlich hinwegfegen. So wird er mit der Situation leben müssen, denn noch schlimmer als das aktuelle Duopol wäre natürlich ein Airbus Monopol...

Vielleicht ist ger bei P&G gegangen worden, weil er zero defects nicht liefern konnte?
Wer an zero defects glaubt, hat QM nicht verstanden... Zero kann es nicht geben, aber für jede weitere 9 nach dem Komma bei der Zuverlässigkeit kann und muss man kämpfen. Und bezahlen.