Dafür aber Energiesteuer (vormals Mineralölsteuer). Die ist sogar noch gerechter, weil sie nicht stumpf die gefahrenen Kilometer berücksichtigt, sondern den dafür nötigen Spritverbrauch. Es sind einfach unterschiedliche Finanzierungsmodelle - der Luftverkehr zahlt Flughafen- und Flugsicherungsgebühren, der Straßenverkehr Steuer auf den Energieverbrauch und die Bahn Trassenentgelte. Im Falle der Deutschen Bahn übrigens an sich selbst, also faktisch nichts. Daher ist die Bahn auch der (bei weitem) höchst subventionierte Verkehrsträger. Ob das wegen der geringeren Umweltschädlichkeit so ist, oder weil der Monopolanbieter (im Personenverkehr) ein Staatsunternehmen ist, mag dahinstehen.
Naja, der Diesel ist bei der Bahn ebenso wie der Strom genauso besteuert, insofern gibt es hier neben den Trassenkosten auch Steuern auf den Energieverbrauch. Und rund 1/3 des Personennahverkehrs liegt nicht bei der Deutschen Bahn AG und ihren Tochterunternehmen. Bestellt und bezahlt wird der gesamte Nahverkehr, der die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr übersteigt, von Ländern. Insofern gibt es sicher keinen Monopolanbieter im Personenverkehr mehr.
Gezahlt wird für die Trassennutzung an die DB Netz AG. Die Trassenpreise sind transparent durch ein von der Bundesnetzagentur reguliertes Trassenpreissystem festgelegt. Die Trassenentgelte werden genutzt für die Instandhaltung der Infrastruktur. Die Unternehmen zahlen also weder an "sich selbst" noch an die "Bahn", sondern zielgerichtet für die Instandhaltung der Infrastruktur. Die Instandhaltung der Infrastruktur ist nämlich ebenso wie die Instandhaltung der Straße grundsätzlich erst einmal Aufgabe des Staates, denn Grundlage für die öffentliche Finanzierung der Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur ist der grundgesetzliche Gewährleistungsauftrag des Bundes (vgl. Art. 87e GG: "Der Bund gewährleistet, daß dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird."). Du hast Recht, die Bahn wird subventioniert. Das ist auch so gewollt und steht so in der Verfassung.
Es wird aber kein Verkehrsmittel so stark subventioniert, wie der Personenkraftwagen. Während jedes Schienenverkehrsunternehmen neben der Energiesteuer für die Trassennutzung zweckgebundene Abgaben (nicht: Steuern, den Unterschied kennst Du bestens) zahlen muss, ist das beim PKW nicht der Fall. Der fährt auf wunderschönen vielspurigen Autobahnen und kommt überall hin ohne Probleme. Das schätzen wir alle, wir zahlen aber nicht gesondert dafür, denn diese Kosten werden im Wesentlichen vergemeinschaftet.
Ach naja. Dafür wird die Schieneninfrastruktur pro pkm um den Faktor 100 (!) höher subventioniert als die Straßeninfrastruktur. Letztere ist nämlich erheblich billiger in Bau und Betrieb und gleichzeitig kapazitativ leistungsfähiger.
Ach naja. Ich kann die unbelegte Zahl nicht prüfen. Wenn Du das aber auf Fahrgastkilometer umlegst, wird es vielleicht wieder anders sein. Es gibt aber alleine im Stadtgebiet von Düsseldorf ein
circa 1.200 Kilometer umfassenden Straßen- und Wegenetz. Das relevante Schienennetz beträgt einen Bruchteil davon. Insofern gibt es im Straßenbau vielmehr zu subventionieren.