Polizei stoppt Schulschwänzer und Eltern am Flughafen

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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.207
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Keine Ahnung welche AG du kennst, ausnahmslos bei allen meinen Mittelständler wo es gearbeitet hatte, wurde es schon am ersten Tag verlangt.

und ich habe bundesweit gearbeitet, nicht dass man meinen könnte dass es nur OWL oder schwäbische altbacken AG wären.

Die waren dann aber nicht tarifgebunden, weil TVs idR die Dreitageregelung haben, manche sogar 5 Tage.
 
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Westgote

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17.04.2018
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Natürlich liegt hier eine Straftat vor. In allen Bundesländern gibt es eine gesetzliche Schulpflicht und die Schulbehörde (hier wohl Auftraggeber der Polizei) ist gehalten, diese gesetzliche Pflicht auch durchzusetzen.

In Hamburg handelt es sich um eine Straftat, in Bayern um eine Ordnungswidrigkeit (so wie Falschparken).
 
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Toks

Aktives Mitglied
16.05.2017
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Was heißt "Befürworten"? Die Frage ist, ob die Strafzettel wirklich in Relation dazu stehen. Die Eltern sind für die Kinder verantwortlich. Ich finde hier spielt sich die Schule und die Polizei auf.
Wenn die Eltern ihrer Verantwortung nicht nachkommen, dann ist zum Wohle des Kindes zu entscheiden und damit ist die Relation auch gegeben. Die Erziehungsmethoden laufen seit Mitte/Ende der 90er in eine völlig falsche Richtung weil vieles zu lax ausgelegt wird. Wenn man den Kindern immer vorspielt, dass "alles nicht so schlimm" ist muss man sich nicht wundern, wenn die auf dem Arbeitsmarkt eine Bruchlandung hinlegen.
 

NarutoUzumaki

Erfahrenes Mitglied
12.05.2017
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Ich finde, das sollte (zumindest bei ex-Schengen-Flügen) flächendeckend kontrolliert werden. Wenn es einen guten Grund gibt, werde Schulkinder ohne Probleme offiziell freigestellt. In allen anderen Fällen ist das asozial und gehört unterbunden. Man trainiert den Kindern ansonsten schon von früh an an, dass (zumindest manche) Menschen sich nicht an Gesetze halten müssen, wenn das unbequem ist.

Einfach die Grenzkontrollen wieder einführen. Dann ist auch die Grenzsicherung gewährleistet.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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Wozu die Aufregung? In Deutschland gilt die allgemeine Schulpflicht, und das ist auch gut so. Man könnte nun argumentieren, dass man vor den Ferien eh nichts mehr lernt, und ein intelligenter Schulschwänzer klüger aus dem Urlaub zurückkommt als sein Klassenkamerad der die Zeit bis zum Schluss abgebummelt hat. Ebenso gut kann man aber auch argumentieren, dass manch einer mit 1,0 Promille immer noch besser fährt als ein anderer nüchtern. Die Regeln orientieren sich nunmal am Durchschnitt, sie sind von allen einzuhalten und Eltern sollten mit gutem Beispiel voran gehen.

Aus Arbeitgebersicht kenne ich das nur zu gut. Die einen melden sich an Brückentagen völlig überraschend krank, und posten dann ihre Urlaubsfotos auf Facebook. Andere springen trotz Krankheit ein, weil wir in unserem Unternehmen Dritten gegenüber verpflichtet sind die ohne uns das Nachsehen hätten. Irgendwo müssen diese Personen ihr Verhalten ja gelernt haben, von den Arbeitskollegen jedenfalls nicht. Und ausgerechnet diese Personen jammern dann rum, dass sie von ihren Kollegen nicht geschätzt werden und der Arbeitgeber irgendwann auch nicht mehr will.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Dann stellt sich mir die Frage: Wie lange muss man sich an geltende Regeln halten und wann dürfen von wem welche Regeln missachtet werden?

In diesem Fall zitiere ich dann mal ein Mitglied des Deutschen Bundestages 19. Wahlperiode:

Zitat:" Müssen Ausreisepflichtige nicht mehr ausreisen, müssen ja wohl Steuerpflichtige auch nicht mehr Steuern zahlen."

