Speedy Gonzales, wir kommen !!!

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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06. Dez. 2021, 15. Reisetag

‚Boutique-Hotel‘, für mich ist das die Bezeichnung für ein Hotel, das nicht sonderlich durchdacht ist, wo man mit Einschränkungen leben muss. Das ‚La Flor Boutique Hotel‘ bestätigte diese Erwartung zur Gänze:

1.) um 6 war ich wach, denn die ‚Verdunklung‘ des Zimmers konnte man vergessen, die Vorhänge so dünn, dass einen die ersten Sonnenstrahlen bereits blendeten.
2.) der Duschvorhang, ein Konstrukt, das bei der ersten Berührung von der Wand fiel.

Somit waren wir geduscht, angezogen, die Sachen gepackt, das Auto Abfahrtbereit vors Hotel gestellt, bevor die Hausherrin samt Ehemann um 8 aufschlug, um das Frühstück zu servieren.

Und dann das Frühstück, Bio-Esoterik = Hasenfutter ! Es begann mit Wasserkaffee, verdünntem, ziemlich saurem Orangensaft, Bio-Früchten, die nach nichts schmecken, außer dass sie sauer waren und einem, zugegebenermaßen recht leckeren Keks.


Sodann wurde uns ein herzhaftes Gericht versprochen, Eier. Ich wartete auf ein schönes Omelette, bekam aber leider eine Schale mit zwei halben hartgekochten Eiern und Gemüse/Salat aus Eigenanbau hingestellt.


Auch das Vollkornbrot war hausgemacht – wenn es denn auch gut gewesen wäre. Stattdessen war es ‚kompakt‘ und völlig geschmacksneutral.

Wenigstens musste ich so schon nicht mit einem vollen Magen ins Auto steigen.

Auf der Autobahn Richtung Westen steuerten wir die erste Tankstelle an, vor uns 3 Fahrzeuge in der Schlange. Ich geriet fast in Verzweiflung, denn nach 15 Minuten war ich noch immer nicht an der Reihe. Maryna beruhigte mich, denn ich wollte schon aussteigen und den Jungs helfen. Als der Pick-Up vor mir auch noch anfing Reservekanister auf der Ladefläche füllen zu lassen, jeden einzeln zu bezahlen, resignierte ich völlig.

Kartenzahlung ? Sorry, Cash only‘, weil keine Internetverbindung.

Die Mautautobahn, immerhin 200 Presos (US$ 10) für weniger als 100 Kilometer, zeichnete sich durch unzählige, sehr lange Baustellen aus, welche einspurig befahrbar waren und ein Tempolimit von 50 km/h aufwiesen. Wenigstens hielt sich keiner daran, 100 war in Baubereichen auch bei LKW’s angesagt. Ansonsten kann ich bestätigen, dass der KIA nach langem Anlauf die 200er Marke laut Tacho knackt.

Bereits um 09:50 bogen wir von der Autobahn in Richtung Norden ab, ein Besuch der ‚Gelben Stadt‘, Izamal, stand auf dem Tagesprogramm.

Izamal ist eine Kleinstadt mit einer Geschichte, die bis weit vor der Ankunft der Spanier zurückreicht – und so befinden sich im Stadtgebiet viele historische Plattformen von unterschiedlicher Größe, auf welchen früher von Priestern den Göttern Opfergaben dargereicht wurden.

Die wohl sichtbarste Struktur ist die Kinich Kakmó Pyramide, welche man auch besteigen kann. Wir fuhren zum Eingang, warfen einen Blick darauf und – ihr könnte es Euch denken – fuhren weiter zum Hauptplatz, stellten das Auto vor den typischen Arkaden ab.


Es war wieder brütend heiß und schwül, man hielt es kaum aus.

Trotzdem liefen wir zum über den Hauptplatz, wo zahlreiche Pferdekutschen auf zahlungskräftige Gringos warteten,


zum Convento de San Antonio, wieder einer Franziskanerkirche.


Das Interessante an der Kirche ist nicht die Kirche selbst, sondern dass sie erhöht liegt, man sie über Rampen erreicht. Der Grund ist simpel: man hat sie auf einer der vorspanischen Plattformen errichtet.

Ein Blick vom Kirchenhof auf die Stadt, ein weiterer in das Innere der wirklich kitschigen Kirche


– und schon waren wir auf dem Weg zur Klimaanlage in unserem Auto.

Wieder auf die Autobahn nach Westen, die Umgehungsstraße um Merida genommen und weiter nach Südwesten, die kostenlose Autobahn überraschte, in perfektem Zustand,


der breite Mittelstreifen hübsch bepflanzt und tadellos gepflegt, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h, etwas woran sich kaum ein Mexikaner wirklich hält.

Nach gut 2 Stunden Fahrt erreichten wir die Ausläufer von Campeche, einer modernen Stadt mit über 200‘000 Einwohnern und einem wunderschönen historischen Stadtkern.

Der historische Stadtkern war ehemals komplett mit einer ab 1688 in 18-jähriger Bauzeit erstellten Festungsanlage umschlossen, um die reiche Stadt, welche auch als Zwischenhafen für den Silbertransport nach Spanien diente, vor Briten und Piraten zu schützen.

Wir fuhren durch enge Gassen, deren Straßenbelag aus der abgetragenen Stadtmauer erstellt wurde, zu unserem Hotel, der ‚Hacienda Puerta Campache‘ (Luxury Collection), direkt an einem der noch erhaltenen 7 Stadttore gelegen.




Von außen recht unscheinbar, erlebt man den Charme sobald man im Inneren angekommen ist. Hier wurde nichts überrenoviert, man könnte sagen ‚altmodisch‘ oder auch ‚etwas abgewohnt‘ – aber eben mit Charme.

Durch den herrlich bewachsenen Innenhof


mit eindrucksvoll gestaltetem Pool




in unser Zimmer,




eine ‚Suite mit Pool-Access‘ (keine Ahnung weshalb, es gibt keinen Poolzugang vom Zimmer, nur Blick auf ihn vom (kleinen) Fenster aus.

