Massive IT-Probleme bei der Lufthansa - Flugverkehr beeinträchtigt

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.346
884
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Ja, aber dann hat man den Grundsätzen die eine Backupleitung gemäß den Normen erfüllen muss nicht entsprochen. Das ist doch in ISO-27005 ganz klar geregelt.
Und du weißt schon exakt dass das die Schuld von LH ist? Und du kennst alle Modalitäten vor Ort? Die Verträge, den Leitungsverlauf? Usw usw.

Schuldspruch also schon von der Tastatur aus zu Hause fertig mit etwas Theoriewissen ohne Kenntnisse von der tatsächlichen Lage?

Respekt
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
2.041
935
KLU/GRZ
Und du weißt schon exakt dass das die Schuld von LH ist? Und du kennst alle Modalitäten vor Ort? Die Verträge, den Leitungsverlauf? Usw usw.

Schuldspruch also schon von der Tastatur aus zu Hause fertig mit etwas Theoriewissen ohne Kenntnisse von der tatsächlichen Lage?

Respekt

Das ist aber aus der Sicht der Informationssicherheit egal wer schuld ist. Auch hier ist die Norm, und zwar in diesem Fall die ISO-27001 eindeutig. Ich kann Leistungen auslagern, aber die Verantwortung bleibt bei mir.
Und wenn ich aus Gründen den Redundanz zwei Datenleitungen benötige, so haben die so unterschiedlich ausgelegt zu sein, dass durch ein und denselben Schadensfall nicht beide ausfallen dürfen. Ich muss zwei Datencenter zu Redundanzgründen ja auch so räumlich voneinander trennen, das ein Hochwasser oder ein Feuer nicht beide betrifft. Das gleiche gilt auch für die Datenleitungen - wenn ich zwei Glasfaseranschlüsse zu Redundanzzwecken anmiete, so dürfen diese nicht vom gleichen Provider stammen oder in der gleichen Trasse verlegt sein. Das sieht bsp. der entsprechende Baustein des BSI-Grundschutzkompendiums für Verfügbarkeit ab "Hoch" so vor.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Na immerhin. Und deshalb sollte man erst mal abwarten, was nun am Ende los ist.

Ich bin in der Branche auch nicht ganz unbedarft. Daher auch das große Kopfschütteln über viele Beiträge hier.
Teilweise gebe ich Dir Recht. Wenn in Frankfurt wichtige Glasfaserleitungen gekappt werden, dann hat das Auswirkungen auf den regionalen Geschäftsbetrieb.

Doch hier sind die Auswirkungen deutlich größer als nur regional. Warum funktionieren das Einloggen bei den LH/LX/OS-Apps nicht? Warum kann ich mich nicht auf der Webseite einloggen? Warum sind MUC und andere Airports IT-seitig betroffen? Das darf nicht passieren und es kann auch nicht passieren, wenn man nach Stand der Technik vorgegangen ist.

Dass ein Backup mit im Ernstfall zu geringer Kapazität kein ausreichendes Backup ist, wurde ja bereits geschrieben.
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.346
884
du glänzt hier auch nicht gerade mit Wissen und Fakten zur aktuellen Lage 💡
Genau weil ich mir kein Urteil erlaube ohne den Überblick zu haben.

man sinnlosen draufhauen beteilige ich mich nicht, auch wenn ich auch nicht immer zufrieden bin mit LH
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das ist aber aus der Sicht der Informationssicherheit egal wer schuld ist. Auch hier ist die Norm, und zwar in diesem Fall die ISO-27001 eindeutig. Ich kann Leistungen auslagern, aber die Verantwortung bleibt bei mir.
Und wenn ich aus Gründen den Redundanz zwei Datenleitungen benötige, so haben die so unterschiedlich ausgelegt zu sein, dass durch ein und denselben Schadensfall nicht beide ausfallen dürfen. Ich muss zwei Datencenter zu Redundanzgründen ja auch so räumlich voneinander trennen, das ein Hochwasser oder ein Feuer nicht beide betrifft. Das gleiche gilt auch für die Datenleitungen - wenn ich zwei Glasfaseranschlüsse zu Redundanzzwecken anmiete, so dürfen diese nicht vom gleichen Provider stammen oder in der gleichen Trasse verlegt sein. Das sieht bsp. der entsprechende Baustein des BSI-Grundschutzkompendiums für Verfügbarkeit ab "Hoch" so vor.
Ist ja schön so viel Fachbuch Wissen vorzulegen. Kenne ich alles bestens.

Dennoch sind uns allen die Fakten noch völlig unbekannt.
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.346
884
Teilweise gebe ich Dir Recht. Wenn in Frankfurt wichtige Glasfaserleitungen gekappt werden, dann hat das Auswirkungen auf den regionalen Geschäftsbetrieb.

Doch hier sind die Auswirkungen deutlich größer als nur regional. Warum funktionieren das Einloggen bei den LH/LX/OS-Apps nicht? Warum kann ich mich nicht auf der Webseite einloggen? Warum sind MUC und andere Airports IT-seitig betroffen? Das darf nicht passieren und es kann auch nicht passieren, wenn man nach Stand der Technik vorgegangen ist.