Ergänzen wir dieses um: "Müssen Schulpflichtige nicht mehr verbindlich der Beschulung nachkommen."

Genau darin liegt die Gefahr für eine jede Demokratie, im beginnenden Staatsversagen. Ein Rechtsstaat kann es sich zu keinem Zeitpunkt leisten Unrecht zu dulden, und sei es auch aus vorgeblich humanitären Gründen.



* In der Gewissheit, im Deutschland 2018 für diese meine Zeilen einer Zensur unterworfen zu werden. Und dabei sollte es vollkommen egal sein, wen genau ich hier aus einem demokratisch gewählten Bundestag zitiert habe.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Die Familien, welche so denken wie du es hier vorschlägst, werden auch noch die nächsten Generationen arm bleiben, wegen ihrer Grundeinstellung zu Disziplin und Lernwillen.
Wenn die Kinder diese beiden Eigenschaften jetzt dankenswerterweise von der Polizei trainiert bekommen, haben sie eine gute Chance später im Berufsleben und können dann auch selber auf eigene Rechnung in den Urlaub fliegen.

Ich teile deine Meinung nicht, besondern den Aspekt, dass man Disziplin und Lernwillen von der Polizei antrainiert bekommt. Wahrscheinlich gilt es eher als cool, noch von der Polizei nach Haus chauffiert zu werden.
Na ja, und Disziplin und Lernwillen alleine reichen auch nicht, um "reich" zu werden (hier mal als Gegenteil von dem von dir benutzen "arm"). Eher kommt es auf den Bildungsstand der Eltern und deren Vermoegen an.

Aber um einmal Fakten zu nennen: In Frankreich habe ich schon den Fall erlebt, dass ein mickriges Studio an der Skipiste in den Ferien ca. 1600EUR/Woche kostet. Ausserhalb faellt der Preis auf 250EUR/Woche fuer dasselbe winzige Studio. Ist das fair?

In meiner Schulzeit haben wir immer nur sinnlose Sachen in der letzten Wochen gemacht. Konnte man sich sparen.
 
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jsm1955

Guest
Natürlich liegt hier eine Straftat vor. In allen Bundesländern gibt es eine gesetzliche Schulpflicht und die Schulbehörde (hier wohl Auftraggeber der Polizei) ist gehalten, diese gesetzliche Pflicht auch durchzusetzen.

In Hamburg handelt es sich um eine Straftat, in Bayern um eine Ordnungswidrigkeit (so wie Falschparken).
Das ist aber ein großer Unterschied. Nur der Verdacht auf eine Straftat würde die Polizei zu derartigen Kontrollen berechtigen. Schulschwänzen ist aber keine. Ich müsste zudem keinerlei Angaben machen, die über die Personalien hinausgehen, richtig?
 

umsteiger

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22.01.2012
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www.kanzlei-woicke.de
Wozu die Aufregung? In Deutschland gilt die allgemeine Schulpflicht, und das ist auch gut so. Man könnte nun argumentieren, dass man vor den Ferien eh nichts mehr lernt, und ein intelligenter Schulschwänzer klüger aus dem Urlaub zurückkommt als sein Klassenkamerad der die Zeit bis zum Schluss abgebummelt hat. Ebenso gut kann man aber auch argumentieren, dass manch einer mit 1,0 Promille immer noch besser fährt als ein anderer nüchtern. Die Regeln orientieren sich nunmal am Durchschnitt, sie sind von allen einzuhalten und Eltern sollten mit gutem Beispiel voran gehen.

Aus Arbeitgebersicht kenne ich das nur zu gut. Die einen melden sich an Brückentagen völlig überraschend krank, und posten dann ihre Urlaubsfotos auf Facebook. Andere springen trotz Krankheit ein, weil wir in unserem Unternehmen Dritten gegenüber verpflichtet sind die ohne uns das Nachsehen hätten. Irgendwo müssen diese Personen ihr Verhalten ja gelernt haben, von den Arbeitskollegen jedenfalls nicht. Und ausgerechnet diese Personen jammern dann rum, dass sie von ihren Kollegen nicht geschätzt werden und der Arbeitgeber irgendwann auch nicht mehr will.


Irgendwie finde ich BEIDE Vergleiche unpassend.