Das Zimmer… macht Euch selbst ein Bild, ziemlich dunkel, die Einrichtung antik, sogar so antik, dass am Kleiderschrank die Türen nicht schließen.

Was mir persönlich jedoch extrem missfällt, ist, dass die Toilette vom Schlafzimmer nur durch eine ‚Salon-Türe‘ abgetrennt ist, keine 2 Meter vom Bett entfernt.


Auch wenn man ein Paar ist, man möchte doch in manchen Situationen etwas Privatsphäre.

Wir zogen unsere Schwimmsachen an, gingen in den Garten, legten uns an den Pool.


Leider gibt es kein Fleckchen Sonne, so dass man im Schatten liegt und dem Plätschern des in den Pool fließenden Wassers lauscht.

Und wurde mitgeteilt, dass man auf dem gesamten Hotelgelände nicht rauchen dürfe. Ich fragte ob man wünsche, dass, ich in nasser Badehose und Maryna in nassem, knappem Bikini, wir uns direkt auf den Bürgersteig vor dem Hoteleingang stellen, dort rauchen – und, schwups, war eine Alternative gefunden, wir durften auf der Dachterrasse unserer Nikotinsucht frönen.

Nach dem Hasenfutter-Frühstück hatte ich Hunger, ließ mir die Speisekarte bringen und wählte einige lokale Gerichte.

Das erste Gericht, vollmundig angepriesen, stellte sich als stinknormale Guacamole heraus, die Nachos dazu geschmacksneutral.


Weiter ging es mit einem ‚Käsekloss, gefüllt mit Käse und Hackfleisch‘,


zum Abschluss ein typisches Yucatan-Dessert, Dulce de Papaya, in Syrup gekochte Papaya mit Käse-Eis.


Nein, wir und Mexikanische Küche, wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr.

Nachdem wir uns etwas erholt hatten, begannen wir gegen 17 Uhr, die Hitze war nun auf ein erträgliches Maß heruntergekühlt, den historischen Stadtkern zu erkunden, gingen zuerst zur gegenüber dem Hotel gelegenen ‚Puerta de Tierra‘,


zahlten Eintritt, und gingen im Anschluss nach oben auf den Teil der noch existenten Stadtmauer,


betrachteten die Calle 59 von oben.


Weiter liefen wir durch die Calle 59, eine Straße mit unzähligen Restaurants,


deren Bedienungen einen ansprechen und versuchen einen ins Lokal zu ziehen, durch die Puerta del Mar in Richtung Meer.

Interessant die Polizeistation an der Hauptstraße, hier wird mit Piraten in der Station geworben – ob das eine Bedeutung hat ?


Auf der Uferpromenade, der ‚Malecon de Campeche‘ genossen wir den Sonnenuntergang über dem Golf von Mexiko,




liefen zurück an der Regionalverwaltung, einem Paradebeispiel des Mexikanischen Modernismus,


vorbei zum Hauptplatz, wo sich die übliche Kirche, hier eine Kathedrale (seit 1895 Bischoffssitz), befindet.




Die ganze Architektur um den Platz erinnerte an Puebla, langsam wird Mexiko langweilig und eintönig.


Zurück durch die Calle 55 in Richtung Hotel.

Wir zogen uns für eine Weile in unser Zimmer zurück, rätselten was wir am Abend essen sollten, durchstöberten Blogs, Tripadvisor und zogen auch Google zu Rate. Aber außer ‚Mexikanisch‘, was gar nicht in Frage kam, bot sich nicht das Gewünschte.

So kam die Notlösung zum Zuge, Burger King, Doppel-Whopper (es gibt in Champeche zwar 4 Burger King, jedoch keinen McDonalds oder andere Ketten). Einer der Outlets lag in der Altstadt, so dass wir das Auto vor dem Hotel stehenlassen konnten.

Ich kann zwar nicht sagen, dass der Burger besonders lecker war – aber wenigstens waren es keine Tacos, keine Guacamole oder ähnliches.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
07. Dez. 2021, 16. Reisetag

So eine alte Hacienda hat ihren Charme – allerdings muss man dafür mit einigen Nachteilen leben: die Zwischendecken sind aus Holz, der Fußboden aus Steinfliesen und die Möbel wiederrum ebenfalls aus schwerem Holz.

Die Herrschaften im Zimmer über uns konnten wohl nicht schlafen, fingen um 04:45 an Möbelstücke zu rücken, es klang als ob ein Umzug im Gange wäre. Der Krach war jedenfalls furchtbar, an Schlafen war nicht mehr zu denken.

Später erfuhren wir, dass eine Reisegruppe bereits um 7:30 Uhr abgereist war, die Herrschaften deshalb früh aufgestanden waren, gepackt hatten.

Uns war jegliche Lust auf einen weiteren Aufenthalt in der Hacienda vergangen, ich fragte höflich, ob man uns, obwohl schon für 2 Nächte bezahlt, einen frühen Check-Out erlauben, das Geld der 2. Nacht zurückbuchen würde.

Wir gingen, die Entscheidung abwartend, zum Frühstücken, mit herrlichem Blick in den Innenhof.

Der Kaffee war, für mexikanische Verhältnisse, trinkbar, die Früchte süß, der Saft nicht mit Wasser verdünnt. Ich bekam noch ein paar zu lange gebratene Spiegeleier, gebratene Bananenscheiben, Bacon und die üblichen Bohnen – ‚Brot‘ können sie leider in Mexiko nicht.


Während ich meine Spiegeleier verdrückte kam bereits die Hotelmanagerin, entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten der Nacht, bot uns einen Umzug in die Präsidentensuite oder die Verkürzung des Aufenthalts an. Wir wählten die zweite Variante.

Wir ruhten uns noch kurz im Zimmer aus, packten, verluden alles wieder in den KIA, machten uns um 11 vom Hof.

Ein letztes Mal durch die engen, bunten Gassen der Altstadt, dann am Meer entlang Richtung Autobahn.

