Für eine Vermeidung einer Infektion ist es aber nicht wirklich zielführend, im ICE Maske zu tragen, in anderen Situationen aber nicht.
Das entspricht genau dem Umstand, dass viele Politiker und Journalisten nicht verstehen wollen, dass eine Maskenpflicht im ÖPNV oder auch zusätzlich im Supermarkt praktisch keine Auswirkung auf das Infektionsgeschehen hat, wenn gleichzeitig die Leute sich in den übrigen 23 h des Tages maskenlos privat treffen, ins Restaurant, Kino, Disko, Fitnessstudio usw. gehen.
Dasselbe Argument wie für Profisportler gilt auch für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur wie z.B. Gesundheitswesen. Auch hier wird eine Maskenpflicht im ÖPNV oder im Supermarkt nicht zu einer Reduzierung der Krankenstände (genauer gesagt Infektionszahlen) führen, solange diese Gruppe (wie die sonstige Bevölkerung auch) weiterhin ihre Kinder in Kindergärten und Schulen schickt, sich (maskenlos) mit Freunden und Verwandten trifft, ins Restaurant geht usw.
Dann kommen Leute mit dem Argument "ja, wenigstens ein bißchen hilft es". Für die Infektionslage ist dieses "bißchen" ziemlich unerheblich; die Ausbreitung der Welle wird marginal verlangsamt, vermutlich nicht einmal messbar (z.B. durch Vergleich zwischen Ländern mit unterschiedlicher Maskenpflicht oder -tragequote).
Es fällt vielen offenbar schwer, dies zu verstehen und mehr noch auch zu akzeptieren.