Wie Carsten Spohr Lufthansa wieder auf Kurs bringen will

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markusr

Erfahrenes Mitglied
28.09.2011
944
42
„Ich bin in fortgeschrittenen Gesprächen mit Turkish Airlines“, überraschte Spohr.

Naja, vielleicht wurde er von der TK IT oder von derem Call-Center falsch verbunden?! :D

- Mich persönlich überzeugt die Strategie nicht wirklich. Der Trade-Off zw. einzelnen Zielen ist zu groß, sie sind schon fast konträr. Das betrifft m.M.n. die 5-Star-Strategy mit gleichzeitigem "Wings"-Ansatz.

- Wenn man der Präsentation (die übrigens handwerklich bzw. optisch nicht besonders schön und kongruent rüber kommt) Glauben schenken mag, sind 3/4 aller Reisen privater Natur. Hier gilt es also anzusetzen. Und das kann man mit einer Mix-Struktur meiner Meinung nach nur schwer. Entweder günstig (ala EK oder TK) oder "Qualität". Beides zusammen wirkt wie ein Gemischtwarenhaus das einfach nicht passend ist.

- Bzgl. den neuen regionalen Märkten: Kooperation mit Air China positiv! Nur wie verkauft man das dem Kunden und anderen Allianz-Mitgliedern? Zudem fehlt mir die Vorstellungskraft für den mittel- und südamerikanischen Markt, gerade wo LH sich da ja weitestgehend zurückgezogen hat und potentielle Partner bereits bei anderen Allianzen sind. Über die Technik-Sparte kann es, und das wird ja auch erwähnt, funktionieren.

- Enhance the program’s appeal for “less frequent flyers”: Senator nur noch jahresweise, dafür Re-Quali mit 50.000 Meilen pro Jahr bitte!

-"a separate “Innovation Hub” company in Berlin, to get close to the world of start-ups and the digital technology scene"
Also bitte! Digitale Transformation schön und gut. Ja, es ist wichtig. Aber allein dass man das in Berlin versuchen möchte stört mich gewaltig. Wer macht denn dort großartig Gewinn? Erinnert mich immer stärker an die New-Economy-Phase um die Jahrtausendwende. Es gibt so viele gute Start-Ups die nicht in Berlin sind und Geld verdienen. Zudem sollte man allein aus globaler Perspektive mehr auf andere Standorte setzen (Silicon Valley ist ja zum Glück erwähnt, denke aber auch an den asiatischen und südamerikanischen Markt)
 

hpschmid

Erfahrenes Mitglied
27.02.2011
275
9
ZRH
Wenn ich mir die Pressemitteilung von Lufthansa so anschaue geht man den gleichen Weg weiter wie von Franz angefangen.
Miles & More wird vom Vielfliegerprogramm zum Vielzahlerprogramm.
Wer teure Buchungsklassen bucht behält seinen Standart.
Wer normale oder günstige Buchungsklassen bucht wird immer mehr als Extras zuzahlen müssen und seinen gewohnten Standart aufgeben müssen.

Fakt ist, dass die Kosten zu hoch sind und Mitarbeiter und Kunden das ausbaden müssen.Vielleicht gehts halt nicht anders.

Alles andere sind nur nette Umschreibungen.

Sind die Kosten wirklich zu hoch?, natürlich sind sie hoch - wir sind hier in Westeuropa und da herrscht ein anderes Umfeld als z.Bsp. im mittleren Osten. Ich bin mir nicht sicher ob alle die noch tiefere Preise und mehr Service wollen an ihrem Arbeitsplatz zu tieferen Löhnen arbeiten würden/wollen.

Ich für mich bin sowieso der Meinung, dass die Status Level anhand von erzieltem Umsatz und eventuell auch Ertrag aufgebaut sein sollten - analog SQ.

Im Unternehmen in dem ich tätig bin, werden Kunden die nachhaltigen Umsatz Ertrag bringen für das Unternehmen anders bearbeitet/betreut als die übrigen resp. die versuchen wir auf ein anderes Niveau zu bringen und wenn das mittelfristig nicht funktioniert dann wird in letztet Konsequenz die Geschäftsbeziehung beendet.
 
