[11MAR2011] Schweres Erdbeben in Japan

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flysurfer

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Aber nicht atmen...

Sievert sollten die Art der Strahlung (alpha vs. beta/gamma) und die Art ihre Inkorporation eigentlich schon berücksichtigen. Das ist ja gerade der Witz an der Einheit Sievert gegenüber den früher gebräuchlichen Becquarel, Röntgen usw.

Hilfreich ist für einige vielleicht auch dieser Artikel: Radioaktivität: Gesundheitliche Gefahren radioaktiver Strahlung - Wissenschaft und Umwelt - FOCUS Online
 
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flysurfer

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Was daran liegt dass Sievert im urspruenglichen Sinn eigentlich keine physikalische Kerngroesse ist sondern versucht eine biologische Groesse zu beschreiben. CPM ist ein belastbarerer Wert als Sievert und wuerde auch mehr Sinn machen diesen Wert anzugeben.

Tatsächlich ist es genau umgekehrt, um die Auswirkungen auf den Menschen beurteilen zu können, sind Sv sinnvoller und deshalb auch gebräuchlich.
 
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Croth

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21.07.2009
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15:21 Uhr - Tepco: Brennstab-Becken kann nicht nachgefüllt werden

Quelle: Newsticker | tagesschau.de

Meldung betrifft das Becken bei Reaktor 4. Konsequenzen werden nicht direkt benannt, sondern auf eine weitere drohende Eskalation hingewiesen.
 
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macdoc

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02.06.2010
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Sievert sollten die Art der Strahlung (alpha vs. beta/gamma) und die Art ihre Inkorporation eigentlich schon berücksichtigen. Das ist ja gerade der Witz an der Einheit Sievert gegenüber den früher gebräuchlichen Becquarel, Röntgen usw.

Die Art der Strahlung fliesst ein, aber natürlich nicht die Menge aufgenommenen, also eingeatmeten Radioaktiven Materials. Die gemessene Hintergrundstrahlung ist ja lediglich Höhenstrahlung, führt also nicht zu einer Anreicherung im Gewebe.
 
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flysurfer

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23.07.2010
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Der Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat nach Einschätzung aus Frankreich die zweithöchste Stufe in der Internationalen Bewertungsskala (INES). Das Geschehen sei mit Stufe 6 von 7 zu bewerten, teilte der Präsident der Französischen Atomsicherheitsbehörde (ASN), André-Claude Lacoste, am Dienstag in Paris mit. Die Katastrophe von Tschernobyl hatte die Stufe 7 auf der INES-Skala. Einen Unfall der Stufe 6 gab es bisher nur einmal, 1957 in Kyschtym in Russland.

Quelle: SPON
 
M

matchcut30

Guest
Es ist wirklich eine seltsame Situation.

Einerseits stößt mich die Art der Panikmache ab, insbesondere durch die deutschen Onlinemedien und ihrer Kommentatoren, welche mit einer gewissen Absolutheit die definitiv eintretende Katastrophe in düstersten Farben zu malen verstehen, Strahlentod, Wirtschaftskollaps, Unbewohnbarkeit, Apokalypse. Dies hat mich gestern Abend dazu verleitet, in einigen meiner Beiträge den Standpunkt zu vertreten, dass die weitere Entwicklung in Fukushima keinerlei dramatische Wendungen mehr aufweisen wird. Das war offensichtlich ein Irrtum, wie ich heute morgen leider bemerken musste.