Die Promille-Regel dient ja primär dem Schutz der Allgemeinheit. Welche Gefahr geht denn von einem Schüler aus, der einen Tag vor Ferienbeginn in den Urlaub fliegt?

Und es steht auch nicht zu befürchten, dass Mitschüler mehr arbeiten müssten, weil einer fehlt.
 
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umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
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In diesem Fall zitiere ich dann mal ein Mitglied des Deutschen Bundestages 19. Wahlperiode:

Zitat:" Müssen Ausreisepflichtige nicht mehr ausreisen, müssen ja wohl Steuerpflichtige auch nicht mehr Steuern zahlen."

Ergänzen wir dieses um: "Müssen Schulpflichtige nicht mehr verbindlich der Beschulung nachkommen."

Genau darin liegt die Gefahr für eine jede Demokratie, im beginnenden Staatsversagen. Ein Rechtsstaat kann es sich zu keinem Zeitpunkt leisten Unrecht zu dulden, und sei es auch aus vorgeblich humanitären Gründen.



* In der Gewissheit, im Deutschland 2018 für diese meine Zeilen einer Zensur unterworfen zu werden. Und dabei sollte es vollkommen egal sein, wen genau ich hier aus einem demokratisch gewählten Bundestag zitiert habe.


Wenn du gleich zur Arbeit fährst, wirst du höchstwahrscheinlich selbst Regeln brechen. Oder aber von allen anderen Regelbrechern angehupt werden, weil du als einziger 50 fährst in der Innenstadt.

Wenn unsere Demokratie gefährdet ist, weil ein Schüler die einzige Chance auf einen Ferienflug wahrnimmt, suche ich mir besser noch eine andere Staatsbürgerschaft.

Geht´s auch vier oder fünf Nummern kleiner?
 
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Australia

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30.05.2017
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Auf der einen Seite teile ich die Ansicht, dass gerade Kinder aus Familien, in denen wenig Disziplin und Durchhaltevermögen gelehrt/vorgelebt wird, nicht auch noch durch das Verhalten ihrer Eltern lernen sollten, dass solch´ eine arbiträre Regelbefolgung in Bezug auf Schulferien in Ordnung wäre. Wenn meine Eltern mit uns vor Beginn der Ferien verreisen wollten, haben sie das den Lehrern entsprechend "mitgeteilt" (einfach einen Brief geschrieben) und nicht darum gebeten; selbiges, wenn wir an einem Freitag auf ein weiter weg gelegenes Reitturnier wollten. Ob das so in Ordnung war? Die Lehrer jedenfalls haben es akzeptiert und immerhin sind wir nicht sang- und klanglos weg geblieben.

Andererseits erinnere ich mich an meine eigene Schulzeit. Ich habe schnell und leicht gelernt und bin an manchen Tagen auch zuhause geblieben, wobei ich nicht nur faul vor dem TV saß, sondern mich auch anderweitig beschäftigt habe (Lektüre, Sport, Instrument, ...). Meine Eltern wussten nichts davon und haben es auch nicht mitbekommen, weil sie den ganzen Tag über geschäftlich unterwegs waren und ab der 5. Klasse auch kein Au-Pair/Kindermädchen mehr da war, das hätte aufpassen können.

Das Ganze wurde zur Oberstufe hin so heikel, dass ich weniger an- als abwesend war; da ich jedoch hervorragende Zensuren schrieb, wurde mir das inoffiziell von manchen Lehrern sogar gestattet. Andere haben versucht, mich mit Disziplinarmaßnahmen zu einem Verhaltenswandel zu führen. Gebracht hat das überhaupt nichts; außer, dass ich noch widerstrebender und seltener in die Schule ging. Meine Eltern bekamen irgendwann davon Wind und waren ziemlich erbost, was mich jedoch auch nicht bekehren konnte.

So habe ich mein Abitur bestritten und hernach mit dem Studium begonnen - und anfangs hatte ich eine unglaublich harte Zeit! Ich musste mir die Disziplin, die ich mir selbst aberlegt hatte, eigens wieder antrainieren; und das war in dieser Lebensphase nicht mehr so einfach. Ich bin anfangs nach Belieben Vorlesungen und Praktika fern geblieben und habe wie gewohnt zuhause aus Büchern gelernt. Klappte zwar einwandfrei, was die entsprechenden Klausuren anbelangte - wurde jedoch von den Profs nicht gestattet und mir wurde der entsprechende Kursus schlicht als "nicht bestanden" eingetragen. Da habe auch ich begriffen, dass ich damit nicht mehr durchkomme.

