[Tripreport] Eine heiße iberische Nummer: 'I am (not) Sailing'

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Zinni

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Eine heiße iberische Nummer: 'I am (not) Sailing'

Mit dem Motorsegler MS Panorama II unterwegs in Portugal und Spanien

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Die Nationalflagge von Portugal

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Die Nationalflagge von Spanien

'Segellos durch die Nacht' ab Lissabon

Die erste Segeltour meines Lebens habe ich nicht gerade in guter Erinnerung. Das Boot war zu klein, die Kabine zu eng, die Privatsphäre war bei null, und der Wind zu stark. Obwohl die Fische nie von mir gefüttert wurden, fühlte ich mich nicht wohl an Bord, und war für jeden Landgang froh. Das wurde abgehakt, und andere Beförderungsmittel für nachfolgende Reisen gewählt. Wenn im Radio Rod Steward sein Sailing Lied trällerte wechselte ich den Kanal.

Auf der Suche nach Zielen um Europa wieder zu entdecken wie so oft bei mir in der letzten Zeit, fand ich eine Kreuzfahrt von Lissabon in Portugal nach Málaga in Spanien:

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Bildquelle: SeaTravel HAM Kreuzfahrten GmbH © 2017

Ich registriere zuerst nicht, dass die S/C Panorama ein Segelschiff ist. Nach der anfänglichen Euphorie (vor allem weil in Gibraltar angelegt wird, wo ich noch nie war und immer mal hinwollte) war die Skepsis gekommen. Da dieses Segelboot in allen Kategorien sich um Welten von dem Kutter beim ersten Segeltörn unterscheidet, gab Zinni sich in Gefahr und buchte die Reise.

Das Programm sah zwei Tage in Cádiz vor, bei einem davon war der Besuch von Sevilla vorgesehen. Da ich ungern einen Ausflug buche, wollte ich einem Tipp folgen, und in der andalusischen Hauptstadt übernachten bei eigener Anreise. Das redete mir der Veranstalter schnell wieder aus, bei Segelschiff-Kreuzfahrten kann sich schnell eine Routenänderung ergeben, und da möchte niemand auf einen 'Zinni aus Sevilla' warten.

Wie schnell das Realität werden konnte spürte ich zwei Tage vor der Anreise. Ich hatte eine Benachrichtigung erhalten dass Lissabon wegen 'extremely bad weather forecast' nicht angefahren werden konnte. Der Start der Tour war nun der geplante erste Halt Portimão in Portugal, von Lissabon aus geht es mit dem Bus dorthin. Ich war alles andere als enttäuscht, und sah nur Vorteile. Anstatt über Nacht Segeln ausgehen zu können und morgens früher auf Tour gehen fand ich gut.

Ich flog am 1.9.2017 morgens mit der Lufthansa nach Lissabon. Trotz fast voller Auslastung schaffte ich wieder eine Dreier-Reihe für mich zu bekommen, was für einen sehr angenehmen Aufenthalt an Bord sorgte. Trotzdem wunderte ich mich beim Blick auf die Handy-Uhr dass die Zeit an Bord nicht herumging, und noch neunzig Minuten zu fliegen waren. Kurz danach wurden die Anschnallanzeigen aktiviert, ich hatte vergessen in den Flugmodus zu schalten und die Uhr hatte sich automatisch auf portugiesische Uhrzeit umgestellt... Die Ausblicke auf die Stadt während der Landung waren spektakulär, und machten Lust auf den Besuch der Stadt:

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Anflug auf Lissabon

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Anflug auf Lissabon

Mich empfing strahlender Sonnenschein in Lissabon, niemand kann dabei denken dass wegen schlechten Wetter kein Segelschiff fahren kann. Lag wohl an den Winden. Die Stadt war mein erstes Urlaubsziel (ist gefühlt ein Jahrhundert her) das ich alleine bereist hatte. An der Größe des Flughafen-Terminals merkte ich dass die Zeiten sich geändert haben. Nachdem mein Taxifahrer (der insgeheim wohl Formel Eins Fan ist wie er gefahren war, und ein Taxameter-Betrüger war was ich leider zu spät entdeckte) mich zum gebuchten Hotel 'Fortecruz' brachte konnte ich leider noch nicht einchecken. Groß etwas zu unternehmen in den winterlichen September-Klamotten aus Deutschland hatte ich keine Lust, setzte mich in ein Straßencafé, und trank einheimische Biere mit skurrilen Namen wie 'Red Zeppelin Red' und 6,5 Prozent Alkoholanteil:

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Biere in Lissabon

Obwohl sie wunderbar den Durst löschten war ich froh danach mein Zimmer beziehen zu können. Trotz zur Hauptstraße gelegen war es still wie in einer Kirche, sehr geräumig und ein riesiges Bett, der Aufenthalt war sehr angenehm dort. Nach einer kurzen Ruhephase machte ich mich auf die Stadt zu erkunden. Nach meiner ersten Einschätzung (und allen anderen weiteren) waren gefühlt 100 x mehr Touristen unterwegs als bei meinem ersten Aufenthalt dort. Der Massentourismus ist in Lissabon (wahrscheinlich mit bedingt durch Ryanair & Co) angekommen, gerade auch in der Alfama, der Altstadt.

