Tempolimit aus PKV

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.001
10.580
Dahoam
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Ich fürchte auch, dass eine generelles Tempolimit kommen wird - auch wenn das kaum Menschenleben retten würde. Die wenigsten tödlichen Unfälle passieren auf den Autobahnen in den Bereichen, wo es das noch nicht gibt - ich meine letztes Jahr gelesen zu haben, dass es ca. 13 % sind ( habe den lik nicht mehr gefunden).


Zu den Toten würde ich auch mal die Schwer- und Schwerstverletzten dazuzählen. Durch die Folgen eines Verkehrsunfalls ein Leben lang eingeschränkt zu sein ist alles andere als spaßig.

Wenn sich die Raser nur selber um den Baum wickeln wäre es mir egal, das ist ihre Entscheidung. Aber leider werden im Straßenverkehr eine Unzahl an unschuldigen Verkehrsteilnehmer ebenfalls getötet oder verletzt.

Dass ein Tempolimt sehr wohl einen deutlich Einfluß hat zeigt die Studie aus Brandenburg welche die Vollgasfraktion nur sehr ungern sieht.

https://www.spiegel.de/auto/aktuell...ken-die-unfallzahlen-drastisch-a-1249595.html

Dort war ein 62 Kilometer langer Abschnitt der A24 zwischen den beiden Autobahndreiecken Wittstock/Dosse und Havelland bis Dezember 2002 noch ohne Tempolimit. Danach wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h eingeführt, und die Auswirkungen wurden analysiert.

Die Zahl der Unfälle halbierte sich anschließend, von 654 Unfällen in drei Jahren ohne Tempolimit auf 337 Unfälle in drei Jahren mit 130 km/h.

(...)

Bemerkenswert ist vor allem die Entwicklung der Verletztenzahlen: So wurden von 1996 bis 2002 bei Unfällen auf diesem Autobahnabschnitt 1850 Menschen verletzt - im gleichen Zeitraum nach der Einführung der 130 km/h sank die Zahl um mehr als die Hälfte, auf 799 Verletzte.

(...)

Tatsächlich starben auf dem untersuchten Abschnitt der A24 in Brandenburg in den Jahren 1996 bis 2002 ohne Tempolimit 38 Menschen. Seit der Beschränkung auf 130 km/h im Jahr 2003 halbierte sich diese Zahl auf 19 Tote.


Ein Verharmlosen der Autobahn weil Landstraßen oder Stadtverkehr auch oder noch gefährlicher sind bedeutet nicht, dass man bei der Autobahn mit relativ wenig Aufwand viel erreichen kann. Auf Landstraßen oder in Städte sind einfach zuviele unterschiedliche Einflußfaktoren die zu den Unfällen führen. Auf Autobahnen dagegen erreicht man bereits durch ein Tempolimit sehr viel. Heißt aber auch nicht, dass man außerhalb von Autobahnen nichts machen sollte, ein Tempolimit von 80 auf Landstraßen und 30 innerorts wäre sicher auch sinnvoll.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.856
13.206
FRA/QKL
(...) bin ich meistens mit 180 unterwegs. Witzigerweise empfinde ich es mit einem solchen Auto als weniger stressig, immer auf der Linken Spur unterwegs zu sein als mit 130, da man dabei immer schauen muss ob von hinten keine angeschossen kommt.
Das empfinde ich exakt genauso und halte es für absurd. Es kann doch nicht sein, dass es gefühlt stressfreier ist mit den schnellsten mit 180 Km/h über die BAB zu jagen statt gemütlich mit 120-130 Km/h zu fahren. Die hohen Geschwindigkeiten und vor allem die großen Differenzen bei den Geschwindigkeiten verursachen den Stress.

Ein allgemeines Tempolimit ist ein Thema welches gefühlt seit 30 Jahren in Deutschland diskutiert wird. Aber getan hat sich nichts, es ähnelt also sehr der Nicht-Entwicklung bei den Waffengesetzen in den USA. Witzigerweise agieren der Gegner irgendwelcher Einschränkungen mit sehr ähnlichen Argumenten.

