[11MAR2011] Schweres Erdbeben in Japan

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
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Du glaubst doch nicht wirklich, dass zumindest die 20 km Zone wieder zurückgefahren werden wird, oder? Alleine der Rückbau wird mehr als .. .. .. .

Während der Krise natürlich nicht, danach besteht die Möglichkeit dass sie teilweise/komplett wieder freigegeben wird.

Selbst rund um Tschernobyl ist nicht alles im 20km Radius verseucht.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Während der Krise natürlich nicht, danach besteht die Möglichkeit dass sie teilweise/komplett wieder freigegeben wird.

Selbst rund um Tschernobyl ist nicht alles im 20km Radius verseucht.

Aber die 30km Zone besteht bis heute? Ob man die nicht verseuchten Flecken für 1€ kaufen kann? Wäre sicher eine bombige Investition. :rolleyes:
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.366
3.065
FRA
Laut NHK will man das Wasser vom Hubschrauber auf/in(?) das Abklingbecken morgen oder übermorgen (jap. Zeit) zu spritzen.
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
ich hoffe keinen von euch im cockpit zu haben wenn ein system ausfällt. bei dem gekeife ist keine konzentration möglich. besser wäre es eine komplette linksammlung anzufertigen mit nützlichen aktuellen infos. mir fehlt derzeit die aktuelle strahlenmessung. hat einer einen link?
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.366
3.065
FRA
Aber die 30km Zone besteht bis heute? Ob man die nicht verseuchten Flecken für 1€ kaufen kann? Wäre sicher eine bombige Investition. :rolleyes:

Die Sperrzone besteht bis heute. Sie ist aber nicht gleichmäßig verseucht. Und auch Außerhalb der Zone gibt's stark verseuchte Flecken.

Sollte es zu einem massiven Radioaktivitäts-Austritt in Fukushima kommen, würde bei einer konstanten Windrichtung nur ein Teil der Zone verseucht (dafür aber ggf. deutlich über 20km hinaus). Kurz gesagt, Radioaktive Stoffe werden sich nicht zwangsläufig in der von der japanischen Regierung festgelegten Zone ablagern. Wenn man Glück hat und der Wind ins Mehr weht, kommt man gar ohne eine großflächige Verseuchung aus.
 
B

boerzel

Guest
ich hoffe keinen von euch im cockpit zu haben wenn ein system ausfällt. bei dem gekeife ist keine konzentration möglich.

Tja, so ist das eben, wenn man zerstreut ist. Konzentration auf das Wesentliche auch bei unruhigem Umfeld: Das ist die Königsdisziplin.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
ich hoffe keinen von euch im cockpit zu haben wenn ein system ausfällt.

Im Cockpit werden doch auch nur Checklisten abgearbeitet. In Fukushima sehr wahrscheinlich gerade auch. 2 mal ging es gut, beim 3. Mal wohl weniger. Bleibt das Gekeife darum, ob man zu der richtigen Checkliste gegriffen hat. Die Checkliste ansich wird keiner in Frage stellen. Obwohl, hätte man vorher etwas davon erzählt, wir sprengen zu einem gewissen Zeitpunkt das Dach ab, aber das ist ganz normal lt. Checkliste. Wie wäre dann wohl die öffentliche Meinung gewesen. Bauen wir zukünftig in der Firstclass Schleudersitze ein. Der Sicherheit der Reisenden könnte es objektiv dienen. Subjektiv wird er wohl etwas verunsichert darein schauen.

Ich bin ja gerne meiner Zeit etwas voraus.
Was machen wir mit Fuku 1 bis 4? Planmäßiger Rückbau falls die Brennstäbe noch beweglich sind. Was, wenn sie aber verschmolzen sind? Nehmen wir dann das ganze Druckgefäß an einen Haken und betten es in eine Urne um. So ganz am Stück. Technisch anspruchsvoll, aber sicherlich machbar. Der sichere Betrieb eines AKW ist ja bekanntlich auch machbar. Also ich persönlich möchte nicht in der Nähe eines Ortes wohnen, wo gerade mit Feuer gespielt wird. Nicht vergessen, nicht nur 1fach, sondern ggf. 4 fach. 1 Mal geht es gut. Lernt man daraus um später Fehler zu vermeiden. Wird es in der Folge sicherer, denn es gibt eine Checkliste. Wer kann mir sagen, zum Zeitpunkt, wenn du das Ding am Haken hast, wird es sicher kein Erdbeben geben?
 

