Ich gebe Dir grundsätzlich recht. Allerdings gibt es, wie schon mehrmals von mir beschrieben, für ein Bindungsprogramm der Airline einen entscheidenden Unterschied. Es konzentriert sich (und hat sich auch schon immer darauf konzentriert) jene zu beeinflussen, die mit Geld eines anderen (Arbeitgebers, Kunden, usw.) ihren Flug buchen können und danach ihre Meilen (und natürlich auch Ihren Status) privat nutzen können. Die, die ihr eigenes Geld verwenden (müssen), die buchen nach ganz anderen Systematiken.
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Gute Frage… Ohne es zu wissen und als wirtschaftlicher Laie würde ich das teilweise anders sehen:
- der Techniker, der von heute auf morgen dringend irgendwo hinmuss, oft in die Provinz: Bucht rein nach passender verfügbarer Verbindung, und dürfte eher selten den „Luxus“ haben, dort zu buchen, wo er mehr Meilen oder Statusvorteile bekommt.
- der „Businesskasper“, der zu Kongressen, Meetings, Messen, Kundenterminen fliegt: Wohl sehr abhängig von Unternehmen und Position, inwiefern hier freie Wahl besteht. Mein Eindruck ist, dass hier immer mehr Unternehmen primär nach Preis buchen und/oder strikte Reiserichtlinien haben. Bei mir etwa schaut das so aus, dass ich von der Reisestelle einen Vorschlag erhalte (Kombination aus best price, Reisezeit, eventuell erforderlicher Flexibilität usw.), bei eventuell teureren Alternativen muss ich die Differenz selber zahlen. Also bestenfalls beschränkte Möglichkeiten, nach Vielfliegerprogramm zu buchen.
- bleibt der Selbstständige, oberes Management o.ä., die wahrscheinlich recht frei entscheiden können, mit welcher Airline sie fliegen
- Und eben die privaten Flüge, wo der Kunde wirklich freie Wahl hat und buchen kann, was er will. Status und Vielfliegerprogramme dürften v.a. dann eine Rolle spielen, wenn derjenige, der auf seinen beruflichen Flügen einen Status erreicht, dann auch privat bevorzugt mit der entsprechenden Airline/Allianz fliegt, sei es wegen der Statusvorteile, weil ihm noch ein paar Statusmeilen für die Requali fehlen o.ä.
Ob die Privatflieger wirklich zu vernachlässigen sind, keine Ahnung. Insgesamt scheint der Anteil an Privatfliegern zu steigen, und habe ich den Eindruck, dass die Airlines durchaus versuchen, auch diese Kunden „zu binden“. Und sei es über die ganzen zusätzlichen Meilensammelmöglichkeiten wie Altpapier, Telefonanschlüsse, Payback etc.
Ist aber wie gesagt nur meine subjektive Einschätzung…