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Hallo zusammen,
da ich dieses Jahr für etwas längere Zeit in New York weile, ergaben und ergeben sich reichlich Gelegenheiten, die USA in Form kleinerer Reisen von New York aus zu erkunden. Und dies beinhaltet auch Ziele, die man aus Europa wohl nicht als Einzeltour in Angriff nehmen würde.
Ich wollte schon immer mal das Fallingwater House – entworfen und gebaut von Frank Lloyd Wright – besuchen. Das Haus wurde von 1936 bis 1939 für die Kaufmann Familie aus Pittsburgh, PA, die dort ein gehobenes Kaufhaus besaß, gebaut. Und gilt als eines der wichtigsten Gebäude der modernen amerikanischen Architektur. Es diente der Familie als Wochenendsitz, in den Bergen weit weg vom Ruß und Rauch der Stahlmetropole Pittsburgh. Genauer gesagt in Mill Run, PA, ca. 100 km südöstlich von Pittsburgh.
Genau diese Lage macht den Besuch aber auch etwas schwierig – von New York City sind es gute 550 km. Das kann man zwar mit dem Auto bewältigen, aber innerhalb eines Tages hin und zurück dann doch eine Kugelfuhr. Also Quartier in Pittsburgh bezogen. Die Stadt kann man sich auch mal anschauen, zumal es dort einige interessante Museen gibt. Da ich Autofahren über längere Strecken als wenig unterhaltsam empfinde, noch die Alternativen angeschaut: Flugzeug – da die Reise eher kurzfristig arrangiert wurde (hatte auch zur Folge, dass auch nicht mehr unendlich Tour Tickets im Fallingwater House im Angebot waren) wollten die Airlines doch glatt fast 1000 USD für ein Return. Danke, nein. Und dann über den auf den Zug gestolpert. Das waren nur gute 200 USD für das Rückfahrtticket, wenn auch jeweils 9 Stunden Fahrt. Naja, das Auto wäre etwas schneller nach Pittsburgh, aber so ich habe Zeit. Und Landschaft schauen ist immer nett – die Tour führt durch die Allegheny Mountains auf den Spuren der alten Pennsylvania Railroad. Also den Zug.
Noch ein Hotel gebucht, die Besuchertour im Fallingwater House und den Mietwagen für die Tagestour ab Pittsburgh.
Damit stand die Tour:
24.07.2016
Amtrak #43 'Pennsylvanian' New York City Penn Station, NY – Pittsburgh Union Station, PA
27.07.2016
Amtrak #42 'Pennsylvanian' Pittsburgh Union Station, PA – New York City Penn Station, NY
Dann kam der Tag der Reise. Abfahrt des Zuges war um 11.20 Uhr mit einer Ankunft am späten Abend um 20.05 in Pittsburgh.
Die Abfahrtstafel in der New York Penn Station – wird bald durch eine LCD Anzeige ersetzt. Mittlerweile ein vertrauter Anblick:
Einsteigen in den Zug Amtrak #43 'Pennsylvanian' Richtung Pittsburgh, PA, bestehend aus den Amfleet I Wagen, mit denen Amtrak den gesamten Intercity Verkehr im Nordosten der USA bewerkstelligt – die sind auch schon aus den 70ern:
Der Zug verkehrt von New York über Philadelphia und Harrisburg, PA nach Pittsburgh - auf der Strecke mit dem Schlenker via Philadelphia sind es dann 715 km. Es gibt nur diesen einen täglichen Zug zwischen Philadelphia und Pittsburgh, der Bundesstaat Pennsylvania finanziert diesen.
Ein Buch hatte ich auch dabei, so dass die Fahrt nicht langweilig werden würde. Pünktlich ging es los – erst mal durch den Tunnel unter dem Hudson. Man kommt in New Jersey wieder raus.
Überquerung des Hackensack River in Jersey mit der Lewandowski Hackensack River Bridge des Interstate I-95:
Blick auf die Gleise der Amtrak Northeast Corridor Strecke zwischen Trenton, NJ und Philadelphia, PA:
Es an der Zeit für die Zeitung und einen kleinen Snack – der Zug führt einen Cafewagen:
Überquerung des Schuylkill River in Philadelphia mit dem Interstate I-76 am linken Ufer:
Nach guten 1 ½ Stunden die erste Etappe – Einfahrt nach Philadelphia durch den 'Penn Coach Yard' mit der aufgeständerten CSX Güterbahn als Bypass um den Personenbahnhof.
Die Amtrak Diesellok der Baureihe P42DC (General Electric), welche hier den Zug nach Pittsburgh übernimmt, wartet bereits – bis Philadelphia wurde der Zug von einer Elektrolokomotive gezogen:
Aus der geplanten Haltezeit von knapp 30 Minuten wurde deutlich mehr, wie sich später herausstellte, wurde dem Zugverband ein paar historische Wagen beigestellt. Irgendwann ging es weiter. Auf der 4-gleisigen Strecke der ehemaligen Pennsylvania Railroad gen Westen. Auf der Strecke bis Harrisburg, PA bietet Amtrak 13 Zugpaare, die Strecke ist auch elektrifiziert und für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt. Neben dem eigentlichen North East Korridor zwischen Washington und Boston eine der im Personenverkehr am dichtesten befahrenen Strecken in den USA. Außerdem gibt es Vorortzüge im Umfeld von Philadelphia.
Der sogenannte Amtrak Keystone Corridor (ehemalige Main Line der PRR) zwischen Philadelphia, PA und Thorndale, PA:
Es wurde ländlich – zwischen Thorndale, PA und Lancaster, PA:
In Lancaster, PA stand der Zug dann eine Weile – wegen Bauarbeiten war es der Folgeabschnitt nur eingleisig und man wartete auf den Gegenzug. Ebenso wie die Fahrgäste auf dem Bahnsteig:
In Lancaster, PA einfahrender Zug Amtrak #670 des 'Keystone Service' Richtung New York City Penn Station mit einer Lokomotive der Baureihe ACS-64 (Siemens):