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hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.592
6.190
Paralleluniversum
Wieso hat es eine BA offensichtlich leichter als eine LH? Gefühlt hat doch BA auch ein größeres Streckennetz?
Ja, ich weiß, BA hat quasi nur Zubringer und keinen Querverkehr.
 
A

Anonym38428

Guest
Auch wenn ihr immer von Sun Express sprecht - genau genommen geht es um Sun Express Deutschland. Kleiner aber feiner Unterschied, da mit einem türkischen AOC kein Blumentopf zu gewinnen wäre ;)
 

m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
3.721
64
CDG/MUC
Erzähl das mal den Umsteigern, die evtl sogar von einer Langstrecke in C kommen und dann im Dreieck springen, weil sie keine Bordkarte und damit auch keinen (bezahlten) Loungezugang bekommen...

In der Lufthansa-Theorie sollte es auch keine Umsteiger von der Langstrecke geben, die mit 4U fliegen. Das Ganze zu Ende gedacht (also keine Langstreckenflüge von LH mehr ab Berlin und Düsseldorf), würde Lufthansa die Langstrecke komplett nach München und Frankfurt steuern. Von dort aus fliegt die Lufthansa selbst, mittelfristig sollte es den beschriebenen Fall also nicht mehr geben. Ist natürlich alles in der Praxis im Moment noch anders, aber an sich ist das wohl der Plan der LH.

Edit: Ausnahme bleiben natürlich die *A-Partner, die ihre Maschinen von der Langstrecke nach Berlin/Düsseldorf/Köln/Hamburg/... steuern
 

shortfinal

Erfahrener Maximierer
28.05.2010
3.725
503
STR
Das ist richtig.
Man könnte sich mit irgendwelchen wetlease Tricks wie norvegian auf der Langstrecke helfen.
Im Moment fliegen öfters deutsche D-ASXx Boeings mit SXS callsign.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
5
BER
In der Lufthansa-Theorie sollte es auch keine Umsteiger von der Langstrecke geben, die mit 4U fliegen. Das Ganze zu Ende gedacht (also keine Langstreckenflüge von LH mehr ab Berlin und Düsseldorf), würde Lufthansa die Langstrecke komplett nach München und Frankfurt steuern. Von dort aus fliegt die Lufthansa selbst, mittelfristig sollte es den beschriebenen Fall also nicht mehr geben. Ist natürlich alles in der Praxis im Moment noch anders, aber an sich ist das wohl der Plan der LH.

Edit: Ausnahme bleiben natürlich die *A-Partner, die ihre Maschinen von der Langstrecke nach Berlin/Düsseldorf/Köln/Hamburg/... steuern

Was hilft mir die Theorie? Die Praxis zählt! Und in der Praxis fliegt 4U nach VIE und ZRH und wird von Langstreckenkunden der LH-Gruppe als Zu- und Abbringer mitgenutzt. Die Hansa verbaut sich ihre tolle Theorie doch selber, da braucht es nicht mal irgendwelche *A-Partner, die irgendwo abseits der Drehkreuze landen wollen.

Nebenbei: von welchem LH-Langstreckenflug ab TXL redest Du? :sick:
 
A

Anonym38428

Guest
In der Lufthansa-Theorie sollte es auch keine Umsteiger von der Langstrecke geben, die mit 4U fliegen.

Das ist doch Unfug. Neben den beiden verbliebenen Langstrecken in DUS (EWR/ORD) gibt es noch die 4U Zubringer nach Wien und Zürich.

Ich frage mich, warum man bei OS/LX nicht wie vor einigen Jahren mal angekündigt die Routen nach Deuschland komplett übernommen hat. Man hätte ein verlässliches Produkt für den Kunden und vor allem nicht die grausamen Schnittstellenprobleme der IT ...
 

m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
3.721
64
CDG/MUC
Das ist doch Unfug. Neben den beiden verbliebenen Langstrecken in DUS (EWR/ORD) gibt es noch die 4U Zubringer nach Wien und Zürich.

Ich frage mich, warum man bei OS/LX nicht wie vor einigen Jahren mal angekündigt die Routen nach Deuschland komplett übernommen hat. Man hätte ein verlässliches Produkt für den Kunden und vor allem nicht die grausamen Schnittstellenprobleme der IT ...