Ich glaube nicht mehr daran dass ich noch ein allgemeines Tempolimit in Deutschland erleben werde. Leider... :cry:
 

Daoane

Erfahrenes Mitglied
17.10.2011
1.124
49
MUC
Na siehst du.
Und trotzdem bist du für das Tempolimit? Schwer nachzuvollziehen ehrlich gesagt.

Dass es irgendwann kommen wird, davon bin ich leider auch überzeugt.
Dass das autonome fahren irgendwann wahrscheinlich auch dazu beitragen kann, ok. Doch auch da ist der überwiegende neue Fahrzeugabsatz immer auf Dienstwagen Ebene, der Großteil der Privatkunden hat immernoch ein Fahrzeugalter >6 Jahre im Bestand.

Das ist ja genau das Ding. Ohne Tempolimit fahre ich entspannter, wenn ich mit einem modernen Auto schnell unterwegs bin und nur schauen muss, dass von rechts keiner reingrätscht. Ich fände es deutlich entspannter bei 130 den Tempomaten zu aktivieren. Natürlich kann ich das in Deutschland auch, aber dabei gibt es eben die beschriebenen Geschwindigkeitsunterschiede. Primär bin ich für das Tempolimit weil ich keinen großen Mehrwert ohne Limit sehe. Ich fahre halt schnell, weil es mich nichts kostet und es ohne Tempolimit oft entspannter ist.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
wahrscheinlich bin ich auch zu engstirnig, was die Vorteile eines Tempolimits angeht. Hab hier halt auch schlechte persönliche Erfahrungen gemacht, wo ich der Meinung bin, das wenn es ein Tempolimit geben würde, es nicht so dramatische Folgen hätte. Aber es stimmt schon, das im Vergleich wohl auf Landstraßen und Ortsstraßen in Summe mehr Unfälle passieren, welche auch tödliche Folgen haben.

Ich hoffe das ich mit U40 noch Tempolimits in DE erleben kann. Ob es nun 130km/h, 100km/h oder 150km/h auf Autobahnen und 80km/h auf Landstraßen und 30 km/h in Ortschaften wird, wird die Zeit zeigen.

Ich frag mich aber halt auch immer, was schnelles fahren mit Grundrechten und Einschränkungen zu tun hat.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.001
10.580
Dahoam
Für den Schnellfahrer ist die linke Spur ohne Tempolimit entspannter weil man jeden langsameren wegdrängeln will bzw. verlangt dass alle anderen sich darum kümmern sollen die linke Spur frei zu halten. Mit Tempolimit fahren alle entspannter die sich im Bereich des Tempolimits bewegen, weil man bei Überholmanöver nicht mit solchen Vollgasrasern rechnen muss. Bei einem Überholvorgang steht halt einem nur der Rückspiegel zur Verfügung. Und in den kann man auch nur mehrfach kurzzeitig reinschauen ob was kommt weil man ja auf den Verkehr achten muss den man überholt. Und wenn halt jemand mit 200+ km/h daherheizt sieht man ihn vermultich beim ersten Blick in den Spiegel praktisch nicht und beim nächsten ist er dann schon viel zu nah. Das ist genau das Problem dass die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen zwei nebeneinanderliegenden Spure nie zu hoch sein darf. Rechts ist LKW-Verkehr, also so um die 80-90km/h. Wenn jetzt die nächste Spur 120-130km/h hat geht alles entspannt. Bei einer dritten Spur kann man weitere 40 km/h draufsetzen damit alles noch entspannt bleibt, vorausgesetzt die LKW überholen sich nicht gegenseitig im Elefantenrennen, dann ist auf einer 3. Spur auch maximal 120-130 km/h vertretbar.