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Blick auf die Alfama in Lissabon

Für den Trubel hatte ich keine Lust, und zog mich schnell zum Bairo Alto durch, dem Ausgehviertel:

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Das Ausgehviertel Bairo Alto in Lissabon

Der Restaurant-Besuch wurde ein Flop, das Kalbskotelett war weder zu schneiden geschweige denn essbar. Als ich beschloss die Lokalität als Touristenfalle zu bezeichnen, wurde ich umgehend Lügen gestraft. Der Kellner berechnete mir nur das Bier, und wollte wissen warum ich fast nichts gegessen hatte. Wir fanden eine Lösung mit der wir beide leben konnten, und verabschiedeten uns mit Händedruck. Als in einem Pub wegen mir noch Live ein WM Qualifikations-Spiel der deutschen Fußball Nationalmannschaft gezeigt wurde war der Abend doch noch gerettet.

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Gute Nacht Lissabon

Der Bus zur Algarve ging erst um vier Uhr Nachmittag, genug Zeit sich die Stadt vorher noch einmal anzuschauen. Beim Landeanflug sah ich den Turm von Belém, da war ich bei meinem Erstbesuch und wollte wieder hin. Nach dem Blick auf die Warteschlangen:

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Der Turm von Belém in Lissabon

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Warteschlange für den Turm von Belém in Lissabon

reichte mir der Blick von außen, ich wollte ja meine Kreuzfahrt pünktlich erreichen.

Fast neben dem Turm steht das 'Denkmal für die Veteranen von Übersee' zur Erinnerung der gefallenen portugiesischen Soldaten des portugiesischen Kolonialkriegs. Das war neu für mich, der Grundstein für das Denkmal wurde erst in 1993 gelegt. Vor meiner Mittagsrast standen dort pflichtbewusste und standhafte Soldaten, die das Denkmal bewachten. Nach dem Essen waren sie verschwunden, etwas Böses angestellt hatte ich trotzdem nicht.

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Das 'Denkmal für die Veteranen von Übersee' in Lissabon

Anschließend lief ich die selbst ausgetüftelte 'Lissabon zu Fuß in zwei Stunden' Tour:

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Eine Fassade in Lissabon

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Der 'Praça do Comércio' in Lissabon

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Der 'Praça do Comércio' in Lissabon

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Der 'Elevador de Santa Justa' in Lissabon

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Der Rossio in Lissabon

Die mit Besuch der absolut wichtigsten Sehenswürdigkeit der Stadt enden sollte, dem Biermuseum. Leider war es geschlossen...

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Das Biermuseum von Lissabon

Im Bus der als 2 1/2 stündigen angekündigten Fahrt war jede Menge Platz, wir waren nur 27 gebuchte Passagiere auf der Kreuzfahrt. Gut für uns Gäste, aber wohl eher schlecht für die Reederei. Es war eher langweilig als amüsant, zu sehen gab es außer Autobahn nichts. So war ich froh nach mehr als vier Stunden endlich auf der MS Panorama angekommen zu sein. Nach einer Einweisung und Sicherheitsübung startete die Tour. Zu unserer aller Überraschung wurden die Segel nicht gesetzt, dazu wäre das Wetter ungeeignet (smell waves).
 
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Zinni

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'In the Summertime' in Portima

Die Stadt Portimão hat eine hochinteressante Homepage, auf der man allerhand imposante Informationen lesen kann, zum Beispiel 'Vielen lokalen Restaurants bietet man den Besuchern vor der Abgabe der Bestellung an, die vielfältigen Imbisse zu erproben' oder 'Die Vertreterinnen des schönen Geschlechts brauchen für die Zeit der Erholung, auf die Absätze zu verzichten'. Mit derlei Wissen gespickt nahm ich erst einmal an einem Ausflug zum 'Castelo dos Mouros' teil, welches durch seine roten Sandsteine auffallen soll.

Wir waren nur ein paar Gäste im Bus, es war genug Platz, und Drängelei war ein Fremdwort. Der erste Stopp war ein Ausblick auf die Stadt in der Algarve mit ihren elftausend Einwohnern und die Burg 'Castelo dos Mouros' (Maurenkastell). Die roten Mauern bildeten einen tollen Kontrast zu den weißen Häusern der Stadt:

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Blick auf Silves und seiner Burg

Silves wird auch die 'Stadt der Störche' gemeint, und es war nicht schwer herauszufinden warum. Leider ist das inzwischen etwas Besonderes...:

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Ein Storch in Silves

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Ein Storch in Silves

Den nächsten Programmpunkt wollte ich zunächst schwänzen und lieber auf Storch-Safari gehen, ging aber dann doch mit in das archäologische Museum. Es ist durch einen Zufall entstanden. Als in den 80er Jahren ein altes Wohnhaus zur Kantine für die städtischen Bediensteten umgebaut werden sollte, stießen die Arbeiter im Innenhof des Gebäudes auf einen Wasserspeicher aus rotem Sandstein. Der 'Zisternenbrunnen' hat einen Durchmesser von vier Meter, und ist 18 Meter tief. Eine Treppe führt um ihn herum:

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Galerie samt Brunnen im 'Municipal de Arqueologia' Museum in Silves

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Der Zisternenbrunnen im 'Municipal de Arqueologia' Museum in Silves

Ich war froh meinen vorgesehenen Boykott ignoriert zu haben, ich fand das sehr interessant. Anschließend wurde die bereits von weiten gesehene Burg besucht, die im 11. Jahrhundert von den mauretanischen Almoraviden ('Krieger an der Grenze') erbaut wurde. Kurz wurden Details über muslimischen Baukunst und islamische Kultur erzählt, die ich schnell wieder vergessen hatte. Danach gab es genügend Spielraum sich individuell das Maurenkastell zu besichtigen:

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Das Castelo dos Mouros in Silves

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Das Castelo dos Mouros in Silves

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Eine Skulptur im Castelo dos Mouros in Silves

Danach war genügend Zeit sich das charmante Stadtbild von Silves anzusehen. Vor dreißig Jahren zu verfallen drohende Gebäude stehen heute schick im renovierten Glanze da:

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In Silves

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In Silves

Warum die Einwohner diese Bäume angezogen haben hatte sich mir nicht erschlossen:

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Angezogene Bäume in Silves

Anschließend fuhren wir in die zwischen Bergen eingebetteten Stadt Monchique, die 'Königin der Algarve'. Die größte Sehenswürdigkeit ist Monchique selbst. Wir hatten genug Möglichkeiten durch das kleine Dorf mit seinen steilen Kopfsteinpflasterstraßen und weiß getünchten Häusern zu bummeln:

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Eine Straßenszene in Monchique

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Eine Straßenszene in Monchique

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Eine Straßenszene in Monchique

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Eine Straßenszene in Monchique

Selbst die Verteiler- und Stromkästen sind nicht wie zu 99,86% weltweit lieblos, grau und dreckig, sondern kreativ bemalt (wobei auch in Deutschland vor Jahren ein Trend zu 'Aus grau soll bunt werden' geht, bei mir im Ort ist davon aber noch nichts zu sehen):

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Verteiler- und Stromkästen in Monchique

Die Fahrzeiten waren nicht zu lange, und bei beiden Destinationen war genug Zeit sich ohne die Gruppe zu bewegen. Das war ein Ausflug der für Spaß anstatt Frust sorgte, was auf Kreuzfahrten leider nicht oft ist. Zurück in Portimão, der größte Ort der westlichen Algarve und ein beliebter Urlaubsort, hatte ich noch Gelegenheit an die 'Praia da Rocha' mit ihren Steilklippen und bizarren Felslandschaften zu fahren.

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Der Strand 'Praia da Rocha' von Portimão

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Der Strand 'Praia da Rocha' von Portimão

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Der Strand 'Praia da Rocha' von Portimão

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Der Strand 'Praia da Rocha' von Portimão

Ein lokaler Biertest an einer Bar mit tollen Blick auf die Bucht beendete den schönen Ausflug. Bei der Ausfahrt unseres Motorseglers in Richtung Spanien konnten wir einen Blick auf das alte Fischerdorf Ferragudo und sein Fort werfen:

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Ferragudo, gegenüber von Portimão


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Das Fort of São João do Arade in Ferragudo

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Der Strand von Ferragudo

Später ging es 'Segellos durch die Nacht' zum nächsten Ziel Cádiz. So langsam schwante uns beim restlichen Programm das wir nicht einmal die Segel setzen werden, was sich später leider auch bewahrheitete. Die beiden möglichen längeren Ausfahrten am Tage hatten wir segelfrei hinter uns, nun folgten fast nur noch nächtliche Fahrten. Dies führte bei einigen Passagieren zu Enttäuschungen, was ich gut verstehen konnte. Ich dagegen konnte gut damit leben und schlafen.
 
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Zinni

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'Ich will ja..nach Sevilla'

In Cádiz lagen wir zwei Tage im Hafen. Am ersten buchte ich einen Busausflug nach Sevilla, wie fast alle anderen Passagiere. In die Hauptstadt der Autonomen Region Andalusien und seinen 700.000 Einwohnern wollte ich schon lange mal hin, hatte aber nie geklappt.

Groß beschäftigt hatte ich mich leider nicht mit der heißesten Stadt von Europas, da ich einen geführten Busausflug auf dem Schiff buchte und mich mehr bei den Vorbereitungen auf die Ziele konzentrierte die ich auf eigene Faust unternehmen wollte. Eine große Überraschung war es trotzdem für mich nicht, dass zuerst die bekannte Kathedrale besichtigt wurde. Sie ist die größte gotische Kirche Spaniens und eine der größten der Welt:

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Die Kathedrale von Sevilla

Überwältig war ich beim Anblick des Hochaltars, der mit Tonnen von Blattgold vergoldet ist. Er ist mit 23 x 20 Meter der größte christliche Altar der Welt:

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Der Hochaltar in der Kathedrale von Sevilla

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Der Hochaltar in der Kathedrale von Sevilla

Wer jetzt denke: 'Dann breche ich mir bei dem nächsten Besuch ein Stück Gold als Souvenir ab' täuscht sich, natürlich ist alles schwer gesichert:

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Der Hochaltar in der Kathedrale von Sevilla

Ich lief noch etwas durch die Kathedrale:

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In der Kathedrale von Sevilla

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Die Kathedrale von Sevilla

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Die Kathedrale von Sevilla

traf einen sehr guten Bekannten:

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Zinni in der Kathedrale von Sevilla

bevor es weiter zum Alcázar-Palast ging. Der Festungspalast soll einer der Top Sehenswürdigkeiten der Stadt sein, mich hatte es wenig beeindruckt:

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Der Alcázar-Palast in Sevilla

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Der Alcázar-Palast in Sevilla

Anschließend hatten wir einen Aufenthalt im Judenviertel, den ich zu einem Tapas-Test nutze. Den lokalen Schinken wollte ich unbedingt probieren und ihn mir nicht entgehen lassen. Leider war danach nicht mehr viel Zeit etwas anzuschauen, das wenige was ich gesehen hatte gefiel mir, zudem der Nervensägen-Faktor überraschend fast bei null lag. Da ist jede Fußgängerzone in Deutschland schlimmer...