Ich sprach auch mehr von der Lufthansa und weniger von der Lufthansa Group. An sich wundert es mich aber auch, dass man die Flüge nicht komplett von OS/LX durchführen lässt. Das würde das Problem im Prinzip lösen.

Bezüglich Berlin: Irgendwie hatte ich da noch einen Langstreckenflug im Kopf, mein Fehler.
Bezüglich Düsseldorf: Steht irgendwo geschrieben, dass Lufthansa die beiden Flüge noch lange im Programm behalten will? Ich sehe da durchaus die Möglichkeiten, dass sie zugunsten der WINGS oder United aufgegeben werden, wenn man da eine gute Lösung findet.

In Deutschland werden wir mittelfristig an einem Punkt ankommen, an dem die Lufthansa (Fluggesellschaft, nicht Group) die Langstrecke nur noch von München und Frankfurt aus bedient. Ob eine ähnliche Umstellung beziehungsweise ein ähnlicher Fokus mit einem Produkt (also der Swiss, Austrian und Brussels) auch an den anderen drei Hubs stattfinden wird, steht noch in den Sternen. Da muss man aber wohl auch sehen, wie sich das finanziell machen lässt. Ich bezweifle beispielsweise, dass es für LH Group Sinn macht, Strecken der 4U an die Swiss abzugeben, weil die Kosten dadurch schlichtweg steigen würden. Entsprechend müsste man wohl nach anderen Lösungen suchen. Spohr und Co werden sich da aber sicher ihre Gedanken gemacht haben. In der Praxis ist und bleibt das in der Übergangszeit (etwas anderes ist das im Moment für mich persönlich nicht) natürlich enorm bescheiden.
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.030
3.279
CGN
In Deutschland werden wir mittelfristig an einem Punkt ankommen, an dem die Lufthansa (Fluggesellschaft, nicht Group) die Langstrecke nur noch von München und Frankfurt aus bedient.

Wie gesagt, da sind wir doch eigentlich jetzt schon und waren wir auch schon lange. Die zwei bis vier popeligen Dinger ab Düsseldorf, die es mal gab und z.T. noch gibt sollten eh AB ärgern und nicht viel mehr.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Die AUA hat doch noch so ein paar ausgelutschte Hobel. Vielleicht werden die ganz rasch umgespritzt.
Ansonsten bin ich auch gespannt, ob ein Drei-Ebenen-Konzept unter einem großen Dach aufgehen kann.
Die Privaten brauchen sie ja auch weiterhin im LH-Gerät.

Einmal davon abgesehen, dass diese Maschinen gerade teuer aufgehübscht wurden: damit würde das OS-Langstreckennetz ab Ende 2015 um 70% geschrumpft, wenn nicht aus dem Nirvana Ersatz beschafft wird.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Habe mir jetzt auch mal diese Präsentation angesehen. Hm, mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Also:

1) Mit den jüngsten enhancements will man M&M vom Vielflieger- zum Vielzahler-Programm umbauen, denn interessant ist nur der Kunde, der full-flex bucht. Das war das Signal.

2) In der Präsentation sagt man uns nun, daß der interessanteste Kunde der Privat-Reisende ist, da es a) viel mehr von denen gibt, und b) die viel schneller wachsen.

Hmmm, was weiß ich schon, aber ist der Privatreisende nicht eigentlich der, der kein full-flex bucht, weil er aus eigener Tasche zahlt, und dem man gerade eine lange Nase gemacht hat und ihm gesagt hat, daß er auch mit 100 Flügen im Jahr kein SEN mehr wird? Hmmm..... :censored:
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Habe mir jetzt auch mal diese Präsentation angesehen. Hm, mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Also:

1) Mit den jüngsten enhancements will man M&M vom Vielflieger- zum Vielzahler-Programm umbauen, denn interessant ist nur der Kunde, der full-flex bucht. Das war das Signal.

2) In der Präsentation sagt man uns nun, daß der interessanteste Kunde der Privat-Reisende ist, da es a) viel mehr von denen gibt, und b) die viel schneller wachsen.