Der Raser der von hinten daherheizt hat es vom sehen her nun mal viel einfacher. Die "Hindernisse" sind alle vor ihm wo er permanent hinschaut und wo die Sicht auch hervorragend ist. Das sollten sich alle die schnell fahren bewusst sein, dass die anderen einem nicht so sehen können wie man sie selber sieht. Sich in andere reinzuversetzen würde helfen die Problematik besser zu verstehen. Ebenfalls würde es helfen mal nicht übermotorisierte Autos zu fahren, dann kapiert man dass es halt man nicht so einfach ist mit wenigen PS einen LKW auf der Autob ganz schnell zu überholen.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.856
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FRA/QKL
Für den Schnellfahrer ist die linke Spur ohne Tempolimit entspannter weil man jeden langsameren wegdrängeln will bzw. verlangt dass alle anderen sich darum kümmern sollen die linke Spur frei zu halten. Mit Tempolimit fahren alle entspannter die sich im Bereich des Tempolimits bewegen, weil man bei Überholmanöver nicht mit solchen Vollgasrasern rechnen muss. Bei einem Überholvorgang steht halt einem nur der Rückspiegel zur Verfügung. Und in den kann man auch nur mehrfach kurzzeitig reinschauen ob was kommt weil man ja auf den Verkehr achten muss den man überholt.

Genauso habe ich mal in einem anderen Forum argumentiert. Da wurde mir dann von der Freie-Fahrt-Für-Freie-Pürger-Fraktion ernsthaft erklärt, wenn ich unfähig sei mich im Straßenverkehr sicher fortzubewegen solle ich halt das Auto abstellen oder mich zumindest nicht auf die BAB begeben. :eek:
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
...

Der Raser der von hinten daherheizt hat es vom sehen her nun mal viel einfacher. Die "Hindernisse" sind alle vor ihm wo er permanent hinschaut und wo die Sicht auch hervorragend ist. Das sollten sich alle die schnell fahren bewusst sein, dass die anderen einem nicht so sehen können wie man sie selber sieht. Sich in andere reinzuversetzen würde helfen die Problematik besser zu verstehen. Ebenfalls würde es helfen mal nicht übermotorisierte Autos zu fahren, dann kapiert man dass es halt man nicht so einfach ist mit wenigen PS einen LKW auf der Autob ganz schnell zu überholen.

Noch mal aus der Perspektive eines erfahrenen ab und an schnellfahrenden- als Raser würde ich mich bei weitem nicht bezeichnen, eher als smarten zügig Fahrer wenn die Gelegenheit da ist.

Wenn ich mit Tempounterschied von hinten komme schätze ich ja ab ob du dabei bist in Bälde einen Überholvorgang (sagen wir 2. Auf 3. Spur einzuleiten und kann dabei auch abschätzen ab wann du etwa in den Rückspiegel guckst und deinen Überholvorgang beginnst. Das sind halt Erfahrungswerte. Wenn ich da mit guter Reserve locker vorbeikomme ohne dass du beeinträchtigt bist fahre ich vorbei, habe aber im Sinn notfalls schnell zu bremsen oder auch in die Eisen gehen zu müssen, solltest du wirklich ungewöhnlich früh ausscheren. Passiert aber selten.

Im Zwischenbereich wo es so oder so ausgehen kann, signalisiere ich oft durch kurzes Fahren ‚zwischen den Spuren und lupfe dabei das Gas etwas‘, ‚ Ich habe gesehen das du überholen willst, bleibe hinter dir – fahr ruhig raus‘. Extrem oft klappt diese Kommunikation.
Das gibt es auch andersrum. Der Mitteslpurfahrer signalisiert durch rechts fahren auf seiner Spur. ‚fahr erst vorbei‘ schere erst nach dir aus‘. Dann fahre ich natürlich zügig vorbei, dass sein Bestand zum Vordermann dann nicht zu knapp ist.
Ich finde so klappt das recht entspannt- öfter ist die Signalvariante wo ich zwischen den Spuren fahre im Einsatz.

