Also sowas fällt für mich nicht unter „medizinische Behandlung“, sondern um Hilfe im Notfall. Und die sollte doch jeder leisten, soweit er dazu in der Lage ist (und ohne zu fragen, was er dafür bekommt).
Was mich, sollte ich jemals in die Lage kommen und Hilfe benötigen, sicher nicht daran hindert, mich hinterher in irgendeiner Form dazu zu bedanken. Würde ich auch tun.
Nur hier LH zu kritisieren, sie hätten doch mehr Entschädigung anbieten können, finde ich schon irgendwo befremdlich.
Ich stimme Dir ja eigentlich sonst immer zu 100% zu.
Hier aber ist meiner Meinung nach die Situation etwas komplexer und ich bin mir nicht ganz sicher, ob es da nicht aus Sicht der Lufthansa etwas mehr "Spielraum" geben müsste:
Ein Kunde, der zufällig auch Arzt ist, bucht sich ein C oder F Ticket. Anstatt die Leistungen der C oder F, egal ob Essen, Arbeiten oder Schlafen, zu genießen und zu nutzen, kümmert er sich während des Fluges ggf. stundenlang um einen anderen Gast.
Wäre es falsch von dem Arzt, hier weniger als maximal möglich für den Patienten zu tun? Ganz klar.
Was würde die Fluggesellschaft machen, wenn kein Arzt da wäre? Wahrscheinlich zwischlanden oder umdrehen, oder gar nichts und weiterfliegen, wenn der Pax es nicht überlegt.
Ich habe keine Ahnung, ob der Arzt dem Patienten die Behandlung in Rechnung stellen kann und ob eine Versicherung z.B. einen Teil des "Schadens" trägt (ggf. kann man den Flug des Arztes bestenfalls mit einem Eco-Flug vergleichen).
Wäre da nicht z.B. möglich, dass in so einem Ausnahmefall die Fluggesellschaft dem Arzt auf dem nächsten Flug ein Upgrade gibt? Oder etwas mehr Meilen? Oder die Differenz zum Eco Ticket?
Ich finde, dass man das doch einmal ausführlicher diskuttieren könnte?
Sonst ist der Arzt ja quasi immer der dumme, weil er gezwungen ist zu helfen, weil er ja nunmal in einem geschlossenen Raum auf ggf. lange Zeit die einzig kompetente Person ist.
Wie seht ihr das? Vielleicht sehe ich es ja auch falsch?