Hmmm, was weiß ich schon, aber ist der Privatreisende nicht eigentlich der, der kein full-flex bucht, weil er aus eigener Tasche zahlt, und dem man gerade eine lange Nase gemacht hat und ihm gesagt hat, daß er auch mit 100 Flügen im Jahr kein SEN mehr wird? Hmmm..... :censored:

Du scheinst darin einen Widerspruch zu sehen. Da ist aber keiner. Erstens ist Punkt 1) von Dir gefolgert und nicht so von LH formuliert. Zweitens muss ein Unternehmen wie LH beide Zielgruppen bedienen. Drittens ist es zwingend logisch, dass man beide Zielgruppen bedienen kann, aber eben mit unterschiedlichen Instrumenten bindet. Preissensible Massenkunden in gleicher Weise wie Deutlich-mehr-zahlende-Premium-Kunden zu pampern, ergibt eben in keiner Branche Sinn. Und der einzige Grund, warum das ausgerechnet von der LH erwartet wird liegt darin, dass sie es ein paar Jahre lang getan hat. Eben weil man dort gerne wirtschaftlich zwingende Sachverhalte verschnarcht hat.
 
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Flp

Erfahrenes Mitglied
30.01.2014
2.571
1.576
Hmmm, was weiß ich schon, aber ist der Privatreisende nicht eigentlich der, der kein full-flex bucht, weil er aus eigener Tasche zahlt, und dem man gerade eine lange Nase gemacht hat und ihm gesagt hat, daß er auch mit 100 Flügen im Jahr kein SEN mehr wird? Hmmm..... :censored:

Dann macht man halt einen neuen Status. TOPF - TOller PrivatFlieger. Gibt es ab zwei Langstrecken pro Jahr und gibt eine bunte Karte mit einem Stern pro Flug zum Selbstaufkleben. Oder je angeflogenen Flughafen einen Sticker zum Sammeln und Tauschen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Du scheinst darin einen Widerspruch zu sehen. Da ist aber keiner. Erstens ist Punkt 1) von Dir gefolgert und nicht so von LH formuliert. Zweitens muss ein Unternehmen wie LH beide Zielgruppen bedienen. Drittens ist es zwingend logisch, dass man beide Zielgruppen bedienen kann, aber eben mit unterschiedlichen Instrumenten bindet. Preissensible Massenkunden in gleicher Weise wie Deutlich-mehr-zahlende-Premium-Kunden zu pampern, ergibt eben in keiner Branche Sinn. Und der einzige Grund, warum das ausgerechnet von der LH erwartet wird liegt darin, dass sie es ein paar Jahre lang getan hat. Eben weil man dort gerne wirtschaftlich zwingende Sachverhalte verschnarcht hat.

Erstens mag von LH nicht so formuliert worden sein, ist aber bei den Kunden so angekommen, wie man hier im Forum immer wieder lesen kann. Und darauf kommt es an. Zweitens: Muß nicht. FR ist sehr erfolgreich damit, nur eine Zielgruppe zu bedienen. Beide Zielgruppen zu bedienen, kann eine Strategie sein, muß es aber nicht. Drittens: Zwischen dem wöchentlich full-flex-TATL-Flieger und dem extrem-billig-Malle-Flieger gibt es vielleicht noch etwas dazwischen. Und dieser Kunde scheint LH - so wohl die eigene neue Erkenntnis - abhanden gekommen zu sein. Dieser Kunde mag aus Airline-Sicht zwar nicht der Topzahler sein, ist aber auch nicht der Mindestzahler. Und was LH wohl übersehen hat, ist, daß dieser Nicht-Topzahler im Gegensatz zu den Super-Duper-Zahlern jederzeit abwandern kann, weil er nämlich aus eigener Tasche zahlt und deswegen niemandem Rechenschaft schuldig ist, wo er bucht.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.573
9.973
BRU
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300x250
Also ich finde es langsam erstaunlich, was manche hier in dieser allgemeinen und vagen Präsentation bzw. Pressemitteilung lesen. Ich finde da rein gar nichts zu Änderungen in M&M für den Vielflieger, noch irgendwelche Details zu Eurowings (außer, dass die dezentrale Strecken außerhalb der Hubs fliegen sollen)...

Und alleine die Tatsache, dass die LH-Gruppe auch für Privatreisende attraktiver werden / dieses Segment nicht ganz den Billigfliegern überlassen will, muss ja nicht automatisch eine Verschlechterung für die anderen bedeuten