Ich denke das machen einige so.
 
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Tupolew

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27.09.2012
1.523
729
Das ist ja genau das Ding. Ohne Tempolimit fahre ich entspannter, wenn ich mit einem modernen Auto schnell unterwegs bin und nur schauen muss, dass von rechts keiner reingrätscht. Ich fände es deutlich entspannter bei 130 den Tempomaten zu aktivieren. Natürlich kann ich das in Deutschland auch, aber dabei gibt es eben die beschriebenen Geschwindigkeitsunterschiede. Primär bin ich für das Tempolimit weil ich keinen großen Mehrwert ohne Limit sehe. Ich fahre halt schnell, weil es mich nichts kostet und es ohne Tempolimit oft entspannter ist.

Das exakt mein empfinden. Ich fahre total gerne mit Tempomat, das klappt wie gesagt die erste Hälfte meiner Pendelstrecke auch perfekt! Nur bei den Strecken ohne Tempolimit bin ich ständig am beschleunigen oder bremsen, weil ich auf nen LKW auffahre und nicht rüber kann, weil's jemand eilig hat.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.523
729
Genauso habe ich mal in einem anderen Forum argumentiert. Da wurde mir dann von der Freie-Fahrt-Für-Freie-Pürger-Fraktion ernsthaft erklärt, wenn ich unfähig sei mich im Straßenverkehr sicher fortzubewegen solle ich halt das Auto abstellen oder mich zumindest nicht auf die BAB begeben. :eek:

Das "Argument" kam hier auch schon mehrfach, in Tateinheit mit "ein Tempolimit schränkt meine GRUNDRECHTE ein"
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ich finde, mit Tempolimit fährt es sich entspannter.
Fahre oft in den Benelux-Ländern im Wechsel mit Deutschland und es ist einfach angenehmer ohne die Raser. Bei sowas wie 120 km/h bis 140 km/h kommt man auch noch ganz gut voran, und die LKW sind für alle Nicht-Dauerüberholer nicht so ein Problem. Oft ist nämlich die linke Spur mit Leuten voll, die einfach immer drauf bestehen, ungeschmälert durchzurasen und die erwarten, dass alle anderen immer warten und riesige Lücken lassen. Dann hängt man rechts fest, wenn man nicht mitrast.
Und ja, unser Auto könnte auch schneller fahren.
 
E

els

Guest
Kompromissvorschlag:
1.) Bei 2-spurigen Autobahnen auf der einen Spur 100-120km/h, auf der anderen Spur 140-160km/h Tempolimit. Bei 3-spurigen auf der dritten Spur 160-180km/h.

2.) Geschwindigkeitskontrolle nur noch per Abschnittskontrolle, keine Punktkontrollen mehr.

3.) Einsatz von variablen Tempolimits angepasst an die aktuelle Verkehrssituation in der Breite.

So etwas in der Art kommt heraus wenn man rational denkt und nicht aus rein ideologischen Gründen 100/120/130km/h durchsetzen will.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Kompromissvorschlag:
1.) Bei 2-spurigen Autobahnen auf der einen Spur 100-120km/h, auf der anderen Spur 140-160km/h Tempolimit. Bei 3-spurigen auf der dritten Spur 160-180km/h.

2.) Geschwindigkeitskontrolle nur noch per Abschnittskontrolle, keine Punktkontrollen mehr.

3.) Einsatz von variablen Tempolimits angepasst an die aktuelle Verkehrssituation in der Breite.

So etwas in der Art kommt heraus wenn man rational denkt und nicht aus rein ideologischen Gründen 100/120/130km/h durchsetzen will.
Nicht ganz weil rechts ist durch die LKWs 80km/h quasi gesetzt.