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Eine Straßen-Szene in Sevilla

Die Besichtigung endete mit einem Knaller für mich, dem 'Plaza de Espana'. Dieser Platz war mir gar nicht bewusst, und ich hatte nichts erwartet. Der Halbkreis hat einen Durchmesser von zweihundert Metern, und soll eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien symbolisieren. Der Besuch war für mich DIE Sehenswürdigkeit der Stadt, eine großartige Anlage mit beeindruckenden Gebäuden. Spielfilm-Freunde können Szene in 'Lawrence von Arabien', 'Star Wars: Episode II' und 'Der Diktator' bekannt vorkommen, einige Szenen wurden hier gedreht:

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Der 'Plaza de Espana' in Sevilla

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Der 'Plaza de Espana' in Sevilla

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Der 'Plaza de Espana' in Sevilla

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Der 'Plaza de Espana' in Sevilla

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Der 'Plaza de Espana' in Sevilla

Nach der gelungenen Besichtigung *Pinocchio Mode an* bestellte ich mir zum Mittagessen eine kleine Portion Paella (ca. zehn Kilo), die ich alleine in Rekordzeit verschlang bei meinem Hunger. Die eine Muschel ging nicht mehr rein... *Pinocchio Mode aus*

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Meine Paella in Sevilla

Es ging zurück nach Cádiz, unser Schiff lag direkt gegenüber von der 'BAP Unión', ein Segelschulschiff der Peruanischen Marine. Gegen dieses Schiff ist die 'Gorch Fock' ein Zwerg, später mehr davon:

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Das peruanische Segelschiff 'BAP Unión' in Cádiz

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Das peruanische Segelschiff 'BAP Unión' in Cádiz

Mein erster Gang am nächsten Morgen in Cádiz ging auf Grund einer Empfehlung in den Turm der 'Camera Obscura'. Diese projiziert Bilder auf eine weiße horizontal gebeugte Leinwand, die sich im Zentrum eines vollständig dunklen, schwarz gestrichenen Raumes befindet. Die Bilder sind in Echtzeit und in Bewegung. Fotografieren ist verboten, ich vermute wegen Persönlichkeitsrechten. Der absolute Knaller war die zwanzigminütige Vorstellung für mich nicht, aber ganz nett. Schöner fand ich den Blick von dem Turm, der der höchste Punkt der Altstadt von Cádiz ist:

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Blick auf Cádiz von der 'Camera Obscura' aus

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Blick auf Cádiz von der 'Camera Obscura' aus

Zufällig lief ich am Fischmarkt vorbei, und schaute mir die angebotenen Waren an:

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Frische Fische im Fischmarkt von Cádiz

Meine Mitbringsel für meine Freunde und Bekannte konnte ich hier erwerben, ich denke über einen Schwanz vom Thunfisch freut sich jeder:

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Mein Souvenir aus dem Fischmarkt von Cádiz

Die Kathedrale von Cádiz 'Catedral Nueva' befindet sich auf dem Domplatz, und ist von fast überall in der Stadt sichtbar. Auf einem Turm befindet sich eine Aussichtsplattform, zu der ein treppenloser Serpentinenweg hinaufführt, und eine weite Aussicht auf Meer und Stadt bietet:

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Zinni in der Kathedrale von Cádiz

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Blick auf Cádiz von der Kathedrale

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Blick auf Cádiz von der Kathedrale

Der Name meines reizenden Patenkindes ist Sebastian, und natürlich musste ich das gleichnamige Fort besichtigen. Die Anlage wurde mitten in das Meer hineingebaut. James Bond-Fans aufgepasst: Die Festung wurde als Kulisse für den Film 'Stirb an einem anderen Tag' ausgewählt, die Scene spielt allerdings in Kuba...

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Castillo de San Sebastián in Cádiz

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Castillo de San Sebastián in Cádiz

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Castillo de San Sebastián in Cádiz

Auf dem Weg zurück zum Schiff lief ich an der bereits erwähnten 'BAP Unión' vorbei. Sie ist seit Mai 2017 für sechs Monate auf Tour, und öffnet in jedem Hafen ihre Türen. Der Viermaster gilt mit knapp 116 Metern Länge und 13,5 Metern Breite als eines der größten militärischen Segelschulschiffe der Welt. Die Besichtigung hatte sich für mich gelohnt und war sehr interessant, und die Crew war auch sehr nett. Spanischkenntnisse bei mir wären von Vorteil gewesen.

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Das peruanische Segelschiff 'BAP Unión' in Cádiz

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Das peruanische Segelschiff 'BAP Unión' in Cádiz

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Das peruanische Segelschiff 'BAP Unión' in Cádiz

Am Abend ging es weiter nach Gibraltar, ein britisches Überseegebiet auf das ich mich besonders gefreut hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Zinni

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'You'll Never Walk Alone' in Gibraltar

Wie Sevilla stand auch Gibraltar seit Ewigkeiten auf meiner 'To do' Liste. Die britische Enklave an der spanischen Küste reizte mich schon immer mal zu besuchen. Abgeschreckt hatte mich bislang die umständliche Anreise ab Deutschland, von wo aus es (noch?) keine Nonstop- oder Direktflüge gibt. Ich war überrascht von dem Besucheransturm, mit so vielen Touristen in der Fußgängerzone hatte ich nicht gerechnet:

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Trubel in Gibraltar

Natürlich wollte ich auf den 'Rock' um den frechen Affen dort guten Tag zu sagen. Doch der erste Blick darauf war ernüchternd. Meine Prognose, dass die Aussicht zu dem Zeitpunkt nicht groß- und einzigartig ist war einfach:

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Bedeckte Aussicht in Gibraltar

Da an der Seilbahn-Station kein Betrieb und Wartezeit war, wagte ich trotzdem die sechsminütige Fahrt in die Wolken:

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Mit der Seilbahn zum Gipfel von Gibraltar

Erwartungsgemäß war bei meiner Ankunft fast keine Sicht, nach einer Erfrischung im Café klarte sich es aber auf, und die Wolken wurden weit weniger:

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Der Felsen von Gibraltar

Schwer war es nicht Affen zu finden, die ich mir aggressiver vorgestellt hatte. Wenn auch ein (tierischer) Frechdachs sich von hinten unbemerkt auf meinen Rucksack stürzte, und ihn mir erfolglos wegreißen wollte. Zuerst dachte ich an einen Diebstahl von Menschenhand, bis ich erschrocken den Klau-Affen erblickte. Die Affen im Bild sind unschuldig dafür.

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Affen in Gibraltar

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Ein Affe in Gibraltar

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Affen in Gibraltar

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Affen in Gibraltar

Warum erinnert mich dieser Affe an einen Arbeitskollegen? Sorry Xxxxx :)

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Gute Nacht Gibraltar

Zurück nahm ich nicht wieder die Seilbahn, sondern lief. Bei der Hitze nach oben wandern hätte ich nicht gewollt, aber stets nach unten war es kein Problem, bis auf die mangelnde Beschilderung.
Zuerst hatte ich einen Blick auf den Flughafen geworfen:

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Blick auf den Flughafen von Gibraltar

und dann auf den Hafen und die Stadt. Mittlerweile war die Sicht perfekt, und ich konnte einen guten Eindruck von der Größe und Umfang der Stadt gewinnen. Man beachte im Hafen den Unterschied zwischen unserem Motorsegler oben im ersten Bild und das Kreuzfahrtschiff links davon:

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Blick auf Gibraltar

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Blick auf Gibraltar

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Blick auf Gibraltar

Gewarnt wurde vor allerlei Tieren auf der Straße, bis auf Affen hatte ich keine anderen darauf gesehen:

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Warnung vor vielen Tieren in Gibraltar

Manchmal ging es anstatt auf Straßen auch direkt steil auf Treppen nach unten (oder oben, je nach Ziel...):

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Bergauf zum Gipfel in Gibraltar

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Bergab vom Gipfel in Gibraltar

Zurück in der 'very british' Stadt hatte ich noch genug Zeit sie mir anzuschauen, wir fuhren erst in der Nacht weiter. Die Mainstreet ist zum Großteil Fußgängerzone, und das reinste Einkaufs-Eldorado:

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Die Mainstreet in Gibraltar

Unter anderen richtige englische Bobbies prägen das Stadtbild:

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Ein Bobbie in Gibraltar

In Gibraltar gehört natürlich auch ein zünftiger Pub-Besuch dazu. Nach dem Abendessen wählte ich dazu den 'Red Lion', und fühlte mich wie in einem Londoner Neighborhood-Pub:

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Der 'Red Lion' Pub in Gibraltar

Ein nächtlicher Blick auf die 'MS Panorama II' beendete den schönen Tag:

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Gute Nacht Gibraltar

 
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Zinni

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'Marbella Marbella Marbella' ohne Zinni

Mit der nächsten Destination Puerto Banus konnte ich nicht viel anfangen. Der fakultative Tagesausflug ging nach Ronda. Dort war ich schon einmal, und die Fahrt dorthin mit dem Bus war mir zu lange. Puerto Banus ist der Hafen von Marbella, der Treffpunkt der Reichen und Berühmtheiten. Keine zehn Pferde würden mich dort hinbringen, geschweige denn ein Taxi oder gar ein Bus. Ich war froh einmal kein Programm bei der Hitze vor mir zu haben, und schlenderte nur durch die Gegend.

Der erste Blick auf Strand und Berg war nett, auch wenn ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen kann dort jemals Urlaub zu machen:

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Blick auf Puerto Banus

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Blick auf Puerto Banus

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Blick auf Puerto Banus

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Blick auf Puerto Banus

Danach schaute ich mir den Hafen an. Vieles wurde zur Schau gestellt, große Jachten, Luxus-Autos und weitere Albernheiten. Der Kapitän der größten Jacht, die angeblich dem McDonalds Chef von Griechenland gehört (ob das überhaupt etwas Besonderes ist weiß ich nicht) dürfte mich nicht einmal in einer Sänfte wo hinbringen so albern wie der aussah. Ich lauf an Fassnacht nicht so herum. Aus Persönlichkeitsrechten hatte ich kein Bild von ihm gemacht um das zu beweisen.

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Der Jachthafen von Puerto Banus

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Der Jachthafen von Puerto Banus

Auch in der 'Innenstadt' wurde es nicht besser. In den vielen Nobel-Geschäften sah ich nur gelangweilte Verkäuferin, aber keine Kunden. Angeblich liegen die Quadratmeter-Preise im sechsstelligen Bereich, ob das rentabel ist kann ich mir nur schwer eingeschränkt vorstellen. Das war nicht meine Welt, die paar Minuten die ich herum gelaufen war hatten mir gereicht. Auch das obligatorische Bier wollte ich hier nicht trinken, das hat schon etwas zu bedeuten...