Croth

Erfahrenes Mitglied
21.07.2009
606
28
18:18 - Kühlung der Stäbe im Abklingbecken von Reaktor 4 vorerst nicht aus der Luft

Vorerst wird weiter versucht, die Stäbe vom Boden aus zu kühlen, da ein Wassereinsatz vom Hubschrauber aus zu Beschädigung der Brennstäbe führen könnte und somit eine Strahlengefahr für das Personal am Boden darstellen würde.

Quelle: Spiegel Newsticker
 
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matchcut30

Guest
Das meinte ich vorhin mit der tiefgehenden Widersprüchlichkeit der gleichzeitigen Nachrichten:

tagesschau.de meinte:
Oettinger sieht "Apokalypse"
EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat mit Blick auf die Ereignisse in Japan von einer "Apokalypse" gesprochen. Praktisch alles sei außer Kontrolle geraten.

Wie kommt Herr Oettinger auf sowas, wenn die BBC quasi im selben Atemzug schreibt:

bbb.com meinte:
Radiation levels have fallen at Japan's earthquake-stricken Fukushima Daiichi nuclear plant, the government says. [...] The head of the UN's nuclear agency - the International Atomic Energy Agency - said there was a "possibility of core damage" at reactor two. "The damage is estimated to be less than five percent," Reuters news agency quoted Yukiya Amano as saying.

Das US-Militär schweigt.
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Apropos apokalyptisch: SPON hat inzwischen auch damit begonnen, die hier gestern von mir angesprochenen Schock-Szenarien zu skizzieren, siehe Drohende Apokalypse: Vier Szenarien für Japans Zukunft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft und Drohende Apokalypse: Vier Szenarien für Japans Zukunft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Man kann wirklich nur hoffen, dass es nicht soweit kommen wird. Und dass man wieder mal nur machtlos zusehen und nur hoffen kann, ist ein Skandal – das bekannte Szenario der Banken- und Euro-Krise (eine verantwortungslose und gierige Minderheit fährt den Karren gegen die Wand, große Teile der Welt baden es aus) würde sich dann als Atomkrise wiederholen.
 
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matchcut30

Guest
Man kann wirklich nur hoffen, dass es nicht soweit kommen wird.

Man kann das sogar glauben.

Ein Kommentator in betreffenden Forum zum SPON-Artikel:
Ulrich Vissering meinte:
Es gibt für mein Empfinden einen schmalen Grad zwischen der Anteilnahme an dieser Katastrophe, die auch in der Berichterstattung zu den Abläufen rund um Fukushima zum Ausdruck kommt [...] und einer ausufernden Spekulation, die auch vor der Räumung wesentlicher Teile Japans keinen Halt macht obwohl es für dieses jedes Tschernobylmaß übertreffende Szenario keinen Anlass gibt. Diese Dramatisierung finde ich unangemessen und respektlos für die Japaner, die eine Selbstdisziplin an den Tag legen, die so kaum in einem anderen Land denkbar wäre und über deren Not man nicht solche reisserischen Fiktionen stellen sollte.
 

Flymaniac

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05.03.2010
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Teil einer Meldung aus The Aviation Herald

On Mar 15th the European Central Flow Management Unit (CFMU) Network Operations Portal issued a nuclear emergency declaration released by the Volcanic Ash Advisory Center London (VAAC), which also received the authority to warn of possible nuclear clouds, the declaration is still in effect (Mar 15th 18:40Z):

London VAAC has issued at 0300 UTC a
NUCLEAR EMERGENCY
DTG: 20110315/0300UTC
ORIGIN: VAAC LONDON
INFO SOURCE: IAEA
STATUS: EMERGENCY
SITE: FUKUSHIMA
LOCATION: N0037E0141
START OF RELEASE: 20110315/0300 UTC
END OF RELEASE: ONGOING