Dass ein Backup mit im Ernstfall zu geringer Kapazität kein ausreichendes Backup ist, wurde ja bereits geschrieben.
Wir wissen es ja alles noch nicht.

Und ein guter ITler fällt kein Urteil, bevor nicht der gesamte Rootcause inkl. Maßnahmenbericht fertig analysiert ist.

Und den kennen wir ganz sicher nicht.

Den werden aktuell sicher nicht mal die betroffenen Kunden und der Provider vollständig kennen.

Ich wage hier jedenfalls noch keine Schuldzuweisung, oder ein Urteil, ohne vollständiges Bild. Und ich werfe auch nicht mit ISO Normen um mich, ohne die Situation zu kennen. Das gebührt die gute IT Erziehung.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
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HAM
Das ist aber aus der Sicht der Informationssicherheit egal wer schuld ist. Auch hier ist die Norm, und zwar in diesem Fall die ISO-27001 eindeutig.

Die gleichen Regeln gelten auch für die Deutsche Telekom. Die gehört genauso zur KRITIS wie die Lufthansa, und trotzdem gab es massive Ausfälle nicht nur im Festnetz und Internet, sondern auch im Mobilfunk.
 
10.02.2012
5.525
3.449
Suuuper Tip, wenn die IT nicht mehr geht, dann bitte online-Verlustmeldung machen
Gleiches beim Umbuchen, unsere IT erlaubt gerade nich umzubuchent, buchen sie bitte selbst über unsere Homepage mit unserer IT um...
ist doch letzten Endes fuer den Kunden, der Erstattung beansprucht, einfacher, oder? Umbuchen ging ja nicht, also Fremdbuchen und erstatten lassen.


"In der Lufthansa-Konzernzentrale sollte ein Krisenstab am Vormittag zusammen kommen. Man arbeite intensiv an einer Lösung...
und wenn Du nicht mehr weiter weisst, gruende einen Arbeitskreis...

Hoffentlich konferieren die nicht per LH-IT-Videokonferenz...

Die Frage ist, ob das noch im Verantwortungsbereich der LH ist. Was nützt es wenn du deine Leitungen rechts und links am Gebäude über getrennte Straßen rausführst und möglicherweise sogar noch Telekom und Vodafone parallel benutzt, wenn diese Unternehmen in ihrem Verantwortungsbreich dann wieder alles bündeln und das auch noch gemeinsam bzw. die Kabel im gleichen Graben verlegt haben.

Ohne die Details zu kennen scheint mir dieses IT Problem kein hausgemachtes LH IT Problem zu sein.
naja, irgrendwer muss ja die Vertraege *technisch* abgenickt haben, oder die Dienstleister hat vertragswidrig gehandelt - *irgendwer* hat wohl vorher schon Mist verzapft, und letzten Endes ist Lusfthansa fuer die von ihr gebuchten Dienstleister verantwortlich (weitergereichte Schadenersatzforderungen mal ganz aussenvorgelassen, das interessiert den Kunden ja nicht).


FRA airport page ist nun auch nicht mehr erreichbar
passt, warum wird/wurde der gesamte *Luftraum gesperrt* (lt. ZDF), um Platz auf dem Airport zu schaffen - das passt fuer mich nicht so ganz zusammen...
 
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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.521
3.677
HAM
Wer sich mal anschauen möchte, wie ein richtiger selbstverschuldeter Systemausfall einer Fluglinie aussieht, kann sich ja noch einmal mit dem Dezember Meltdown bei Southwest Airlines beschäftigen.
 
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Travel4Fun

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15.04.2020
1.721
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Ich amüsiere mich echt köstlich über viele Beiträge hier 😁
Neben den perfekten Airline-Managern sind jetzt auch noch die perfekten IT-Manager hier unterwegs, bei denen ja noch nie etwas schief gelaufen ist und die immer alles besser wussten - auch/gerade ohne Fakten 🤣
 

ckx2

Erfahrenes Mitglied
07.11.2012
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LAS/DEN
Ich amüsiere mich echt köstlich über viele Beiträge hier 😁
Neben den perfekten Airline-Managern sind jetzt auch noch die perfekten IT-Manager hier unterwegs, bei denen ja noch nie etwas schief gelaufen ist und die immer alles besser wussten - auch/gerade ohne Fakten 🤣
Gerade weil schon vieles schiefgelaufen ist, hat man ja Erfahrungen gesammelt. Für irgendwen wird es teuer. Kyndril, Telekom, Dienstleister wer auch immer. 99.995% sind sowieso schon aufgebraucht, Backup hat nicht funktioniert und die 5G Projekte wurden 2021 eingestampft und nicht wieder aufgenommen.
 