Ich stehe dem Thema also ambivalent gegenüber -
1) Ja, ich sehe ein, weshalb das aus pädagogischen und soziokulturellen Gründen nicht gestattet werden sollte! Mir fallen sogar noch jede Menge weitere Gründe dagegen ein.
2) Ich selbst habe als Kind unheimlich von dieser Art, dann und wann fern zu bleiben und sich das eigene Programm ansprechend und abwechslungsreich zu gestalten, profitiert und würde diese Zeiten nicht missen wollen. Obwohl die Umstellung hart war, würde ich es genau so wieder machen.
3) Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass alle Kinder ihre Zeit abseits der Schule sinnvoll gestalten und auch hernach aus eigenem Antrieb ihre Gewohnheiten und Ansichten ändern - daher letzten Endes doch "pro Schule/Polizei", außer, die Familie hat entsprechende Ausnahme vorab bei der Schule angefragt.
 

Chaosmax

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22.04.2009
2.256
104
Ich kann die Aufregung auch verstehen. Vermitteln die Schule und Lehrer doch regelmäßig, dass der letzte Tag vor der Ferien auch nur eine Last ist und mit unsinnigen Gruppenarbeiten oder Film schauen verbracht wird.
Wohl eher wieder ein deutsches Problem, dass Regeln bis ins letzte befolgt werden müssen, damit das Abendland nicht untergeht.
Man sollte meinen, das die Polizei in Bayern mit dem neuen Polizeiaufgabengesetz genug Arbeit hat....
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Ich kann die Aufregung auch verstehen. Vermitteln die Schule und Lehrer doch regelmäßig, dass der letzte Tag vor der Ferien auch nur eine Last ist und mit unsinnigen Gruppenarbeiten oder Film schauen verbracht wird.
Wohl eher wieder ein deutsches Problem, dass Regeln bis ins letzte befolgt werden müssen, damit das Abendland nicht untergeht.
Man sollte meinen, das die Polizei in Bayern mit dem neuen Polizeiaufgabengesetz genug Arbeit hat....


Volle Zustimmung!

Dass hat etwas mit Respekt zu tun. Einfach nur zu sagen, du musst zur Schule, weil das eben so ist, reicht nicht.

Es gibt leider immer noch Schulen, jedenfalls Klassen, die kapituliert haben. Die versuchen gar nicht erst, die Schüler zu erreichen, sie zu fördern und auf die Gesellschaft vorzubereiten, sondern beschränken sich darauf, die Anwesenheit zu kontrollieren - und Abwesenheit zu sanktionieren.

Das kann es aber nicht sein. Schulpflicht hat ihre Berechtigung nur, wenn den Schülern Notwendiges vermittelt wird. Andernfalls stehen wir ihnen ihre Lebenszeit.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.538
7.586
Trans Balkan Express
Einfach die Grenzkontrollen wieder einführen. Dann ist auch die Grenzsicherung gewährleistet.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Zumindest bei Reisen außerhalb des Schengenbereichs erfolgt am Flughafen eine Grenzkontrolle. Unser Tochter konnte diese im minderjährigen Alter problemlos passieren, als sie in den Schulferien allein nach England zu ihrer Freundin reiste. Unsere schriftliche Erlaubnis wollte niemand sehen.

Unabhängig davon finden Grenzkontrollen statt. Schengen ist z.t. außer Kraft gesetzt. Wir sind nicht mehr im Jahr 2015. Also was soll das Gejammere?

In der Gewissheit, im Deutschland 2018 für diese meine Zeilen einer Zensur unterworfen zu werden. Und dabei sollte es vollkommen egal sein, wen genau ich hier aus einem demokratisch gewählten Bundestag zitiert habe.

Das hat nichts mit Zensur zu tun. Einfach an die Regeln halten: Politik gehört in den Bereich GudW.

Ich finde es schon merkwürdig, wenn man den Eltern vorwirft, sie würden ihre Kinder dazu erziehen, Regeln zu brechen, aber dieser Thread dann permanent genutzt wird, Anspielungen auf vollkommen sachfremde Themen zu machen.
 

