Habe mich jetzt mehrfach bei der Bundespolizei in DUS erkundigt. Die Aussage des Flughafens, man dürfe wegen des "Gleichbehandlungsgrundsatzes" keine Prio-Lane einrichten, ist totaler Nonsens. Die BuPo muss die Passagiere IN der Kontrolle gleich behandeln, bei der Zuführung dorthin kann der Flughafen laut Aussage der BuPo natürlich bestimmte Passagiere bevorzugen.
Hätte mich auch gewundert, wenn dies anders wäre, weil ja dann alle anderen Flughäfen in Deutschland geltendes Recht brechen würden.
Ich habe mich jetzt noch einmal hingesetzt und an den Flughafen folgende Mail geschrieben:
Sehr geehrter Herr XXX,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme nochmals Bezug auf Ihre e-Mail vom 11.02.2022, die Sie mir auf meine Frage, warum es in Düsseldorf keine funktionierende "Priority Lane" oder "Fast Lane" für Status- und Business Class Kunden gibt, geschickt haben. Darin schreiben Sie, dass laut der Bundespolizei bei der Besetzung und Durchführung der Kontrollen kein Unterschied zwischen Statuskunden der Airlines und regulären Passagieren gemacht werden darf (s.u.). Bereits beim Erhalt Ihrer Ausführungen habe ich mich sehr darüber gewundert, da es an nahezu allen anderen Flughäfen in Deutschland eine "Priority Lane" gibt und diese auch konsequent gehandhabt wird.
Auf Basis Ihrer Ausführungen habe ich mich schriftlich und mündlich bei der Bundespolizei erkundigt und jeweils die exakt gleiche Antwort bekommen, die sich jedoch massiv von Ihren Ausführungen unterscheidet. Die Bundespolizei am Flughafen teilte mir am letzten Sonntag nochmals - wie ich auch schon zwei Wochen zuvor und per e-Mail - mit, dass der von Ihnen genannte Gleichbehandlungsgrundsatz korrekt sei, aber erst dann gelte, wenn der Passagier IM Scanner der Sicherheitskontrolle steht. Wie der Passagier zur Kontrolle geleitet wird, sei ausschließlich Aufgabe des Flughafens und habe nichts mit diesem Gleichbehandlungsgrundsatz zu tun. Dieser von Ihnen angeführte Grund sei laut der Bundespolizei "absoluter Quatsch", da der Grundsatz der Gleichbehandlung lediglich bei der Durchführung der Kontrolle gelte, jedoch nicht bei der Zuführung der Passagiere, die der Flughafen selbst gestalten darf.
Daher frage ich bei Ihnen nochmals an, wie es sein kann, dass es in Düsseldorf nicht möglich ist, eine solche "Fast Lane" für Vielflieger, Statusgäste oder Business Class Gäste einzurichten?! Es ist durch sehr wenige Handgriffe möglich, einen solchen Service zu bieten. Beispielsweise ist der Bordkartenscanner zu den Sicherheitskontrollen am Terminal B schon in der Lage, Gäste mit "Priority Zugang" zu erkennen, denn es öffnen sich die zwei ganz linken Eingänge nur, wenn eine entsprechende Bordkarte mit "Priority Zugang" aufgelegt wird. Dies ist zurzeit absolut unsinnig, weil alle Passagiere anschließend wieder zusammengeführt werden und in die obere Etage geleitet werden, wo alle Gäste wieder in gleichen Wartelinien stehen. Dort haben Sie dann einen Mitarbeiter mit gelber Warnweste eingesetzt, der die Passagiere auf die einzelnen Sicherheitskontrollen zuweist, was ein komplett überflüssiger Einsatz von Ressourcen darstellt, weil nahezu alle Passagiere in der Lage sind, sich zuzuordnen. Warum könnte man aber nicht die ganz rechte oder ganz linke Sicherheitskontrolle in der ersten Etage als "Priority Lane" kennzeichnen, nach der Rolltreppe Ihren Mitarbeiter platzieren, der kurz die Bordkarten kontrolliert und bereits dort die Passagiere mit "Priority Zugang" auf eine separate Kontrollspur leitet? Dies ist noch nicht einmal mit einer baulichen Veränderung verbunden, kostet Sie keinen Mitarbeiter mehr und würde für einen extrem hohen Mehrwert Ihrer treuen Kunden und Vielflieger bedeuten.
