Die öffentliche Hand hat ein extremes Kostenproblem, das nicht zuletzt durch Ineffizienz der Prozesse und absolute Planlosigkeit der entscheidenden Politiker verursacht wird. Darüber zu diskutieren könnte einen eigenen Thread im Nu auf 1000 Beiträge aufblähen, aber das tut hier nichts zur Sache. Fakt ist, dass die Inflation beinahe zweistellig ist, und sich viele Menschen das tägliche Leben einfach nicht mehr leisten können. Anstatt immer mehr Almosen an Bedürftige zu verteilen sollte der Staat als größter Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen, und seinen Angestellten Löhne zahlen von denen sich auch leben lässt.
Ich hatte die letzten Jahre null Verständnis für großangelegte Streiks im Verkehrswesen, ob man bei 1,0% Inflation jetzt 0,7% oder 1,2% Lohnsteigerung rausholt ist im Grunde Pillepalle. Aber in der aktuellen Sitiation ist das Angebot des Arbeitgebers (Staats) einfach nur der blanke Hohn. Und das schreibe ich jetzt nicht nur, weil ich selbst im TVöD bin, sondern weil ich den von Schröder begonnenen Umbau Deutschlands zu einem Billiglohnland für absolut falsch halte.
Und obwohl ich mit den Streikenden sympathisiere, fehlt mir trotzdem das Verständnis weshalb es so weit kommen musste. Während des kalten Krieges genügte das Wissen, dass beide Seiten über Atomwaffen verfügen, um den Frieden zu sichern. Bei Tarifverhandlungen muss die Gewerkschaft jedes Jahr aufs Neue eine Atombombe zünden, um die Gegenseite zu einem brauchbaren Angebot zu überreden. Den Schaden hat die Allgemeineit.