FIR NAMES: FUKUOKA, MANILA, TAIBEI, SHANGHAI, INCHEON,
PYONGYANG, VLADIVOSTOK, KHABAROVSK, YUZHNO-SAKHALINSK, ANCHORAGE.
FIR CODES: RPHIZRZX, RCAAZQZX, ZSSSYMYX, RKRRZQZX,
UHWWZRZX, UHHHZRZX, UHSSZRZX, PAZAZQZX
Pls note that the above message is not published in VAAC website.
 

flysurfer

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Man kann das sogar glauben.

Mit Sicherheit. Aber Glaubensfragen sind nicht meine Stärke, das überlasse ich den Geistlichen. Dort versetzt der Glaube manchmal sogar Berge, die Frage ist nur, ob man mit der neuen Landschaft anschließend zufrieden ist.

Es wurde ja schon gestern geschrieben, die Anti-Atom-Demonstranten hätten am Wochenende stattdessen lieber beten sollen.
 
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matchcut30

Guest
Mit Sicherheit. Aber Glaubensfragen sind nicht meine Stärke, das überlasse ich den Geistlichen. Dort versetzt der Glaube manchmal sogar Berge, die Frage ist nur, ob man mit der neuen Landschaft anschließend zufrieden ist.

Ich dachte immer, "Theologen hoffen"... :rolleyes:
Ich will keine linguistische Diskussion vom Zaun brechen; meinem Empfinden nach drückt "glauben" mehr Zuversicht aus als "hoffen", und zwar jeweils ohne jede religiöse Konnotation.
 
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flysurfer

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Ich dachte immer, "Theologen hoffen"... :rolleyes:
Ich will keine linguistische Diskussion vom Zaun brechen; meinem Empfinden nach drückt "glauben" mehr Zuversicht aus als "hoffen", und zwar jeweils ohne jede religiöse Konnotation.

Das leuchtet mir ein, allerdings ist dann wohl auch Zuversicht nicht meine Sache, die führt vermehrt zu negativen Überraschungen. Hoffnung finde ich da einfach ehrlicher, aber auch die können enttäuscht werden.

Nichts gegen Zuversicht bei Dingen, die man selbst gestalten kann. Da gilt dann nicht umsonst das Prinzip "self-fulfilling prophecy." Man kann auch an sich selber glauben, oder an eine Sache, die man selbst vorantreibt. Aber Zuversicht in jene, die der Welt den aktuellen Gau mit ihrer Hybris eingebrockt haben? Nein, eher nicht.
 

Huey

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06.04.2009
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Randgeschichten

Wann beginnt das Hin- und Herschieben von Verantwortung?

Für den akuten Fall und den Handlungen mag dieses auf den ersten Blick zur Zeit wenig von Bedeutung sein.

Im Fall einer Havarie eines Reaktors geht er, bzw. dessen Betreibergesellschaft (meinst eine Tochtergesellschaft im Organigramm eines Betreiberkonzerns) an eine extra für diesen Fall gegründete Auffanggesellschaft über (Eigentumsübereignung Buchwert 1 € ? ) Bei den Amtsgerichten in den Handelsregistern von Orten mit AKW werden diese meist unter sehr phantasievollen Namen geführt. Nennen wir Sie mal Schläfer, oder BadBank der Atomwirtschaft. Da diese meist nur über sehr begrenzte Mittel verfügen, die Verischerungssummen vorerst nur auf dem Papier bestehen, bleibt denen natürlich nicht viel übrig als umgehend Insolvenz anzumelden. Wieso eigentlich diese Vorsorge, wenn doch ein Gau oder Super Gau eh unmöglich, da könnte man sich diese Arbeit doch sparen.