Andererseits und völlig konträr ergibt sich aus dem allgemeinen Tenor des mir vorliegenden japanischen Quellensalats aus offiziellen Verlautbarungen, Blogbeiträgen, Leserkommentaren, Spekulationen und Erläuterungen japanischer Wissenschaftler und so weiter und so fort ein komplett anderes Bild, nämlich eines ernsthaften Unfalls in den betroffenen Reaktorblöcken, der aber bis auf die durch die Rettungsmaßnahmen notwendigen Vorgänge (Meerwasser) keinerlei weitläufige Bedrohung darstellt. Sämtliche Quellen sprechen von außerordentlich niedrigen Strahlungsleveln, selbst im Nahbereich des Kraftwerks selbst nur leicht und spitzenhaft erhöhte Werte, deren Messung in direktem zeitlichen und kausalen Zusammenhang mit den Vorgängen rund um die Rettungsmaßnahmen steht. (Brand, Löschen des Brandes, Abblasen von Dampf usw.) Diese Messungen und ihre Einordnung - in einem ganz anderen Bild als von den (deutschen) Medien heraufbeschworen - werden auch von unzähligen unabhängigen Personen und Instituten verbreitet.

Allerdings scheint es eine kulturelle Eigenart "der Japaner" - wie ich hilfsweise die Eindrücke aus dem Quellensalat mal nennen möchte - zu sein, zur Gesichtswahrung einerseits und zur Ruhebewahrung andererseits die Entwicklungen stets möglichst positiv und beschwichtigend darzustellen, und nur mit winzigen Schritten das einzugestehen, was sowieso nicht mehr geleugnet werden kann - damit meine ich auch die vielen Privatpersonen, die in den Blogs und Kommentaren schreiben und, verzeiht, sich entgegengesetzt zum deutschen "Wahn" gradezu darin überbieten, wie gut alles läuft, wie gering die Strahlung ist, wie wenig gewisse oder alle Gebiete betroffen sind, wie stabil die Reaktoren... So verständlich das alles nach einer vernichtenden Naturkatastrophe sein mag, so irritierend ist es auch.
 

Dude

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23.07.2010
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Wurde heute erst ca. 17 Mal gepostet, so als ob es keine anderen Airlines auf der Welt gäbe.

Die IAEA hat die betroffenen Reaktoren soeben als "secured and safe" eingestuft. Na dann ist ja alles in Butter. :)

sorry fuer das 18. Mal.
Ich finde die Berichterstattung verschiedener Medien sehr widerspruechlich. Seiten dt. Nachrichtenanbieter lassen dramatische Meldungen verlauten, BBC Radio hier in Asien berichtet anderes und vermeldet in den News, dass die Lage in den AKW nach wie vor gefaehrlich ware, sich jedoch entspannen wuerde...
 

flysurfer

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Es ist wirklich eine seltsame Situation.

So verständlich das alles nach einer vernichtenden Naturkatastrophe sein mag, so irritierend ist es auch.

Das stimmt in der Tat. Guckt man sich der Verhalten vom DAX im Vergleich zum Nikkei 225 seit Wochenbeginn an, so könnte man auf den Gedanken kommen, dass es in Deutschland am Wochenende zu einem Erdbeben der Stärke 9 mit einem 10 Meter hohem Tsunami und einer daraus resultierenden Kernschmelze in einem AKW gekommen sein muss. Dies ist nach meinen Informationen jedoch nicht der Fall, was letztlich signalisiert, dass "der Deutsche" im Gegensatz zu "dem Japaner" in punkto Katastrophen, Panik und Atom ein sehr hysterisches Wesen sein muss. Und das spiegelt sich zwangsläufig in den jeweiligen Medien wider.
 

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Marc_HH

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08.07.2010
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BER (TXL)
So ganz passt der Vergleich mit dem DAX nicht, da in DE zum einen die größten Rückversicherer der Welt notiert sind und zum anderen auch deutsche Hersteller von einem möglicherweise entstehenden Lieferengpass japanischer Technologie betroffen sein dürften. Außerdem wird es die Energieversorger hinsichtlich der in den bisherigen Kursen eingepreisten Gewinnerwartungen der nächsten Jahre treffen.
 

cockpitvisit

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04.12.2009
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Allerdings scheint es eine kulturelle Eigenart "der Japaner" - wie ich hilfsweise die Eindrücke aus dem Quellensalat mal nennen möchte - zu sein, zur Gesichtswahrung einerseits und zur Ruhebewahrung andererseits die Entwicklungen stets möglichst positiv und beschwichtigend darzustellen

Dass nicht überall geschrieben wird, Tokio werde zur Atomwüste, bedeutet nicht dass alles positiv dargestellt und verschönert wird. Es wird halt sachlich berichtet und nicht alle Ängste wörtlich ausgedruckt.