Diesmal war ich schlauer, tankte unser Fahrzeug noch in der Stadt voll, ganz ohne Wartezeit.

Auf der hervorragenden und ziemlich leeren Autobahn ging es Richtung Merida, die Außentemperaturanzeige zeigte bereits 33 Grad an, die Klimaanlage arbeitete auf Höchsttouren.

Nachdem ich sehr angenehm 100 Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt hatten, bogen wir rechts auf eine Hauptstraße nach Osten ab – der Kontrast hätte krasser nicht sein können: war die Autobahn in Topzustand, sucht an selbst in der Ukraine lange nach einer dermaßen schlechten, schlaglochübersäten Straße.


Diese waren so zahlreich, dass man oft keine Möglichkeit hatte, um sie herumzufahren – denn man versackte sofort in einem anderen, bis zu 30 Zentimeter tiefen Loch.

Ich war froh über unsere Ballonreifen im Format 235/65 – und ein vollwertiges Ersatzrad für den Notfall.

Die nächsten 40 Kilometer waren dadurch etwas stressig.

Ich stieg kurz aus, um ein Foto zu machen – mir schlug sofort ein sehr starker Marihuana-Geruch ins Gesicht. Ob dies wohl an einer Plantage in der unmittelbaren Umgebung lag ? Ich wollte es gar nicht wissen, stieg sofort wieder ins Auto, auch Maryna hatte den penetranten Geruch bereits wahrgenommen.

Die nächste Hauptstraße war zum Glück wieder in gutem Zustand, man konnte es entspannt die restlichen Kilometer bis zu unserem ersten Etappenziel, den Maya-Ruinen von Uxmal, laufen lassen.

80 Pesos für den Parkplatz entrichtet, das Auto im Schatten abgestellt, Gesicht, Nacken und Hals mit 50er Sonnencreme eingeschmiert – denn die Sonne brannte zur Mittagszeit erbarmungslos.

Am Eingang bezahlten wir knapp 500 Pesos pro Person, Maryna war nicht begeistert – US$ 25 für ein paar Steinanhäufungen wie in Coba wollte sie nicht ausgeben.

Ich versicherte ihr, dass Uxmal ‚etwas anderes‘ wäre, konnte sie so überzeugen.

Schon als das erste Bauwerk, die Pyramide del Adivino‘, DAS Kennzeichen Uxmals sowie das wohl bekannteste Maya-Bauwerk ganz Yucatans, in Sicht kam war bei Maryna der Eintritt vergessen, sie überzeugt, dass sich dies hier mehr lohnen würde als Coba.


Sicher, die Bauten sind nur in so gutem Zustand, da sie aufwendig renoviert wurden, von ‚Originalzustand‘ kann man hier nicht sprechen. Dafür bekommt man aber, im Gegensatz zu Coba einen guten Eindruck wie es vor 1‘100 Jahren ausgesehen haben muss.

Von hier liefen wir zum ‚Quadrangulo de las Monjas‘,


über den Ballspielplatz,

(links, Bildmitte, das runde Tor, von dem es auf beiden Seiten eines gab)

zur Großen Pyramide von Uxmal.


Maryna war nicht besonders erfreut über die riesigen Eidechsen (oder Leguane, ich bin kein Biologe), die überall im Territorium herumkrochen.


Am ‚Governor’s Palace‘ vorbei,


hatten nochmals einen wunderschönen Blick auf die Pyramide, ging es wieder hinunter zur Advino Pyramide,


hinaus aus dem Areal, zum Auto.

Weiter ging es über eine wieder sehr gut ausgebaute Bundesstraße, meist so breit, dass man selbst bei Gegenverkehr problemlos an langsameren Verkehrsteilnehmern vorbeiziehen konnte, bis zur Ringstraße um Merida, der Hauptstadt Yucatans.

Bei stärkerem Verkehr leitete und Google nach Norden um die Stadt herum, führte uns dann in Richtung des nördlich des Zentrum gelegenen Hotels.

Es war mittlerweile bereits 14:30, ich hatte Hunger. Zum Glück sah ich auf dem Weg zu unserer Unterkunft ein großes, goldenes ‚M‘ am Wegrand. Am McDrive bestellten wir je ein Crispy Chicken ‚Spicy‘, das ziemlich lecker war, kein Pressfleisch, sondern ein Stück knusprig frittierte Hühnerbrust in einem Maisbrötchen mit richtig scharfer Sauce.

Pünktlich zum Check-In um 15 Uhr erreichten wir das ‚Courtyard by Marriott Merida Centro‘, ein relativ neues Haus mit guten Bewertungen.


Am Check-In wurde es jedoch schwierig, man schien sich mit BONVOY und den Statusvorteilen nicht auszukennen.

Obwohl in der App sowohl größere Zimmer wie auch Suiten buchbar waren, wurde uns ein Standardzimmer zugewiesen. Auf Nachfrage erklärte man, dass dies ein Fehler in der App sein müsse, denn es wären weder größere Zimmer noch Suiten verfügbar.

Weiter ging es mit dem Frühstück: man könne kein Frühstück statt Welcome-Points anbieten, dann hieß es ‚nur Continental Breakfast‘ statt Punkten. Ich weis nicht wie die Regelung in Mexiko ist, aber alle bisherigen Bonvoy Hotels haben das volle Frühstück serviert. Erst als ich sagte ‚kein Upgrade, kein Frühstück; typisch Marriott Mexiko‘, wurde der Manager kontaktiert und uns ausnahmsweise das Frühstücksbuffet angeboten.

Das Zimmer im 8. Stock mit Blick auf das Yukatan-Messezentrum war dennoch relativ groß, neu und gut eingerichtet,




auch das Bad wesentlich besser als in der Luxury Collection Hacienda.


Wir wollten uns etwas erholen, in die Sonne legen, gingen hinauf zum beim Check-In angepriesenen Dach-Pool. Als wir dort ankamen wurde uns mitgeteilt, dass wir keine Handtücher erhalten würden, da der Poolbereich geschlossen sei, wegen Servicearbeiten im Pool.


