Leidiges Thema "Richtig Trinkgeld geben USA"

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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
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Keine Ahnung was diese Craftbeer-Plörre mit Bier zu tun haben soll, aber gut. Das wird langsam in der Tat Off-Topic. Wer allerdings der Meinung ist, dass in Deutschland, bzw. hauptsächlich Franken nur Industrieplörre hergestellt wird, der hat sich tatsächlich als vollkommen Ahnungslos geoutet.

Mit Ahnungslosigkeit outest du dich hier gerade. Craftbeer ist nichts anders als ein moderner Ausdruck für handwerklich, nicht industriell hergestelltes Bier. Aber gut, alle ahnungslos, außer du.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.980
24
Wien
Gehts jetzt echt um Bier?
Ich trink nur griechischen Wein und zwar Vinsanto aus Santorin.

Wie ist das Wetter?
Wieviele Schwule sind anwesend. Außer mir natürlich, wobei ich schon mehrfach zähle. Aber das ist ein anderes Gummihuhn äh Geschichte
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.883
36
MRS
Inflation bedingt müsste dein Essen von 1983 heute im übrigen 124,43 USD kosten - bei den von dir angenommen möglichen 75USD sieht du ja sofort wo das Problem liegt.

Nö. Hab ja eben deshalb 75$ bis 110$ angeben was zum Teil deutlich unter Inflation liegt.

Beides entspricht aber nicht der Realität.

Dann vergleiche doch einmal Haushaltseinkommen Anno 1986 vs 2017.

Nahrungsmittel, Getränke, Zigaretten, Bekleidung, Einrichtung, Verkehr werden über die Zeit immer weniger gewichtet, obwohl hier gerade die Preise gestiegen sind.

Womit wir wieder beim Restaurant sind. Die erhöhten Einkaufspreise für Nahrungsmittel, Getränke sowie deren Transport, Miete und Einrichtung fließen in die Verkaufspreise und treiben diese hoch (oder verkaufen alle Restaurants mit Verlust?). Somit steigt auch das Trinkgeld (dar prozentual auf den Gesamtbetrag berechnet). Von daher finde ich deine Behauptung dass die Erhöhung des Prozentsatzes einzig und allein durch Preisinflation bedingt ist lächerlich.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Nö. Hab ja eben deshalb 75$ bis 110$ angeben was zum Teil deutlich unter Inflation liegt.

Nochmal, das liegt deutlich unter der Inflation richtig, der Kellner bezieht seinen Tip aber prozentual zum Preis der Speisen, also verdient er inflationsbereinigt weniger.

1988 kostet den Menu 60 USD der Kellner bekommt 10% = 6USD (die Kaufkraft dieser 6USD entsprechen der Kaufkraft von 12,57USD im Jahr 2018.

Wenn dein Menu heute 75$ kostet bekommt der Kellner als 7,50$ und somit 5,07$ weniger als im Jahr 1988, bei einen Preis von 110$ sind es 11$ Trinkgeld und auch 1,57$ Trinkgeld weniger als 1988 (Kaufkraftbereinigt).

Da die Preissteigerungen im Resaturant unter der Inflationsrate liegen bekommt der Kellner logischerweise weniger, für dich als Kunden ist es natürlich prima den du zahlst weniger für das Menu und weniger Tip als noch 1988.



Dann vergleiche doch einmal Haushaltseinkommen Anno 1986 vs 2017


Der durchschnittliche Lohn in den USA lag 1988 bei $19,334.04/pa was einem inflationsbereinigten Wert von $40,509.47 im Jahr 2018 entspricht. Im Jahr 2016 lag das Durchschnittseinkommen der Amerikaner $48,642.15, also haben sie gut 20% mehr in der Tasche, daher fällt es ihnen ja auch leicht heute höhere Trinkgelder zu geben als noch 1988.





