Hallo Leute,
zu aller erst : ein herzliches Danke-schön an alle, die diese Diskussion in technischer Hinsicht vertieft haben
Ich bin zwar nur ein (drittklassiger) Entwickler

, und verfüge nur über oberflächliche Netzwerk-Kenntnise, aber das wird sich jetzt ändern. Ich habe das zwar immer (erfolgreich) verdrängen können, aber interessiert hat es mich auch immer irgendwie. Ich werde mich mit jedem eurer technisch versierten Posts beschäftigen, und versuchen, dahinter zu steigen, und auch etwas zu der Diskussion beizutragen. Gerade das TTL-Thema ist ziemlich komplex. ICMP/UDP, traceroute, tracert, multi-hop, etc.
Zu mir (Hintergrund):
Ich beabsichtige im Dezember zu meiner Familie nach Thailand zu fahren, und dort dann für 3 Monate (mit 90 Tage Visum) zu "überwintern". Dem Arbeitgeber werde ich nichts darüber erzählen. Ich betrachte das als Notlüge, aber nicht als schwere Verfehlung gegen den Arbeitsvertrag. Wenn der Arbeitgeber das herausbekommt, was ich natürlich zu verhindern versuchen werde, wäre ich mit einer Abmahnung einverstanden - nicht aber mit einer Kündigung! Wenn sich immer alle 100%-ig an Arbeitsverträge und gesetzliche Vorschriften halten würden, hätte ich schon des Öfteren nicht länger als 10 Std. pro Tag arbeiten dürfen (-> Arbeitszeitgesetz). Da ich aber gegenüber dem Arbeitgeber und meinen Kollegen loyal bin, denke ich, wird der Arbeitgeber damit leben können und müssen, dass ich ihm nicht alles erzähle. Das gelebte Arbeitsleben unterscheidet sich massiv von der Realität, und wer der Meinung ist, man kann einen erfahrenen IT'ler, wegen einer Notlüge vor die Tür setzen, der wird sehr schnell feststellen, dass ein Ersatz in der aktuellen Situation extrem schwer zu finden sein wird. Ich möchte auf den Fachkräftemangel hier nicht weiter eingehen, aber ich bin sehr froh, dass wir genau so eine Situation jetzt haben, und der zukünftige Arbeitgeber wird sich kaum wirklich dafür interessieren, warum ich den vorherigen Job verlassen habe. Ja, klar - es wird natürlich danach gefragt, aber dazu braucht man keine Angaben zu machen, und der vorherige Arbeitgeber darf dies aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an die Öffentlichkeit tragen.
Jedenfalls bin ich aus meinem alten Job fristlos entlassen worden, und habe dann sofort einen Neuen gefunden. Ohne in die Tiefe gehen zu wollen: der Ex-Arbeitgeber, bzw. mein Vorgesetzter hat mir gegenüber ein Versprechen gebrochen. Ich habe mich dann nach einem anderen Job umgesehen, und mich dann mit dem wortbrüchigen Vorgesetzten kräftig gestritten, was dann zu der fristlosen Kündigung führte. Das hat gut funktioniert

Warum fristlos so wichtig war? Normalerweise hätte ich eine 3-monatige Kündigungsfrist bei Eigenkündigung gehabt. Mein jetziger Arbeitgeber (also der mit 100% Remote) hat aber jemanden gesucht, der sofort anfangen kann - also musste schnellstens eine Kündigung her, die ich dann guten Gewissens (wegen dem sehr üblen Wortbruch des Vorgesetzten) provoziert habe.
Da ich diesmal ebenfalls einfach davon ausgehe, dass mich der jetzige Arbeitgeber bei meiner Notlüge erwischt (so gut ich mich auch davor schützen werde), werde ich diese Plan B-Strategie wieder anwenden. Einfach ab Dezember ordentlich bewerben, und reichlich Hintertüren offen halten. So falle ich bei einer evtl. Kündigung weich. Vielleicht kann ich die Angelegenheit aber auch mit einer Entschuldigung aus der Welt räumen. Ein guter Arbeitgeber kann auch mal ein Auge zudrücken, oder?
Einen 100% Remote-Vertrag habe ich zwar (Arbeitgeber in DE / Wohnung in AT) - aber eben mit der Einschränkung, dass ich mich am gemeldeten Wohnort aufhalten muss, wenn ich arbeite. Ich empfinde das als zu weitgehend. Immerhin werde ich durch meine 90-Tage Reise, meine steuerliche Ansässigkeit (= mind. 183 Tage Aufenthalt in AT) nicht verlieren. Somit entsteht dem Arbeitgeber absolut kein Nachteil. Sozialversicherungstechnisch werde ich mich privat in TH absichern - allein schon aus Eigennutz, denn wenn ich dort z.B. einen Herzinfarkt o.ä. bekomme, zahle ich bis in alle Ewigkeit an das Krankenhaus für die OP.
Daran sollte man wirklich nicht sparen.
Unsere Meetings werde ich schon jetzt mit einem "customized background" (edle Regale im Hintergrund

) versehen. Der Arbeitgeber hat kein Anrecht darauf, die Freischaltung der Hintergrund-Umgebung einzufordern. Dahingehend ist der deutsche und österr. Datenschutz eindeutig. Es geht niemanden etwas an, wie meine Wohnung von innen aussieht.
Mal abgesehen von Strom- und Internetausfällen, die es auch in AT geben kann, gilt meine Hauptsorge 3 Dingen:
1. Erkennung des Verbindungs-Standortes (TH, statt AT)
2. Plötzlicher Mobilanruf des Vorgesetzten (kommt selten vor, kann aber sein)
3. Auffällige Hintergrundgeräusche (Thailand am Abend : Millionen von lauten Zikaden machen einen Höllenlärm !!)
Lösungsansätze:
zu 1. Einsatz eines VPN (aktueller Favorit:
hide.me VPN)
zu 2. ...kriegt man das wirklich mit, wenn die Rufnummer erreichbar bleibt, ob sich der Mitarbeiter außerhalb der EU aufhält...(Roaminggebühren auch für den Anrufer) ?
zu 3. ich habe mir ein sehr gutes Headset zugelegt, mit konfigurierbarem Voice-Gate, und Nierencharakteristik-Mikrofon (reduziert Umgebungsgeräusche regelbar)
Da wir alle 2 Wochen ein Scrum-Review haben, mit Key-Stakeholdern (Chef + Abteilungsleitung) wird das eine hakelige Geschichte - aber : wer immer nur auf der sicheren Spur bleiben will, lebt nicht wirklich, oder fahrt ihr alle immer ganz brav mit 50 durch die Innenstadt ?

Aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation hält sich das Risiko in Grenzen. Vor 20 Jahren (zu Zeiten der dot.com Krise) hätte ich das jedenfalls nicht gewagt!
Wir leben heute in einer anderen Zeit - die Generation Z ist dabei, die Arbeitswelt zu verändern. Wir (-> Generation X) haben das leider nicht geschafft...
In diesem Sinne bleibe ich an diesem Thema dran, und bedanke mich bei allen nochmal ganz dicke...und hoffe, dass wir hier noch eine Menge an Netzwerk-Expertise zusammen bekommen