Fremder

Erfahrenes Mitglied
28.04.2012
392
52
Gerade Pfingsten bekommt man bei entsprechendem Vorlauf durchaus bezahlbare Tickets und Hotelübernachtungen. Ostern ist das tatsächlich nicht immer so einfach aber auch im Sommer geht da gerade im Falle Bayerns mit seinen späten Ferien in der zweiten Augusthälfte noch so einiges.

Wir haben regelmäßig Fälle wo Schüler an Brückentagen oder vor Ferien krank gemeldet werden, im Hintergrund Meeresrauschen und schlechte Handyverbingungen aus Südosteuropa. Wir tun natürlich nichts, aber das wird so schon genügend ausgenutzt, da kannst die Schule in der Woche vor den Ferien zusperren... Es ist ja nicht so, dass es nicht auch anders ginge. Ich beurlaube jeden Schüler am Tag vor den Ferien wenn er mir einen vernünftigen Grund liefern kann...

Mal abseits der Diskussion, ob es gut für die Erziehung der Kinder ist, wenn man ihnen vorllebt, dass es OK ist für ein Schnäppchen die Schulpflicht zu vergessen:

Gerade in Bayern gibt es wegen der späten Sommerferien durchaus Alternativen zu Abflug in München / Memmingen. Bin selber dieses Jahr vor dem “Problem” gestanden, da ich im August ein Woche Urlaub habe. Mit etwas Geschick und Blick in andere Bundesländer bzw. AT lässt sich auch im August gut was finden, im September erst recht.
Mir fehlt einfach das Verständnis, dass man bei 12 Wochen Ferien im Jahr nicht in der Lage ist, etwas geeignetes zu finden - und ich rede jetzt nur von Flugreisen, von Reisen mit Auto, Bahn und Fernbussen spreche ich hier noch gar nicht.
 

doedl

Erfahrenes Mitglied
11.10.2012
562
30
(...)
Wenn unsere Demokratie gefährdet ist, weil ein Schüler die einzige Chance auf einen Ferienflug wahrnimmt, suche ich mir besser noch eine andere Staatsbürgerschaft.
Interessante Diskussion über diese Aktion, ohne Frage. Wie schon länglich ausgeführt, kann man Pro oder Contra finden, je nach Blickwinkel.
Aber, mit Verlaub, einen "Ferienflug" nimmt man eben dann, wenn "Ferien" sind. Und wenn man doch früher fliegen will/muss, sollte man das so tun, wie vorgeschrieben. Das hat etwas mit Respekt und Achtung zu tun gegenüber gesellschaftlichen Regeln.
Früher war alles besser ... es gab nur einen Jahresurlaub, den man sich leisten wollte oder konnte; das war dann oftmals in den 6 Wochen der Sommerferien ohne das Problem, die Schule schwänzen zu müssen.

Im Übrigen (und das ist vielleicht noch wichtiger) wird durch solches Verhalten, vor allem der Eltern, Vorschub geleistet für eine generelles Desinteresse an Normen und Regeln. (Und ja, das ist ein generelles gesellschaftliches Problem, das weit über den hier diskutierten Sachverhalt hinausgeht).
 
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Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
45
54
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Im Übrigen (und das ist vielleicht noch wichtiger) wird durch solches Verhalten, vor allem der Eltern, Vorschub geleistet für eine generelles Desinteresse an Normen und Regeln. (Und ja, das ist ein generelles gesellschaftliches Problem, das weit über den hier diskutierten Sachverhalt hinausgeht).


Das ist für mich ein Scheinargument, weil es immer nur dann gebracht wird, wenn einen der Regelverstoß stört. Gegen Verkehrsregeln wird dann wieder munter verstoßen. Etwas Kreativität bei der Buchführung darf schon sein. Und die Haushaltshilfe wird "nach Leistung" bezahlt...

Als ich zur Schule ging, war der Druck nicht so groß, obwohl ich auf einer verdammt reichen Insel aufgewachsen bin. Meine Mutter hätte mir das nie ermöglichen können, aber alle meine reichen Freunde unternahmen in den Ferien auch nur ganz, ganz selten mal was richtig Großes.