Dann landet man bei 80/110/140 oder 80/120/160
 

Luftikus

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08.01.2010
25.250
11.119
irdisch
Spurenlimit finde ich keine verlockende Lösung. Und ständig das Limit ändern auch nicht. LKW 100 und Überholverbot für die reicht.
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Spurenlimit finde ich keine verlockende Lösung. Und ständig das Limit ändern auch nicht. LKW 100 und Überholverbot für die reicht.

Dann hast du eben faktisch 100 fix rechts und wenn man 30-40 als Delta ansieht, 130/140 als allgemeines Limit.
 

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Ich war einige Jahre „Fernfahrer mit leicht sachbearbeitender Tätigkeit“, sprich Abteilungsleiter mit Mitarbeitern an verschiedenen Standorten. Jährliche Fahrleistung: 60.000 km.

Da entwickelt man tatsächlich nicht nur so etwas wie einen 7. Sinn, was die vor einem Fahrenden in den nächsten 10 Sekunden machen, sondern lernt auch, bei hohen Geschwindigkeiten (meist 160 km/h bis 200 km/h) den Verkehr insgesamt auch in Entfernung zu beobachten und sich frühzeitig darauf einzustellen. Sei es durch simples Fuß vom Gas nehmen oder aktives Bremsen, weil einem das, was einer weiter vorne veranstaltet nicht koscher vorkommt. Denn merke: ich habe immer wertvolle Fracht an Bord: mich selbst.

Ich bin so in 4 Jahren ca. 240.000 km gefahren, war nie in einem Unfall verwickelt und punktfrei. Im Gegensatz dazu sah ich viele Fahrer, die schon mit einem einfachen Spurwechsel deutlich überfordert waren, deren Autos Sonderausstattungen (kein Blinker, kein Rückspiegel) hatten, oder schlicht nicht in der Lage waren, auch witterungsgerecht zu fahren. Ich habe aber einige Fahrer aus ihren Autos geholt, die bei strömenden Regen mich mit 100 km/h deutlich schneller überholten und kurz danach Leitplanken entweder links oder rechts der Bahn knutschten und so Totalschäden an ihrem Auto verursachten.

Wer also nur 130 km/h oder weniger fahren möchte, soll das tun. Genauso andere überholen (aber bitte fünf Sekunden vorher mit dem Blinken starten) und sich dabei ihre Zeit lassen, danach aber bitte, wenn es der Verkehr zulässt, wieder nach rechts fahren.

Also leben und leben lassen.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.908
16.011
Mal was zum Thema Zeitersparnis:

Wenn ich die 260 km meiner Stammstrecke mit Tempomat 140 fahre, brauche ich ziemlich exakt zweieinhalb Stunden. Das geht nur, wenn es frei ist, denn sonst gibt es den bereits beschriebenen Effekt, dass man mit dem Tempo zu langsam fuer die linke und zu schnell fuer die rechte Spur ist. Wenn ich immer fahre, was geht, also die meiste Zeit "mitschwimmen" mit 160 bis 180, und auf den dreispurigen Stuecken 180 bis 200, sind es am Ende 2:20 h. Somit: absolut vernachlaessigbar.

Verbrauch: 6 Liter Diesel pro 100 km ersten Fall, 7,5 im zweiten. Und, um jetzt noch ein bisschen - nur halb scherzhaft - weiterzurechnen: 23 Liter Mehrverbrauch, um eine Stunde zu gewinnen. Die durch das Tanken wieder um fuenf Minuten verringert wird (23 Liter sind ein halber Tankvorgang, bei 80-Liter-Tank tanke ich meistens um die 50 Liter, einmal Tanken dauert zehn Minuten).

Muss halt - noch - jeder selbst wissen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.001
10.580
Dahoam
Noch mal aus der Perspektive eines erfahrenen ab und an schnellfahrenden- als Raser würde ich mich bei weitem nicht bezeichnen, eher als smarten zügig Fahrer wenn die Gelegenheit da ist.

(...)

Ich denke das machen einige so.