So blieb am Nachmittag mir genügend Zeit den Motorsegler MS Panorama II anzuschauen (Bild ist nicht aus Puerto Banus):

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Die MS Panorama II

49 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder ist die Kapazität des Schiffes. Meine Kabine war ausreichend da ich alleine war, in dem Bett zu zweit schlafen ist aber nur sehr verliebten Paaren zu empfehlen. Einer der beiden darf keine langen Füße haben wegen den Schrank der auf der einen Seite das Bett beendet. Einige Kabinen haben aber auch zwei getrennten Betten.

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Mein Zimmer auf der MS Panorama II

Es gibt zwei Restaurants, wir nahmen alle unsere Mahlzeiten in dem mit freien Zugang nach Außen ein. Da andere ist wohl nur für schlechtes Wetter gedacht. Leider hatte ich bei der Hitze von circa dreißig Grad nie einen großen Hunger, und hatte wenig gegessen außer vielen Früchte. Das lag nicht an der Küchenleistung, nur an mir selbst. Das Frühstück wurde immer in Büffetform eingenommen, das Mittag- und Abendessen wechselnd mit Selbstbedienung oder Menüwahl (Kalte Vorspeise, Suppe, Hauptgänge zur Auswahl, Nachtisch).

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Das Außen-Restaurant auf der MS Panorama II

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Die 'Traumschiff-Eis-Parade' auf der MS Panorama II

Hocker in der Bar gab es leider nicht, dafür war der Keeper Sunny ein ganz toller Gastgeber. Immer gut gelaunt, aufmerksam und für jeden Spaß zu haben, ich hatte mich gerne bei ihm aufgehalten. Auch der Rest der Crew war nett, und der Service individuell. Bei einem Schuh von mir hatte sich die Sohle gelöst. Die Frage nach einem Klebstoff wurde zuerst verneint, aber kurze Zeit später übergab mir der hilfsbereite Mechaniker freudestrahlend eine Tube. Er lief dazu in einen Supermarkt, und eine Bezahlung lehnte er ab. Weitere Extras die auf einem großen Schiff undenkbar sind (es wurde u.a. für mich spanischer Brandy gekauft, der nicht auf der Getränkekarte stand) machten den Aufenthalt sehr angenehm.

Meine Mitreisenden waren weltweit verteilt, ob aus Australien, der USA, Kanada, Italien oder Deutschland. Miesmacher waren keine dabei, ich saß abwechselnd mit allen Gästen bei den Mahlzeiten und an der Bar und führte sehr viele interessante Gespräche. Ich hoffe es liest jemand mit: Es hatte mir mit euch zusammen immer Spaß gemacht zusammen zu sein!

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Meine netten Mitpassagiere auf dem Weg nach Puerto Banus

Ein schöner Sonnenuntergang beendete den mehr oder weniger ereignislosen Tag. Es gibt schlimmeres, ich konnte mich ausruhen und hatte das schöne Wetter ohne Schweißausbrüche genossen.

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Puerto Banus

 
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Zinni

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'Vamos a la playa' in Motril

Mit Sevilla und Gibraltar waren meine Höhepunkte am Anfang der Reise. Wie am Vortag fand ich im Vorfeld für Motril keine befriedigende Lösung was ich unternehmen konnte. Als Ausflugsprogramm wurde Granada angeboten, das ich kannte und nicht unbedingt noch einmal hinmusste. So schlenderte ich wieder wie am Vortag zuerst durch den Hafen der Stadt, der für mich einen Plattenbau-Charakter hatte. Die Innenstadt war nur mit Bus oder Taxi vom Hafen aus zu erreichen, und glänzte mit Sehenswürdigkeiten wie ein Zuckermuseum oder die übliche Kirche, was ich sein lies. Ich las einen Prospekt über eine Taxi-Tour in die Sierra Nevada, und beschloss diese zu unternehmen um auch endlich mal der Hitze zu entgehen.

Der angeforderte Fahrer war zuerst nicht begeistert, da er einen Zuschlag wollte den ich nicht akzeptierte. Meine spanischen Kenntnisse sind sehr gering, aber die Wörter 'Precio total' waren mir geläufig (zumal daneben eine englische Übersetzung war). Missmutig machte er sich auf den Weg, wurde aber von Minute zu Minute offener und wurde schnell ein angenehmer Fahrer. Er hat es auch nicht einfach, in Barcelona geboren und Real Madrid Fan...

Durch eine schöne hügelige Landschaft ging es über enge Kurven zuerst zum Ort Pampaneira. Er liegt in der Provinz Granada, inmitten Andalusiens, und gilt als eines der schönsten Dörfer in den Alpujarras. Für einen Landwein war es mir noch zu früh:

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Weinverkauf in Pampaneira

und auch die leckeren Fischköpfe ignorierte ich und überließ die den Bienen. Obwohl die Backen lecker sein sollen ;-)

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Fischköpfe in Pampaneira

Ich sah mir lieber die pittoreske Architektur des Ortes an. Das maurisch geprägte Pampaneira hat schon mehrfach Preise für sein Ortsbild erhalten, zu Recht wie ich finde:

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Eine Straßen-Szene in Pampaneira

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Blick auf Pampaneira

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Eine Straßen-Szene in Pampaneira

Bei der Weiterfahrt nach Capileira hatte ich noch einmal einen schönen Blick auf das stufenförmig angeordnete Dorf:

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Blick auf Pampaneira

ehe wir den nächsten Ort erreichten.