Womit wir wieder beim Restaurant sind. Die erhöhten Einkaufspreise für Nahrungsmittel, Getränke sowie deren Transport, Miete und Einrichtung fließen in die Verkaufspreise und treiben diese hoch (oder verkaufen alle Restaurants mit Verlust?). Somit steigt auch das Trinkgeld (dar prozentual auf den Gesamtbetrag berechnet). Von daher finde ich deine Behauptung dass die Erhöhung des Prozentsatzes einzig und allein durch Preisinflation bedingt ist lächerlich.

Du verstehst die Rechnung grundlegend nicht, wenn die Inflationsrate komplett in dein Menu geflossen wäre dann würde dein 60USD Menu aus dem Jahr 1988 im Jahr 2018 125,71USD kosten und der Kellner würde dann zwar das gleiche verdienen wie im Jahr 1988 - nur sind bei allen anderen Amerikanern in der Zwischenzeit die Löhne inflationsbereinigt um 20% gestiegen.

Verdienst du heute noch inflationsbreinigt genauso viel wie 1988?

In New York bezahlt man aktuell im Durchschnitt für eine Wohnung 2200USD im Jahr 1990 waren es $621, das wären heute $1,177.70 wenn sich die Mieten nur analog zur Inflation entwickelt hätten.
 
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crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.105
971
Ich fasse zusammen: der gemeine Voristi findet Craftbier Scheixxe, aber IPA recht ok, moniert sich aber, das der Brauch des Trinkgeldgebens entstanden ist. Wobei er immer noch irritiert erscheint, sollte er je in Zonen reisen, in denen Servicecharge UND Vat zusätzlich zur Konsumtion addiert werden. Das bringt ihn vollends durcheinander, deutsch-korrekt will er auch exakt nach Bundesstaat -um den Bogen zum Threaadtitel wieder zu bekommen-tippen, ist aber der Meinung, das Leiumgswasser in USA ist eh zu stark gechlort....
Soll doch jeder tun wie er will, ich tippe immer, in den Staaten vielleicht sogar etwas Zuviel, weil ich um die allgemeinen Gepflogenheiten weiß. Ich gebe sogar Trinkgeld, wenn es in Ländern bereits am Schluss auf der Rechnung als Servicecharge berechnet ist , ich aber das Gesamterlebnis extraordinär fand. Ich muss auch nicht dauernd durchexerzieren, ob es denn ‚Rechtens‘ in dem jeweiligen Land, im Vergleich zu D, ist -wenn ich dorthin Reise, akzeptiere ich deren Gepflogenheiten. Oder bleibe daheim. Hoile aber nie im weltbesten Fielvliegervorum herum, wie es Einige gerne tun.
Am Ende aller Dinge hat diese Diskussion mit Geiz zu tun, den man verbrämt herüberbringt.
Meine unmaßgebliche Meinung.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514
...Inflation ....

Sorry, aber an Deinen Ausführungen ist so ziemlich alles falsch.

Weder Dein "Gefühl" noch Deine persönlichen Verbrauchsgewohnheiten haben bei einer seriösen Diskussion über die volkswirtschaftliche Größe "Inflation" etwas zu suchen.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.883
36
MRS
Nochmal, das liegt deutlich unter der Inflation richtig, der Kellner bezieht seinen Tip aber prozentual zum Preis der Speisen, also verdient er inflationsbereinigt weniger.

Genau. Weshalb deine Begründung 20-25% stat 15% zugeben weil "halt alles in 35 Jahren teuerer wurde" quatsch ist. Eben weil Speisen nicht wie Anno 1986 bepreist sind, entspricht das Tip ebenfalls nicht dem damaligen Niveau. Oder meinst du dass Restaurants immun gegen Inflation sind und keine deutlich gestiegenen Mieten und Kosten tragen müssen?

nur sind bei allen anderen Amerikanern in der Zwischenzeit die Löhne inflationsbereinigt um 20% gestiegen.