Erst als wir mitteilten, dass wir uns nur hinlegen wollten, bekamen wir Handtücher – nach geschlagenen 20 Minuten des Wartens.

Rauchen im Hotel oder auf der Dachterrasse ? Sorry, nein, dies wäre Gesetz in Mexiko. Nun bin ich nicht ganz blöd, habe bereits gelesen, dass man ‚Indoors‘ per Gesetz nicht rauchen darf – für draußen und eine Dachterrasse mit Restaurant und Bar trifft dies jedoch nicht zu. Erst als ich dies erwähnte, teilte man mir mit wo keine Kamera hinschaut, wir (und andere) rauchen könnten.

Ich verstehe, dass ‚Rauchen‘ andere stört – aber man sollte Rauchern eine Ecke zuweisen, in der sie rauchen können. In meinen Augen sollte man, wenn man es mit der Gesundheit so genau nimmt, auch Alkohol verbieten – doch damit verdient ein Hotel Geld.

Die Sonne verzog sich, wir gingen schnell zu OXXO Coke Zero einkaufen, danach ins Gym, für Mexiko und ein Courtyard gar nicht so schlecht, zudem gut gekühlt, auch Wasser & Handtücher lagen bereit.


Nach einer Stunde Training ruhten wir uns aus, lasen Tripadvisor und Google, entschieden uns für ein Steakhouse, denn ich brauchte Proteine für meinen ‚Kurs‘, Maryna wollte eh nur einen Salat.

Wir fuhren durch nördliche Stadt, waren ob des Wohlstands Meridas überrascht, kein Vergleich zu Valladolid oder Campeche: schöne Häuser, gepflegte Vorgärten und öffentliche Grünflächen, viele neue Luxusfahrzeuge.

Das von uns gewählte Steakhouse lag in einer eher exklusiven Shopping Mall. Wir stellten das Auto in der Tiefgarage ab, nahmen die Treppen hinauf zum ‚Sonora Grill‘, einem angesagten Steakhouse für die wohlhabenderen Bürger der Stadt.




‚Angesagt‘ bedeutet in Mexiko wohl leider auch sehr, sehr laute Musik mit stark überzogenen Bässen – eine Unterhaltung war daher nur schwer möglich. Zudem erhielt ich eine kostenlose Rückenmassage, denn direkt hinter mir stand ein Subwoofer.

Ich bestellte ein 400g ‚Picaña‘ in ‚rare-rare-rare‘ (Black&Bleu verstand man nicht), dazu ‚creamed spinach‘, Maryna einen Grünen Salat.

Nein, ich bin kein Steak-Fan, stehe nicht auf gegrilltes Fleisch – aber einmal im Jahr muss es sein. Denn dann weis ich wieder warum es mir nichts gibt.

Und so war es auch heute wieder, obwohl innen perfekt, hat es außen zu wenig Hitze bekommen, es fehlte der Geschmack. Horror war der Blattspinat, der in süßlicher Sahne schwamm…




Als Dessert einen ‚Molton Chocolate Cake‘ – ich habe bessere gegessen.


Nachdem wir die Rechnung beglichen hatten, fuhren wir zurück ins Hotel,


schlossen den Tag damit ab.
 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
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Ich wohne seit nem halben Jahr in Merida und zwecks Verpflegung, kann ich Porfirios und Kuuk Restaurant empfehlen...
 
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buddes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
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Allgäu
Bei meinen Reisen stecke ich auch immer sehr viel Zeit in die Recherche der Hotelauswahl, aber am Ende ist es vor Ort doch irgendwie immer anders als man sich vorgestellt hat. Zumindest meistens. Also nicht ärgern lassen!
Gruß Sascha
 
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PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
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FRA
Weiterhin interessanter Bericht. Danke.

Bei Courtyard gibt es leider grundsätzlich kein „Breakfast in Restaurant“ als Benefit, es sei denn, es gibt eine Lounge und diese ist geschlossen (gilt nicht in US/CAN/EU, dort nie). In Mittelamerika gibt es eine „F&B Amenity“ oder „10 USD F&B Credit per day for member +1“.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
08. Dez. 2021, 17. Reisetag

Was hat so ein ganz normales Courtyard einem Boutique Hotel voraus ? Es ist durchdacht, Klimaanlage und Verdunkelung funktionieren perfekt, auch Dusche und Wasserdruck sind so wie sie sein sollen.

Man sollte natürlich kein individuelles, herausragendes Frühstück erwarten, schon gar nicht in Mexiko. Da nun das Buffet inkludiert war, sahen wir uns um – fanden aber wenig was wir unserem Magen antun wollten.




Das Schlimmste war das Brot, soweit man es so nennen konnte.


Doch daran haben wir uns in Mexiko gewöhnt, gibt es eben weniger Kohlenhydrate.

Der Kaffee war der bisher schlechteste, reines Wasser. Wir nahmen uns Früchte, Maryna vom gedämpften Gemüse, ich ließ mir ein Eiweißomelette mit scharfem Chili braten.

Schon lagen wir am, heute funktionsfähigen, Pool auf der Dachterrasse, ließen uns knapp 2 Stunden von der Sonne bräunen.


Schnell zu OXXO, ein paar Nüsse sowie Protein-Riegel erstanden – denn die Sättigung durch das Frühstück hielt nicht lange vor.

Um 13 Uhr waren wir im Gym, um kurz nach 2 nochmals am Pool, eine Extraportion Bräune tanken.

Gegen 16 Uhr fuhren wir los in Richtung Innenstadt, befuhren eine. Wunderschöne, breite Prachtstraße mit den entsprechenden kolonialen Prachtbauten beiderseits der Straße. Wir waren begeistert: Häuser mit hohen Türmchen, grandiosen Veranden… leider einige Verlassen und im Zerfall.