Capileira ist eine Gemeinde in der Gebirgsregion Alpujarras, und liegt in 1436 Metern Höhe. Es ist das zweithöchste gelegene Dorf Spaniens. Die teilweise hunderte Jahre alten Häuser sind meist weiß:

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Straßenszene in Capileira

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Straßenszene in Capileira

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Straßenszene in Capileira

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Straßenszene in Capileira

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Straßenszene in Capileira

Das Erkunden des Ortes machte Spaß, auch der Blick auf die Sierra Nevada und seiner Tierwelt:

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Die Sierra Nevada

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Die Sierra Nevada

Nachdem wir uns wieder Richtung Schiff machten, gab es einen kurzen Stopp an einem Stausee:

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Ein Stausee bei Motril

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Eine Landschaft bei Motril

Ich hatte nach der Rückkehr noch Zeit zum Strand der Stadt Motril zu gehen. Das was ich gesehen hatte imponierte mir nicht. Dass jemand freiwillig hier Urlaub macht kann ich mir nur schwer vorstellen:

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Der Strand von Motril

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Blick auf Motril

Der Tag hatte mir wegen dem Ausflug in die Berge gut gefallen, und war mit einer der Höhepunkte der Reise (wenn auch unerwartet). Gekrönt wurde er mit der Entdeckung meiner neuen Lieblings-Straße. Zugegeben, das Bild ist ein klein wenig bearbeitet...:

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Die Zinni-Street in Motril

Der letzte Sonnenuntergang der Reise, hier mit einem Blick auf einer der Fähren nach Afrika:

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Gute Nacht Motril

Abends gab es das Gala-Abschieds-Essen, bei dem ich unbewusst und ungewollt neben dem Kapitän saß, und später Partymusik und Tanz bei bester Laune und Stimmung. So langsam wurde aber fast jedem bewusst, dass die Rückreise am nächsten Tag anstand. Ich war der letzte Gast in der Bar...

 
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Zinni

Guest
'Adios Amigos' in Málaga

Mein Rückflug nach Frankfurt ging um 12:55, und um zehn mussten wir bereits das Schiff verlassen. So blieb noch etwas Zeit um die Stadt Málaga sich anzuschauen. Ich schloss mich zwei netten Damen an, und wir liefen in die vom Schiff nahe gelegene Innenstadt. Das was ich auf die kurzen Blicke gesehen hatte gefiel mir. Die Haupteinkaufs-Straße 'Calle Marqués de Larios', die mit Tüchern überdacht ist:

Malaga_1.jpg

Die Calle Marqués de Larios in Málaga

und der Bischofspalast:

Malaga_2.jpg

Der Bischofspalast von Málaga

Total ermüdet von dem 'Fünf-Minuten-Spaziergang' stürmten wir ein Café, das unverhofft noch ein Highlight wurde. Das 'Beher Málaga' ist ein Tipp für Freunde von Schinken, dem 'D.O. Jamón de Guijuelo'. Ich brachte einige der angebotenen Artikel für meine Lieben zu Hause mit, gemeckert hatte niemand darüber:

Malaga_3.jpg

Beher Málaga

Leider mussten wir langsam Richtung Flughafen um nicht unseren Rückflug zu verpassen. Wäre vielleicht besser gewesen, der ausgebuchte Flug nervte. Neben mir ein rücksichtsloser kräftiger Riese was für drangvolle Enge sorgte. Das Landen nahm kein Ende, eine Ehrenrunde nach der anderen wurde geflogen. Dann noch eine Außenposition direkt am Finger (hatte ich noch nie), das Gepäck dauerte ewig und und und... Ich war fix und fertig und urlaubsreif wie ich zu Hause war, der Flug hatte mehr genervt als ansonsten drei Langstreckenflüge nacheinander.

Natürlich war das schnell wieder vergessen, und es war Zeit für ein Fazit: Ich war mit der Reise sehr zufrieden. Obwohl das Wetter mir eher zu heiß als zu kalt war, ich zählte nicht wie oft ich schweißgebadet war. Dass nicht gesegelt wurde störte mich nicht weiter, ich hatte die Reise wegen den Destinationen gemacht. Das Schiff war ordentlich, und die Passagiere nett. Ob ich noch einmal bei der Reederei buche ist offen, einige der angebotenen Touren gefallen mir (Island, Griechenland...). Freunde des Segelns würde ich empfehlen das Programm genau zu studieren (...über Nacht auf See...) was nicht alle Mitreisende taten, und falsche Erwartungen die Folge waren.

Mein Verhältnis zum Segeln hat sich nicht geändert, wie auch. Vielleicht probiere ich es noch einmal, aber nur wenn die Route passt. Meine nächste Kreuzfahrt ist erst einmal wieder mit einem traditionellen Schiff.

Danke für das Lesen, Ahoi und Gruß Gerald!

puerto_banus_10.jpg

Auf Wiedersehen Iberien


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Zuletzt bearbeitet:

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.636
594
Vielen Dank für den wieder einmal kurzweiligen Reisebericht. Gerade erst die Tage habe ich an dich gedacht.....lange nichts mehr von dir gelesen. Bei uns geht es morgen wieder mal „heim“ nach Oregon. Wir freuen uns. Obwohl wir erst vor vier Monaten dort waren. [emoji41]
 
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Zinni

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Vielen Dank für den wieder einmal kurzweiligen Reisebericht. Gerade erst die Tage habe ich an dich gedacht.....lange nichts mehr von dir gelesen. Bei uns geht es morgen wieder mal „heim“ nach Oregon. Wir freuen uns. Obwohl wir erst vor vier Monaten dort waren. [emoji41]

@All Danke für die 'Danke' :)

@Mainz2013 Mein letzter Bericht hier im Forum hatte ich erst vor einem Monat eingestellt ;) Schön dass der Bericht gefallen hat, und viel Spaß in Oregon!
 