Auf Basis eines um 20% erhöhten Durchschnitts beim Haushaltseinkommen auf eine allgemeine Erhöhung der Löhne aller Amerikaner um 20% zu schließen ist doch recht ungeschickt. Im besten Fall dürfte sich die Einkommen der Haushalte im oberen Einkommensspektrum deutlich verbessert haben. Ich bezweifle also dass sich alle anderen Amis inzwischen 20% mehr bekommen. Wenn es nämlich so wäre, hätte auch der Keller 20% mehr (und dies obwohl Tips um 5-10% höher sind). Can't have it both ways.


Ich finde die Argumentation von einigen auch toll: "Es gehört zur Kultur!", "ach, diese deutsch-korrekten", etc. Man könnte über das Thema sinnvolle Diskussionen führen, allerdings scheinen die im Keim erstickt zu werden.

Persönlich bin ich gegen amerikanische Tiping Kultur. Nicht weil ich geizig bin, sondern weil es in meinen Augen eine Verschiebung des Geschäftsrisiko ist. Statt dem Personal Gehälter zu zahlen mit denen es sich leben lässt, weiß der Kellern ob er am Monatsende genug Kohle hat oder nicht erst wenn a) genug Gäste dort waren, und er b) diesen Gästen soviel wie möglich verkauft. Auch das Argument dass das amerikanische System deutlich besseren Service als Konsequenz hat finde ich absurd. Amerikaner sind generell deutlich freundlicher und einladend (zumindest wenn man weiß ist). Und da das Tip in den meisten Fällen automatisch gezahlt wird, stellt es eigentlich keinen bzw. nur kleinen Anreiz guten Service anzubieten dar.

Persönlich würde ich mich jedenfalls deutlich wohler fühlen wenn die Preise etwas höher wären und das Tip nicht als selbstverständlich verstanden wird.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
15
Die Anzahl der brauereien sagt noch lange nichts über deren wirkliche Vielfalt aus . Das meiste , auch hier im Grrenzgebiet Bayern , BaWü schmeckt doch alles sehr gleich . Kleine Nuancen sei es mal mehr oder weniger Kohlensäure oder mal Hopfen anstatt Pellets .

Craft sind eine endlich aufkommende Variation um mich wieder zum Biertrinken zu motivieren .

By the way : hab es mir angewöhnt bei meinen US Reisen wo es auch immer geht ne Micro Brauerei zu besuchen . Einiges schmeckt wie erwähnt gut , anderes baeh. Bin aber kein Maßstab und Geschmack ist subjektiv , weiss aber als Hobbybrauer worauf es ankommen kann und wieso in DE oder US die Biere der Industrie so ziemlich alle gleich nach nichts schmecken .

aber ist ein anderes Thema und offtopic

Gesendet von meinem P00C mit Tapatalk
 
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Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.980
24
Wien
Zum Thema:

Bin ich die Bank oder was? Dass ich mit meinem nicht inflationsbereinigten Gehalt durchrechnen muss ob die Servicekraft inflationsbereinigt genug Trinkgeld gibt oder nicht?

Ja mei die Wohnpreise sind gestiegen, meine auch. So ist das Leben.
Irgendwann werdens wieder stagnieren und dann?
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Sorry, aber an Deinen Ausführungen ist so ziemlich alles falsch.

Weder Dein "Gefühl" noch Deine persönlichen Verbrauchsgewohnheiten haben bei einer seriösen Diskussion über die volkswirtschaftliche Größe "Inflation" etwas zu suchen.

Sämtliche Zahlen die ich genannt habe lassen sich so auf den Websiten der US Behörden nachvollziehen - das geht nicht im "mein Gefühl" oder meine persönlichen Verbrauchsgewohnheiten.

Wenn du anzweifelst das sich Lebensmittel also die Grundlage für den Betrieb eines Restaurants in den letzten Jahren nicht analog zur Inflationsrate entwickelt haben gut, aber die Realität und Statistik sagt das sich die Preise von Lebensmitteln in den letzten 30 Jahren langsamer entwickelt haben als die Inflation.

Auch Mieten entwickeln sich bei Gewerbebetrieben nicht unbedingt analog zur Inflation, man schliesst langfristige Mietverträge (mal mit, mal ohne Wertsicherungsklausel) und hat so 10 Jahre Planungsicherheit, ohne Wersicherungsklausel steigen dann auch die enstsprechenden Kosten nicht.