Aber wieso ich dieses hier schreibe. Es ist kein Zufall, wenn der regierende Premierminister plötzlich die Leitung eines Krisenstabes übernimmt. Die Verantwortung landet früher oder später in einem solchen Fall immer auf den Lasten der Allgemeinheit, auf allen Ebenen, und er ist ebend der ranghöchste Repräsentant dieser Allgemeinheit. Die Mitarbeiter (die Helden vor Ort) stehen auch im Regen. Ist es doch nicht unbedingt eindeutig geregelt, für wen sie überhaupt noch arbeiten. Es kommt sogar ganz dicke, wenn sie auf der einen Seite offiziell die Mitteilung erhalten, wir (die ehemalige Betreibergesellschaft) ziehen alle Mitarbeiter ab, auf der anderen Seite aber vom neuen Krisenstab (nun Verantwortlichen) gebeten werden, zu bleiben und zu helfen.

Es ist davon auszugehen, dass ähnliche Szenarien auf der ganzen Welt angelegt sind, was die Verantwortungsstrukturen betrifft.

Der Betrieb von Atomanlagen gehört nunmal nicht in die Hände von Wirtschaftsunternehmen im klassischen Sinne. :(

Kerntechnische Hilfsdienst GmbH Bezeichnend ist doch hier schon das GmbH im Namen "Kerntechnische Hilfsdienst GmbH. Lassen sich die Haftungen im wirtschaftlichen Sinne noch beschränken, die Auswirkungen für Mensch und Umwelt dagegen nur beschränkt.

Wir werden sehen, in Japan wird das Hin und Her bald beginnen :(


Huey

PS: Wo lebe ich eigentlich, wenn hier im Radio ein Chefarzt einer Onkologie davon redet, dass für Menschen außerhalb der Evakuierungszone keinerlei Risiko besteht!? Zählen wirklich nur gegrillte Helden (Entschuldigung für diese scharfe Ausdrucksweise)
 
Zuletzt bearbeitet:

flysurfer

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06.03.2009
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www.vielfliegertreff.de
22:17 Nach weiteren Explosionen im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I hat sich die Lage nochmals verschärft. Ein Sprecher der japanischen Atomsicherheitsbehörde sagte bei einer Pressekonferenz, das Dach von Reaktor Nummer 4 sei zerbrochen. Zudem würden zwei Mitarbeiter vermisst. Sie hätten sich zuletzt in der Nähe des Turbinenhauses von Reaktor 4 befunden. Auch sei es möglich, dass Wasser in dem Reaktor koche.

Live-Ticker zur Katastrophe in Japan: +++ Dach von Reaktor 4 zerbrochen +++ | FTD.de)
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
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+++ Amerikanische Nuklearexperten in Japan +++

[20:20 Uhr] Am Mittwochen kommt ein weiteres Team, bestehend aus neun Nuklearspezialisten in Tokio an. Das teilte die US-Atomregulierungsbehörde in Rockville (Maryland) mit. Alle dortigen Experten sollen der japanischen Regierung technische Hilfe dort anbieten, wo sie gebraucht wird – auch bei der sicheren Reaktorabschaltung. Außerdem impliziert der Auftrag die Analyse möglicher Folgen für die Bevölkerung.

+++ Liverticker +++ Japan in Angst vor dem Atom Super-Gau - Explosionsgefahr bei Reaktor 5 und 6
 

Neuling

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16.02.2010
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16
TXL
Die Mitarbeiter (die Helden vor Ort) stehen auch im Regen. Ist es doch nicht unbedingt eindeutig geregelt, für wen sie überhaupt noch arbeiten. Es kommt sogar ganz dicke, wenn sie auf der einen Seite offiziell die Mitteilung erhalten, wir (die ehemalige Betreibergesellschaft) ziehen alle Mitarbeiter ab, auf der anderen Seite aber vom neuen Krisenstab (nun Verantwortlichen) gebeten werden, zu bleiben und zu helfen.

Die Mitarbeiter stehen sowieso im Regen. Die erinnern mich an die "Helfer" in Tschernobyl, die dort am durchgeschmortem Reaktor verheizt wurden.

Ich hoffe die Hinterbliebenen bekommen eine anständige Rente. Bei vielen Helden vor Ort wird die Lebenserwartung drastisch gesunken sein.