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A

Anonym-36803

Guest
Vielen Dank für den - wie immer - schönen Bericht und die beeindruckenden Bilder. Ich wünschte, ich hätte Dein (Motiv-)Auge.
 
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Zinni

Guest
Vielen Dank für den - wie immer - schönen Bericht und die beeindruckenden Bilder. Ich wünschte, ich hätte Dein (Motiv-)Auge.

Vielen Dank für den Kommentar :), schön dass die Bilder und der Bericht gefallen haben. Das mit dem Motiv-Blick bei mir habe ich schon paarmal gehört, warum das so ist weiß ich aber auch nicht (angeboren?, gelernt habe ich das nicht).
 

ChristianW

Erfahrenes Mitglied
10.05.2016
1.611
342
Brisbane
Danke für den Bericht und deine Bierauswahl in Lissabon gefällt mir.

Muss wohl auch mal wieder nach Malaga, sieht ja ganz nett aus.
 
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M

Mr.Burns

Guest
Obwohl das Wetter mir eher zu heiß als zu kalt war, ich zählte nicht wie oft ich schweißgebadet war.

Als ich die Einleitung gelesen habe, dachte ich, das geht nicht gut, der Zinni schmilzt uns da unten einfach weg.
Wahrscheinlich fehlen auch nur die Fotos, auf denen Du täglich beim Dinner von Tisch zu Tisch gegangen bist und Dir im Rahmen einer selbst ausgerufenen Icebucketchallenge jeden Sektkühler unters Hemd gekippt, in die Flossen geklatscht und Dich über die Reling gestürzt hast.
Immerhin hast Du diesen Pott voller Weicheier nicht auf strengen Nordkurs gezwungen, sondern uns - wie immer - mit fantastischen Fotos und einem schönen Bericht versorgt.

https://www.youtube.com/watch?v=EQGgm1oK0GE
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.407
749
Wie immer schöne Bilder und interessanter Text. Cádiz war ich mal vor vielen Jahren. Leider nur auf Durchreise. Aber wäre einen Besuch wert. Die Bilder der Algarve machen ebenfalls Freude auf den Sommerausklang in der Ecke in einigen Wochen.
Ungewohnte Bilder mit nur einem Eisberg"le". Aber trotzdem ein echter Zinni. Weiter so! Hat Freude gemacht, das am frühen Morgen zu lesen!
 
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teddy

Aktives Mitglied
23.06.2015
159
4
Moin Zinni,
vielen Dank für die vielen tollen Fotos und interessanten Infos.
Besonders gefallen hat mir z.B. auch Dein Wanderweg nach unten vom Gibraltar-Felsen und, und, und ....
Viele Grüße
Teddy
 
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Zinni

Guest
Vielen Dank an alle für die 'Danke' und die schönen Kommentare :)
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.715
2.319
FRA
Wie - immer - super Bilder. Viele Dank.

Ich war im Mai in Sevilla und auf dem Plaza d' Espana war es deutlich voller. Warst Du früh morgens dort, dass es so leer war oder aktuell keine Saison?
 
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Zinni

Guest
Wie - immer - super Bilder. Viele Dank.

Ich war im Mai in Sevilla und auf dem Plaza d' Espana war es deutlich voller. Warst Du früh morgens dort, dass es so leer war oder aktuell keine Saison?

Danke für den Kommentar! :)

Die Bilder wurden aufgenommen zwischen 15:30 und 16:00. Siesta? Ich weiß es nicht :confused:, ich war das erste Mal dort und nur für ein paar Stunden. Vielleicht ist gerade morgens mehr los. Laut Google Rezensionen sind die Stoßzeiten zwischen Elf und Eins und Abends um Sechs wieder (wobei ich nicht weiß wie zuverlässig diese Daten sind).

Die Altstadt war auch nicht gerade überfüllt, in der Kathedrale waren jede Menge Gruppen. Da waren auch lange Schlangen vor den Kassen. Ich denke schon dass noch Saison war, wenn auch keine Ferien waren.
 
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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.906
119
GRZ
Wie immer ein interessanter, kurzweiliger Bereich. Danke für den Aufwand, den du immer reinsteckst!

Einziger Kritikpunkt: ich vermisse ein Foto, welches Zinni mit einem Bier zeigt :)
 
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Zinni

Guest
Wie immer ein interessanter, kurzweiliger Bereich. Danke für den Aufwand, den du immer reinsteckst!

Einziger Kritikpunkt: ich vermisse ein Foto, welches Zinni mit einem Bier zeigt :)

Vielen Dank, gerne geschehen :) Und so ein Bild gibt es natürlich, hier mit einem Ein-Euro-Happy-Hour-Bier in Lissabon:

zinni_mit_bier.jpg


V
 
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Taiger.Wutz

Reguläres Mitglied
04.03.2010
40
0
FRA
Na dann mal PROST lieber Zinni...(y)

Mal wieder ein Reisebericht, wie man ihn mag - informativ, lesbar und kurzweilig. Gespickt mit tollen Fotos. Was will man mehr... klar, selber hinfahren!

Zinni ist immer für eine Überraschung gut, diesmal ein Sailing-Trip um die Südspitze Iberiens herum, unterbrochen von wunderschönen Landgängen.

Danke für Deinen sehr sehr schönen Reisebericht. Weiter so.

Gruß
Günter
 
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