Also haben Restaurantbetreiber vor allem mit Energiekosten und mit Abgaben zu kämpfen, in Deutschland noch mit Löhnen.



Inflationbereinigt würde ein Big Mac im Vergleich zu 1988 heute 5,12USD kosten, er kostet jedoch 3,99USD - gleichzeitig ist das Durchschnittseinkommen um 20% gestiegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Genau. Weshalb deine Begründung 20-25% stat 15% zugeben weil "halt alles in 35 Jahren teuerer wurde" quatsch ist. Eben weil Speisen nicht wie Anno 1986 bepreist sind, entspricht das Tip ebenfalls nicht dem damaligen Niveau. Oder meinst du dass Restaurants immun gegen Inflation sind und keine deutlich gestiegenen Mieten und Kosten tragen müssen?

Die Preise wurden von dir vorgegeben. Und ja Restaurantbesuche sind z.B. nicht so stark gestiegen wie z.B. Energiekosten.

Aber gut du und andere hier gehen davon aus das die große westlichen Staaten in den letzten 30 Jahren es nicht geschafft haben die materielle Situation ihrer Bürger zu verbessern - im Prinzip verdienen wir alle noch wie 1988 und unser Wohlstand ist auf dem gleichen Niveau geblieben. Dei Einsparungen die in der Produktion von Konsumartikeln, durch immer größere Produzenten und effizientere Produktionsprozesse entstanden sind landen ausschliesslich bei den Produzenten, die geben diese Einsparungen natürlich überhaupt nicht an ihre Kunden weiter.

Ich mache für mich persönlich andere Beobbachtungen, und auch die SZ hat da vor Jahren schon anderes beobachtet

Schokolade - Die stabilste Währung der Welt - Geld - Süddeutsche.de

(aber klar das ist ja nicht Amerika)

Zum einen sieht man da das die Industrie es durchaus schafft über Jahre die steigenden Kosten aufzufangen und zum anderen sieht man das Produkte sich an die Schwellenpreise anpassen:

2,5 Kilo Kartoffeln sind im selben Zeitraum sogar neunmal teurer geworden (von 0,37 auf 3,40 Mark).

Heute kosten 3 Kilo Kartoffeln online bei Rewe 1,29€ (Bei Discountern deutlich weniger), Der Preis zur Euroumstellung lag bei 1,71€, das wären heute bzw. 2,18€ 27,54% mehr .

https://www.finanzen-rechner.net/inflationsrechner.php

Also auch hier scheint es als ob die Konzentration im Handel für deutliche Preisenkungen gesorgt hat und der Restaurantbetreiber seine Preise nicht analog zu Inflation anheben musste.

Klar alles nur mein Gefühlt und grundlegend falsch - ich weiss.
 
Zuletzt bearbeitet:

nightfligher

Erfahrenes Mitglied
18.08.2011
341
0
MOW
Was mich persönlich bei dem Ganzen stört: das Trinkgeld sollte irgendwie berechtigt sein. Diese 18-20-25% Regel befolge ich zwar, aber manchmal echt zähneknirschend.

Das System ist überhaupt Scheiße. Ein Kellner in einem Diner, der möglicherweise wesentlich härter arbeitet als ein Kellner in einem "normalen" Restaurant, bekommt für die gleiche Arbeit seine 5$ tip, während der Andere, ebenfalls fürs Essen servieren, 20$ bekommt. Was hat dieses mit der Existenzsicherung der Kellner zu tun?
Manchmal in einem Diner, wenn der Service gut und vor allem "menschlich" ist, gebe ich gerne einen fixen Betrag, der über den 20-25% liegt. Warum auch nicht, wenn ich mit dem Service zufrieden war und der Gesamtbetrag (Essen+Tax+Service) gerechtfertigt sind?