Wie schon weiter oben geschrieben, ich nehme dir ab, dass du zu denen gehörst die ohne Tempolimit auf Autobahnen umgehen kannst. Es gibt sicher einige die das können, aber es gibt leider viel mehr die das nicht können.
Mag sein dadurch, dass ich regelmäßig auf der A95 unterwegs bin wo die Rasertouristen sich regelmäßig verschrotten und die Starnberger Proleten ihre Luxusschüsseln ausfahren müssen ich vielleicht ein ziemlich verzerrtes Bild von Autobahnen habe. Nur was auf der A95 tagtäglich abgeht ist eine Demonstration warum man ein Tempolimit in Kombination mit hohen Strafen und vielen strengen Kontrollen braucht.


Das "Argument" kam hier auch schon mehrfach, in Tateinheit mit "ein Tempolimit schränkt meine GRUNDRECHTE ein"

Das kam in der Diskussionsrunde vor einem Jahr leider regelmäßig. Dieser Thread ist dagegen wirklich sehr positiv und eher ein Austausch der Erfahrungen auf beiden Seiten. Nur so kann man auch die andere Position besser verstehen.
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
265
Bielefeld
Wenn ein Tempolimit kommt, dann bitte zumindest als Kompromiss das rechts überholen erlauben. Erst dann fährt es sich wirklich entspannt.
 
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flyglobal

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25.12.2009
5.617
521
Ich war einige Jahre „Fernfahrer mit leicht sachbearbeitender Tätigkeit“, sprich Abteilungsleiter mit Mitarbeitern an verschiedenen Standorten. Jährliche Fahrleistung: 60.000 km.

Da entwickelt man tatsächlich nicht nur so etwas wie einen 7. Sinn, was die vor einem Fahrenden in den nächsten 10 Sekunden machen, sondern lernt auch, bei hohen Geschwindigkeiten (meist 160 km/h bis 200 km/h) den Verkehr insgesamt auch in Entfernung zu beobachten und sich frühzeitig darauf einzustellen. Sei es durch simples Fuß vom Gas nehmen oder aktives Bremsen, weil einem das, was einer weiter vorne veranstaltet nicht koscher vorkommt. Denn merke: ich habe immer wertvolle Fracht an Bord: mich selbst.

Ich bin so in 4 Jahren ca. 240.000 km gefahren, war nie in einem Unfall verwickelt und punktfrei. Im Gegensatz dazu sah ich viele Fahrer, die schon mit einem einfachen Spurwechsel deutlich überfordert waren, deren Autos Sonderausstattungen (kein Blinker, kein Rückspiegel) hatten, oder schlicht nicht in der Lage waren, auch witterungsgerecht zu fahren. Ich habe aber einige Fahrer aus ihren Autos geholt, die bei strömenden Regen mich mit 100 km/h deutlich schneller überholten und kurz danach Leitplanken entweder links oder rechts der Bahn knutschten und so Totalschäden an ihrem Auto verursachten.

Wer also nur 130 km/h oder weniger fahren möchte, soll das tun. Genauso andere überholen (aber bitte fünf Sekunden vorher mit dem Blinken starten) und sich dabei ihre Zeit lassen, danach aber bitte, wenn es der Verkehr zulässt, wieder nach rechts fahren.

Also leben und leben lassen.


Marco, das hast du in bessere Worten ausgedrückt was ich mit der Erfahrung versucht habe auszudrücken.

Als Monitoring meiner letzten Tätigkeiten im Automobilbereich erinnere ich mich noch daran wie unsere Autonom Fahrexperten verzweifelt waren wie schwer doch ein erfahrenes gut trainiertes menschliches Hirn durch Computerpower, Liddar Sensoren und schneller Software zu ersetzen sind.