Vom historischen Zentrum erwarteten wir dagegen nicht viel Abwechslung, scheinen die Spanier doch alle Städte nach einem gemeinsamen Bauplan erstellt zu haben: Platz in sternförmigen Wegen und Springbrunnen in der Mitte, darum Gebäude mit ein- oder zweistöckigen Arkaden und natürlich die obligatorische Kirche. Merdia ist groß, eine Landeshauptstadt, also alles vielleicht eine Nummer größer und schöner.

Als wir ins historische Zentrum einfuhren waren wir zuerst ziemlich enttäuscht: zwar sah es generell aus wie in anderen Städten – doch der Zustand der Häuser war erheblich schlechter.


Und es wurde immer schlimmer je weiter wir zum Zentrum vordrangen, es erinnerte mich teilweise schon stark an Indien. Plötzlich sagte das Navi ‚Sie haben ihr Ziel erreicht‘, um uns herum ein Gewusel wie auf einem indischen Markt, die Bausubstanz miserabel, die Häuser hatten schon lange keinen Anstrich mehr gesehen.


Trotzdem stellten wir das Auto in einem kleinen Parkhaus ab, fingen an durch die Innenstadt zu laufen.




Wir waren beide entsetzt, so eine heruntergekommene Innenstadt hatte ich wirklich nicht erwartet. Es war ein einziger Markt an Billigprodukten, auch die Geschäfte lieblos.

Und schon standen wir auf dem Hauptplatz – auch dieser kein Vergleich zu zum Beispiel Puebla. Ungepflegt ist noch geschmeichelt.

Die Arkaden waren voller kleiner Stände, ehemals wunderschöne Fassaden in schrecklichem Zustand.


Nur die Kirche war breiter als in anderen Städten.


Wir waren dermaßen entsetzt, dass wir uns wortlos darauf verständigten sofort zum Auto zurückzulaufen,


umgehend die historische Altstadt zu verlassen.

Gegessen hatten wir seit dem Frühstück nichts mehr, ich steuerte den KIA in den Norden der Stadt, wo sich ein hochgelobtes Koreanisches Café befindet.


Dort bestellten wir ein ‚Koreanisches Brot‘ mit Honig, Erdbeermarmelade und Schlagsahne,


sowie ein Mango-‚Bingsu‘.


Beides war richtig lecker, genau das was wir uns für das heutige Mittagessen ersehnt hatten.

Wieso es in Mexiko so viel koreanisches gibt ? Da die ersten Koreaner vor über 150 Jahren nach Mexiko emigrierten, um hier Arbeit zu finden.

Und so entschieden wir bei ‚koreanisch‘ zu bleiben, denn ein bei Google und TA hochgerateter Koreaner, der ‚Korea Grill‘, lag nur 700 Meter vom Hotel entfernt an der Prachtstraße, welche wir am Nachmittag in die Innenstadt durchfuhren.

Diese Restaurantwahl bat zudem die Gelegenheit die eindrucksvollen Kolonialbauten bei Nacht und voller Beleuchtung zu betrachten.




Wir entschlossen uns im Inneren zu sitzen, bestellten einen Suppe, Bolgogi


und Haemul Pa Jeon, eine Art Pfannkuchen mit Meeresfrüchten.


Das Essen war ‚okay‘, kam aber bei weitem nicht an das in Puebla ran, jedoch allemal besser als das immer gleiche mexikanische Essen.

Auf dem Rückweg machten wir einen Schlenker am nachts blutrot beleuchteten ‚Monumento a la Patria‘ vorbei,


deckten uns bei OXXO ein, gingen zurück ins Hotel, fingen mal wieder an unsere Siebensachen zu packen.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.129
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BER
Ich aber: Das müsste ein Schwarzleguan (Ctenosaura) sein, eine Echse aus der Familie der Leguane, die in ganz Mittelamerika weit verbreitet ist. Eidechsen dagegen gibt es sowohl in Nord-, Mittel- als auch Südamerika gar nicht.
Schön, dass es auch Herpetologen hier im Vorum gibt.

Chris, danke für immer für den spannenden, locker flockig geschriebenen Bericht.
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.604
505
Ja Christian eine neugierige Frage: Wie machst du das mit den Berichten? Wird der Text online mitgeschrieben, vielleicht auch per Sprache und die Bilder dann dazugefügt?
Wie lange dauert es bis so ein Tagesbericht fertig ist?
Ich vermute du hast dir eine sehr effiziente routine angewöhnt. Das Ergebnis sucht einfach seinegleichen!
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.770
7.284
irdisch
Ich finde die Mühe und das Ergebnis auch sehr lohnend und anschaulich. Es ist nicht genau die Reise, die ich machen würde (weniger modernen Luxus und weniger Sport), aber es bereichert das Bild, wenn man von anderen deren Gangart so nahe miterlebt. Klasse. Jeder nach seiner Façon.
So wie hier mal jemand seine Afrikareisen gezeigt hatte, war auch völliges Neuland für mich.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
09. Dez. 2021, 18. Reisetag

Nach der Ursprünglichen Planung wären wir erst am Vorabend in Merida angekommen, 3 Nächte geblieben – aber zum Glück hatte ich dies nach unseren bisherigen Erfahrungen mit historischen Städten in Mexiko umgeplant, so dass wir nun 2 Extranächte zur Verfügung hatten.

Nach einem völlig belanglosen Frühstück, bei welchem wir auf den Kaffee gleich ganz verzichteten (wer in Mexiko starken Kaffee möchte, kauft sich besser ein großes Glas mit Nescafé Black und braut ihn sich selbst im Zimmer zusammen).

Um 10 war das Auto bepackt, ich am Check-Out. Man teilte mir mit, dass ich ca. 30 Minuten warten müsse – das obwohl ich den Aufenthalt bereits bei Ankunft vollständig bezahlt hatte, wir keinen ‚open account‘ hatten. Und so hatte ich keine Lust 30 Minuten unnötig rumzustehen, sagte dem Herrn, dass alles bezahlt ist und wir jetzt losfahren würden.

Aus Merida herauszukommen dauerte seine Zeit, aber dann waren wir auf der kostenfreien, in sehr gutem Zustand befindlichen Schnellstraße in Richtung Cancun.