Zum Vergleich, in einem Steakhaus am Times Square, bediente uns ein alter Italiener (der Pate kam mit in den Sinn:)), absolut arrogant und teilweise unfreundlich. Steaks und Wein dazu hatten natürlich ihren Preis.... Zumindest war er so freundlich, am Ende zu der Rechnung die 20% selbst einzutragen. Schön wie er seine Leistung einschätzt...

Die Restuarants in USA sind für mich leider kein Erlebnis. Ich habe immer im Hinterkopf, daß ich für den Kellner nur eine Nummer bin, genauso wie der Tisch selbst. Und wenn du aufgegessen hast, dann magst du bitte auch gehen. Den Drink nimm bitte an der Bar...
Ach, fast hätte ich die Besch...ser vergessen. Du reklamierst einen Steak, dieser wird ausgetauscht, findet sich aber trotzdem auf der Rechnung wieder. Und die Weinflasche, die nicht mehr da war, also nimmts du eine andere, aber die "nicht vorhandene" trotzdem berechnet wird. Und dann diese Verwunderung - ah, sorry, they did a mistake...
Und überhaupt, warum soll ich noch extra 5-10$ bezahlen, wenn ich eine Weinflasche für 50$ anstatt 25$ trinken möchte? Entkorkt er die Flasche anders oder wie?

Wenn das Essen gut war, dann hat eigentlich der Koch einen Tip verdient und nicht der, der das Essen serviert...

Also wie gesagt, ich folge den Regeln, aber es hat wirklich nicht mit der Dienstleistung, berechtigter Entlohnung der Kellner, sozialer Gerechtigkeit oder Inflation zu tun.

So, jetzt habe ich mir von der Seele geschrieben:eek:
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Das System ist überhaupt Scheiße. Ein Kellner in einem Diner, der möglicherweise wesentlich härter arbeitet als ein Kellner in einem "normalen" Restaurant, bekommt für die gleiche Arbeit seine 5$ tip, während der Andere, ebenfalls fürs Essen servieren, 20$ bekommt. Was hat dieses mit der Existenzsicherung der Kellner zu tun?

Jetzt würden andere sagen, dass in einem Diner deutlich mehr Gäste bedient werden und den ganzen Tag etwas los ist, in einem Restaurant aber nur Mittags und Abends bedient wird, sodass der Kellner dort in kürzerer Zeit mehr verdienen muss um auf den gleichen Schnitt zu kommen.

Wenn das Essen gut war, dann hat eigentlich der Koch einen Tip verdient und nicht der, der das Essen serviert...

Das Trinkgeld wird ja i.d.R. geteilt.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514
...
Wenn das Essen gut war, dann hat eigentlich der Koch einen Tip verdient und nicht der, der das Essen serviert...

Also wie gesagt, ich folge den Regeln, aber es hat wirklich nicht mit der Dienstleistung, berechtigter Entlohnung der Kellner, sozialer Gerechtigkeit oder Inflation zu tun. ...

Couldn't agree more!
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Was mich persönlich bei dem Ganzen stört: das Trinkgeld sollte irgendwie berechtigt sein. Diese 18-20-25% Regel befolge ich zwar, aber manchmal echt zähneknirschend.

Das System ist überhaupt Scheiße. Ein Kellner in einem Diner, der möglicherweise wesentlich härter arbeitet als ein Kellner in einem "normalen" Restaurant, bekommt für die gleiche Arbeit seine 5$ tip, während der Andere, ebenfalls fürs Essen servieren, 20$ bekommt. Was hat dieses mit der Existenzsicherung der Kellner zu tun?
Manchmal in einem Diner, wenn der Service gut und vor allem "menschlich" ist, gebe ich gerne einen fixen Betrag, der über den 20-25% liegt. Warum auch nicht, wenn ich mit dem Service zufrieden war und der Gesamtbetrag (Essen+Tax+Service) gerechtfertigt sind?

Absolut richtig.