Die Kollegen brauchten immer die voll digitalisierte Strecke, Fahrzeug zu Fahrzeug Kommunikation und eher lahmes Tempo und das bei auch gutem Wetter. Das war aber vor ca. 3 Jahren. Technik Sensoren und insgesamt die Computer Power entwickeln sich rasant.
 

frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.767
962
Ich war einige Jahre „Fernfahrer mit leicht sachbearbeitender Tätigkeit“, sprich Abteilungsleiter mit Mitarbeitern an verschiedenen Standorten. Jährliche Fahrleistung: 60.000 km.

Da entwickelt man tatsächlich nicht nur so etwas wie einen 7. Sinn, was die vor einem Fahrenden in den nächsten 10 Sekunden machen, sondern lernt auch, bei hohen Geschwindigkeiten (meist 160 km/h bis 200 km/h) den Verkehr insgesamt auch in Entfernung zu beobachten und sich frühzeitig darauf einzustellen. Sei es durch simples Fuß vom Gas nehmen oder aktives Bremsen, weil einem das, was einer weiter vorne veranstaltet nicht koscher vorkommt. Denn merke: ich habe immer wertvolle Fracht an Bord: mich selbst.

Ich bin so in 4 Jahren ca. 240.000 km gefahren, war nie in einem Unfall verwickelt und punktfrei. Im Gegensatz dazu sah ich viele Fahrer, die schon mit einem einfachen Spurwechsel deutlich überfordert waren, deren Autos Sonderausstattungen (kein Blinker, kein Rückspiegel) hatten, oder schlicht nicht in der Lage waren, auch witterungsgerecht zu fahren. Ich habe aber einige Fahrer aus ihren Autos geholt, die bei strömenden Regen mich mit 100 km/h deutlich schneller überholten und kurz danach Leitplanken entweder links oder rechts der Bahn knutschten und so Totalschäden an ihrem Auto verursachten.

Wer also nur 130 km/h oder weniger fahren möchte, soll das tun. Genauso andere überholen (aber bitte fünf Sekunden vorher mit dem Blinken starten) und sich dabei ihre Zeit lassen, danach aber bitte, wenn es der Verkehr zulässt, wieder nach rechts fahren.

Also leben und leben lassen.
Besser hätte ich es nicht schreiben können, absolute Zustimmung.
Leider ist es wie so oft : viele Leute, die sich für ein Thema interessieren und es gut bis sehr gut beherrschen können (in diesem Fall : vorausschauend und sicher fahren) gibt es in der Gesellschaft leider nicht.
 

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Ich verstehe die Spinner, die so nah auffahren, dass man das Weiße in ihren Augen im Rückspiegeln sehen kann, auch nicht. Aber auch das ist die Wahrheit: genauso viele Drängler mit Blinker links und Lichthupe habe ich erlebt wie Oberlehrer links mit 100 km/h auf leerer Bahn.

Aber auch das ist wahr: die Allermeisten fahren vernünftig. Und wollen nur heil ans Ziel. Wenn das jeder beherzigen würde, bräuchten wir (außer aus ideologischen Gründen) diese Diskussion gar nicht führen.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.865
1.328
MUC, BSL
Mich persönlich würde ein Tempolimitvergleichsweise wenig tangieren, ich fahre selten mehr als 140 - es ist mir auf Dauer zu anstrengend und ab etwa 150 steigt mir der Verbrauch meines Autos zu krass an (ergo zu geizig).

Dennoch empfinde ich ein Tempolimit unter den gegebenen Umständen und mit den dafür vorgebrachten Argumenten als extreme Doppelmoral:

1. Unfallgefahr: das ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu weisen, wie hoch das Delta zur hypothetischen Zahl bei Tempolimit auch immer sein mag. Im gleichen Atemzug wird aber eine regelmäßige Fahreignungsüberprüfung vehement abgelehnt (ganz egal ob allgemein oder ab einem bestimmten Alter), Verkehrsregeln subjektiv mit sehr unterschiedlichem Engagement überprüft (Abstand und Geschwindigkeit hui, Rechtsfahrgebot, nicht Blinken pfui).

