Massive IT-Probleme bei der Lufthansa - Flugverkehr beeinträchtigt

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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.537
3.716
HAM
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Diese Problematik könnte man umgehen indem die Datenbanken nicht zentral auf einem System in Frankfurt hängen. Da würde es ja schon helfen wenn permanent Backups an jedem Flughafen gemacht werden. Sobald die Daten vom zentralen System nicht mehr kommen hat man ja noch einen recht aktuellen Satz an Daten mit dem man sicher das meiste hinbekommt.

Aber es geht natürlich weiter, dass man inzwischen immer mehr Tools nur noch webbasiert oder in einer Cloud hat. Aber das muss halt dann auch redundant ausgelegt werden dass man nicht alles verliert weil an einer Stelle was klemmt. Eigentlich unvorstellbar, dass man bei einen so großer Konzern solch wichtige Funktionen durch Probleme an einer Stelle überall verliert. Kann aber natürlich auch sein, dass wie weiter oben schon von jemand geschrieben wurde, die redundanten System nicht so funktioniert haben wie sie sollten. Aber dann hat man an anderer Stelle geschlampt oder gespart.

Du argumentierst technisch. Technisch wäre das alles auch kein großes Problem. Das eigentliche Problem ist ein rechtliches. Wen darf die Lufthansa an Bord lassen? Reicht ein Ticket aus, das mit einem für mehrere Jahre gültige Zertifikat signiert wurde? Was, wenn die Person mittlerweile umgebucht hatte? Es wäre schwer zu vermitteln, dass eine Person an Bord gekommen ist, die nicht hätte an Bord kommen dürfen.

Abgesehen vom Image-Problem ist es doch gar nicht so schlecht für die Lufthansa gelaufen. Der Ausfall war relativ kurz. Schuld war die DB, die zufälligerweise auch die Ersatzbeförderung organisiert hat.

Wenn Du nicht mehr garantieren kannst, dass Deine Daten korrekt sind, stoppst Du alle Entscheidungen, die auf diesen Daten basieren oder basieren könnten, was ein Problem wäre, wenn du dies in der Situation hättest garantieren können müssen. Insofern werden wir das Ergebnis erst mit deutlicher Verzögerung erfahren.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.348
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FRA
Es wäre schwer zu vermitteln, dass eine Person an Bord gekommen ist, die nicht hätte an Bord kommen dürfen.
Ich sehe hier überhaupt kein Problem, ist dann halt im Fall der Fälle ein blinder Passagier. Ist weder sicherheitsrelevant (auch ein blinder Passagier wird am Flughafen kontrolliert) noch wirtschaftlich problematisch, da man nur in so einer - nicht vorhersehbaren - Situation auf diese Weise blind fliegen kann.

Bei der Bahn wird ja auch nicht der Betrieb eingestellt wenn alle Kontrolleure krank sind.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
Komisch.
Ich arbeite für eine andere LHG Airline und habe gestern spontan dank Quali als Ramp Agent 2 Flüge während des Breakdowns abgefertigt. Pax Zahlen aus Bingo Sheet und manuelles Loadsheet. Schafft man nicht innerhalb der normalen Sollzeiten des Altéa FM/GLC Prozess aber das spielte gestern ja keine Rolle mehr.
Genau; soweit ich mich erinnere, ist es für die OPSler sogar Pflicht, in bestimmten Intervalle manuelle Loadsheets zu erstellen - ein Muss für solche Fälle wie gestern.......allerdings eher für Eínzelereignisse denn für solche globalen Ausfälle gedacht.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.356
11.238
irdisch
Es waren alle Flüge zugleich gestrichen. Habe mit die Abflugtafel angesehen. Seit 7.30 Uhr morgens ging wohl das Problem los. Um zehn stand alles.
 

alexfreising

Erfahrenes Mitglied
28.02.2022
265
497
Also ich bin 2x mit EW geflogen an dem Tag, es gab in MUC und CGN ausgedruckte Passagierlisten es wurde abgehakt, Koffer identifiziert fertig. Alles in allem maximal 15 Verspätung, und das beste ich hatte noch nie so schnell eine Meilengutschrift von EW am nächsten Tag waren beide Flüge da
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Heise.de titelt, der Fehler läge allein bei der Lufthansa:


Ich tendiere dazu, dieser Sicht zuzustimmen. Die Verantwortung, dass es zu keinem Resilience-GAU kommt, liegt schlussendlich bei der LH.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.066
10.070
LEJ
Für diese Katastrophe globalen Ausmaßes gibt es keinerlei Entschuldigung, sie kann und sie darf es niemals geben.
Besser?
Wir, also ich habe früher gelernt, erst den Schaden zu beheben, dann oder zugleich die Ursache suchen und ensprechende Änderungen zu einzufügen. Danach kann man immernoch nach den Kopf suchen, der rollen soll.
Heute wird erst draufgehauen, danach das Hirn eingeschaltet.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Für diese Katastrophe globalen Ausmaßes gibt es keinerlei Entschuldigung, sie kann und sie darf es niemals geben.
Besser?
Das sehe ich auch so.