Fighti

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19.08.2014
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MLA
Persönliche Erfahrung:
In Hamburg ging ab halb 9 nix mehr. Gegen 10 wurden dann Schlangen pro Flug organisiert, dummerweise war meiner statt in der Statuskundenschlange im Eco-Bereich. Helmut und Inge vorne haben alle die sich in ihren Augen "vordrängelten" zurechtgewiesen, also hinten angestellt. 10 Personen vor mir "Sorry, Flug geht raus, nehmen kein Gepäck mehr an und Gate auch zu." Hon Hotline angerufen "Ja, sie sind No Show, da kann ich nix machen, das müssen Sie am Ticketschalter am Terminal bestätigen lassen." (jetzt ernsthaft?!). Die Schlange ging zu dem Zeitpunkt bereits ein Mal ums Terminal. Da es heute Abend auf einem 2. Ticket nach Singapur geht ab Zürich jetzt KLM HH - AMS - ZRH gebucht. Mal schauen, was der HON Personal Assistan sagt.
 
10.02.2012
5.525
3.449
was mich gerade wundert: auf den Telekom-Fotos des Baggerschadens (*gepostet* um kurz nach 21h) ist es taghell, der Schaden also mit Sicherheit *vor* 17h entstanden - und das kommt erst *heute* vormittag bei der LH-IT an???
 
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phxsun

Erfahrenes Mitglied
02.01.2010
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Es ist mir vollständig schleierhaft wie man bei kritischen Komponenten, hier Glasfaserzuführungen, nicht auf eine vollständige Kanten- und Knotendisjunktheit achten kann. Es gab mMn exakt drei mögliche Gründe, falsche Sparsamkeit, Inkompetenz oder Ignoranz.
 

ThorstenCGN

Aktives Mitglied
12.09.2009
228
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ZG
jedes funktionierende Systemhaus hat mehrere Serverstandorte, die sich ständig spiegeln, wenn eines ausfällt, dass binnen Sekunden ein anderes die Versorgung übernehmen kann, wieso geht das bei LH nicht?
Der Grund ist ganz einfach: Für den GröVaZ steht die IT ungefähr an 20. Prioritätenstelle, vielleicht noch tiefer, weil er sich sich aufgrund deren Überlegenheit im weltweiten Vergleich so sicher ist, dass sie keiner nachhaltigen Managamentattention bedarf. Niemand kümmert sich im Konzern im gebotenen Umfang darum und deshalb gibt es ganz offensichtlich keinerlei IT-Risikomanagement, dass sich effektiv um Themen wie Resilienz, Redundanz und Diversität kritischer Infrastrukturen kümmert - sonst hätte das heute in der Tragweite nicht passieren können. Und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat hier offenbar bislang ebenfalls geschlafen. Das Desaster heute ist nichts anderes als eine vollumfängliche Selbstzertifizierung von Ignoranz, Inkompetenz und dysfunktionaler Governance im Lufthansa-Konzern.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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Solche Dinge haben ja auch immer ganz einfache Ursachen :doh:

Wenn das der GröFoSchaZ sagt, muss dass ja stimmen 🤣

P.S.: Um Nachfragen zuvorzukommen: Größe Forum Schnacker aller Zeiten
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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31.327
MUC
Es ist mir vollständig schleierhaft wie man bei kritischen Komponenten, hier Glasfaserzuführungen, nicht auf eine vollständige Kanten- und Knotendisjunktheit achten kann. Es gab mMn exakt drei mögliche Gründe, falsche Sparsamkeit, Inkompetenz oder Ignoranz.
Wie ich weiter oben schon schrieb, wird die Ursache nicht allein dieses eine durchtrennte Kabelbündel sein. Entweder hat da jemand wirklich schlecht geplant oder das Kabel ist nicht die ganze Wahrheit.

Bei uns ist es z.B. trotz geplanter Redundanz trotzdem schon zu einem riesigen Ausfall gekommen. Wenn während der Entstörung des Erstweges, welche bei ungünstigen Konstellationen durchaus mehr als einen halben Tag in Anspruch nehmen kann, zusätzlich noch ein Ausfall des Zweitweges passiert, hat man den Salat.

Und neben der physikalischen Redundanz bleibt ja auch noch die Frage, ob die logische Ebene für eine fehlerfreie Umschaltung korrekt konfiguriert ist.

Ich bin gespannt, ob es da im Nachgang ein paar mehr technische Details für die Öffentlichkeit geben wird. Der böse Bagger als Begründung für dieses Desaster wird wahrscheinlich vielen nicht reichen.
 

Cargotyp

Reguläres Mitglied
10.11.2015
38
1
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300x250
In einer Kommunikation von LH Cargo an die Kunden stand eben das:

(...)bei Bauarbeiten in Frankfurt wurden bei Gleisarbeiten Glasfaserkabel eines Telekomdienstleisters beschädigt, die zu einen Ausfall der IT-Systeme der Fluggesellschaften der Lufthansa Group führten. Temporär war der Flughafen Frankfurt heute für ankommende Flüge gesperrt.(...)

Die Vermutungen hier im String werden also zumindest seitens LH Cargo bestätigt.