Es war zum Verzweifeln langweilig, Tempolimit 90 km/h, Tempomat auf 108 eingestellt, die Straße wenig befahren und zudem meist kerzengerade. Das Mobile Internet funktionierte bereits 10 Kilometer außerhalb Meridas nicht mehr, somit auch kein Planet Radio.

Nach 50 Kilometern fielen mir fast die Augen zu. Es ist wohl weniger gefährlich schnell zu fahren als einzuschlafen.

Ich sah von hinten zügig einen schwarzen Porsche Macan näherkommen, gab Gas und hängte mich dran. Von nun an war es weniger langweilig.

Der Porsche bog leider vor Izamal links ab, wir zahlten wieder US$ 10 Maut – das Ergebnis war folgendes:


Nervtötend ! Vor allem wenn man auf einen langsamen LKW auflief, diesem folgen musste, bis es wieder kurzzeitig 2-sturig wurde, man vorbeiziehen konnte.

Hinter Valladolid bogen auch wir von der Autobahn ab, fuhren auf der perfekten Bundesstraße in Richtung Tulum, welches wir, wegen der Zeitumstellung zwischen den Provinzen, um kurz nach 14 Uhr erreichten.

Nachdem wir 60 Liter Super in den KIA getankt hatten, ging es uerst zum Supermarkt, Milch, Kekse und Coke Zero eingekauft, dann weiter zum ‚TUK Tulum‘, wo wir zwei Koffer untergestellt hatten.

Diesmal sollte es nämlich ‚Strand‘ sein, also die andere Zone Tulums. Die Preise dort sind ‚herausfordernd‘, für ein gut geratetes Hotel im (mexikanischen) 5* Bereich mit privatem Standbereich wird man locker ab US$ 500 zzgl. der horrenden Steuern/Nacht los.

Ich hatte über Google, TA und booking etwas recherchiert und hatte ein paar Unterkünfte gefunden, welche kurzfristig nette Rabatte anboten. So buchte ich einen Bungalow mit Balkon im ‚Gramercy Tulum‘ zu US$ 225 zzgl. Steuern (US$ 285 all in)/Nacht statt des Normaltrafis i.H.v. US$ 600 zzgl. Steuern. Sogar das Frühstück war inklusive.

Vom TUK Tulum sind es zwar nur 8 Kilometer Fahrt, auf der engen uns miserablen Holperpiste benötige man allerdings geschlagene 30 Minuten, auch weil man durch ‚Party-Zone‘ muss.


Der hintere Teil der Strand-Zone, wo sich die teureren Hotels befinden ist allerdings etwas hübscher und weniger überlaufen, dafür sind es knapp 2 Kilometer zu den Restaurants und Clubs.


Wir fanden unsere Unterkunft, bogen aufs Hotelgelände, stellten das Auto ab.

Und, wie schon vor 5 Jahren in einem anderen Strandhotel, der erste Eindruck war nicht berauschend. Wieder schaute man auf Müll, Baumaterial etc. Wieso kann man sowas nicht wegräumen oder hinter einer Wand verstecken, damit dies nicht der erste Eindruck vom Hotel ist ?


Der Zweite, der Anblick der Rezeption war besser, die Dame sehr freundlich.


Wir wurden zu unserem Bungalow gebracht, eine zweistöckige Konstruktion, 2 Zimmer im Untergeschoß, zwei oben.


Zum Glück bekamen wir ein Zimmer im Obergeschoß zugewiesen; an dunkle Löcher im Erdgeschoß erinnere ich mich mit Schrecken.

Für den bezahlten Preis waren wir beeindruckt von Zimmer, Balkon mit Hängematte und Badezimmer.






Die Klimaanlage funktionierte einwandfrei, allerdings gab es weder Kühlschrank noch Wasserkocher. TV brauchen wir eh nicht.

Nachdem wir alles ausgepackt hatten, man uns zwei Tassen mit heißem Wasser für unseren Nescafé gebracht hatte, liefen wir die paar Meter zum Privatstrand, dessen Liegen mit einer Kordel vom öffentlichen Bereich am Wasser abgetrennt sind.


Wir erholten uns etwas auf der exzellenten Matratze in unserem gekühlten Zimmer, bevor es am frühen Abend wieder per KIA in die Stadt ging.

Um 18:30 fuhren wir los… Wow !!! Was für ein Verkehr in Richtung Tulum-Stadt, geschlagene 40 Minuten für 8 Kilometer bis zum TUK Tulum, wo wir unser Abonnement im TUK-FIT Gym haben.

Die Klimaanlage im Gym lief nicht auf vollen Touren, es war ziemlich war, so dass wir nach einer Stunde Training völlig durchnässt waren.


Wir sprangen unter die Dusche, zogen uns um, fuhren direkt zum Abendessen zur Pizzeria Manglar, welche von unseren Freunden in höchsten Tönen gelobt wurde.

Nett gemacht, die Preise (für Tulum) sehr angemessen.


Ich bestellte eine ‚Gourmet‘-Pizza mit Mozzarella und Serrano-Schinken, Maryna entschied sich für Spaghetti mit Meeresfrüchten.


Ich mag es nicht wenn auf einer Pizza zu viel Käse ist, erinnert mich dann mehr an georgisches Chatschapuri, Marynas Spaghetti waren leider nicht mehr al dente. Somit können wir beide dieses Lokal, auch wenn die Rechnung mit unter US$ 20 recht niedrig war, nicht weiterempfehlen.

Google-Maps schlug uns einen alternativen Rückweg unter Umgehung der Hauptstraße vor, welchen wir ausprobierten.