Aus eigener Erfahrung der letzten Wochen möchte ich als "Flying Blue Platinum" (= Skyteam Elite Plus) und "SAS Eurobonus Diamond" (= Star Alliance Gold) Mitglied sagen, dass es eine absolute Zumutung ist, von Düsseldorf aktuell abfliegen zu müssen, da die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen aufgrund fehlender "Priority Lanes" untragbar sind. Erst letzten Sonntag bin ich mit dem KLM Flug KL1854 um 8:00 Uhr von Düsseldorf nach Amsterdam geflogen. Da ich stets nur mit Handgepäck reise, kam ich gegen 6:45 Uhr am Flughafen an (was früher problemlos ausreichte) und stellte mich gegen 6:50 Uhr an der Sicherheitskontrolle im Terminal B (obere Etage) an. Als ich dort ankam, traf mich bereits der Schlag, da ca. 100 Passagiere vor mir warteten und ich (entgegen Ihrer Anzeige auf den Monitoren und Ihrer Webseite, laut der die Wartezeit an den B-Kontrollen 10 bis 15 Minuten dauern sollte) exakt 43 Minuten (!) warten musste, bis ich die Sicherheitskontrolle passieren konnte, so dass ich es gerade pünktlich noch zum Boarding meines KLM-Fluges schaffte. Dass ein Besuch in der "Hugo Junkers Lounge", an dem Sie als Flughafen ebenfalls verdient hätten, nicht mehr möglich war, versteht sich von selbst.
Es ist für viele Business Class Reisende und Vielflieger nicht nachvollziehbar, warum sie, wenn sie nur mit Handgepäck innerdeutsch oder im Schengenraum reisen, zwei Stunden vor Abflug am Flughafen erscheinen sollen, nur weil Düsseldorf keine "Fast Lane" anbietet und Ihnen dadurch weitere Einnahmen u.a. wegen ausbleibender Besuche in der "Hugo Junkers Lounge" entgehen. Ich weiß von vielen meiner Kollegen, dass sie aktuell lieber von Köln aus fliegen, weil dort die "Fast Lane" problemlos funktioniert und eine Wartezeit von maximal fünf Minuten eingeplant werden muss.
Ich bitte Sie daher, mir folgende Fragen zu beantworten:
1.) Warum behaupten Sie als Flughafen, dass Sie aufgrund des Grundsatzes der Gleichbehandlung, den Ihnen die Bundespolizei (angeblich) vorschreibt, keine "Priority Lane" einrichten dürfen, obwohl die Bundespolizei mehrfach bestätigt hat, dass dieser Grundsatz der Gleichbehandlung erst gilt, wenn der Passagier im (!) Scanner steht und ausdrücklich nicht bei der Zuführung der Passagiere zur Kontrolle?
2.) Warum zeigen die Anzeigen auf den Monitoren vor den Sicherheitskontrollen oder auf Ihrer Homepage komplett unrealistische Wartezeiten für die Sicherheitskontrolle an? Es ist in den letzten fünf Wochen bei mir mehrfach vorgekommen, dass die tatsächlichen Wartezeiten teilweise drei- bis viermal so lang wie angegeben war.
3.) Welchen Grund gibt es dafür, dass die beiden ganz links gelegenen Bordkartenscanner am Terminal B Bordkarten mit "Priority"-Zugang erkennen, danach aber keinerlei Bevorzugung durch eine "Priority Lane" mehr erfolgt?
Wie Sie vielleicht auch schon erfahren haben, wird dieses Thema der fehlenden "Fast Lane" in Düsseldorf auch sehr stark im "Vielfliegertreff"-Forum diskutiert, viele Passagiere dort sind ebenfalls der Auffassung, dass es nicht sein kann, dass Düsseldorf als einziger Flughafen Deutschlands diesen Service nicht anbietet und sich auf falsche Behauptungen der Bundespolizei stützt.
Gerne biete ich auch nochmals an, Ihnen als Vielflieger (ca. 130 Starts von Düsseldorf jährlich!) bei der Einrichtung einer "Priority Lane" beratend zur Seite zu stehen, sollten Sie alleine keine Ideen für eine Umsetzung haben.
Über eine Beantwortung meiner Fragen und ggfls. einen persönlichen Kontakt mit der Geschäftsführung, um dieses Thema einmal in Ruhe zu diskutieren, wäre ich sehr dankbar und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ich denke zwar nicht, dass da irgendetwas kommt, aber vielleicht wachen Sie ja langsam doch mal auf... Wir müssen wohl nur weiterhin nerven... Wer also auch nochmal mit diesen "neuen" Erkenntnissen eine Mail schreiben möchte, möge dies gerne tun. Nur so können wir eine Veränderung erreichen...