Meine Kleine musste sich bis letztes Jahr in der Grundschule immer anhören, ob sie reich sei. Weil sie nicht nur regelmäßig in den Ferien "um die Welt flog", sondern auch an Wochenenden gerne mal nach Rom, London, Paris etc. entschwand.

Jetzt auf dem Gymnasium ist das anders. Zwar steht sie immer noch gut dar, war etwa letztes Wochenende "mal eben" im Luxushotel in Moskau, aber da sind Mitschüler, die eben auch übers Wochenende zum Skiefahren nach Österreich fliegen, in den Ferien nach China oder die Tropen. Da wird dann sogar meine Tochter mal neidisch. Aber vor allem: Es sind auch einige darunter, die schon froh sein müssen, wenn sie mal jemand in den Freizeitpark oder so mitnimmt. Das ist so brutal ungerecht, dass ich manchmal schreien möchte.

Ganz ehrlich, wenn ich auch nur einen Funken Wissen über Schulrecht hätte, würde ich sofort jeden Betroffenen "pro bono" vertreten, wenn er mit den Behörden Ärger bekommt, weil er seinem Kind dadurch einen Urlaub ermöglicht hat, weil er es einen oder zwei Tage früher aus der Schule genommen hat.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Rein interessehalber: Was sind denn das genau für Kontrollen? Bin ich verpflichtet, der Polizei anlasslos Informationen über meine privaten Lebensumstände zu machen? Was wäre hier die Rechtsgrundlage? Eine Straftat liegt ja wohl nicht vor?

Das ist aber ein großer Unterschied. Nur der Verdacht auf eine Straftat würde die Polizei zu derartigen Kontrollen berechtigen. Schulschwänzen ist aber keine. Ich müsste zudem keinerlei Angaben machen, die über die Personalien hinausgehen, richtig?

Ich weiß nicht worauf du hinaus willst? Die Sachlage ist ja wohl klar, Kinder die in Zeiten des normalen Schulbetriebs nicht in der Schule sind, sind automatisch verdächtig die gesetzlichen Regelungen der allgemeinen Schulpflicht nicht einzuhalten. Damit handelt es sich bei der Anhaltung um keine rein präventive Personenkontrolle, folglich wäre es etwas dämlich diesbezügliche Angaben auf Fragen zu verweigern.
 

Barkunde

Erfahrenes Mitglied
04.09.2015
520
0
MUC
...aber niemand kontrolliert die Lehrer?
Ja, ist ganz lustig. Vor vielen Jahren sind unsere Söhne am letzten Schultag vor Pfingsten "krank geworden". Und wen treffen wir am Flughafen? Ja klar, da war auch ein Mitglied des Lehrerkollegiums völlig unerwartet "erkrankt".
Beides natürlich nicht in Ordnung, vor allem war das Treffen für alle Beteiligten ein klitzekleinwenig peinlich.
Die Sache wurde dann noch richtig kompliziert und zwar nicht wegen der "Erkrankung", sondern des unverschuldet verspäteten Rückflugs. Das war insofern blöd, als wir nicht die vollständigen Buchungsunterlagen vorzeigen konnten, die zwar eine geplante pünktliche Rückkeher aber ein ebenso geplantes "Erkranken" dokumentierten. Es ging dann mit den Bordkarten, die wir noch für den eigentlich geplanten Rückflug aufgehoben hatten.
Nun ja, war vor 18 Jahren ...
 

doedl

Erfahrenes Mitglied
11.10.2012
562
30
Das ist für mich ein Scheinargument, weil es immer nur dann gebracht wird, wenn einen der Regelverstoß stört. Gegen Verkehrsregeln wird dann wieder munter verstoßen. Etwas Kreativität bei der Buchführung darf schon sein. Und die Haushaltshilfe wird "nach Leistung" bezahlt...
(...)
Eben! Was ich schon angeführt hatte, dieser "Verstoß" reiht sich ein in eine Vielzahl.
Jeder Vergleicht hinkt, aber dennoch: den Regelverstoß hier kann ich legalisieren (besser: vermeiden), indem ich eine Ausnahmegenehmigung beantrage und erhalte. Den Regelverstoß im Straßenverkehr kann ich wohl nicht legalisieren ...
 
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