Zum Vergleich, in einem Steakhaus am Times Square, bediente uns ein alter Italiener (der Pate kam mit in den Sinn:)), absolut arrogant und teilweise unfreundlich. Steaks und Wein dazu hatten natürlich ihren Preis.... Zumindest war er so freundlich, am Ende zu der Rechnung die 20% selbst einzutragen. Schön wie er seine Leistung einschätzt...

Ist an Touristen Hot Spots inzwischen ja normal, sei froh das es nur 20% waren

.
Du reklamierst einen Steak, dieser wird ausgetauscht, findet sich aber trotzdem auf der Rechnung wieder. Und die Weinflasche, die nicht mehr da war, also nimmts du eine andere, aber die "nicht vorhandene" trotzdem berechnet wird. Und dann diese Verwunderung - ah, sorry, they did a mistake...

Das habe ich noch nie erlebt, das eine reklamierte Speise auf der Rechnung stand, gefühlt habe ich aber wahrgenommen das in den USA öfter Fehler gemacht werden als in D - kommt hier aber auch vor.

Und überhaupt, warum soll ich noch extra 5-10$ bezahlen, wenn ich eine Weinflasche für 50$ anstatt 25$ trinken möchte? Entkorkt er die Flasche anders oder wie?

Wenn das Essen gut war, dann hat eigentlich der Koch einen Tip verdient und nicht der, der das Essen serviert...

Ich weiss das es Restaurants gibt bei denen der Tip unter dem gesamten Personal geteilt wird, da gibt es einen Schlüssel für die Mitarbeiter und der alte Koch bekommt evtl sogar mehr als die junge Bedienung.
 
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Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.849
3.497
Corona-Land
Ich weiss das es Restaurants gibt bei denen der Tip unter dem gesamten Personal geteilt wird, da gibt es einen Schlüssel für die Mitarbeiter und der alte Koch bekommt evtl sogar mehr als die junge Bedienung.


Ich weiss das es Restaurants gibt, bei denen der junge Koch einige tausend bekommt, die alte Bedingung aber nur wenig.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514

Klar, manche Preise steigen mehr, andere weniger. Und manche fallen sogar. So what? In manchen Branchen wird heute mehr verdient, als vor dreißig Jahren, in anderen weniger. Die Inflationsrate ist ein Durchschnittswert, und genau das ist auch ihre Funktion. Und natürlich wird der Warenkorb angepasst, denn er soll ja die Verbrauchsgewohnheiten reflektieren. Menschen geben heute nun einmal weniger für Lebensmittel aus als in den 50iger Jahren.
Wenn einem die Lohnentwicklung in einer bestimmten Branche nicht gefällt, darf man halt in ihr nicht arbeiten. Dadurch sinkt das Angebot an Arbeitskräften, und irgendwann steigen die Löhne wieder. Ganz normaler Zyklus. Gilt bei Wohnungen genauso. Mal steigen sie stärker, mal langsamer.

Also: Was willst Du uns eigentlich sagen?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Also: Was willst Du uns eigentlich sagen?

Das die steigenden Prozente bei den Trinkgeldern in den USA nur dafür gesorgt haben das sich die Gehälter der Bedienungen in den letzten Jahrzehnten ähnlich entwickelt haben wie die des Durchschnittsamerikaner - das hast du wirklich nicht begriffen?

Für die Amerikaner scheint das System so in Ordnung, daher arbeiten dort auch noch viele Amerikaner im Service. Du und viele andere hier setzen deutsche Massstäbe an, wenn man das so beurteilt klappt es nicht.

Aber ihr wollt das System ja gar nicht verstehen ihr wollt einfach nicht 20% - 25% tippen - is einfach zuviel, warum auch. Wenn die ordentlich verdienen wollen sollen sie eben was vernünftiges lernen

Blahblahblah..........

Nenn mir einen Grund warum die Bedienungen in den USA in den letzten 30 Jahren einen Reallohnverzicht hätten akzeptieren müssen, während die Durchschnittseinkommen gestiegen sind?

Klar weil dir und anderen Touristen der Tip zu hoch ist - ein sehr valider Grund.