Nun ging die Fahrt weiter. Nach Harrisburg, PA wird der Susquehanna River überquert und die Bahn folgt dem Juniata River, einem Zufluss des Susquehanna Rivers - im Hintergrund die 'George N. Wade Memorial Bridge' mit dem Interstate I-81:
Die Strecke erklimmt mehrgleisig die Berge und der Reisezug überholte mehrere Güterzüge, die langsam die Steigung erklommen. Nach Altoona, PA durchfährt die Strecke die Kehre 'Horseshoe Curve', die dreigleisige Strecke gewinnt dort Höhe, um den Pass über die Allegheny Mountains zu erreichen – auf der Rückfahrt gab es noch ein paar schönere Bilder. Blick von oben mit den historischen Wagen am Zugschluss:
Nach der Durchfahrt des Passtunnels geht es durch die hügelige Landschaft mit saftigen Grün an der Alleghenies’ West Rampe hinunter nach Johnstown, PA durch das Tal des Conemaugh River:
Durchfahrt von Johnstown, PA – im 19ten Jahrhundert eine prosperierende Kleinstadt mit Kohle- und Stahlindustrie, die allerdings bei einer großen Flut nach einem Dammbruch 1889 zu großen Teilen zerstört wurde und über 2000 Einwohner verloren ihr Leben:
Am Abend näherte sich der Zug dann endlich Pittsburgh, PA – mit einem der noch existierenden Stahlwerke:
Nach der Ankunft in Pittsburgh – der Amtrak #43 'Pennsylvanian' New York City Penn Station, NY - Pittsburgh, PA mit den aussteigenden Fahrgästen:
Waren am Ende gute 30 Minuten Verspätung. Bin dann erstmal in Hotel, welches sich im Viertel North Shore nördlich des Allegheny River befand.
Abenddämmerung über Pittsburgh, PA mit dem Baseball Stadion 'PNC Park' am Ufer des Allegheny River von der 'Roberto Clemente Bridge' aus gesehen:
Und dann noch in eine Bar, einen Happen essen. Weil das aber die Ecke mit dem Baseball Stadion der 'Pittburgh Pirates' war, waren das alles so Läden des Typs Sportsbars – naja, ein Happen gab es. Bin dann doch eher früh ins Bett.
Am nächsten Tag stand der Ausflug nach Fallingwater an. Ich hatte eine Tour um 10.30 gebucht – auf eigene Faust darf man nicht in das Haus. Bei guten 90 Minuten Fahrzeit inkl. Puffer bin ich so gegen 8 los.
Morgenstimmung in Pittsburgh – Downtown über den Allegheny River mit der 'Andy Warhol Bridge' von der 'Roberto Clemente Bridge' aus gesehen:
Der Allegheny River mit der 'Andy Warhol Bridge' und der 'Rachel Carson Bridge':
Die Mietwagenformalitäten waren schnell erledigt und ich hatte den Schlüssel in Händen – ich mag die Innenstadt Stationen, da geht es immer ganz leger zu.
Die Fahrt selbst war ganz entspannt – im Radio NPR eingestellt und Gesprächen zu interessanten Themen gelauscht.
Wie erwartet, war ich zu früh da – aber es so war noch Zeit für einen Kaffee.
Fortsetzung folgt…
da ich dieses Jahr für etwas längere Zeit in New York weile, ergaben und ergeben sich reichlich Gelegenheiten, die USA in Form kleinerer Reisen von New York aus zu erkunden. Und dies beinhaltet auch Ziele, die man aus Europa wohl nicht als Einzeltour in Angriff nehmen würde.
Ich wollte schon immer mal das Fallingwater House – entworfen und gebaut von Frank Lloyd Wright – besuchen. Das Haus wurde von 1936 bis 1939 für die Kaufmann Familie aus Pittsburgh, PA, die dort ein gehobenes Kaufhaus besaß, gebaut. Und gilt als eines der wichtigsten Gebäude der modernen amerikanischen Architektur. Es diente der Familie als Wochenendsitz, in den Bergen weit weg vom Ruß und Rauch der Stahlmetropole Pittsburgh. Genauer gesagt in Mill Run, PA, ca. 100 km südöstlich von Pittsburgh.
Genau diese Lage macht den Besuch aber auch etwas schwierig – von New York City sind es gute 550 km. Das kann man zwar mit dem Auto bewältigen, aber innerhalb eines Tages hin und zurück dann doch eine Kugelfuhr. Also Quartier in Pittsburgh bezogen. Die Stadt kann man sich auch mal anschauen, zumal es dort einige interessante Museen gibt. Da ich Autofahren über längere Strecken als wenig unterhaltsam empfinde, noch die Alternativen angeschaut: Flugzeug – da die Reise eher kurzfristig arrangiert wurde (hatte auch zur Folge, dass auch nicht mehr unendlich Tour Tickets im Fallingwater House im Angebot waren) wollten die Airlines doch glatt fast 1000 USD für ein Return. Danke, nein. Und dann über den auf den Zug gestolpert. Das waren nur gute 200 USD für das Rückfahrtticket, wenn auch jeweils 9 Stunden Fahrt. Naja, das Auto wäre etwas schneller nach Pittsburgh, aber so ich habe Zeit. Und Landschaft schauen ist immer nett – die Tour führt durch die Allegheny Mountains auf den Spuren der alten Pennsylvania Railroad. Also den Zug.
Noch ein Hotel gebucht, die Besuchertour im Fallingwater House und den Mietwagen für die Tagestour ab Pittsburgh.
Damit stand die Tour:
24.07.2016
Amtrak #43 'Pennsylvanian' New York City Penn Station, NY – Pittsburgh Union Station, PA
27.07.2016
Amtrak #42 'Pennsylvanian' Pittsburgh Union Station, PA – New York City Penn Station, NY
Dann kam der Tag der Reise. Abfahrt des Zuges war um 11.20 Uhr mit einer Ankunft am späten Abend um 20.05 in Pittsburgh.
Die Abfahrtstafel in der New York Penn Station – wird bald durch eine LCD Anzeige ersetzt. Mittlerweile ein vertrauter Anblick:

Einsteigen in den Zug Amtrak #43 'Pennsylvanian' Richtung Pittsburgh, PA, bestehend aus den Amfleet I Wagen, mit denen Amtrak den gesamten Intercity Verkehr im Nordosten der USA bewerkstelligt – die sind auch schon aus den 70ern:

Der Zug verkehrt von New York über Philadelphia und Harrisburg, PA nach Pittsburgh - auf der Strecke mit dem Schlenker via Philadelphia sind es dann 715 km. Es gibt nur diesen einen täglichen Zug zwischen Philadelphia und Pittsburgh, der Bundesstaat Pennsylvania finanziert diesen.
Ein Buch hatte ich auch dabei, so dass die Fahrt nicht langweilig werden würde. Pünktlich ging es los – erst mal durch den Tunnel unter dem Hudson. Man kommt in New Jersey wieder raus.
Überquerung des Hackensack River in Jersey mit der Lewandowski Hackensack River Bridge des Interstate I-95:

Blick auf die Gleise der Amtrak Northeast Corridor Strecke zwischen Trenton, NJ und Philadelphia, PA:

Es an der Zeit für die Zeitung und einen kleinen Snack – der Zug führt einen Cafewagen:

Überquerung des Schuylkill River in Philadelphia mit dem Interstate I-76 am linken Ufer:

Nach guten 1 ½ Stunden die erste Etappe – Einfahrt nach Philadelphia durch den 'Penn Coach Yard' mit der aufgeständerten CSX Güterbahn als Bypass um den Personenbahnhof.
Die Amtrak Diesellok der Baureihe P42DC (General Electric), welche hier den Zug nach Pittsburgh übernimmt, wartet bereits – bis Philadelphia wurde der Zug von einer Elektrolokomotive gezogen:

Aus der geplanten Haltezeit von knapp 30 Minuten wurde deutlich mehr, wie sich später herausstellte, wurde dem Zugverband ein paar historische Wagen beigestellt. Irgendwann ging es weiter. Auf der 4-gleisigen Strecke der ehemaligen Pennsylvania Railroad gen Westen. Auf der Strecke bis Harrisburg, PA bietet Amtrak 13 Zugpaare, die Strecke ist auch elektrifiziert und für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt. Neben dem eigentlichen North East Korridor zwischen Washington und Boston eine der im Personenverkehr am dichtesten befahrenen Strecken in den USA. Außerdem gibt es Vorortzüge im Umfeld von Philadelphia.
Der sogenannte Amtrak Keystone Corridor (ehemalige Main Line der PRR) zwischen Philadelphia, PA und Thorndale, PA:

Es wurde ländlich – zwischen Thorndale, PA und Lancaster, PA:

In Lancaster, PA stand der Zug dann eine Weile – wegen Bauarbeiten war es der Folgeabschnitt nur eingleisig und man wartete auf den Gegenzug. Ebenso wie die Fahrgäste auf dem Bahnsteig:

In Lancaster, PA einfahrender Zug Amtrak #670 des 'Keystone Service' Richtung New York City Penn Station mit einer Lokomotive der Baureihe ACS-64 (Siemens):

Nun ging die Fahrt weiter. Nach Harrisburg, PA wird der Susquehanna River überquert und die Bahn folgt dem Juniata River, einem Zufluss des Susquehanna Rivers - im Hintergrund die 'George N. Wade Memorial Bridge' mit dem Interstate I-81:

Die Strecke erklimmt mehrgleisig die Berge und der Reisezug überholte mehrere Güterzüge, die langsam die Steigung erklommen. Nach Altoona, PA durchfährt die Strecke die Kehre 'Horseshoe Curve', die dreigleisige Strecke gewinnt dort Höhe, um den Pass über die Allegheny Mountains zu erreichen – auf der Rückfahrt gab es noch ein paar schönere Bilder. Blick von oben mit den historischen Wagen am Zugschluss:

Nach der Durchfahrt des Passtunnels geht es durch die hügelige Landschaft mit saftigen Grün an der Alleghenies’ West Rampe hinunter nach Johnstown, PA durch das Tal des Conemaugh River:

Durchfahrt von Johnstown, PA – im 19ten Jahrhundert eine prosperierende Kleinstadt mit Kohle- und Stahlindustrie, die allerdings bei einer großen Flut nach einem Dammbruch 1889 zu großen Teilen zerstört wurde und über 2000 Einwohner verloren ihr Leben:

Am Abend näherte sich der Zug dann endlich Pittsburgh, PA – mit einem der noch existierenden Stahlwerke:

Nach der Ankunft in Pittsburgh – der Amtrak #43 'Pennsylvanian' New York City Penn Station, NY - Pittsburgh, PA mit den aussteigenden Fahrgästen:

Waren am Ende gute 30 Minuten Verspätung. Bin dann erstmal in Hotel, welches sich im Viertel North Shore nördlich des Allegheny River befand.
Abenddämmerung über Pittsburgh, PA mit dem Baseball Stadion 'PNC Park' am Ufer des Allegheny River von der 'Roberto Clemente Bridge' aus gesehen:

Und dann noch in eine Bar, einen Happen essen. Weil das aber die Ecke mit dem Baseball Stadion der 'Pittburgh Pirates' war, waren das alles so Läden des Typs Sportsbars – naja, ein Happen gab es. Bin dann doch eher früh ins Bett.
Am nächsten Tag stand der Ausflug nach Fallingwater an. Ich hatte eine Tour um 10.30 gebucht – auf eigene Faust darf man nicht in das Haus. Bei guten 90 Minuten Fahrzeit inkl. Puffer bin ich so gegen 8 los.
Morgenstimmung in Pittsburgh – Downtown über den Allegheny River mit der 'Andy Warhol Bridge' von der 'Roberto Clemente Bridge' aus gesehen:

Der Allegheny River mit der 'Andy Warhol Bridge' und der 'Rachel Carson Bridge':

Die Mietwagenformalitäten waren schnell erledigt und ich hatte den Schlüssel in Händen – ich mag die Innenstadt Stationen, da geht es immer ganz leger zu.
Die Fahrt selbst war ganz entspannt – im Radio NPR eingestellt und Gesprächen zu interessanten Themen gelauscht.
Wie erwartet, war ich zu früh da – aber es so war noch Zeit für einen Kaffee.
Fortsetzung folgt…
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