Und während es für einen Passagier eher schwer wird, den Baggerfahrer zu verklagen, sieht das gegenüber der LHG anders aus. Da ist es von Interesse, ob LHG eine (Mit)Schuld trifft, ob sie das Ausmaß mit zumutbaren Maßnahmen/Sorgfalt hätte vermeiden können. Das ist für Kompensation auf Grundlage von EU261 sehr relevant.

Da halte ich eher den BILD-Artikel, nachdem man LHG nicht nach EU261 belangen können wird, für eine verfrühte Bewertung.
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.546
1.260
Das ist nicht lächerlich, sondern der Grund ist, dass man die Details nicht kennen muss. Das Unternehmen ist verantwortlich, dass es läuft und muss dafür gerade stehen.
Jein...theoretisch kann der schwarze Peter auch bei der Telekom liegen - wenn sie Redundanz verkauft haben, aber nicht (vollständig) liefern konnten.
Ohne Kenntnis, warum der Schaden am Di Abend passierte, die Auswirkung aber erst am Mi Vormittag, wird es schwierig, hier einen Schuldigen auszumachen.
Aber eines der 2 Unternehmen hat Dreck am Stecken.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Jein...theoretisch kann der schwarze Peter auch bei der Telekom liegen - wenn sie Redundanz verkauft haben, aber nicht (vollständig) liefern konnten
Ich versuche, es anders auszudrücken. Die LH hat das zu vertreten und für hinreichende Diversifikation geradestehen (sei es betreffend Geographien oder Dienstleistern).

Vielleicht kann die LHG einen Dienstleister in Regress nehmen, keine Ahnung. Aber so lange nicht Anbieter VORSÄTZLICH großen Mist gebaut haben, sehe ich die Verantwortung bei der LHG. Sie kann diese Gesamtverantwortung nicht delegieren.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.511
6.058
Ich versuche, es anders auszudrücken. Die LH hat das zu vertreten und für hinreichende Diversifikation geradestehen (sei es betreffend Geographien oder Dienstleistern).

Vielleicht kann die LHG einen Dienstleister in Regress nehmen, keine Ahnung. Aber so lange nicht Anbieter VORSÄTZLICH großen Mist gebaut haben, sehe ich die Verantwortung bei der LHG. Sie kann diese Gesamtverantwortung nicht delegieren.
Das kann man nicht viel besser sagen.

Wenn es kein Catering an Bord gibt, weil ein Catering-Partner der LH nicht geliefert hat, dann muss auch die Airline dafür geradestehen, denn sie hat das Catering bestellt und als Teil des mir angebotenen Transportpakets beworben. Mir als Kunde kann/muss es egal sein, warum das zugesicherte Catering nicht an Bord ist und die LH kann dann ja den Caterer verklagen, das würde ich aber ungern selbst tun (müssen).
 

fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
784
915
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Das kann man nicht viel besser sagen.

Wenn es kein Catering an Bord gibt, weil ein Catering-Partner der LH nicht geliefert hat, dann muss auch die Airline dafür geradestehen, denn sie hat das Catering bestellt und als Teil des mir angebotenen Transportpakets beworben. Mir als Kunde kann/muss es egal sein, warum das zugesicherte Catering nicht an Bord ist und die LH kann dann ja den Caterer verklagen, das würde ich aber ungern selbst tun (müssen).
Welches Catering 😂
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.546
1.260
Ich versuche, es anders auszudrücken. Die LH hat das zu vertreten und für hinreichende Diversifikation geradestehen (sei es betreffend Geographien oder Dienstleistern).

Vielleicht kann die LHG einen Dienstleister in Regress nehmen, keine Ahnung. Aber so lange nicht Anbieter VORSÄTZLICH großen Mist gebaut haben, sehe ich die Verantwortung bei der LHG. Sie kann diese Gesamtverantwortung nicht delegieren.
Yup...unsere Aussagen unterscheiden sich nicht so wirklich. Du betrachtest die rechtliche Seite, ich eher die Ursache.
Natürlich ist LH verantwortlich für das Ergebnis/Resultat (bei den Kunden)- aber die Ursache kann durchaus auch bei Telekom liegen. Und dann wird LH sicherlich Pönale von der Telekom fordern (in der Annahme, dass der Vertrag das hergibt).
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
9.033
13.813
Trans Balkan Express
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Ich versuche, es anders auszudrücken. Die LH hat das zu vertreten und für hinreichende Diversifikation geradestehen (sei es betreffend Geographien oder Dienstleistern).

Vielleicht kann die LHG einen Dienstleister in Regress nehmen, keine Ahnung. Aber so lange nicht Anbieter VORSÄTZLICH großen Mist gebaut haben, sehe ich die Verantwortung bei der LHG. Sie kann diese Gesamtverantwortung nicht delegieren.

Ich habe gestern mal Kosten für die selbst organisierte Ersatzbeförderung und Ausgleichsleistungen geltend gemacht. Mal sehen, wie sie sich versuchen rauszuwinden.
 
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