Oder weil es nun einmal so ist das untere und mittlere Einkommen mit einem Reallohnverzicht klarkommen müssen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Tim2008

Erfahrenes Mitglied
28.04.2009
1.127
232
Auch in den USA gibt es Restaurants die ohne Tipping auskommen und ihren Mitarbeitern direkt normale Gehälter zahlen.
Wen die 20% stören kann ja dort einkehren. Er zahlt die 20% dann zwar direkt im "Service included" Preis, aber kann stolz behaupten, dass er sich nicht übers Tipping abzocken lässt...

Hier mal eine Liste mit Restaurants für NYC
Here Are the NYC Restaurants That Have Eliminated Tipping

Warum beantragen die Nörgler eigentlich keine Green Card und versuchen sich als Server in den USA bei den unglaublichen Verdienstmöglichkeiten dort?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Ein Koch und staatlicher Ausbilder berichtete mir, das die Gehälter für einen Koch im Restaurant in den USA ca. das Doppelte wie in D sind! (1.500/3.000)

Klar aber die werden dann ja nicht vom Tip bezahlt :). Ich habe der Eindruck das du in den USA gerade bei einfacheren Jobs besser verdienst als in D.
 

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.894
929
MUC
Kurze Frage da ich zwar schon oft in den USA war, aber schon fast 20 Jahre nicht mehr in Kanada: Gilt das hier im Thread auch so für Kanada?
 

HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
12
ZRH
Amerikaner sind generell deutlich freundlicher und einladend (zumindest wenn man weiß ist).

das war unnötig im ansonsten sachlichen Post...

Persönlich bin ich gegen amerikanische Tiping Kultur. Nicht weil ich geizig bin, sondern weil es in meinen Augen eine Verschiebung des Geschäftsrisiko ist. Statt dem Personal Gehälter zu zahlen mit denen es sich leben lässt, weiß der Kellern ob er am Monatsende genug Kohle hat oder nicht erst wenn a) genug Gäste dort waren, und er b) diesen Gästen soviel wie möglich verkauft. Auch das Argument dass das amerikanische System deutlich besseren Service als Konsequenz hat finde ich absurd. Amerikaner sind generell deutlich freundlicher und einladend (...). Und da das Tip in den meisten Fällen automatisch gezahlt wird, stellt es eigentlich keinen bzw. nur kleinen Anreiz guten Service anzubieten dar.

Das ist genau der Punkt. Man kann es gut oder schlecht finden wenn nach Leistung entlöhnt wird. Dass das Risiko damit auch verschoben wird, will ich gar nicht verneinen. Aber gerade dieses Risiko wird doch durch einen guten Service minimiert. Man geht doch gerne in Lokale, wo der Service ordentlich ist? Für mich ist das sogar noch höher zu werten als das Essen selber. Ich verzichte gerne auf tolles Essen, wenn ich dafür von arrogantem Personal bedient werde. Umgekehrt lasse ich es eher mal durchgehen, da Kochen ein Handwerk ist, welches nicht immer gelingt. Freundlich und aufmerksam bedienen hingegen sehr vom Willen abängig ist. Ich finde es nicht absurd, dass diese Leistung durch finanzielle Anreize erhöht wird. Der Tip wird sicher vielfach automatisch bezahlt, aber dies ist der Lohnanteil, welcher bei unserem System nie gekürzt wird. (Bis zu Entlassung). Ein grosszügiger Tip gibts nur bei ausserordentlicher Leistung (und wenn es keine Touristen als Gäste sind :censored:)

Mir ist es egal, ob die 20% eingerechnet sind oder nicht. Ich kann mir trotzdem vorstellen, was es Kosten wird am Ende. Im Gegenteil, ich finde das schweizerische System noch viel blöder. "Service inbegriffen" - und trotzdem tippen alle und man muss sich beinahe rechtfertigen, wenn man sich für ein verschüttfreies Überbringen eines Kaffees das Rückgeld herausgeben lässt. Kreditkarte sei Dank wird einem dies erspart.
 
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