Die Straße war etwas abenteuerlich, links und rechts wurde gebaut, Kieshaufen lagen auf der Straße, teilweise kein Asphalt, dafür zahlreiche und tiefe Schlaglöcher. Dafür war wenig los und wir schafften den Rückweg zum Hotel in unter 30 Minuten.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
Ja Christian eine neugierige Frage: Wie machst du das mit den Berichten? Wird der Text online mitgeschrieben, vielleicht auch per Sprache und die Bilder dann dazugefügt?
Wie lange dauert es bis so ein Tagesbericht fertig ist?
Nein, ich schreibe nicht online mit, mache das nachmittags und abends wenn etwas Zeit ist. Die Fotos bearbeite ich direkt im Mobiltelefon, lade sie auf den Computer und mittels abload.de hoch. Ich nehme an, dass ich im Schnitt eine Stunde am Tag benötige.
 

buddes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
1.102
624
Allgäu
Bezüglich Kühlschrank.
Einfach mal an der Rezeption nachfragen ob sie dir einen aufs Zimmer stellen können. Schon 2x erlebt das das klappt.

Sascha
 
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Pushback

Reguläres Mitglied
28.09.2013
78
23
Vielen Dank für den Reisebericht. Ich habe das Gefühl, wenn ich deine Stadtaufnahmen betrachtet, dass Mexikaner füllig bzw. sehr füllig daherkommen. Ist das nur ein subjektives Gefühl oder ist das auch die Wahrnehmung, wenn man vor Ort ist. Viele Grüße
 
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3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.284
9.585
Ich habe das Gefühl, wenn ich deine Stadtaufnahmen betrachtet, dass Mexikaner füllig bzw. sehr füllig daherkommen. Ist das nur ein subjektives Gefühl oder ist das auch die Wahrnehmung, wenn man vor Ort ist.

 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Hier mein Eindruck (der nicht richtig sein muss):

Die Fülligkeit, vor allem der Frauen, scheint auch genetisch veranlagt zu sein, schon die weibliche Darstellung der Maya zeigt immer ein sehr breites Becken.

Zudem ist das weibliche Schönheitsideal ein anderes, Wohlbeleibtheit scheint beliebter zu sein als bei uns.

Wenn Du es aber genauer betrachtest scheint Fettleibigkeit eher ein Problem der Unterschicht und unteren Mittelschicht zu sein. Bist Du in teuren Restaurants und Hotels siehst Du wesentlich weniger sehr dicke Menschen.

min den Gym sind zu gut 80% Männer, Frauen trainieren mehr auf ein großes, festes Hinterteil.

Aber das war auch in Brasilien ähnlich.

P.S.: die Schuld auf andere zu schieben, Werbung, Industrie ist müßig. Ich war selbst mal ziemlich dick, weis wovon ich spreche. Jeder weis was er in sich reinschaufelt. Ich mache ja auch nicht die Werbung dafür verantwortlich, dass ich rauche - sondern allein mich selbst.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
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LEJ
P.S.: die Schuld auf andere zu schieben, Werbung, Industrie ist müßig. Ich war selbst mal ziemlich dick, weis wovon ich spreche. Jeder weis was er in sich reinschaufelt. Ich mache ja auch nicht die Werbung dafür verantwortlich, dass ich rauche - sondern allein mich selbst.
Ja und nein. Insbesondere ärmere/arme Viertel sind häufig sogenannte "Food Deserts", wo es nur eingeschränkt oder gar keine frischen Produkte (Obst, Gemüse) gibt.


Dazu kommt, dass stark gesüßte Softdrinks oft günstiger sind als einfaches Wasser.


Und so spielt alles ineinander. Arme Menschen sind häufig dick, weil sie sich gesunde Ernährung nicht leisten können (sofern es überhaupt verfügbar ist).

Ich will Dicke nicht komplett in Schutz nehmen, viele haben aber auch einfach keine andere Möglichkeit oder sind durch jahrelangen Konsum von Fertigprodukten und Softdrinks vom "Weg des guten Geschmacks" (frisches Gemüse, Obst, Wasser/ungesüßten Tee) abgekommen - denen schmeckt einfach nichts anderes mehr.

Und diese Punkte darf man schon der Lebensmittels-/Werbeindustrie und natürlich auch der Politik ankreiden.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
10. Dez. 2021, 19. Reisetag

Die beste Matratze auf dieser Reise, eine Bettdecke wie eine Wolke, eine perfekt positionierte und arbeitende Klimaanlage in Verbindung mit einem langsam drehenden Deckenventilator und dazu eine fast komplette Zimmerverdunkelung – ein Weltwunder für ein relativ kleines Hotel am Strand von Tulum. Und so schliefen wir bis 08:30, für mich eine Seltenheit.

Um kurz nach 9 saßen wir im Hotelrestaurant mit Blick auf das Karibische Meer,


studierten die Speisekarte, erfuhren dass nur ein kleiner Fruchtsalat sowie ein Gericht von der ersten Hälfte der Frühstückskarte, Joghurt mit Granola, Oatmeal oder Eier, enthalten wären.

Der Kaffee war ‚okay‘, nach der Plörre im Courtyard trinkbar, der Saft mit Eiswürfeln komplett verwässert, die Früchte mal wieder geschmacksneutral. Woher bekommt man in Mexiko, einem Land mit hervorragenden Früchten, solches Zeug ?

Die Eier ‚Mexicana‘ waren eine Unverschämtheit, trocken, angerichtet wie ‚hingerotzt‘.


Würde mir meine Haushälterin morgens sowas vorsetzen, sie hätte ein Problem. Auch Marynas Granola war billigste Supermarktware, eine echte Enttäuschung.

Das ‚Gramercy‘ bietet verschiedene Arten des Sports an, morgens Yoga, am Vormittag gemeinsamer Radsport mit Trainer.


Beides nicht unsere Veranstaltungen.

So lagen wir um 10 bereits am Strand, richteten die extrem schweren, in den Sand einsinkenden Liegestühle in Richtung Sonne aus, ließen uns bei einer sehr angenehmen Briese die Sonne auf die Brust brennen.

Wir entschlossen uns nach Süden zu laufen, dort wo die Hotelzone endet, der Strand leider voll von Algen und vor allem angeschwemmtem Müll. Man musste aufpassen wo man hintritt, um nicht in Glas oder einen Nagel zu treten.