Die gestrige TEPCO-Pressekonferenzen war (rein subjektiv) mit abstand das schrecklichste, was ich je im Fernsehen (ob hier oder im Ausland) zum Thema Atomkraft gesehen habe.
 
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Dude

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23.07.2010
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gerade live auf NHK: Erdbeben um 6.4 um Shizuoka. Wenn ich die hakelige Uebersetzung richtig verstehe handelt es sich dabei nach geologischen Ermessen nicht um ein Nachbeben. (PK der Japan Meteorological Agency)
 
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flysurfer

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So ganz passt der Vergleich mit dem DAX nicht, da in DE zum einen die größten Rückversicherer der Welt notiert sind und zum anderen auch deutsche Hersteller von einem möglicherweise entstehenden Lieferengpass japanischer Technologie betroffen sein dürften. Außerdem wird es die Energieversorger hinsichtlich der in den bisherigen Kursen eingepreisten Gewinnerwartungen der nächsten Jahre treffen.

Ich kann deine Aussagen leider nicht mit den mir vorliegenden Fakten in Einklang bringen. Der Gesamtmarkt stürzt hier relativ gleichmäßig ab, nicht einzelne Versicherer, die liegen heute sogar eher am erfolgreichen Ende. Meine noch am Freitag aufgenommen Shortpositionen auf Rückversicherer laufen vergleichsweise lahm. Auch gibt es laut übereinstimmender Expertenmeinung nur recht wenig Verbindungen zwischen der deutschen und der japanischen Wirtschaft. Noch einmal: Die Katastrophen fanden in Japan statt, der deutsche Markt gibt jedoch ähnlich deutlich nach. Das ist psychologisch interessant, insbesondere im Kontext von dem, was matchcut30 schrieb.
 

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FREDatNET

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11.07.2010
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VIE
Die IAEA hat die betroffenen Reaktoren soeben als "secured and safe" eingestuft. Na dann ist ja alles in Butter. :)
diese meldung ist echt bedenklich. also die der iaea, nicht deine... ;)

ich habe echt angst, dass alles noch viel schlimmer ist (wird) als von den pessimisten befürchtet. ich habe nicht um mich angst, sondern um die menschheit wenn bei einem derartigem desaster noch immer die dinge heruntergespielt werden... secured und safe? wahrscheinlich fliegt dass ganze werkel in die luft wenn dort in der nähe jemand den schleudergang einer waschmaschine aktiviert. hat die iaea auch die nachbeben unter kontrolle?
 

Huey

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06.04.2009
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Manchmal hat direkt Angst den Aktualisierungsbutton zu drücken. Im übrigen finde ich nicht angemessen, hier aus sicherer Entfernung die Menschen im Kraftwerk als Deppen etc. zu bezeichnen, die dort unter Einsatz von Gesundheit und Leben das in ihrer Macht stehende tun, um das Schlimmste zu verhindern, was nicht heißt, dass sachliche Kritik verboten ist, nur sieht die m.E. anders aus - aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Wenn ich von Deppen sprach, dann meine ich sicherlich nicht den Kraftwerkwerker, den Ingenieur der unter Einsatz seines Lebens veruscht auftagsgemäß eine Pumpe mit all seinen zur Verfügung stehenden Mitteln zum Laufen zu bringen. Dieses ist ein armer Kerl. Die Geschichte wird sie wieder als "die kleinen Helden" betiteln. :cry:

Als Deppen wurde bezeichnet, die Verantwortlichkeiten welche für die Entscheidung z.B. bei der INES Beurteilung dem Geschehen nachlaufen noch beschlichtigend?
Fukushima schwerer Unfall der Stufe 6 | STERN.DE
Wie sprach der japanische Direktor der IAEA doch kürzlich.
Zur Veranschaulichung: INES steht auch im Zusammenhang mit den zu treffenden Evakuierungsmaßnahmen. Unterschieden werden hier aktiv und passiv handelne Personen. Die Passiven laufen dem Geschehen hinterher, die Aktiven schütteln nur noch den Kopf, wurden aber meist in der Hirachie auf dem Weg nach Oben frühzeitig abgesägt, waren sie doch zuoft zu unbequem und nicht systemkonform.

Jetzt aber zurück zum Geschehen:
Nein, keine Angst, es befinden sich auch weiterhin Personen vor Ort. Diese Arbeiten aber mittlerweile unter Vollschutz einer persönlichen Schutzausrüstung und müssen daher regelmäßig ausgetauscht werden. Hier ist nur fraglich, inwiefern es Tepco gelingt ausreichend Ersatzkräfte heranzuführen.

Die bisher auftretene Strahlung in Tokio ist auch nicht das Problem. Das Problem ist die Situation vor Ort in Fukushima mit teils unkontrollierbaren Parameter. Zur Veranschaulichung: Wir stellen in Gorleben einen geöffneten Castor mit abgeklungenen Brennelementen, und hoffen, das Wetter wird uns schon helfen. Ähnlich ist die Lage in Fukushima. Wenn in Gorleben ein solch offener castor stehen würde, wie wäre wohl die Situation in Berlin? Ähnlich ruhig wie Tokio? Wer jetzt sagt, aber das wäre in Gorleben fahrlässig, und kein Depp würde dieses machen. Reaktor 4 ist dieser Fall in Realität.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.001
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www.vielfliegertreff.de
Wer jetzt sagt, aber das wäre in Gorleben fahrlässig, und kein Depp würde dieses machen. Reaktor 4 ist dieser Fall in Realität.

Es gab (IIRC sogar in dem besagten) Kraftwerk ja schon vor einigen Jahren den Fall, dass das Wasser im Lagerungstank für verbrauchte Brennelemente bei einem Erdbeben übergeschwappt ist, wodurch diese teilweise freigelegt wurde.

Selbstverständlich bin ich instinktiv davon ausgegangen, dass man in Japan aus diesem groben Versagen gelernt hätte und so etwas niemals wieder vorkommen könnte. Deshalb habe ich dieses Thema auch hier im Forum nicht weiter verfolgt.

Offenbar muss ich in punkto Japan noch an meinen Instinkten arbeiten. :(
 

Maria

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12.08.2009
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VENUSBERG
gerade live auf NHK: Erdbeben um 6.4 um Shizuoka. Wenn ich die hakelige Uebersetzung richtig verstehe handelt es sich dabei nach geologischen Ermessen nicht um ein Nachbeben. (PK der Japan Meteorological Agency)

Und so sieht der fb Kommentar aus :(
 

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Dude

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gerade live auf NHK: Erdbeben um 6.4 um Shizuoka. Wenn ich die hakelige Uebersetzung richtig verstehe handelt es sich dabei nach geologischen Ermessen nicht um ein Nachbeben. (PK der Japan Meteorological Agency)

keine Tsunamiwarnung, jedoch Erdrutschgefahr. Anscheinend "nur" 6 Verletze.
 

FREDatNET

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11.07.2010
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VIE
ich muss mich echt zurückhalten, mache offizielle meldungen sind reine verarschung, manche glatte lügen, manche für den fachmann (zumindest in teilgebieten die da betroffen sind) einfach nur schräg...

besser ich schreib nichts mehr dazu.

ich hoffe dass alle betroffen (primär ausgesprochen für die foristen und deren umfeld) da schnell und unbeschadet herauskommen!