Solange man nicht als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs ist und ein halbes Dutzend Unfälle verursacht hat, passiert da nie etwas. Meine Mutter hat es mit 70 fertig gebracht binnen eines Jahres vier Unfälle zu verursachen (Kleinkram, jeder Vorfall für sich nicht der Rede wert - in der Summe aber bedenklich), in den vergangegenen 30 Jahren gabs bis auf einen Parkrempler gar nichts zu vermelden. Denkst, da hätte auch nur einer bei den Behörden mal überlegt, ob die Dame noch fahren sollte? Nö, interessiert kein Schwein - wenn es ihr nicht selbst etwas ungeheuerlich vorgekommen wäre und sie sich nicht auf eigenen Wunsch untersuchen lassen hätte, hätte da keiner bemerkt, dass es kognitiv und vom räumlichen Sehen her nicht mehr angeraten ist, ein Fahrzeug zu führen. Das ist unpraktisch, unbequem und man muss sich selbst eingestehen, dass man alt ist (geht uns irgendwann allen mal so) - aber wenn schon die Vernünftigen es nicht immer selbst erkennen, was ist dann mit den Unvernünftigen? Wie ist der Senior körperlich beieinander, der mir gestern mit 70 auf der Autobahn vor's Auto gezogen ist, sodass ich auf die Standspur ausweichen musste (trotz lediglich Tempo 120)?

2. Umweltschutz: auch hier ist komplett unbestritten, dass ein Auto mehr Energie benötigt, wenn es schneller fährt. Auch wenn bei jedem Fahrzeug, dass ich je besessen habe, der Unterschied zwischen 120 und 150 beim Verbrauch verhältnismäßig gering war, irgendwann kommt ein Punkt, wo es steil nach oben geht. Aber, diskutieren wir hier wirklich darüber, dass ich bei 120km/h einen Verbrauch von 7l/100km habe und bei 150km/h einen von 7.5l/100km wenn währenddessen gefühlte 75747283 SUVs mit 2.5t Leergewicht an mir vorbeifahren, die trotz massivem Achtzylinder im Fall der Fälle die Fahrleistungen meiner stinklangweiligen Mittelklasselimousine nicht im Ansatz erreichen und das einzige "Offroaderlebnis", dass diese Büchsen je hatten, der Kiesparkplatz vom Auslfugslokal war?


Auch auf die Gefahr hin mit jetzt Whataboutism vorwerfen lassen zu müssen, aber ich glaube, dass es ganz andere, teils deutlich effektivere Möglichkeiten gibt, die genannten Ziele zu erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Meine Mutter hat es mit 70 fertig gebracht binnen eines Jahres vier Unfälle zu verursachen (Kleinkram, jeder Vorfall für sich nicht der Rede wert - in der Summe aber bedenklich), in den vergangegenen 30 Jahren gabs bis auf einen Parkrempler gar nichts zu vermelden.

Ähnlich bei meinem Vater. Der ist auch jahrelang unauffällig gewesen, bis er mit 75 binnen eines Jahres zwei schwere Unfälle verursachte und beim zweiten meine Mutter leicht verletzt wurde. Selbst danach war die Erkenntnis bei ihm noch nicht gereift, dass er vielleicht nicht mehr fürs Fahren geeignet sei. Erst als meine Mutter sich kategorisch weigerte, noch einmal zu ihm ins Auto zu steigen, wuchs langsam die Erkenntnis, dass die Anschaffung eines Ersatzwagens keine gute Idee sei (zumal ich mich auch weigerte, hier in irgendeiner Form behilflich zu sein).

Auch hier gab es keinerlei Reaktion der Führerscheinbehörde.

Meine Schwiegermutter war etwas einsichtiger, nachdem sie mit über 75 in einer Woche mehrmals Verkehrsschilder mitnahm. Aber auch hier keine Reaktion irgendeiner Behörde.
 
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