Auch andere Unterkünfte bieten ‚Sport‘ an, meist am Strand.


Deshalb kehren wir recht bald um, sprangen vor unserem Hotel ins Meer. Das Wasser war erfrischend, aber nicht zu kalt; zum Glück mit ordentlichen Wellen, so dass es Spaß machte.

Leider war auch das Wasser sehr vermüllt – und ich rede hier nicht von Algen oder aufgeschwemmtem Sand, nein, Plastik war angesagt, in jeder Form: Flaschen, Becher, Folien… einfach alles. Schon etwas ekelhaft. Mit der Vorstellung vom ‚Karibischen Meer‘ hatte das leider nichts gemein.

Nach knapp 2 Stunden am Strand zogen wir uns etwas über, verließen das Hotel,


liefen die Hauptstraße entlang, Maryna wollte etwas ‚Shoppen‘, zudem hatten wir beide nach dem minimalistischen Frühstück bereits Hunger.

Die Geschäfte entlang der Straße sind stylish, bieten aber alle im Grunde dieselben Kleider und Bikinis an – gerade sind gestrickte Badesachen im Trend.


Maryna fand ein nettes Teil, schaute auf den Preis und meinte ‚330 Pesos (US$ 16), das ist aber günstig‘. Ich checkte, und, ja, wirklich sehr preiswert – es kamen bei mir Zweifel auf. Und so fragte ich ob der Preis in Pesos oder US$ ausgezeichnet sei. Die Verkäuferin schaute mich entgeistert an und erwiderte ‚US$ !‘.

Ich teilte Maryna mit, dass das Teil nicht US$ 16, sondern 330 kosten würde. Sie schaute mich entgeistert an, hängte das Teil zurück und zog mich aus dem Laden. Sie war richtiggehend sauer, ob die meinen würden, wir wären blöd, dass wir nicht erkennen können, dass sowas maximal US$ 5 in der Herstellung kostet.

Nachdem im nächsten Geschäft ähnliche Preise aufgerufen wurden, erklärte Maryna ‚Shopping‘ für beendet, wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant.

Erschreckend beim Herumlaufen war, wie viele Amerikaner um 12:30 bereits völlig betrunken herumtorkelten, sich einer sogar direkt vor einem Restaurant übergab. Es heist ja immer, dass sich ‚die Russen‘ im Urlaub danebenbenehmen – aber die Amerikaner in Tulum übertreffen dies deutlich.

Wir entschlossen uns unser Mittagessen in einem der Hotelrestaurants mit Blick aufs Meer einzunehmen, kehrten im ‚Be Tulum‘ ein, liefen durch deren wunderschönen Dschungelgarten, an welchem die Häuschen mit den Zimmern stehen, in Richtung Strand.

Auf dem Weg dampfte es überall aus steinernen Behältern, was gegen die Mosquitos gedacht war, dafür aber extrem stank.

Wir suchten uns einen Tisch im Schatten mit schönem Ausblick,


bestellten einen Salat sowie Peruanische Cebiche.


Der Salat war erfrischend, die Cebiche exzellent, die Rechnung mit US$ 40 aber auch dementsprechend – ich hatte vom ‚Be Tulum‘ auch nichts anderes erwartet.

Das ‚Be Tulum‘ ist zwar sehr schön, vor allem die beiden Pools, an denen niemand liegt – aber über US$ 1‘000/Nacht wäre es mir nicht wert.


Am Strand liefen wir 5 Minuten zurück zu unserem Hotel, legten uns nochmal für eine Stunde in die Sonne, sprangen in die Wellen.

Was wir beide sehr angenehm finden, Tulum ist sehr hundefreundlich, die meisten Hotels erlauben kleine wie auch große Hunde. Die Hundehalter gehen mit ihren Hunden zum Strand, tollen gemeinsam im Sand und im Wasser herum.

Um kurz nach 5 saßen wir wieder im Auto, fuhren in Richtung ‚Stadt‘ – uns war klar, dass wir an einem Freitag länger brauchen würden. Und genau so war es, geschlagene 45 Minuten für 8 Kilometer. Dies liegt vor allem daran, dass die Straße gerade breit genug ist, dass zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen, die Hotels links und rechts ihre Mauern/Zäune bis zum Straßenrand gezogen haben. Muss nun ein Taxi auf Gäste warten oder diese ausladen, ein Kleintransporter Ware anliefern etc., ist der Stau vorprogrammiert.

Trotzdem saß ich pünktlich um 18 Uhr im Friseursalon, um 19 Uhr im Gym und um kurz vor 8 auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft. Seltsamerweise war auf dem Rückweg weniger los, so dass wir bereits um kurz nach 8 wieder im Zimmer waren.

Wir ruhten uns ein paar Minuten aus, dann verschwand Maryna ins Badezimmer, um sich für die Clubbing-Night frisch zu machen.
 

tony_fcb

Erfahrenes Mitglied
04.07.2015
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Ich teilte Maryna mit, dass das Teil nicht US$ 16, sondern 330 kosten würde. Sie schaute mich entgeistert an, hängte das Teil zurück und zog mich aus dem Laden. Sie war richtiggehend sauer, ob die meinen würden, wir wären blöd, dass wir nicht erkennen können, dass sowas maximal US$ 5 in der Herstellung kostet.

Juser, diese Frau musst du heiraten, unbedingt
 

Mythbuster2007

Erfahrenes Mitglied
20.02.2015
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Im wilden Süden..
Ich teilte Maryna mit, dass das Teil nicht US$ 16, sondern 330 kosten würde. Sie schaute mich entgeistert an, hängte das Teil zurück und zog mich aus dem Laden. Sie war richtiggehend sauer, ob die meinen würden, wir wären blöd, dass wir nicht erkennen können, dass sowas maximal US$ 5 in der Herstellung kostet.

Juser, diese Frau musst du heiraten, unbedingt
Dafür möchte sie aber sicher den Adventskalender von Chanel 😀. sorry fürs OT.